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22. Februar 2021
Zufriedenheit mit deutschem Gesundheitssystem gestiegen

Zufriedenheit mit deutschem Gesundheitssystem gestiegen

Die Covid-19-Pandemie sorgt offenbar dafür, dass die Deutschen mehr Vertrauen in ihr Gesundheitswesen haben und ihm Bestnoten geben. Dies zeigt eine Befragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Unverändert hoch ist zudem die Zufriedenheit der Bundesbürger mit ihrer Krankenversicherung.

Im Zuge der Covid-19-Pandemie scheinen die Bundesbürger die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems neu schätzen gelernt zu haben. Dies geht aus dem „Healthcare-Barometer 2021“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor, für den im Dezember 1.000 Bundesbürger befragt wurden. Wie die Ergebnisse zeigen, ist die Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen hierzulande gegenüber der Vorjahresbefragung um 20% gestiegen. Sieben von zehn Befragten zählen das deutsche Gesundheitssystem zu den Top 3 der Welt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren lediglich 52% dieser Meinung.

„Der sprunghafte Anstieg um 20% belegt, wie sehr die Bürger wertschätzen, dass Deutschland – im Unterschied zu vielen anderen europäischen Ländern – bislang vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen ist“, sagt Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC Deutschland. Die Pandemie schärfe den Blick auf die Stärken, aber auch die Schwächen. Gerade in der Intensivmedizin sei Deutschland gut aufgestellt, zugleich würden aber auch Schwachstellen offenkundig wie etwa die Folgen des Fachkräftemangels in der Pflege.

Kliniken und Pharmakonzerne gewinnen an Ansehen

Wie die Ergebnisse der Befragung weiter belegen, hat sich das Image von Krankenhäusern im Krisenjahr deutlich verbessert. Bewertete in früheren Studien nur die Hälfte der Deutschen die Versorgung in Kliniken hierzulande als gut oder sehr gut, sind es nun fast drei Viertel. Ähnliches gilt auch für die Pharmaunternehmen. Der Anteil derjenigen, die Pharmakonzerne als innovative Unternehmen mit wichtigem Beitrag zur Krankheitsbekämpfung betrachten, hat sich im Vergleich zur Vorjahresbefragung nahezu verdoppelt. Man habe zwar in den Vorjahren eine kontinuierliche Image-Verbesserung verzeichnen können, aber solche Sprünge habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben, so Burkhart.

Hohe Zufriedenheit mit Krankenversicherung

Auch die Zufriedenheit mit der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung ist unverändert hoch. Neun von zehn Versicherten sind mit ihrer Krankenkasse zufrieden. Deutlich zugenommen hat der Anteil der sehr Zufriedenen. Insgesamt ist bei den privaten Krankenkassen der Wert der „nur“ Zufriedenen etwas höher als der Anteil der sehr Zufriedenen. Neun von zehn Versicherten und damit mehr als in den Befragungen der Vorjahre sagen außerdem, alle für eine gute medizinische Versorgung notwendigen Leistungen von ihrer Kasse erhalten zu haben. Was die Zufriedenheit mit der Leistungsgewährung angeht, haben die privaten Anbieter gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen die Nase vorn (PKV: 93%, GKV: 87%).

Deutsche wünschen sich mehr Investitionen in Prävention

Nach Ansicht der Bundesbürger sollte das deutsche Gesundheitswesen einen stärkeren Fokus auf die Prävention legen. So wünscht sich mehr als jeder zweite Versicherte (55%), dass Gelder aus einem zusätzlichen Budget in die Vorsorge fließen, während 45% für Heilung ausgegeben werden sollen. (tk)

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