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19. Januar 2016
Stiftung Warentest und vzbv kritisieren erneut die Qualität von Finanzberatungen

Stiftung Warentest und vzbv kritisieren erneut die Qualität von Finanzberatungen

Die Stiftung Warentest hat aktuell ein ernüchterndes Fazit zur Anlageberatung in Banken gezogen. Demnach beraten nur drei von 23 Banken gut. Keine einzige erhielt das Prädikat sehr gut. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nahm dies zum Anlass, seine Kritik an der Qualität der Finanzberatung in Deutschland zu wiederholen.

Die Stiftung Warentest hat untersucht, wie gut Banken in Sachen Anlageberatung sind – und dabei ernüchtert festgestellt, dass nur drei von 23 Banken gut beraten und keine einzige „sehr gut“ hat. Der vzbv sieht sich dadurch in seiner kritischen Haltung bestätigt. Im Dezember 2015 veröffentlichten die Verbraucherschützer im Rahmen ihrer Tätigkeit des Finanzmarktwächters eine Studie, wonach 95% der bewerteten Anlagevorschläge von Banken und Finanzvertrieben nicht im besten Kundeninteresse seien.

Beratungsmängel mit Folgen

„Private Altersvorsorge und Vermögensaufbau scheitern oft an der schlechten Beratungsqualität“, kommentiert Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzmarkt beim vzbv, die Ergebnisse der Stiftung Warentest. „Die Beratung muss endlich so organisiert werden, dass Verbraucher die Empfehlungen erhalten, die zu ihrem Bedarf passen.“

Provisionen abschaffen

Nach wie vor gebe es Handlungsbedarf. Der vzbv wirft daher erneut das Provisionsverbot in den Ring. „Der Gesetzgeber ist gefordert, Produktverkauf und Finanzberatung klar zu trennen. Hierzu ist es erforderlich, Provisionen in der Finanzberatung abzuschaffen“, so Dorothea Mohn. Die Ergebnisse der Stiftung Warentest seien im Detail zwar besser ausgefallen als das Urteil im Rahmen der Marktwächteruntersuchung. Sie stützen dem vzbv zufolge dennoch das Fazit, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht auf die Qualität der Beratung in Kreditinstituten verlassen können. (mh)