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20. Oktober 2023
Allianz befragt Autofahrer zur Nutzung von Fahrzeugdaten

Allianz befragt Autofahrer zur Nutzung von Fahrzeugdaten

Wie stehen Autofahrer zum Thema Fahrzeugdaten? Wer sollte sie wie nutzen dürfen? Das hat die Allianz nun mithilfe einer Befragung untersucht. Demnach stimmen z. B. viele der Datennutzung zur Unfallklärung und für innovative Dienstleistungen zu. Eine Angst vor Datenmissbrauch schwingt jedoch auch mit.

Eine Befragung unter europäischen Autofahrerinnen und Autofahrern zum Thema Fahrzeugdaten, die im Rahmen des diesjährigen Allianz Autotags durchgeführt wurde, weist auf ein eher geringes Verständnis von der modernen Datenwelt in unseren Autos hin. Zudem ist die Furcht vor Datenmissbrauch und Verlust der Privatsphäre spürbar. Es wird aber auch der Nutzen gesehen, den die Menschen aus ihren Daten ziehen können. Beispielsweise gibt es großes Interesse der Datennutzung für innovative Dienstleistungen und zur Unfallklärung. Auch die Allianz würde die Nutzung solcher Daten begrüßen (AssCompact berichtete).

 

Allianz befragt Autofahrer zur Nutzung von Fahrzeugdaten

 

Datenverwendung für die Klärung der Unfallschuld

Am meisten Zustimmung erhält in der Befragung die Datenverwendung für die Klärung der Unfallschuld. In Deutschland stimmten 64% der Aussage zu, dass jeder Beteiligte das Recht haben müsse, die dafür notwendigen Daten zu erhalten. Einer Nutzung für eine schnelle Unfallbearbeitung durch die Versicherung stimmte in Deutschland ebenfalls eine Mehrheit von 58% zu. Dass Versicherungen Daten für verbesserte Serviceleistungen zur Verfügung gestellt bekommen (z. B. automatische Unfallerkennung, Pannenhilfe, angepasste Versicherungsprodukte), dafür sprechen sich hierzulande 53% aus.

Nutzung sensibler Daten

Die unbefugte Nutzung von sensiblen Informationen wie Telefonnutzungsdaten, Fahrtziele bzw. Standorte und gefahrene Strecken werden kritisch gesehen. Es herrscht die Furcht vor Hackerangriffen, Datendiebstahl und Datenmissbrauch durch Unbefugte. In Deutschland zeigten 47% Bedenken. Und: Viele bezweifeln, dass die Daten im Fahrzeug nur anlassbezogen genutzt werden (Deutschland: 54%). Jörg Kubitzki, Sicherheitsforscher im Allianz Zentrum für Technik (AZT) und Co-Autor der Studie, weiß: „Die Sorge um den Datenschutz ist mehr als eine abstrakte Furcht vor Hacking-Angriffen.“ Wer Daten zur Verfügung stelle, z. B., um Schäden schneller zu bearbeiten, müsse darauf vertrauen können, dass die hierfür notwendigen Informationen nur zweckgebunden verwendet werden, meint er.

Einfache Löschmöglichkeiten

Autofahrer und -fahrerinnen wünschen sich in allen fünf Ländern eine bessere Datenorganisation in ihren Fahrzeugen. In Deutschland erwarten etwa 70%, informiert zu werden, wenn Telefondaten gespeichert werden. 78% verlangen einfache Löschmöglichkeiten ihrer Daten im Auto.

Über die Befragung

In der repräsentativen Online-Erhebung der Allianz wurden 5.200 Autofahrerinnen und -fahrer im Jahr 2023 in Deutschland (N=1.200), Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien (jeweils N=1.000) durch das Allianz Marktforschungsinstitut DrivenBy, das Allianz Zentrum für Technik (AZT) und das Marktforschungsunternehmen Ipsos befragt. (lg)

Bild: © railwayfx – stock.aodbe.com; Grafik: © Alianz