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21. September 2022
Weniger Neubau, mehr Nachfragedruck am Mietmarkt

Weniger Neubau, mehr Nachfragedruck am Mietmarkt

Berlin Hyp hat die Ergebnisse der aktuellen Trendbarometer-Umfrage vorgelegt. Demnach rechnen die befragten Immobilienexperten mit weniger Wohnungsneubau und einem steigenden Nachfragedruck am Mietmarkt. Befragt wurden die Unternehmen auch, ob und wie sie auf die Inflation reagieren werden.

Seit neun Jahren veröffentlicht die Berlin Hyp ihre Expertenumfrage „Trendbarometer“. Darin nehmen Immobilienfachleute zu ihren Erwartungen für das kommende Immobilienjahr Stellung. Wie die aktuelle Auswertung zeigt, erwarten 76% der Umfrageteilnehmer, dass aufgrund der Inflation nicht alle geplanten Immobilienprojekte umgesetzt werden können. Ebenso viele Experten gehen davon aus, dass der Immobilienerwerb für größere Teile der Bevölkerung unbezahlbar wird. Die Eigenkapitalanforderungen bei Immobilieninvestments werden deutlich anziehen, so die Einschätzung von 48% der Befragten. Zudem gehen vier von zehn Experten davon aus, dass die Nachfrage am Immobilieninvestmentmarkt abnehmen wird.

Wohnen wird teurer

Was die Auswirkungen speziell auf den Wohnimmobilienmarkt angeht, erwarten 78% der Befragten, dass es weniger Neubau geben wird. Das Wohnungsangebot gerade in den Ballungsräumen bleibt also niedrig. Zugleich schnellen die Nebenkosten in die Höhe und Wohnen wird teurer, weshalb die Belastung der Haushalte noch weiter zunimmt. Neben den unteren Einkommensgruppen dürften auch Menschen mit mittlerem Einkommen die Einschnitte empfindlich spüren. Vor diesem Hintergrund gehen 45% der Umfrageteilnehmer davon aus, dass der Nachfragedruck am Mietmarkt steigen wird. 30% rechnen damit, dass die Preise für Wohnimmobilien sinken werden. Dagegen schätzen 18%, dass die Preise zulegen.

So wollen Unternehmen auf Inflation reagieren

48% der Umfrageteilnehmer haben bislang noch nicht auf die höhere Inflation reagiert, 39% haben geplante Investitionen verworfen oder zurückgestellt. Nur 14% haben die Mieten erhöht bzw. stellen auf indexierte Mietverträge um. 12% haben laut Berlin Hyp in Erwartung steigender Preise Investitionen vorgezogen. In den kommenden zwölf Monaten wollen die Unternehmen aber auf die Inflation reagieren. So planen 59%, Investitionen zurückzustellen oder zu verwerfen, 33% fassen Mieterhöhungen ins Auge, 20% wollen Personal abbauen. Investitionen vorzuziehen planen lediglich 14%, und 16% der Befragten werden keine Maßnahmen in Angriff nehmen.

Zur Entwicklung der Finanzierungszinsen

Auch die Entwicklung der Finanzierungszinsen war Thema der Umfrage. Nach Ansicht von 39% der Befragten werden die Zinsen Ende des Jahres bei bei 3,5% liegen. 27% der Umfrageteilnehmer sehen den Zins bei 4%, und 22% sehen ihn bei 3%. Da die Finanzierung teurer wird, vermuten viele, dass der Erwerb von Immobilien für Teile der Bevölkerung immer schwerer zu stemmen sein wird.

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