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19. September 2023
KI-Hype: Spekulationsblase oder Geldbringer?

KI-Hype: Spekulationsblase oder Geldbringer?

Im Lauf des Jahres gab es eine massive Kursrallye um Tech-Aktien. In erster Linie war diese getrieben durch den Hype um künstliche Intelligenz. Manch einer geht davon aus, dass es sich dabei um eine Spekulationsblase handelt – nicht so Goldman Sachs.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat auf ihrer Website einen Artikel veröffentlicht, der den aktuellen Hype um KI- und Tech-Aktien behandelt. Die deutlich gestiegenen Kurse der betroffenen Unternehmen regen die Analysten zum Nachdenken darüber an, ob es sich um eine Rallye mit Substanz handelt oder eher um reine Spekulation à la Dotcom-Blase in den späten 90er-Jahren.

Goldman Sachs: 200 Mrd. US-Dollar an Investitionen bis 2025

Goldman Sachs ist sich seinerseits sicher: KI ist „here to stay“. Laut Peter Oppenheimer, Chief Global Equity Strategist, sei man aktuell in der „Anfangsphase eines neuen Technologiezyklus“. Dieser Zyklus werde auch weiterhin starke Performance einbringen. Dementsprechend rechnet die Bank auch mit einem weiteren Anstieg der weltweiten Investitionen in künstliche Intelligenz. Bis 2025 erwarte Goldman Anlagen mit einem Gesamtvolumen von 200 Mrd. US-Dollar, bedingt durch die starken wirtschaftlichen Möglichkeiten von insbesondere generativer KI.

Vermeintlich erfreulich für den S&P 500, der 2022 stark gebeutelt war. Der Hype um KI schuf hier im bisherigen Jahr 2023 Abhilfe, denn der Tech-Index konnte sich dadurch deutlich erholen. Goldman gibt allerdings zu bedenken, dass nur 15 Unternehmen für 90% der Gewinne von Januar bis Juni verantwortlich waren. Die Rallye sei also sehr „konzentriert“, was zu der Frage führe, ob es sich dabei nicht doch um eine Spekulationsblase wie in den späten 90ern handelt.

Doch derartige Sorgen macht sich Goldman Sachs nicht, denn die Bewertungen der Tech-Aktien seien historisch betrachtet noch recht verhältnismäßig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der sieben größten US-Unternehmen im Bereich generativer KI liegt durchschnittlich bei 25. Zum Vergleich: Das KGV der größten Firmen in der Dotcom-Blase lag bei 52, so Goldman. Weiterhin hätten die betreffenden Unternehmen gute Bilanzen und Investitionsrenditen vorzuweisen und ihre Wachstumsaussichten in der Zukunft seien deutlich besser als die der Firmen zu Zeiten der Dotcom-Blase. (mki)

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