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24. Juli 2023
Umbau beim Nasdaq 100: Anteile von Meta, Google & Co. reduziert
New York, NY, USA. May 2, 2022. Editorial Use Only, 3D CGI. Nasdaq Signage Logo on Top of Glass Building. Workplace Financial Services Company Office Headquarters.

Umbau beim Nasdaq 100: Anteile von Meta, Google & Co. reduziert

Aufgrund der Aktien-Rally um die großen Tech-Firmen haben die „Top Seven“ eine zu hohe Gewichtung im Nasdaq 100. Deshalb wird der Index umgebaut. Die Anteile der „Top Seven“ werden zugunsten kleinerer Unternehmen reduziert.

Der Nasdaq 100, der die 100 an der Börse gelisteten Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aus dem Nasdaq enthält, ist zu sehr abhängig von genau sieben Tech-Unternehmen. Zu diesem Fazit kommt jedenfalls die verwaltende Börse Nasdaq mit Sitz in New York und kündigte bereits am 07.07.2023 eine Umschichtung der Aktienwerte im Nasdaq 100 an. Die „Rebalance“ fand vor der Börsenöffnung am Montag, 24.07.2023, statt.

In dem Statement heißt es, dass derartige Umgewichtungen stattfinden dürfen, um eine „Überkonzentration“ innerhalb des Indexes zu vermeiden. Von den gelisteten Aktien werden keine entfernt oder neue aufgenommen, es handelt sich lediglich um eine Umschichtung der vorhandenen Wertpapiere.

Zu viel „Top Seven“ im Nasdaq 100

In den vergangenen Monaten entwickelte sich die Tech-Industrie extrem gut, in erster Linie aufgrund des erhöhten Interesses an der Weiterentwicklung der Sparte der Künstlichen Intelligenz. So hatten die „Top Seven“, die aus den Tech-Giganten Apple, Alphabet (Google), Amazon, Microsoft, Meta, Nvidia und Tesla bestehen, vor der Umschichtung einen immensen Anteil am Nasdaq 100, nämlich etwa 56%. Doch wie das Handelsblatt aufschlüsselt, ist in den Indexbedingungen klar definiert, dass die Aktien, die im Index eine Gewichtung von 4,5% und mehr haben, zusammen nicht mehr als 48% des gesamten Index ausmachen dürfen. Der Grenzwert von 48% solle demnach sicherstellen, dass ETFs, die den Nasdaq 100 abbilden, oder Fondsmanager, die sich am Nasdaq 100 orientieren, nicht gegen die aufsichtsrechtlichen Vorschriften für die Diversifizierung von registrierten Investmentgesellschaften verstoßen.

Ist man in einen Fonds, der sich am Nasdaq 100 orientiert, investiert, entsteht auch für den Anleger durch eine derart hohe Gewichtung das Risiko, nicht genug diversifiziert zu sein. Denn die Entwicklung des Index, der eigentlich 100 Unternehmen listet, wird zu einem sehr großen Anteil lediglich von 7 Unternehmen gesteuert.

So wird der Nasdaq 100 umgeschichtet

Aus diesem Grunde reduziert Nasdaq den Anteil dieser Firmen mit Wochenbeginn von 56% herunter auf 44%. Das Handelsblatt meldet unter Berufung auf die Analystin Genevieve Roch-Decter, dass mit je –3 Prozentpunkten die Anteile von Microsoft und Nvidia besonders stark sinken würden. Im Gegenzug dazu steigen die Werte aller anderen Unternehmen im Nasdaq 100, so z. B. die des Halbleiterherstellers Broadcom (+0,6 Prozentpunkte), die des Softwarekonzerns Adobe und des Telekommunikationsspezialisten Cisco (je +0,4 Prozentpunkte). Weitere Gewinner seien laut der US-Bank Wells Fargo die Kaffeehauskette Starbucks, Booking Holdings (Inhaber des Online-Reiseportals booking.com) und das Pharmaunternehmen Gilead Sciences. Möglicherweise profitiert ntv zufolge auch die Deutsche Telekom, da ihre US-Tochter T-Mobile US im Nasdaq 100 gelistet ist.

Durch die Umschichtung des Nasdaq 100 müssen die Fonds, die den Nasdaq 100 als Referenzindex nutzen, ihre Gewichtung ebenso anpassen – gemäß der vom Index vorgegebenen neuen Bestände der sieben größten Aktien. Das aus den Verkäufen entstandene Geld soll von den Fondsverwaltern dann entsprechend der neuen Gewichtung in andere Aktien umgeschichtet werden. Laut Morningstar gab es zum 11.07. mehr als 14 ETFs, die ein Volumen von mindestens 1 Mrd. US-Dollar hatten und den Nasdaq 100 abbildeten. Gesamtvolumen: mehr als 250 Mrd. US-Dollar. Die umgeschichteten Mengen an Geld sind also enorm. (mki)

Bild: © Askar – stock.adobe.com