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2. Juli 2021
Ältere Menschen deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren

Ältere Menschen deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil von erwerbstätigen Menschen im Rentenalter verdoppelt. Laut Statistischem Bundesamt waren 2019 in Deutschland 8% der Menschen im Alter ab 65 erwerbstätig, 2009 waren es noch 4%. Vor allem Selbstständige sind häufig jenseits der 65 noch im Berufsleben.

Ältere Menschen sind heute deutlich häufiger erwerbstätig als vor zehn Jahren: 2019 waren hierzulande 8% der Bundesbürger ab 65 Jahren erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. m Jahr 2009 betrug ihr Anteil noch 4% und hat sich damit binnen zehn Jahren verdoppelt. Zurückzuführen sei diese Entwicklung neben dem zunehmenden Renteneintrittsalter auch auf die höheren Bildungsabschlüsse der Erwerbstätigen. So waren 26% der Hochqualifizierten in der Altersgruppe von 65 bis 69 Jahren 2019 noch erwerbstätig, bei den Geringqualifizierten waren es nur 13%.

Selbstständige arbeiten häufig auch jenseits der 65 noch

Wie das Statistische Bundesamt weiter meldet, bestritten mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen im Alter 65plus aus ihren beruflichen Tätigkeiten vorwiegend ihren Lebensunterhalt. Knapp zwei Drittel der älteren Erwerbstätigen verdienen sich mit ihrer Tätigkeit eher etwas dazu.

Vor allem Selbstständige und mithelfender Familienangehörige arbeiten häufig auch noch jenseits der 65 noch in ihrem Beruf. Mit 37% liegt der Anteil mehr als dreimal so hoch wie bei allen Erwerbstätigen (10%). Als möglichen Grund nennt das Statistische Bundesamt die fehlende Rentenversicherungspflicht, sodass viele Selbstständige im Alter auch keine gesetzliche Rente erhalten würden. Darüber hinaus gebe es auch kein gesetzlich festgelegtes Alter des Renteneintritts als psychologischen Bezugspunkt.

2 bis 10 Millionen Erwerbspersonen weniger im Jahr 2060

Aufgrund des demografischen Wandels stehen künftig weniger Menschen im Erwerbsalter und damit auch weniger Erwerbspersonen einer wachsenden Zahl von Personen im Rentenalter gegenüber. Auch die steigende Erwerbsbeteiligung im Rentenalter dürfte nach sämtlichen Varianten der Erwerbspersonenvorausberechnung nichts daran ändern können, dass dem Arbeitsmarkt künftig insgesamt weniger Menschen zur Verfügung stehen.

Laut Statistischem Bundesamt ist bis zum Jahr 2060 je nach Szenario von einem Rückgang der Erwerbspersonenzahl (nach international üblicher Definition im Alter von 15 bis unter 75 Jahren) um 2 bis 10 Millionen auszugehen. Das bedeutet zugleich, dass immer weniger Personen in die Rentenkassen einzahlen werden. (tk)

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