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5. Januar 2022
GKV: Höhere Zusatzbeiträge für Millionen Versicherte

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GKV: Höhere Zusatzbeiträge für Millionen Versicherte

Technischer Fortschritt und die Alterung der Gesellschaft lassen die Leistungsausgaben in der GKV seit Jahren unaufhörlich steigen. Zum Jahreswechsel haben einige Krankenkassen eine Beitragserhöhung angekündigt. Für rund 16 Millionen Versicherte wird damit die Krankenversicherung teurer.

Die Ausgaben des Gesundheitssystems steigen von Jahr zu Jahr. Allein zwischen 2016 und 2020 stiegen die Leistungsausgaben nach Angaben des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) von 210 Mrd. Euro auf mittlerweile etwas mehr als 248 Mrd. Euro. Diese Zunahme entspricht satten 18%. Dabei steigen die Ausgaben in den drei großen Leistungsbereichen recht unterschiedlich an: Die höchsten Zuwächse verzeichneten demnach ärztliche Behandlungen (+20%), gefolgt von höheren Ausgaben für Arzneimittel (+16%), während Krankenhausbehandlungen mit einem Plus von 12% unterdurchschnittlich zulegten. Allerdings: Die Covid-19-Pandemie scheint diesen Trend gemäß dem Zahlenwerk des GKV-Spitzenverbandes etwas zu bremsen. Während in den ersten drei Quartalen 2020 die Leistungsausgaben rund 186 Mrd. Euro betrugen, kletterten sie im gleichen Zeitraum des Jahres 2021 nur um 4,8% auf etwa 195 Mrd. Euro. Als Kostentreiber in der GKV gelten vor allem die Alterung der Gesellschaft sowie der medizintechnische Fortschritt.

Starke staatliche Regulierung der GKV-Beiträge

Insgesamt sind die GKV-Beiträge relativ stark staatlich reguliert. Der allgemeine Beitragssatz wurde 2015 auf 14,6% des Bruttoeinkommens gesetzlich festgelegt. Ergänzend zum gesetzlichen Beitragssatz erheben die Krankenkassen einen kassenindividuellen, ebenfalls einkommensabhängigen Zusatzbeitrag. Auch um den Wettbewerb zwischen den Kassen zu stimulieren, legt das Bundesministerium für Gesundheit jeweils im Herbst für das Folgejahr diesen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz fest. Dieser dient dann als Orientierungswert für die Krankenkassen und liegt für 2022 bei 1,3%. Zur Stabilisierung der Beitragssätze beteiligt sich der Bund mittels Beteiligungen und ergänzenden Bundeszuschüssen auch direkt an den GKV-Einnahmen. Allein im Jahr 2021 betrugen die Bundeszuschüsse knapp 19 Mrd. Euro und klettern 2022 sogar auf rund 29 Mrd. Euro, wie AssCompact bereits berichtete.

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