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11. Januar 2023
PROJECT Immobilien schreibt hohe Umsatzverluste für 2022
Real Estate Market Falls. Red arrow down on the background of houses.

PROJECT Immobilien schreibt hohe Umsatzverluste für 2022

Der deutsche Immobilienmarkt ist schwer gebeutelt. Die Inflation, die Anstiege für Bauzinsen und Baupreise, Lieferverzögerungen und die mangelnde Nachfrage hinterlassen allesamt ihre Spuren. Die Umsätze von PROJECT Immobilien gingen 2022 um mehrere 100 Mio. Euro zurück.

Der seit rund elf Monaten andauernde Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, die auch die deutsche Immobilienbranche betreffen, wie es vom Asset-Manager PROJECT Immobilien heißt. Inflation, Bauzins- und Baupreisanstiege, Lieferverzögerungen und der Nachfragerückgang beim Wohnungskauf tragen alle zur schwierigen Lage am deutschen Immobilienmarkt bei.

Auch PROJECT Immobilien konnte 2022 im Vergleich zum Vorjahr gehörig geringere Umsätze verbuchen. Mit seiner „langjährigen Eigenkapitalstrategie“ versucht das Unternehmen, sich in dem herausfordernden Branchenklima zu behaupten.

2022 über 250 Mio. Euro weniger Umsatz

Mit rund 4% seien die Bauzinsen, so PROJECT Immobilien, so hoch wie zuletzt im Jahr 2011 und erschweren vielen Menschen den Erwerb eines Eigenheims. Die Kaufzurückhaltung spiegelt sich in den Verkaufszahlen wider. So konnte der Immobilienentwickler 2022 mit 239 Wohnungen rund 27% der im Vorjahr verkauften Wohneinheiten veräußern. 2021 waren es 880 Wohnungen. Der mit Wohnungsverkäufen im Jahr 2022 erzielte Umsatz belief sich auf 115,1 Mio. Euro. Weitere 49,5 Mio. Euro kamen über den gewerblichen Globalverkauf hinzu – insgesamt landete PROJECT Immobilien also bei 164,6 Mio. Euro, oder rund 38% des Vorjahresumsatzvolumens von 436,4 Mio. Euro.

Die gestiegenen Bauzinsen und die damit einhergehende Unsicherheit, ob die Finanzierung gelingt, ist laut Michael Weniger, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Real Estate AG, nur ein Grund für die Kaufzurückhaltung der Wohnungsinteressenten: „Zudem agieren Kaufinteressenten angesichts der vagen wirtschaftlichen Aussichten vorsichtig in Bezug auf die Bindung ihres Kapitals. Dazu kommen Bedenken, ob Bauträger mit Fremdfinanzierung die Immobilie wirklich zu Ende bauen.“

Auch Investoren zurückhaltend

Im AIF-Bereich (Alternate Investment Fonds) geben sich auch die Investoren aktuell eher abwartend, meldet PROJECT. Die Immobilienentwicklungsfonds PROJECT Metropolen 20, 21 und 22, die schwerpunktmäßig in den Wohnungsneubau in deutschen Metropolregionen investieren, erreichten im Geschäftsjahr 2022 zusammen ein Eigenkapitalvolumen von 46,11 Mio. Euro ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags (2021: 86,27 Mio. Euro). Der Fonds Metropolen 20 akquirierte 2022 ein Eigenkapital von 31,37 Mio. Euro und wurde zum 30.06.2022 geschlossen. Die Fonds Metropolen 21 und 22 akquirierten Eigenkapital von 5,30 Mio. bzw. 9,44 Mio. Euro und hatten zum Jahresende ein Eigenkapitalvolumen von 8,42 Mio. bzw. 9,44 Mio. Euro.

Dass bei den vorherrschenden unklaren wirtschaftlichen Aussichten eine längerfristige Kapitalbindung, die für die Immobilien-AIF von PROJECT notwendig ist, hinterfragt und „im Zweifel aufgeschoben“ wird, sei aus Kapitalanlegersicht jedoch verständlich, sagt Alexander Schichting, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Beteiligungen AG. Denn aktuell könne niemand seriös vorhersagen, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauert und welche Auswirkungen dies auf die Finanz- und Immobilienmärkte haben wird. (mki)

Bild: © adragan – stock.adobe.com