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10. Mai 2016
Trotz Niedrigzinsen: Deutsche behalten Freude am Sparen

Trotz Niedrigzinsen: Deutsche behalten Freude am Sparen

Sparen steht bei den Deutschen weiter hoch im Kurs. Neun von zehn Bundesbürgern halten es laut einer aktuellen Umfrage von Union Investment weder für altmodisch noch für spießig. Im Schnitt sparen sie rund ein Zehntel ihres Einkommens. Zwei Faktoren sind für die Freude am Sparen zudem besonders von Bedeutung.

Die Deutschen lassen sich von niedrigen Zinsen das Sparen nicht vermiesen: Neun von zehn Bundesbürgern legen Geld zurück, jeder Zweite sogar jeden Monat. Die Sparquote beträgt dabei durchschnittlich rund 10%. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Union Investment. „Sparen ist alles andere als ein Auslaufmodell. Die Deutschen sparen regelmäßig auf gleichbleibendem Niveau“, kommentiert Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Freiheit und Sicherheit

Wesentliche Sparmotive sind das Bedürfnis nach mehr Sicherheit und ein größeres Maß an finanzieller Freiheit. Für drei Viertel der Befragten bedeuten finanzielle Rücklagen, jetzt und in Zukunft handlungsfähig zu sein. Nur etwa jeder Zehnte verzichtet ganz aufs Sparen. Der Hälfte davon fehlt nach eigenen Angaben der finanzielle Spielraum. Viele unterschätzen laut Union Investment aber ihre Möglichkeiten. 60% verfügen demnach über ein Einkommen von mehr als 1.500 Euro. Rund ein Drittel hat sogar ein Sparvermögen größer als 5.000 Euro angegeben, gut ein Viertel sogar von mehr als 10.000 Euro.

Jeder dritte Nichtsparer verzichtet zinsbedingt

Jeder dritte Nichtsparer gibt niedrige Zinsen als Ursache für seine Sparverweigerung an. Niedrige Zinsen führen aber bisher nicht dazu, dass vorgezogener Konsum etwa über Konsumentenkredite in großem Maßstab das Sparen ersetzt. Nur ein knappes Drittel der Befragten gab eine Affinität zum vorgezogenen Konsum an.

Bildung und Anlageart beeinflussen Sparfreude

Finanzbildung ist laut der Studie ein entscheidender Sparfaktor. Je höher Menschen ihr Wissen in der Geldanlage einschätzen, umso regelmäßiger und mit mehr Freude sparen sie. Die Studie ergab, dass diejenigen, die sich selbst als Experten bezeichnen, regelmäßiger sparen (86%). Unter den Ahnungslosen spart nur jeder Dritte regelmäßig. Die Freude am Sparen hängt der Umfrage zufolge zudem mit der Art und Weise der Anlage zusammen. Sparer, die Wertpapiere und Fonds besitzen, kommen auf einen Sparlaune-Index von 64 von 100 Punkten, traditionelle Sparer hingegen nur auf 59 Punkte. Die Freude am Sparen steigt laut Union Investment somit mit dem Besitz von chancenreicheren Anlageformen. (mh)