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28. März 2018
Standard Life will weiterhin verlässlicher Maklerpartner sein

Standard Life will weiterhin verlässlicher Maklerpartner sein

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Standard Life Aberdeen sich vom Versicherungsgeschäft verabschiedet. Wie es in diesem Zusammenhang mit Standard Life Deutschland weitergeht und wie sich die Entscheidung auf die Maklerpartner auswirkt, erläutert Gail Izat, CEO von Standard Life Deutschland, im AssCompact-Interview.

Standard Life Aberdeen verabschiedet sich vom Versicherungsgeschäft. Was ist der Auslöser für diesen Schritt?

Die Entscheidung ist der nächste logische Schritt in der Strategie von Standard Life Aberdeen, eine weltweit führende Investmentgesellschaft zu werden. Dazu ist Standard Life Aberdeen eine strategische Partnerschaft mit der Phoenix Group eingegangen, die bereits langjähriger Geschäftspartner ist. Wir wissen, dass die Phoenix Gruppe diese Partnerschaft als Chance betrachtet, ihre Präsenz in Großbritannien und anderen Teilen Europas auszubauen. Phoenix bekennt sich voll und ganz zum europäischen Business. Deutschland, Österreich und Irland sind neben Großbritannien die Hauptgeschäftsfelder der erweiterten Gruppe. Ich denke, dass dies auch große Chancen für Deutschland bietet. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass Phoenix bereits bestätigt hat, weiterhin profitables Neugeschäft im Einklang mit den bereits bestehenden Plänen zu zeichnen.

Was genau passiert jetzt?

Im Rahmen der geplanten Partnerschaft werden Standard Life Aberdeen und die Phoenix Gruppe in der Betreuung unserer Kunden eng zusammenarbeiten. Die Phoenix-Gruppe wird im Rahmen der strategischen Partnerschaft Teile des Geschäfts von Standard Life Assurance Limited einschließlich ihrer Geschäftszweige in Irland, Deutschland und Österreich erwerben. Dabei ist es aber wichtig zu erwähnen, dass wir auch künftig als Standard Life auf dem deutschen Markt agieren werden. Die Marke Standard Life bleibt also bestehen. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft wird Standard Life Aberdeen einen Anteil von 19,99% an Phoenix besitzen und zwei Vertreter in den Vorstand der Gruppe entsenden. Von zentraler Bedeutung ist, dass Aberdeen Standard Investments der bevorzugte Asset-Management-Partner von Phoenix für die Investmentlösungen im Versicherungsmantel sein wird – vorbehaltlich wirtschaftlicher und gesetzlicher Auflagen.

Welche Verträge sind betroffen und was passiert mit Kunden und Verträgen?

Da Standard Life Deutschland eine Zweigniederlassung der Standard Life Assurance Limited ist, gehen die Geschäfte der deutschen Niederlassung nach Abschluss der Transaktion auf Phoenix über. Unser Ziel wird es auch weiterhin sein, Makler und Kunden unter der Marke Standard Life bestmöglich zu unterstützen und es ist uns sehr wichtig, dass unser Serviceniveau fortbesteht. Kunden werden unverändert von diesem Service, von den gleichen Produkten und Investments profitieren. Kunden werden auch weiterhin durch die bekannten Ansprechpartner von Standard Life betreut. Ich glaube, dass die meisten Kunden gar keine Veränderung bemerken werden.

Erst vor Kurzem hieß es, dass Standard Life in Deutschland weiterwachsen wolle. Zwar ohne Garantiemodelle, aber weiter mit Fondspolicen. Zudem hatte Sie der Brexit ja auch den Weg nach Irland antreten lassen. Was wird aus dieser Strategie?

Es wird keine Veränderung an der Strategie geben, weil wir vom Erfolg unserer Strategie überzeugt sind. In den vergangenen beiden Jahren haben wir deutlich gesehen, dass es richtig war, sich auf fondsgebundene Produkte ohne Garantien zu fokussieren. Wir haben profitables Neugeschäft geschrieben und im Jahr 2017 das dritte Jahr in Folge deutliche Gewinnsteigerungen erzielt. Phoenix hat übrigens bereits bestätigt, die bestehenden Pläne für den deutschen Markt zu unterstützen. Auch unsere Brexit-Pläne bleiben unverändert bestehen. Unsere bevorzugte Lösung besteht unverändert darin, die Geschäfte mit unseren europäischen Kunden und Vertriebspartnern künftig über eine in der EU registrierte Tochtergesellschaft fortzusetzen. In unserem Fall wäre das unsere Niederlassung in Dublin. Wir sind aktuell dabei, die dafür erforderlichen behördlichen Genehmigungen einzuholen.

Wie sieht das weitere Vorgehen gegenüber Ihren Maklerpartnern aus?

Es ist für uns enorm wichtig, ein verlässlicher Partner für die Makler zu sein. Hier wollen wir natürlich für Kontinuität sorgen. Wir setzen alles daran, ihnen und ihren Kunden einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Auch die Vertriebspartner werden weiterhin durch die bekannten Mitarbeiter von Standard Life betreut. Vermittler können die gewohnte Technologie nutzen. Makler und Kunden werden weiterhin von bestehenden Produkten und Investments profitieren. Das Herzstück der Verträge bilden nach wie vor Investments, die von Aberdeen Standard Investments verwaltet werden. Und um es auch an dieser Stelle nochmals ausdrücklich zu sagen: Sie können auch weiterhin Neugeschäft bei Standard Life schreiben. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, unsere Vertriebspartner bestmöglich zu unterstützen. Daher werden wir auch künftig Programme wie „Future Ready“ oder IDD-Workshops anbieten.

Wie sieht das Angebot dann künftig in Deutschland aus?

Wie bereits erwähnt, wird es keine Änderung an der Strategie geben. Das heißt auch, dass wir auf die bewährten Produkte setzen und unseren Fokus auf rein fondsgebundene Produkte sowie moderne Investmentlösungen von Aberdeen Standard Investments legen werden. Diese Lösungen haben für die Kunden in der Vergangenheit sehr gute Ergebnisse erzielt und wir sind sicher, dass wir auch künftig Kunden dabei helfen werden, ihre finanziellen Ziele erreichen zu können.

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