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13. Oktober 2023
Normenausschuss „Finanzen“ soll für Vereinfachung sorgen

Normenausschuss „Finanzen“ soll für Vereinfachung sorgen

Bisher wurden Normen für Finanzen in verschiedenen Ausschüssen behandelt. Das soll sich nun ändern: Ab Anfang 2024 wird der Normenausschuss „Finanzen“ die Arbeit aufnehmen und Normen ordnen, verknüpfen und aufeinander abstimmen. Er wurde vom Deutschen Institut für Normung gegründet.

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat am 09.10.2023 in Berlin den Normenausschuss „Finanzen“ (NAFin) gegründet. Der NAFin wird seine Arbeit ab Anfang Januar 2024 aufnehmen. Aufgabe des Ausschusses soll es sein, Normen und Standards koordiniert und effizient zu erarbeiten, um so für Vereinfachung am Finanzmarkt zu sorgen. Dr. Klaus Möller, Vorstand des DEFINO Institut für Finanznorm AG, wurde am Gründungstag zum Vorsitzenden des neuen Ausschusses gewählt.

Mit NAFin nun alles unter einem Dach

Bis dato lief es so, dass Normen und Standards für Finanzen in verschiedenen DIN-Normenausschüssen behandelt wurden. Nun soll alles „unter einem Dach“ abgestimmt, formuliert und umgesetzt werden, wie es vom DIN beschrieben wird. Ziel des neuen Normenausschusses sei es, die bestehenden Normen und Standards zu ordnen, zu verknüpfen und aufeinander abzustimmen – für eine bessere Übersicht und einen nationalen wie internationalen Konsens. Folglich ist der NAFin in Zukunft für die nationale Normung im Finanzsektor zuständig. Zudem vertritt der Ausschuss die deutschen Normungsinteressen auf europäischer und internationaler Ebene in Abstimmung mit dem Europäischen Komitee für Normung (CEN) und der Internationalen Organisation für Normung (ISO).

Möller sagt: „Wir wollen eine starke nationale Allianz im internationalen Normungsumfeld aufbauen und die Finanzbranche nachhaltiger und damit zukunftsfähig gestalten.“

Möglichkeit, Nachhaltigkeit von Produkten oder Dienstleistungen nachzuweisen

Ein Grund für die Neugründung ist, dass laut DIN der Finanzsektor eine Schlüsselrolle innehat, wenn es um Nachhaltigkeit als globale Aufgabe geht. „Immer mehr Unternehmen wollen und müssen die Nachhaltigkeit ihrer Produkte oder Dienstleistungen nachweisen können. Um dies auf einer einheitlichen und vertrauenswürdigen Basis tun zu können, müssen wir beispielsweise die vielfältigen Standardisierungsbestrebungen aus dem Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung bündeln und widerspruchsfrei an das bestehende technische Regelwerk anbinden,“ so DIN-Vorstandsvorsitzender Christoph Winterhalter.

Digitalisierung im Finanzsektor, Versicherungen, Nachhaltigkeitsberichterstattung

Der neue Normenausschuss kümmert sich um strategische und inhaltliche Koordinierung dieser Aufgabe. Weitere Themengebiete sind außerdem die Digitalisierung im Finanzsektor, Versicherungen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch wird der NAFin beraten sowie neue Normungsfelder und Anwendungsgebiete bewerten, beispielsweise zu KI in der Finanzbranche. Eine „agile beratende Rolle“ werden dafür sogenannte Themenforen im NAFin dafür einnehmen, heißt es vom DIN. Die verschiedenen Themenfelder werden strategisch weiterentwickelt, etwa in Form neuer Normungsprojekte oder der Integration neuer Themen in bestehende. (lg)

Bild: © UbjsP – stock.adobe.com