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12. April 2022
Rekord-Jahresauftakt für Gewerbeimmobilien

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Details of gray facade made of aluminum panels  with doors and windows on industrial building

Rekord-Jahresauftakt für Gewerbeimmobilien

Im ersten Quartal 2022 wurden in Deutschland Gewerbeimmobilien für 18,2 Mrd. Euro gehandelt. Wie der Immobiliendienstleister Colliers weiter mitteilt, hat sich damit das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahresauftakt verdoppelt. Aktuelle Unsicherheiten auf dem Markt dürften das pandemiebedingte Investorenverhalten verfestigen.

Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt ist fulminant ins Jahr 2022 gestartet. Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers wurden hierzulande in den ersten drei Monaten des Jahres Gewerbeimmobilien für 18,2 Mrd. Euro gehandelt. Gegenüber dem schwachen Vorjahresauftakt entspreche dies einer Verdoppelung des Transaktionsvolumens, so Colliers. Der Fünfjahresdurchschnitt für diesen Vergleichszeitraum wurde um gut die Hälfte übertroffen und der Allzeitrekord von 17,6 Mrd. Euro vom Jahresanfang 2020 geknackt.

„Nach einer beeindruckenden Jahresendrallye 2021, der voranschreitenden Erholung der pandemiegeprägten Vermietungsmärkte sowie den Aussichten auf einen beschleunigten Konjunkturaufschwung 2022 hatten wir einen überdurchschnittlichen Jahresauftakt erwartet. Auch der Abschluss marktprägender Großtransaktionen [...] trug zu diesem Ergebnis wesentlich bei“, erklärt Matthias Leube, CEO bei Colliers.

Investition in Gewerbeimmobilien aufgrund der Inflation gefragt

Bislang hätten die wirtschaftlichen und geopolitischen Krisen die Dynamik noch nicht aufhalten können, so Leube weiter. Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen aber damit, dass das Wirtschaftswachstum infolge der jüngsten Entwicklungen eine Delle bekommen werde. Steigende Baukosten und begrenzt verfügbares Baumaterial wirken sich auf Projektentwicklungen und Forward-Transaktionen aus. Zudem belasten höhere Zinskosten viele aktive Investoren. „Die rasante Entwicklung der Inflation in Deutschland macht zugleich die Investition in Gewerbeimmobilien attraktiv“, sagt Leube. Insbesondere Bestandsobjekte mit Indexklauseln würden von diesem Umfeld profitieren.

Unsicherheiten dürften pandemiebedingtes Investorenverhalten verfestigen

„Was wir angesichts der großen Unsicherheit im Markt erwarten, ist eine Verfestigung des Investorenverhaltens, das wir während der zwei Pandemiejahre beobachtet haben. Dazu zählt eine hohe Risikoaversität, die durch restriktivere Finanzierungsbedingungen beziehungsweise steigende Kapitalkosten verstärkt werden wird“, fügt Christian Kadel, Head of Capital Markets bei Colliers, hinzu.

Unternehmensübernahmen befeuern Quartalsergebnis

Als weiteren anhaltenden Trend sieht Kadel, dass anstelle direkter Immobilienkäufe zunehmend Immobilienbestandshalter bzw. Anteile daran erworben werden. Sind solche strategischen Übernahmen im Vorjahr insbesondere im Wohnsegment erfolgt, standen im ersten Quartal gewerblich genutzte Immobilienportfolien im Fokus der Akquise.

So sind rund 5,8 Mrd. Euro und damit rund ein Drittel des gesamten Investmentvolumens im Berichtszeitraum in Form von Unternehmensübernahmen und -beteiligungen an neue Eigentümer übergegangen. Diese Entwicklung beflügelte maßgeblich den Portfolioanteil, der in den ersten drei Monaten des Jahres mit 7,9 Mrd. Euro und 44% Marktanteil an den Höchststand aus 2020 anknüpfte. Auf Beteiligungen entfielen rund drei Viertel des Portfoliovolumens.

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