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17. März 2023
Zertifizierte Green Buildings: Investmentvolumen weiter hoch
A city-shaped lake in the middle of a lush forest as a metaphor for eco-friendly urbanism and modern green living in general. 3D rendering.

Zertifizierte Green Buildings: Investmentvolumen weiter hoch

Das Investmentvolumen in zertifizierte Green Buildings bewegte sich 2022 hierzulande mit etwa 11,2 Mrd. Euro weiter auf sehr hohem Niveau. Wie eine Analyse von BNP Paribas Real Estate zeigt, ist der relative Anteil der zertifizierten Assets am Investmentmarkt auf ein absolutes Rekordniveau von 30,6% gestiegen. 

Laut Untersuchung von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) wurden im Jahr 2022 in Deutschland zertifizierte Green Buildings für etwa 11,2 Mrd. Euro gehandelt. Damit war das Investmentvolumen zwar etwas geringer als im Vorjahr, bewegte sich aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Der relative Anteil der zertifizierten Assets am Investmentmarkt vergrößerte sich im vergangenen Jahr auf 30,6%, was ein absolutes Rekordniveau darstellt.

Green-Building-Zertifikate als „verlässliches Signal“

„In einer unübersichtlichen und verunsichernden Situation wird das Zertifikat als verlässliches Signal für ESG und Nachhaltigkeit wahrgenommen. ESG-Kriterien haben mit der neuen Regulatorik der Taxonomie- und der Offenlegungsverordnung der EU in einem kurzen Zeitraum einen sehr hohen Stellenwert im Asset-Management und bei Investitionsentscheidungen erreicht“, erklärt Hermann Horster, Head of Sustainability von BNP Paribas Real Estate.

Doch die Verordnungen sorgen vielfach noch eher für Verunsicherung, was die zu erfüllenden ESG-Anforderungen betrifft. „Einige Fragen wurden mit einer Veröffentlichung aus Brüssel im Dezember 2022 beantwortet, vieles bleibt jedoch weiterhin offen“, so Horster weitere. So sei die soziale Taxonomie im vergangenen Jahr im Entwurf erst vor- und dann zurückgestellt worden. Für die Einordnung und Anerkennung eines Publikumsfonds als Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds fehle nicht wenigen ein klarer Rahmen.

Laut BNPPRE würden Zertifikate wie BREEAM, DGNB oder LEED als ein wesentlicher Hinweis auf eine Berücksichtigung von ESG-Kriterien verstanden, auch wenn sie nicht mit den ESG-Kriterien der EU-Taxonomie kongruent seien.

Versicherungen bei Green Investments sehr aktiv

Im vergangenen Jahr waren vor allem die institutionellen Core-Anleger sehr aktiv bei Investments in Green Buildings. Während institutionelle Anleger 2021 zwischen 50% und 59% ihres Anlagevolumens in zertifizierte Green Buildings investiert hatten, waren es 2022 über 60%. Bei Versicherungen betrug der Anteil der Green Investments sogar über 72%.

2022 floss fast jeder dritte Euro in ein nachhaltiges Gebäude

Entfielen auf grüne Investments 2021 noch ein relativer Anteil von 25,7%, stieg er 2022 bereits auf 30,6%. War es 2021 etwa jeder vierte Euro, der hierzulande in nachhaltig zertifizierte Gewerbeimmobilien angelegt wurde, wanderte 2022 bald jeder dritte Euro in ein nachhaltiges Gebäude.

Büroimmobilien als vorherrschende Asset-Klasse

Mit 80% entfielen 2022 rund 80% des Investmentvolumens zertifizierter Green Buildings auf die A-Standorte. Der Anteil der zertifizierten Bürogebäude am Gesamtinvestment der Asset-Klasse Büro hat 2022 mit 46,2% einen neue Höchstmarke erklommen. Zum Vergleich: 2021 belief sich der Anteil auf 38%. Mittlerweile wandert in dieser Asset-Klasse fast jeder zweite Euro in ein zertifiziertes Gebäude. Eine deutliche Steigerung des Marktanteils weisen laut BNPPRE-Analyse auch Green Logistics Buildings auf. Demnach floss 27% des Logistik-Investmentvolumens 2022 in zertifizierte Immobilien. Im Vorjahr waren es erst 16,5%. Dabei waren Büroobjekte wie in den Vorjahren abermals die dominierende Asset-Klasse auf dem Investmentmarkt für Green Buildings.

Green-Building-Zertifikate nehmen an Relevanz zu

Wie auch in den Vorjahren lässt sich 2022 erneut ein deutlicher Anstieg der Anzahl von Zertifizierungen in Deutschland beobachten. Inzwischen sind über 2.800 Gebäude in Deutschland zertifiziert. Marktführer bei den Green-Building-Zertifikaten ist dabei nach wie vor DGNB vor BREEAM und LEED.

Zum Must-have geworden

„Während die Branche über Taxonomie-Konformität diskutiert, sich die Einordnung in Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung zum wesentlichen Kriterium entwickelt und danach Ankaufs- und Desinvestment-Entscheidungen getroffen werden, reift das gute alte Green-Building-Zertifikat zum Hidden Champion. Dass über 70% des Investmentvolumens von institutionellen Anlegern in zertifizierte Immobilien fließen, beweist: Das Green-Building-Zertifikat ist mittlerweile ein Must-have“. betont Hermann Horster von BNP Paribas Real Estate. (tk)

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