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20. März 2023
So lange muss man für eine Eigentumswohnung arbeiten
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So lange muss man für eine Eigentumswohnung arbeiten

ImmoScout24 hat ausgewertet, wie viel reine Arbeitszeit Kaufwillige in Deutschland investieren müssen, um den bloßen Kaufpreis einer Eigentumswohnung zu erwirtschaften. Der Vergleich der Bundesländer zeigt, wo die meisten Stunden bzw. Jahre Arbeit fällig werden.

Die Bundesbürger verbringen rund ein Drittel ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Arbeiten ist nach dem Schlafen die zweithäufigste Beschäftigung. Die voraussichtliche Lebensarbeitszeit in Deutschland beträgt im Schnitt 38,8 Jahre. Bei Männern sind es 40,7 Jahre und bei Frauen 36,9 Jahre. Daraus ergeben sich bei einer 40-Stunden-Woche rund 2.080 Stunden im Jahr und 80.704 Stunden in 38,8 Jahren.

Im Rahmen einer aktuellen Auswertung hat das Portal ImmoScout24 ermittelt, wie lange Kaufinteressierte in den Bundesländern und den sieben Metropolen hierzulande arbeiten müssen für den bloßen Kaufpreis einer Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 m2 – ohne Finanzierungskosten und Kaufnebenkosten. Eine solche Bestandseigentumswohnung kostet laut ImmoScout24 in Deutschland 217.120 Euro. Gegenüber einer entsprechend großen Mietwohnung für 7,96 Euro pro m2 fallen über einen Zeitraum von 30 Jahren etwa 229.248 Euro an Kosten an.

Acht Jahre reine Arbeitszeit in Bayern

Laut Auswertung müssen Wohnungskäufer in Bayern und Baden-Württemberg im Schnitt am längsten für die eigenen vier Wände arbeiten – sofern Berlin und Hamburg im Bundesländervergleich nicht berücksichtigt werden. Während es in Baden-Württemberg für eine Neubauwohnung knapp neun Jahre oder 18.000 Stunden reine Arbeitszeit braucht, sind es in Bayern acht Jahre bzw. etwas über 16.000 Stunden. Für eine Bestandswohnung sind in beiden Ländern etwa sechs Jahre Arbeit erforderlich. Hier legt ImmoScout24 die Annahme zugrunde, dass für die Zahlung des bloßen Angebotspreises das gesamte Haushaltsnettoeinkommen aufgewendet wird.

In Bayern sind die durchschnittlichen Angebotspreise zwar höher als in Baden-Württemberg, jedoch fällt auch das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen in Bayern höher aus. Im Ranking der meisten Jahre, die gearbeitet werden müssen, folgen Bremen und Hessen mit ebenfalls rund acht Jahren für eine Neubauwohnung und fünfeinhalb Jahren für eine Bestandswohnung.

Weniger Arbeitszeit in ostdeutschen Bundesländern

Die niedrigsten Angebotspreise für Eigentumswohnungen weisen die ostdeutschen Bundesländer und das Saarland auf. In Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sind die Angebotspreise im Bestand um mehr als 50% niedriger als in Bayern und Baden-Württemberg. Gleichzeitig ist das Haushaltsnettoeinkommen, das die Kaufinteressierten angeben, nicht wesentlich oder nur zu einem kleinen Teil geringer. So müssen Käufer in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen etwa drei Jahre bzw. zwischen 12.000 und 13.000 Stunden reine Arbeitszeit einbringen, um den Angebotspreis für eine Drei-Zimmer-Wohnung zu erwirtschaften.

So lange muss man in den Metropolen arbeiten

Für den Kauf einer Wohnung in den sieben größten Städten Deutschlands müssen Interessenten am längsten arbeiten. Zwar bewegt sich das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen auf einem höheren Niveau als in den Bundesländern, doch auch die Eigentumswohnungen sind deutlich teurer.

 

So lange muss man für eine Eigentumswohnung arbeiten

 

Der Auswertung von ImmoScout24 zufolge reichen die Angebotspreise von 350.000 Euro in Köln bis zu knapp 600.000 Euro in München. Die durchschnittlichen Angebotspreise für Neubauwohnungen mit drei Zimmern und 80 m2 Wohnfläche bewegen sich hier im Rahmen von 450.000 Euro bis 750.000 Euro. Mit Blick auf das Haushaltsnettoeinkommen müssten Suchende in München für eine Neubauwohnung etwas mehr als 14 Jahre arbeiten. Auch hier gilt wiederum die Annahme, sie müssen das gesamte Einkommen für die Kaufpreise aufbringen. In Köln, Hamburg und Berlin braucht es zehneinhalb Jahre reine Arbeitszeit. Dazwischen liegen Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart mit elf Jahren für eine Neubauwohnung an. Für eine Bestandswohnung braucht es in den Metropolen zwischen acht und elf Arbeitsjahre und damit noch mehr als in den Bundesländern im Bereich Neubau. (tk)

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