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21. Februar 2023
Offene Immobilien-Spezialfonds: Höhere Zuflüsse 2022

Offene Immobilien-Spezialfonds: Höhere Zuflüsse 2022

Im Jahr 2022 investierten institutionelle Anleger per Saldo mehr Mittel in offene Immobilien-Spezialfonds als 2021. INTREAL hat sich die Daten der Bundesbank angeschaut, die nun für das gesamte Jahr 2022 vorliegen. Insgesamt flossen den Fonds 15,2 Mrd. Euro netto zu.

Trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der Inflation und der gestörten Lieferketten investierten institutionelle Investoren 2022 per Saldo mehr Mittel in offene Immobilien-Spezialfonds als 2021. Dies zeigt eine von INTREAL-Auswertung der Bundesbankzahlen, die nun für das gesamte Jahr 2022 vorliegen. Insgesamt verzeichneten die Fonds Nettozuflüsse von 15,2 Mrd. Euro. Dies bedeutet ein Plus von rund 8% gegenüber 2021, in dem die Zuflüsse 14,1 Mrd. Euro betrugen. Im Jahr 2020 waren es demgegenüber nur rund 10,5 Mrd. Euro. Das Nettofondsvermögen aller offenen Immobilien-Spezialfonds stieg laut Bundesbank von 154,2 Mrd. Euro Ende 2021 auf 173,5 Mrd. Euro zum 31.12.2022, was einem Anstieg von 19,3 Mrd. Euro entspricht.

Immobilien bei Investoren 2022 weiter gefragt

„Die Bundesbankzahlen zeigen, dass institutionelle Investoren auch oder insbesondere in einem schwierigen Umfeld weiter in Immobilien investieren. Dies liegt teilweise sicherlich daran, dass andere Asset-Klassen wie Aktien und Anleihen sich im Jahr 2022 deutlich volatiler entwickelt haben. Auch die hohe Kontinuität der Ausschüttungen bei den Immobilienfonds dürfte für viele Investoren ein entscheidendes Argument sein“, erklärt Michael Schneider, Geschäftsführer der INTREAL.

Die Nettomittelzuflüsse von 15,2 Mrd. Euro geben den Saldo aus Zu- und Abflüssen wieder. Die reinen Zuflüsse aus dem Verkauf von Anteilscheinen lagen mit 19,1 Mrd. Euro 2022 sogar noch höher. Demzufolge beliefen sich die Abflüsse auf rund 3,9 Mrd. Euro.

Unsicherheit und abwartende Haltung

„Die Abflüsse in Höhe von rund vier Mrd. Euro bewerte ich angesichts der vielfältigen negativen Marktentwicklungen als überschaubar – vor allem, wenn man sie in Relation zum gesamten Nettofondsvermögen setzt. Für das Gesamtjahr 2023 rechne ich aber mit insgesamt niedrigeren Nettomittelzuflüssen“, meint Schneider. Die Unsicherheit auch im Hinblick auf die sich austarierenden relevanten „neuen“ Immobilienrenditewerte – und damit verbunden die abwartende Haltung – sei bei vielen institutionellen Investoren immer noch sehr ausgeprägt, was sich dämpfend auf die Zuflüsse auswirken dürfte, so der INTREAL-Geschäftsführer weiter.

INTREAL mit Marktanteil von 14%

Im Immobilien-Spezialfondsbereich entfällt zwischenzeitlich das größte Stück vom Kuchen auf die INTREAL. Das Nettofondsvermögen aller offenen Immobilien-Spezialfonds der KVG beträgt laut BVI per Ende 2022 insgesamt 22,2 Mrd. Euro. Damit verbucht INTREAL einen Marktanteil von rund 14% am Gesamtmarkt, den der BVI mit einem Nettofondsvermögen von rund 156 Mrd. Euro zum 31.12.2022 angibt. Was die Zuflüsse in offene Immobilien-Spezialfonds 2022 betrifft, kam die INTREAL laut BVI 2022 auf rund 2,7 Mrd. Euro. Gemessen an den Zuflüssen aller Vehikel in Höhe von 13,1 Mrd. Euro entspricht dies 20,6%. (tk)

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