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18. März 2022
Mietwohnungen: Große Kluft zwischen Angebot und Nachfrage
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Mietwohnungen: Große Kluft zwischen Angebot und Nachfrage

Insbesondere in den deutschen Metropolen klaffen die Wunschvorstellungen von Wohnungssuchenden und die Realität auf dem Markt weit auseinander. Laut immowelt richtet sich in Frankfurt die Hälfte aller Anfragen an Wohnungen bis zu 1.160 Euro Kaltmiete, die aber nur 16% des Angebots ausmachen.

Das Immobilienportal immowelt hat die Inserate für familientaugliche Wohnungen zwischen 80 und 120 m2 sowie der darauf abgegebenen Kontaktanfragen in den 14 größten deutschen Städten analysiert. Demnach ballen sich die Anfragen auf wenige günstigen Angebote. Inbesondere in stark nachgefragten Städten wie Berlin, München und Frankfurt am Main weichen die Wunschvorstellungen der Suchenden stark von der Realität auf dem Markt ab.

Größte Diskrepanz in Frankfurt

Am weitesten klaffen Wunsch und Wirklichkeit in Frankfurt am Main auseinander. In der Finanzmetropole zielt die Hälfte der Anfragen auf Mietobjekte ab bis zu 1.160 Euro Kaltmiete. Aber nur 16% der angebotenen Wohnungen entsprechen dieser Kategorie. Frankfurt weist damit den niedrigsten Wert aller Städte auf. Entsprechend hoch ist die Konkurrenz für Geringverdiener. Das mittlere Preisniveau Frankfurts ist laut immowelt dagegen deutlich höher: Mietwohnungen mit 80 bis 120 m2 werden im Median für 1.450 Euro angeboten und damit 290 Euro mehr als gewünscht. 

Deutliche Kluft auch in München und Berlin

Auch in München entspricht nur ein geringer Teil des Angebots preislich den Vorstellungen auf Nachfrageseite. Zwar haben sich die Suchende hier schon mit den höheren Mieten abgefunden, zumal sich die Hälfte der der Anfragen an Inserate bis zu 1.500 Euro wendet. Doch selbst mit dem größten Budget aller analysierten Städte werden nur 21% aller Wohnungsinserate abgedeckt. Für eine Wohnung muss eine Familie im Mittel 1.800 Euro Miete zahlen und somit 300 Euro mehr. 

In Berlin richtet sich jede zweite Anfrage an Inserate bis zu 955 Euro Kaltmiete. In diese Preiskategorie fallen aber lediglich 23% der angebotenen Objekte. Mietwohnungen mit 80 bis 120 m2 kosten im Median 1.360 Euro, sind also 405 Euro teurer als in der Wunschvorstellung.

In Stuttgart hält die Hälfte der Suchenden nach Objekten bis 1.100 Euro Kaltmiete Ausschau, die aber ebenfalls nur 23% des Angebots ausmachen.

Wunsch und Wirklichkeit in Essen nicht so weit auseinander

Die einzige Metropole, die mit einer geringeren Kluft zwischen Angebot und Nachfrage aufwarten kann, ist Köln: Die Hälfte der Anfragen zielt auf 80 bis 120 m2 große Wohnungen für 1.000 Euro Miete ab, was einem Anteil von 35% des Angebot entspricht. Noch kleiner ist der Unterschied in Essen: 50% der Suchenden haben sich ein Budget gesetzt von maximal 700 Euro. In diese Preisschiene fallen 44% der angebotenen Wohnungen. In Essen werden familientaugliche Wohnungen im Mittel für 750 Euro angeboten und damit für nur 50 Euro mehr. Neben Essen liegen auch in Dresden und Bremen Wunschvorstellung der Suchenden und Realität enger beieinander. In Bremen entsprechen 37% der Inserate den finanziellen Bedingungen, in Dresden sind es sogar 40%. Auch in Leipzig mit 35% und Dortmund mit 33% entfällt die Hälfte der Anfragen auf immerhin rund ein Drittel des Angebots. (tk)

Weitere Informationen zur Auswertung gibt es unter www.immowelt.de.

Bild: © svetazi – stock.adobe.com