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20. Januar 2023
bKV auf dem Vormarsch: 2021 fast 40% Wachstumsrate

bKV auf dem Vormarsch: 2021 fast 40% Wachstumsrate

Der Verband der Privaten Krankenversicherung blickt in seinem aktuellen Zahlenüberblick zurück auf das Jahr 2021. Zu beachten ist, dass die Zahl der Versicherten gestiegen ist, vor allem aber die steigende Beliebtheit der betrieblichen Krankenversicherung.

„Stabilität“ – dadurch zeichne sich das Jahr 2021 für die Private Krankenversicherung aus, wie es im Vorwort des Zahlenrückblicks für 2021, der vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) veröffentlicht wurde, heißt. Fast die Hälfte der deutschen Bundesbürger ist nun bei einer privaten Krankenversicherung versichert – somit konnte die PKV einen Anstieg von etwa einer Million Versicherten verzeichnen.

Ansonsten bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der Nutzung, aber auch des Angebots der betrieblichen Krankenversicherung. Die Zahl der Arbeitgeber, die eine solche bKV anbieten, ist 2021 deutlich gewachsen.

Die Branche im Überblick

Grundsätzlich sind laut dem Zahlenüberblick 8,7 Millionen Menschen in Deutschland über eine private Krankenversicherung vollversichert – rund 4,58 Millionen über 17 Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, und rund 4,14 Millionen bei insgesamt 35 Aktiengesellschaften. Die Anteile an Beitragseinnahmen sind folgendermaßen verteilt: 42% werden über die Vollversicherten bei Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit eingenommen, 58% bei den über Aktiengesellschaften Vollversicherten.

Die Alterungsrückstellungen der PKV konnten seit 2012 von 181,6 Mrd. Euro auf 302,1 Mrd. Euro Ende 2021 ausgebaut werden. Prozentual gesehen wurden die Alterungsrückstellungen etwas zurückgeschraubt. Bei Beitragseinnahmen von 45,4 Mrd. Euro im Jahre 2021 wurden 31,2% den Alterungsrückstellungen zugeführt – 2020 waren es noch 32,4% und 2019 glatte 34%. Die 302,1 Mrd. Euro teilen sich wie folgt auf: 2021 betrugen die Alterungsrückstellungen in der Krankenversicherung 255,45 Mrd. Euro (ein Plus von 4,6% im Vergleich zu 2020) und in der Pflegepflichtversicherung 46,61 Mrd. Euro (+6,7% gegenüber 2020).

So hat sich der Versicherungsbestand entwickelt

Die Zahl der Versicherungen beim PKV-Verband wächst, wie auch schon in den vergangenen Jahren. Ende 2021 gab es insgesamt 37,23 Millionen Krankheitsvoll- und Zusatzversicherungen – 1,05 Millionen mehr als im Jahr davor. Damit ist fast jeder zweite Deutsche privatversichert. Aufgeteilt sind die 37,23 Millionen in rund 28,5 Millionen Zusatz- und 8,7 Millionen Krankheitsvollversicherungen. Diese sind im Vergleich zu 2012 (9,0 Millionen) leicht gesunken. Zusatzversicherungen gab es 2012 lediglich 23,1 Millionen. Hier gab es also einen klaren Anstieg zu verzeichnen.

Passend zum Wachstum des privatversicherten Bevölkerungsanteils sind auch mehr Menschen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung gewechselt (146.500) als umgekehrt (123.200).

Betriebliche Krankenversicherung gewinnt an Popularität

Den größten Anstieg an Angebot und Nachfrage konnte eindeutig die bKV für sich gewinnen. Ende 2021 gab es laut dem Zahlenüberblick etwa 18.200 Arbeitgeber, die eine bKV für ihre Belegschaft anboten. 2018 waren es nur 7.700. Das entspricht einem Anstieg von 38,9%.

Das Angebot wird auch entsprechend in Anspruch genommen. 1,575 Millionen Menschen sind über einen Betrieb krankenversichert – 54% mehr als die 758.000 im Jahr 2018. Diese Zahlen suggerieren wiederum, dass die bKV primär von größeren Unternehmen mit vielen Arbeitnehmern angeboten wird. (mki)

Weitere Informationen zum Zahlenüberblick des PKV-Verbands gibt es hier.

Bild: © HNFOTO – stock.adobe.com