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14. September 2017
Weniger Beschäftigte – Personalmaßnahmen der Versicherer zeigen Wirkung

Weniger Beschäftigte – Personalmaßnahmen der Versicherer zeigen Wirkung

Die Zahl der Erwerbstätigen, die in der deutschen Versicherungswirtschaft beschäftigt sind, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Die Azubizahl in der Branche befindet sich sogar auf dem niedrigsten Stand seit den 1970er-Jahren.

Die deutsche Versicherungswirtschaft weist von Jahr zu Jahr weniger Erwerbstätige auf. Das geht aus dem Statistischen Taschenbuch 2017 hervor, das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. jüngst veröffentlicht hat. Demnach gab es im Jahr 2016 in Deutschland insgesamt 524.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei Erst- und Rückversicherern und im Versicherungsvermittlergewerbe sowie selbstständige Versicherungsvermittler und -berater. Im Jahr 2008 waren es 531.900, im Jahr 2010 sogar 561.600 gewesen. Demnach scheinen die Personalmaßnahmen der Versicherer zu greifen, die diese innerhalb ihrer letztjährigen Strategieüberlegungen getroffen haben. Zudem nimmt laut IHK-Statistik bekanntermaßen die Zahl der Vermittler ebenfalls ab.

Die meisten Beschäftigten hat die Branche dem Statistischen Taschenbuch 2017 zufolge im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier beträgt ihre Zahl 118.600. Bayern überschreitet ebenfalls die 100.000er-Grenze. Baden-Württemberg liegt mit knapp 67.000 auf Platz drei. Am wenigsten Erwerbstätige beschäftigt die Versicherungsbranche in Bremen (4.200). Die Zahlen umfassen sowohl die Versicherungsangestellten als auch die selbstständigen Vermittler und Versicherungsmakler.

Zahl der Azubis auf niedrigstem Stand seit den 1970er-Jahren

Auch die Zahl der Azubis in der Versicherungswirtschaft (Kaufleute für Versicherungen und Finanzen sowie allgemeine Büroberufe) ist in Deutschland seit 2010 nahezu kontinuierlich zurückgegangen und betrug zum Jahresende 2016 noch 11.400. Dies stellt laut GDV-Statistik den niedrigsten Wert seit den 1970er-Jahren dar. Azubi-Spitzenwerte konnte die Branche dem aktuellen Statistischen Taschenbuch zufolge zuletzt Anfang der 1990er-Jahre verzeichnen, als die gesamtdeutsche Messung begann. Damals ließen sich über 17.000 Menschen in branchenspezifischen Berufen ausbilden.

Versicherungsmakler verzeichnen Zuwachs

Im Gegensatz zu den rückläufigen Zahlen der Erwerbstätigen insgesamt, der Azubis und auch der Versicherungsvertreter hat sich die Zahl der Versicherungsmakler jedoch von Jahr zu Jahr gesteigert: Waren es 2008 noch 38.900, so kletterte ihre Anzahl im Jahr 2016 auf 46.700. Nur zwischen 2014 und 2015 gab es einen kleinen Rückgang von 46.800 auf 46.600. Der Positivtrend der Vorjahre setzt sich auch 2017 fort. Nach aktueller IHK-Statistik waren zum 01.07.2017 insgesamt 46.836 Versicherungsmakler im Vermittlerregister gelistet.