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1. Oktober 2021
Zahl der Rentner wird bis 2035 deutlich steigen
Rentner auf der Parkbank

Zahl der Rentner wird bis 2035 deutlich steigen

In Deutschland wird es bis 2035 wesentlich mehr Menschen im Rentenalter geben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, dürfte sich die Zahl der Personen im Alter ab 67 Jahren um 22% von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen erhöhen.

Bis 2035 wird es in Deutschland deutlich mehr Rentner geben. Nach Ergebnissen der ersten mittelfristigen Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wird die Zahl der Personen im Alter ab 67 Jahren zwischen 2020 und 2035 um 22% von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen.

Diese Vorausberechnung hilft zu verstehen, ob und gegebenenfalls wie die pandemiebedingten Veränderungen auf die Dynamik des demografischen Wandels in den kommenden Jahren Einfluss nehmen könnten.

Die Pandemie hatte bislang insbesondere auf die Sterblichkeit und die Wanderungen Auswirkungen. Die Lebenserwartung hat zuletzt kaum noch zugenommen. Laut Destatis zeigt sich bereits seit etwa zehn Jahren der Anstieg der Lebenserwartung im Vergleich zu vorangegangenen Jahrzehnten verlangsamt. Bei der mittelfristigen Vorausberechnung wurde davon ausgegangen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Nach der aktuellen Rechnung verschiebt sich das Verhältnis der Menschen im Rentenalter, also ab 67 Jahre, zur Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 66 Jahren enorm. Den Berechnungen zufolge könnten im Jahr 2035 zwischen 41 bis 43 Personen ab 67 Jahren auf 100 Personen im Alter zwischen 20 und 66 Jahren kommen. Im Jahr 2020 belief sich dieser sogenannte Altenquotient auf 31. Nach den Ergebnissen der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung auf Basis 2018 – ohne Berücksichtigung der Effekte der Pandemie – würde sich im Jahr 2035 ein Altenquotient zwischen 43 und 46 ergeben.

Alterung betrifft vor allem westliche Flächenländer

Wie das Statische Bundesamt weiter mitteilt, schreitet die Alterung in den westlichen Flächenländern deutlich schneller voran. Hier dürfte die Zahl der Menschen im Rentenalter in den kommenden 15 Jahren mit einem Plus von 25% besonders stark zulegen. In den ostdeutschen Flächenländern, wo die Bevölkerung im Schnitt erheblich älter als im Westen ist, wird die Zahl der ab 67-Jährigen bis 2035 um 13 bis 14% zunehmen. Für die Stadtstaaten wird ein ähnlicher Anstieg von 12 bis 13% prognostiziert, wobei die Bevölkerung im Durchschnitt hier jünger ist als in den Flächenländern.

Im Jahr 2035 dürften aufgrund dieser Entwicklungen in den westlichen Flächenländern zwischen 23 und 24% der Bevölkerung 67 Jahre und älter sein. Dies entspricht etwa dem Anteil der über 67-Jährigen in den östlichen Flächenländern im Jahr 2020 (23%). Im Jahr 2035 wird sich dieser Anteil im Osten Deutschlands auf 28 bis 29% belaufen. In den Stadtstaaten werden 2035 voraussichtlich 18 bis 19% der Bevölkerung älter als 67 Jahre sein.

Bevölkerung im Erwerbsalter schrumpft

Gleichzeitig werden hierzulande bis zum Jahr 2035 deutlich weniger Menschen im Erwerbsalter leben. „Der erwartete Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter ist darauf zurückzuführen, dass die großen Baby-Boom-Jahrgänge in den 2020er-Jahren aus dem Erwerbsalter ausscheiden und viel schwächer besetzte jüngere Jahrgänge aufrücken werden“, erklärt Olga Pötzsch, Demografieexpertin im Statistischen Bundesamt. (tk)

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