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10. März 2023
Deka wirft VW-Aktien aus nachhaltigen Anlageprodukten
Luxembourg, Luxembourg - Oktober 3, 2014: Deka Bank in Luxembourg - Deka is is the central Provider of Asset Management of the German Savings Bank Finance Group

Deka wirft VW-Aktien aus nachhaltigen Anlageprodukten

Die Fondsgesellschaft Deka Investments entfernt einem Medienbericht zufolge die Volkswagen-Aktie aus ihren nachhaltigen Finanzprodukten. Der Entscheidung liegt eine kritische Bewertung der US-Ratingagentur MSCI zugrunde.

Wie die „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag berichtete, zieht die Investmentbank Deka Investments eine klare Linie zwischen ihren nachhaltigen Anlageprodukten und den Aktien des Autokonzerns Volkswagen (VW). Deka-Fondsmanager sind nun nicht mehr dazu befugt, VW-Aktien in ihre nachhaltigen Produkte aufzunehmen.

VW-Aktien „nicht mehr investierbar“

„Volkswagen ist aus unserer Sicht nicht mehr investierbar, wenn es um nachhaltige Finanzprodukte geht“, sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment, klar und deutlich gegenüber der Wirtschatfswoche. Am 04.11.2022 veröffentlichte die US-Ratingagentur MSCI einen Report, in dem von „Anschuldigungen wegen Zwangsarbeit in der Geschäftstätigkeit“ von VW die Rede ist. Dabei gehe es wohl in erster Linie um potenzielle Menschenrechtsprobleme in China.

In der Kategorie „Soziales“ erhielt VW daher die maximale Abwertung, die „Red Flag“. Die darin enthaltenen Unterrubriken „Arbeitnehmerrechte und Lieferkette“ und „Arbeitsbeziehungen“ wurden ebenso mit der Red Flag „prämiert“. Laut Speich gehe es bei dem MSCI-Report um mögliche Verstöße gegen den „Global Compact“, die Nachhaltigkeitsregeln der Vereinten Nationen definieren.

Keine VW-Investitionen mehr bei Deka

Die Wirtschaftswoche spekuliert, dass sich die schwerwiegenden Folgen für die VW-Aktie wohl in Grenzen halten könnten, da sich das Unternehmen größtenteils in den Händen von Ankeraktionären wie der Porsche-Piëch-Familie und des Landes Niedersachsen befinde. Probleme könne es allerdings bei der Geldbeschaffung geben. Speich zufolge sei VW als einer der größten Unternehmensanleiheemittenten „dringend angewiesen“ auf die Refinanzierung mittels Anleihen. Durch die Entwicklung könne VW bei der Refinanzierung „empfindlich getroffen“ werden.

VW im Gespräch mit MSCI

Nach Informationen der Wirtschaftswoche habe Volkswagen nach der Abwertung sofort versucht, mit MSCI ins Gespräch zu treten. Bisher sei die Ratingagentur aber nicht von ihrer Position abgewichen. Auf Anfrage der Wirtschaftswoche habe VW lediglich bestätigt, dass man sich im Gespräch mit MSCI befinde. (mki)

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