Im Rahmen des Marktberichts „LIP UP TO DATE – Logistikimmobilien Deutschland“ beleuchtet LIP Invest die Lage auf dem Logistikimmobilienmarkt im zweiten Quartal 2022. Demnach bleibt die Nutzernachfrage nach Logistikimmobilien weiterhin sehr hoch. Aufgrund von Faktoren wie der Rückverlagerung von Produktion aus dem Ausland, dem Ausbau von Lieferketten hin zu Liefernetzwerken, erhöhter Lagerhaltung zur Vermeidung weiterer Engpässe und schließlich dem Flächenbedarf des E-Commerce ist der Bedarf an Logistikflächen nach wie vor groß. Dies gilt für Logistikdienstleister ebenso wie für Handels- und Industrieunternehmen.
Flächenumsatz und Neubauvolumen hoch
Entsprechend hoch sind sowohl der Flächenumsatz als auch das Neubauvolumen im zweiten Quartal. Der Flächenumsatz summiert sich für das erste Halbjahr 2022 auf 4,4 Mio. m2. Davon wurden im zweiten Quartal rund 2,4 Mio. m2 vermietet oder gebaut. Wie LIP Invest weiter mitteilt, wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 2,7 Mio. m2 an neuen Logistikflächen realisiert. Anhand dieser regen Bautätigkeit trotz verändertem Marktumfeld lässt sich der erwähnte anhaltend hohe Flächenbedarf ablesen.
Zurückhaltung am Investmentmarkt für Logistikimmobilien
„Am Logistikimmobilieninvestmentmarkt herrscht hingegen eine große Zurückhaltung und die Veränderung durch höhere Zinsen zeigen Wirkung. Zum einen nimmt die Anzahl der Kaufinteressenten ab. Zum anderen werden Objekte länger am Markt angeboten oder sogar wieder gänzlich vom Markt genommen, da die gewünschten Konditionen nicht erzielt werden können, und bereits verkauft geglaubte Objekte erscheinen plötzlich wieder am Markt“, sagt Natalie Weber, Prokuristin und Head of Fund Management bei LIP Invest. Insgesamt sei eine Trendwende der Preise deutlich spürbar, wenngleich manche Verkäufer ihre Preiserwartungen noch nicht an das neue Marktumfeld angepasst hätten oder abwartend agieren würden, so Weber weiter.
Im zweiten Quartal 2022 erzielte der Investmentmarkt für Logistikimmobilien ein Transaktionsvolumen von 1,9 Mrd. Euro. Für das gute Ergebnis für das erste Halbjahr von insgesamt 6,1 Mrd. Euro sorgt dabei vor allem das erste Quartal. Dennoch bewegte sich die Investmenttätigkeit auch im zweiten Quartal laut LIP Invest weit über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Zinsentwicklung insbesondere für lange Finanzierungen hat von April bis Juni deutlich an Fahrt aufgenommen. Die Kaufpreise sinken und die Renditen nehmen entsprechend zu. Bei Objekten, die im zweiten Quartal zu niedrigeren Renditen verkauft wurden, waren die Konditionen bereits vor der dynamischen Zinsentwicklung ausgehandelt worden, so der Marktbericht, sodass sie nicht die aktuellen Konditionen widerspiegeln würden. (tk)
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