Die DIN-Norm 77223 „Risikoprofilierung von Privatanlegern unter Berücksichtigung ihrer Vermögens- und Einkommenssituation“ soll für mehr Transparenz und Sicherheit bei Investitionen sorgen. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, um das Risiko bei Investitionsvorhaben vorab besser abschätzen zu können und Anlagemodelle zu wählen, die zu den Erwartungen und finanziellen Möglichkeiten des Anlegers passen. Sie beschreibt einen Prozess, mit dem Berater die Risikobereitschaft von Privatanlegern mithilfe einer Wertentwicklungsmatrix systematisch mit der Risikostruktur ihres Vermögens abgleichen können. „Der Leitfaden hilft Finanzberatern und Kunden gleichermaßen, die Risikotragfähigkeit realistisch einzuschätzen“, sagt Dr. Klaus Möller, Obmann des Normenausschusses und Vorstand der Defino Institut für Finanznorm AG. Als Besonderheit enthält die Norm auch die Risikoklassifizierung von Immobilien. Diese sei nach Auffassung des DIN-Arbeitsausschusses – der sich aus Maklern, Unternehmens- und Verbandsvertretern, Wissenschaftlern und Verbraucherschützern zusammensetzt – unabdingbar, um die Risikostruktur des vorhandenen Vermögens festzustellen und mit der Risikobereitschaft abzugleichen.
Das Dokument ist unter dem Titel „DIN 77223 – Finanzdienstleistungen – Risikoprofilierung von Privatanlegern – Abgleich mit Gesamtvermögen und zweckbezogenen Vermögensteilen“ ab sofort über www.beuth.de erhältlich.
Nach der im Februar 2019 veröffentlichten DIN 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ und der im September 2021 veröffentlichten DIN 77235 „Finanzanalyse von Unternehmen“ ist dies die dritte DIN-Norm für die Finanzberatung. Wie die anderen Normen für die Finanzbranche soll auch die DIN 77230 bewirken, dass Verbrauchern Finanzberatung nur nach neutraler Ermittlung ihres tatsächlichen Bedarfs und Kundenprofils zukommt. Gleichzeitig erhalten Berater mit Anwendung der Normen ein praxisnahes Werkzeug für ihre tägliche Arbeit. (tk)
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