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13. Oktober 2022
LBS: Eine Million verhinderte Wohneigentümer binnen 13 Jahren
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LBS: Eine Million verhinderte Wohneigentümer binnen 13 Jahren

Die Zahl der Ersterwerber von Wohneigentum geht laut einer neuen Kurzstudie im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) im Trend seit Jahren zurück. LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann spricht von über einer Million verhinderter Wohneigentümer seit dem Jahr 2008.

Im Rahmen einer Studie im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) hat empirica ausgewertet, wie viele Menschen pro Jahr erstmals Wohneigentum erwerben. Die Analyse erfolgte anhand von Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) rückblickend bis zum Jahr 1990. Um einschätzen zu können, in welchen Zeiten die Bildung von Wohneigentum besonders schwierig oder eher leicht war, wurde die Zahl der Ersterwerber-Haushalte zusätzlich in Relation zur Entwicklung der typischen Zielgruppe der 30- bis 50-Jährigen gesetzt.

Wie die Auswertung zeigt, gelang der Ersterwerb von Wohneigentum in den Jahren von 2008 bis 2020 deutlich seltener als im konjunkturell unauffälligen Referenz-Zeitraum 2003 bis 2007. Betrug die Relation in diesen Jahren durchschnittlich 2,2% der 30- bis 50-Jährigen, waren es ab dem Beginn der Finanzkrise 2008 meist weniger als 2%. Ein Tiefpunkt lässt sich im Jahr 2017 feststellen mit 1,5% bzw. 316.000 Ersterwerbern. Doch auch 2020 lag die Quote nur bei 1,8%. In den 1990-ern Jahren war hingegen eine Relation von um die 2,5% gängig.

„Die Ersterwerberzahlen waren in den vergangenen Jahren vor allem deshalb so niedrig, weil immer weniger Haushalte das nötige Eigenkapital zur Finanzierung der stark gestiegenen Bau- und Kaufpreise aufbringen konnten. Noch Schlimmeres hat letztlich wohl das Baukindergeld verhindert“, erklärt Axel Guthmann, LBS-Verbandsdirektor.

Laut LBS sei die Wohneigentumsbildung zwischen 2008 und 2020 im Schnitt um gut 84.000 Ersterwerber-Haushalte pro Jahr zu niedrig ausgefallen. „Deutschland blickt damit auf die traurige Bilanz von mehr als 1 Million verhinderter Wohneigentümer binnen 13 Jahren zurück“, so Guthmann weiter. All diese Menschen würden den Mietwohnungsmarkt nun noch zusätzlich belasten. (tk)

Bild: © Jo Panuwat D – stock.adobe.com