Drohnen bergen laut Lloyd’s großes Potenzial, sind aber gleichzeitig eine umstrittene neue Technologie. Die Experten schätzen, dass sich die Ausgaben für Drohnen bis 2024 auf weltweit rund 91 Mrd. Dollar verdoppeln werden. Der Spezialversicherungs- und Rückversicherungsmarkt warnt in seinem aktuellen Bericht „Drones Take Flight“ aber auch vor den mit Drohnen verbundenen Risiken. Hersteller und Nutzer dieser Technologie dürften Bedenken bezüglich Betriebssicherheit, allgemeiner Sicherheit und Überwachung nicht ignorieren.
Fünf Grundrisiken
Lloyd’s stellt fünf grundlegende Risiken heraus. Unter anderem warnen die Experten vor Datenschutzverstößen. Auch die Achtlosigkeit von Drohnenbetreibern sowie Schwachstellen bei den Drohnen selbst, wenn es etwa zu Cyberangriffen kommt, könnten das Wachstum ausbremsen. Darüber hinaus würden regulatorische Rahmenbedingungen derzeit zwar entwickelt, einheitliche internationale Standards seien aber noch nicht entwickelt. Das schnelle und uneinheitliche Branchenwachstum bereite zudem den Aufsichtsbehörden Schwierigkeiten.
Knackpunkt Versicherung
Lloyd‘s zufolge sind Technologien zur effektiven Kontrolle des Luftraums und Kollisionsvermeidung eine Grundvoraussetzung für die Versicherung von Drohnen. Versicherungen dürften daher fordern, die die Risiken verringern, wie etwa Schulungen und spezielle Zulassungen. Auch die Forderung nach verbesserter Cybersicherheit sei vorstellbar.
Steiler Anstieg der Versicherungsnachfrage
Der Markt für Drohnen werde weiter wachsen und mit ihm aber auch das Gefährdungspotenzial. Hersteller, Betreiber und Aufsichtsbehörden müssten weltweit zusammenarbeiten, um die Risiken zu verstehen und sicherzustellen, dass die Technologie sicher und verantwortungsvoll genutzt wird. „Mit der Expansion der kommerziellen Nutzung erwarte ich einen steilen Anstieg der Versicherungsnachfrage“, blickt Jan Blumenthal, Hauptbevollmächtigter von Lloyd’s in Deutschland, dennoch positiv in die Zukunft. (mh)
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