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23. November 2016
Versicherung gegen Schäden durch die Vogelgrippe

Versicherung gegen Schäden durch die Vogelgrippe

Zuletzt wurde in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, das H5N8-Virus nachgewiesen. Tritt dieser Fall in einem Geflügelbetrieb auf, wird sämtliches Geflügel des Bestandes vorsorglich getötet. Der GDV weist darauf hin, dass Landwirte finanzielle Folgen der Seuche mit einer Versicherung absichern können.

Im Jahr 2015 wurden in deutschen Geflügelbetrieben über 700 Millionen Tiere getötet. Die Erträge aus dem Verkauf von Eiern mit eingerechnet, erzielte die Branche einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. Euro. Somit bedroht das Vogelgrippe-Virus nicht nur das Leben von Millionen Hühnern, sondern unter Umständen auch die Existenz betroffener Züchter. Bei einer Infektion und der daraufhin behördlich angeordneten Tötung, erhalten diese nur den Sachwert der getöteten Tiere von den Tierseuchenkassen der Bundesländer erstattet.

Tier-Ertragsschadendeckung

Die finanziellen Folgen einer Tierseuche gehen für die betroffenen Landwirte jedoch weit über den reinen Gegenwert der Tiere hinaus. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, gibt es die Tier-Ertragsschadendeckung. Diese übernimmt den Ertragsausfall des Betriebes und kommt darüber hinaus für die Kosten auf, die durch die professionelle Reinigung der Ställe und die Entsorgung der Tiere entstehen. Zusätzlich abgesichert sind Betriebe, die nicht direkt von der Seuche betroffen sind, aber im behördlichen Sperrbezirk liegen und ihre Tiere daher nicht mehr verkaufen dürfen. „Insbesondere BSE und die in mehreren Ländern Europas aufgetretene Maul- und Klauenseuche in den Jahren 2000 und 2001 haben sich nachhaltig auf den Markt ausgewirkt“, sagt Andreas Schindler, Experte für Agrar-Versicherungen im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Bei vielen Züchtern sei in den letzten Jahren daher das Bewusstsein für das Risiko einer Tierseuche gewachsen, ebenso wie die Bereitschaft, sich präventiv dagegen abzusichern.

Virus breitet sich aus

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) breitet sich das Vogelgrippe-Virus H5N8 derzeit unter Wildvögeln in Westeuropa aus, wobei auch Nutztiere angesteckt werden können. Wie das Institut aktuell meldet, wurde der hochansteckende Erreger bislang bei Wildvögeln in elf Bundesländern nachgewiesen. Gemäß den Einschätzungen des FLI könne sich die Situation in den kommenden Wochen weiter verschärfen.

In besonders gefährdeten Gebieten ordnen die Bundesländer derzeit eine Stallpflicht für Geflügelbestände an, um die weitere Verbreitung des Virus unter Nutztieren einzudämmen. (sts)