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13. Februar 2023
Zuflüsse in Schwellenländer- und Europa-Aktien stark gestiegen

Zuflüsse in Schwellenländer- und Europa-Aktien stark gestiegen

Der Vermögensverwalter BlackRock hat seinen Marktreport zu den Zu- und Abflüssen in ETFs und ETPs im Januar 2023 veröffentlicht. Auch wenn das Neugeschäft sinkt, erfreuen sich Schwellenländer- und europäische Aktien immer mehr an Beliebtheit.

Im Januar 2023 machte sich in den Marktausblicken der Vermögensverwalter ein vorsichtiger Optimismus breit. Gerade die im weiteren Verlauf des Jahres abschwächende Inflation ließ die Herzen etwas höherschlagen – die erneute Anhebung des Leitzinses bei der Europäischen Zentralbank sollte man dabei aber natürlich nicht vergessen.

Und auch wenn das weltweite Neugeschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und anderen börsengehandelten Produkten (ETPs) den vierten Monat in Folge gesunken ist, zeigt sich eine kleine Euphorie bei europäischen und Schwellenländeraktien, wie der Marktreport des US-Vermögensverwalters BlackRock zeigt.

Neugeschäft erneut gesunken

Konkret ist das Neugeschäft auf 62,6 Mrd. Dollar gesunken. Zwar gab es einen leichten Anstieg bei Zuflüssen bei ETPs auf festverzinsliche Wertpapiere (von 28,3 Mrd. Dollar im Dezember 2022 auf 28,7 Mrd. Dollar im Januar), doch die Zuflüsse bei Aktien-ETPs reduzierten sich deutlich von 43,1 Mrd. Dollar im Dezember auf 32,8 Mrd. Dollar.

Den größten Nettoabfluss seit April 2022 musste die Allokation in US-Aktien-ETPs verzeichnen. Dort gab es im Januar Abflüsse von insgesamt 1,7 Mrd. Dollar. Bei US-Aktien-ETPs deuten die sektoralen Zuflüsse auf eine selektive Risikobereitschaft hin. Rohstoff-ETPs führen mit 0,9 Mrd. Dollar (der höchste Monatswert seit März 2022) die Zuflüsse an, gefolgt von ETPs auf Industrieunternehmen mit einem Zufluss von 0,8 Mrd. Dollar. Die Gewinner des Jahres 2022 hatten einen schwierigen Monat mit Abflüssen aus dem Gesundheitswesen (–1,0 Mrd. Dollar) und der Technologiebranche (–0,1 Mrd. Dollar).

Hoher Zuwachs in Europa

Die Zuflüsse in europäische Aktien-ETPs stiegen dagegen im Monatsverlauf erheblich und erreichten mit 7,3 Mrd. Dollar die größten Zuwächse seit Januar 2022. Die Zuflüsse betrafen vor allem in den USA notierte ETPs auf europäische Aktien, was eine Verlagerung der Aufmerksamkeit der Anleger über den heimischen Markt hinaus verdeutlicht, so BlackRock.

ETPs auf Investment-Grade-Anleihen verzeichneten mit 12,6 Mrd. Dollar im Januar die drittgrößten Zuflüsse seit Beginn der Aufzeichnungen und den höchsten monatlichen Nettozufluss seit Juni 2020. Diese positive Stimmung übertrug sich auf den Bereich der Hochzinsanleihen. Hier stiegen die Zuflüsse auf ETPs im Januar deutlich auf 2,4 Mrd. US-Dollar und konnten damit die Abflüsse aus dem Dezember (–0,9 Mrd. Dollar) ausgleichen.

Aufwind bei den Schwellenländeraktien

Die Zuflüsse in ETPs auf Schwellenländeraktien stiegen im Januar auf insgesamt 15,9 Mrd. Dollar, den höchsten Stand seit einem Jahr. China war mit Zuflüssen in Höhe von 6,4 Mrd. Dollar das herausragende Land unter den Einzelengagements. Die Zuflüsse in US-notierte chinesische ETPs stiegen auf 2,1 Mrd. Dollar und damit im Monatsvergleich um das 3,5-fache und den höchsten Stand seit Juni 2022.

Die Zuflüsse in nachhaltige ETPs, die in Europa und den USA notiert sind, beliefen sich auf 4,8 Mrd. Dollar. Die EMEA-Region („Europe, Middle East and Africa“) steigerte ihre Zuflüsse von 4,3 Mrd. Dollar im Dezember auf 5,7 Mrd. Dollar im Januar, während die Nettoabflüsse in den USA mit –855 Mio. Dollar noch höher waren als im Vormonat (–100 Mio. Dollar). (mki)

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