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28. Juli 2022
Krankheitskosten im Vergleich zu 2015 um 28% gestiegen
Health Care Money And Illness. Medical Stethoscope

Krankheitskosten im Vergleich zu 2015 um 28% gestiegen

Im Jahr 2020 sorgten Krankheiten in Deutschland für Kosten von 431,8 Mrd. Euro – 28% mehr als im Jahr 2015. Laut Statistischem Bundesamt haben sich die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten um 25% erhöht, wobei sie sich zwischen Frauen und Männer zunehmend angleichen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verursachten Krankheiten und Gesundheitsprobleme hierzulande im Jahr 2020 Kosten in Höhe von 431,8 Mrd. Euro. Damit haben die Krankheitskosten im Vergleich zu 2015 insgesamt um 28% zugelegt. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten sind von 2015 bis 2020 um 25% auf 5.190 Euro gestiegen. Bei Frauen waren sie 2020 etwa um 1.000 Euro höher als bei Männern.

Krankheitskosten pro Kopf gleichen sich zwischen Männern und Frauen weiter an

Den Statistikern zufolge gleichen sich die Kosten pro Kopf zwischen den Geschlechtern im Zeitverlauf kontinuierlich an. 2002 lagen die Kosten pro Kopf bei Frauen noch 38% höher als bei Männern. 2008 waren es 27%, 2015 noch 22% und 2020 noch 21%.

Gründe für die höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben der unterschiedlichen Bedeutung typischer geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt insbesondere die höhere Lebenserwartung bzw. der größere Anteil an der älteren Bevölkerung. So waren 2020 zwei Drittel der fast 2,5 Millionen hochbetagten Menschen im Alter von mindestens 85 Jahren weiblich. Die Angleichung der Pro-Kopf-Kosten zwischen Männern und Frauen sei laut Statistischem Bundesamt daher auch durch eine Annäherung der Lebenserwartung und somit einen gestiegenen Männeranteil an den 85-Jährigen und Älteren zu erklären.

Höchste Kosten durch Erkrankungen des Kreislaufsystems

Auch im Jahr 2020 sorgten Krankheiten des Kreislaufsystems für die höchsten Krankheitskosten, dicht gefolgt von psychischen und Verhaltensstörungen. Auf beide Bereiche entfallen jeweils rund 13% des gesamten Krankheitskostenvolumens. Bei Männern verursachten Erkrankungen des Kreislaufsystems höhere Kosten als bei Frauen. Umgekehrt verhält es sich dagegen bei psychischen und Verhaltensstörungen, die bei Frauen höher ausfielen. An dritter Stelle in der Kostenbilanz rangieren Krankheiten des Verdauungssystems. Sie verursachten Kosten von 47,1 Mrd. Euro oder 10,9%. Bestimmt werden sie überwiegend von den Kosten für zahnärztliche Leistungen und Zahnersatz. An vierter Stelle folgten Neubildungen, also insbesondere Krebserkrankungen. Rund die Hälfte der Kosten war auf dieses Krankheitskapitel zurückzuführen, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt.

Krankheitskosten nehmen mit steigendem Alter zu

Mit fortschreitendem Alter wachsen auch die Krankheitskosten deutlich. Über die Hälfte entfiel auf die Bevölkerung ab 65 Jahren – Tendenz steigend. Die unter 15-Jährigen weisen die geringsten Pro-Kopf-Kosten auf. 2015 war noch die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren diejenige mit den geringsten Krankheitskosten pro Kopf. Die höchsten Kosten pro Kopf lassen sich bei den 85-Jährigen und aufwärts verzeichnen. Bei ihnen sind die Kosten fünfmal so hoch wie der Durchschnitt. (tk)

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