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23. März 2023
Wasserfonds: Investitionen in einen steigenden Bedarf
impact of a water drop splash on a euro coin in red water

Wasserfonds: Investitionen in einen steigenden Bedarf

Am 22.03.2023 war der Weltwassertag der Vereinten Nationen, an dem auf die kritische Wasserversorgung in vielen Regionen aufmerksam gemacht wurde. Des Themas können sich auch Anleger annehmen, nämlich über spezielle Aktienfonds. So haben diese sich entwickelt.

Das Analysehaus Scope Fund Analysis hat einige Zahlen zur Entwicklung von Wasserfonds veröffentlicht. Hintergrund ist der Weltwassertag der Vereinten Nationen, der am 22.03.2023 stattfand. An diesem Tag sollte die Aufmerksamkeit auf die kritische Wasserversorgung in vielen Regionen gelenkt werden.

Auch im Investmentbereich gibt es spezielle Aktienfonds, in die Anleger investieren können, um Wasserversorgung auf der Welt mit Kapital zu unterstützen.

Investments in Wasserinfrastruktur

1,2 Milliarden Menschen leben Schätzungen zufolge in ländlichen Gebieten, die unter sehr hohem Wasserstress oder sehr häufigen Dürren leiden, meldet Scope. Diese Zahl werde sich laut Schätzungen der Vereinten Nationen bis 2050 mindestens verdoppeln, bedingt durch das Bevölkerungswachstum und den zunehmenden Wohlstand.

Die bestehende Wasserinfrastruktur sei größtenteils stark veraltet und erneuerungsbedürftig. Insbesondere Wasserverluste seien ein großes Problem. Folglich sei der Investitionsbedarf in die Infrastruktur hoch, so Scope. Es müssten intelligente Wassermanagementsysteme entwickelt werden, um die Verluste bei der Wasserverteilung zu reduzieren oder sogar zu verhindern. Außerdem nehme die Nachfrage nach Wasserreinigungs- und Abwasseraufbereitungstechnologien zu. Auch Meerwasserentsalzungsanlagen würden immer wichtiger.

Aktienfonds zum Thema Wasser

Anlegern, die in das Thema Wasser investieren möchten, stehen in Deutschland derzeit 21 Investmentfonds zur Verfügung. Scope fasst sie in der Peergroup „Aktien Wasser“ zusammen. Die Fonds dieser Peergroup müssen überwiegend in Unternehmen des Wassersektors investiert sein. Dazu gehören Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zur Wertschöpfungskette Wasser anbieten.

Deutliche Mehrheit für aktive Fonds

Die Fonds dieser Peergroup verwalten per Ende Februar 2023 rund 25,7 Mrd. Euro. Die Vergleichsgruppe wird von aktiv gemanagten Produkten dominiert. 85% (etwa 22 Mrd. Euro) des verwalteten Vermögens entfallen auf 16 aktiv gemanagte Fonds, während fünf ETFs einen Anteil von 15% (rund 3,8 Mrd. Euro) ausmachen. Binnen fünf Jahren hat sich das Vermögen der Peergroup beinahe verdreifacht.

Von den 21 in Deutschland zugelassenen Wasserfonds weisen 17 eine Historie von mehr als drei Jahren auf, heißt es von Scope. Per Ende Februar 2023 beträgt ihre durchschnittliche Performance auf Dreijahressicht 8,7% p. a. nach Kosten. Einen Track Record von mindestens fünf Jahren haben 13 Wasserfonds. Die Performance über fünf Jahre liegt bei durchschnittlich 8,4% p. a. nach Kosten. Sämtliche Produkte investieren in nahezu alle global bedeutenden Märkte. Regionaler Schwerpunkt der meisten Fonds sind jedoch eindeutig die Vereinigten Staaten, was Scope zufolge daran liege, dass zahlreiche global agierende Konzerne im Bereich Wassertechnologie und -infrastruktur ihren Sitz in den USA haben. Dazu gehören Unternehmen wie Xylem, Danaher, American Water Works oder Thermo Fisher Scientific, die in fast allen Fonds zu finden sind.

Nicht alle Wasserfonds achten auf Nachhaltigkeit

Scope weist in seiner Mitteilung noch darauf hin, dass die Nachhaltigkeitskriterien nicht immer eingehalten werden. Sieben Fonds sind nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) klassifiziert, elf nach Artikel 9. Bei drei Fonds liegt keine Klassifizierung vor. Damit berücksichtigen die meisten aktiven Fonds im Rahmen ihrer Titelselektion ökologische, ethische/soziale und/oder Governance-Aspekte (ESG), wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Alle fünf passiven Produkte bilden Nachhaltigkeitsindizes ab.

Dennoch seien Scope zufolge nicht alle Wasserinvestments per se nachhaltig. Anleger, denen die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien wichtig ist, müssten selektiv vorgehen und die Ansätze der einzelnen Anbieter genau unter die Lupe nehmen.

Bedarf wird weiter steigen

Scope erwartet vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung und der zunehmenden Verknappung von Süßwasser einen steigenden Bedarf im Bereich der Wasserversorgung. Für Anleger bieten sich interessante Investitionsmöglichkeiten in Form von Themenfonds wie Wasseraktienfonds, Ökologiefonds oder Impact-Fonds. Wasseraktienfonds erzielten in der Vergangenheit solide Renditen, so Scope. Die Performance-Aussichten in diesem Segment seien somit langfristig weiterhin positiv. (mki)

Genauere Informationen zur Untersuchung von Scope gibt es hier.

Bild: © peter – stock.adobe.com