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7. November 2023
Global verwaltetes Vermögen ist 2022 stark gesunken
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Global verwaltetes Vermögen ist 2022 stark gesunken

Die hohen Inflationsraten, steigende Zinsen sowie geopolitische Spannungen haben zu einem merklichen Rückgang des global verwalteten Vermögens geführt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marktanalyse. Die Allianz SE zählt demzufolge zu den Top-Ten-Vermögensverwaltern der Welt.

Im Jahr 2022 verzeichneten die 500 größten Vermögensverwalter der Welt einen Rückgang der verwalteten Vermögenswerte (Assets under Management, AuM) um –13,7% auf 113,7 Bio. US-Dollar. Dies stellt den ersten signifikanten Rückgang seit der globalen Finanzkrise 2008 dar. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse des Thinking Ahead Institute (TAI) – ein Analysehaus unter dem Dach des global tätigen Versicherungsmaklers WTW.

Inflations- und Wachstumssorgen sind nach wie vor groß

Diese Entwicklung basiere dem TAI zufolge vor allem auf den Marktkorrekturen im Laufe des Jahres bei Aktien und Anleihen. Während etwa japanische Investmentmanager besser abschnitten und nur einen Rückgang von –5,5% hinnehmen mussten, erlebten nordamerikanische Vermögensverwalter einen Rückgang von –14,2% und europäische (einschließlich des Vereinigten Königreichs) Manager einen überdurchschnittlichen Rückgang von –16,8%.

Jessica Gao, Direktorin des TAI, kommentiert diese Dynamik: „Während des gesamten Jahres 2022 mussten die Anleger inmitten erheblicher Turbulenzen, hoher Inflation und Zinsen sowie geopolitischer Spannungen Verluste hinnehmen, die einen Großteil der während des rekordverdächtigen Jahres 2021 erzielten Gewinne zunichte machten. In unseren Gesprächen mit Vermögensverwaltern haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zinssätze weiter steigen werden und die Inflations- und Wachstumssorgen nach wie vor groß sind, was darauf hindeutet, dass die Vermögensverwalter noch nicht aus dem Schneider sind.“

Passive Anlageformen holen auf

Außerdem interessant: Die aktuelle Studie zeigt auch eine fortschreitende Entwicklung bei der Verteilung von aktiv und passiv verwalteten Vermögenswerten zugunsten der passiven Anlageformen. Passiv verwaltete Fonds machten 2022 nämlich bereits rund 35% des Gesamtvermögens aus, ein Anstieg um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Trotzdem bleibt ein Großteil von rund 65% des global investierten Kapitals aktiv verwaltet.

Bei den Anlageklassen führten die Rückgänge an den Aktien- und Anleihemärkten zu einer leichten Verschiebung der Gewichtungen. Auf Jahressicht stieg der Anteil aller Investitionen in alternative Kapitalanlagen wie Private Equity auf 7,1% an. Im Gegensatz dazu führten die Marktrückgänge zu einer Verringerung der kombinierten Aktien- und Anleiheallokation um 2,4 Prozentpunkte auf einem aber weiterhin hohen Anteil von rund 79%.

Allianz SE befindet sich unter den Top-Ten weltweit

Die Rückgänge der global verwalteten Vermögenswerte hinterließen auch Spuren in den Bilanzen der Top-20-Vermögensverwalter weltweit. Ihr Anteil am Gesamtvermögen sank von 45,2% im Jahr 2021 leicht auf 44,2% im Jahr 2022. BlackRock bleibt trotz eines Rückgangs der AuM von etwas über 10 Bio. US-Dollar auf etwas rund 9,6 Bio. US-Dollar im Jahr 2022 der weltweit größte Vermögensverwalter, gefolgt von der Vanguard Group (7,3 Bio. US-Dollar). Fidelity Investments (3,7 Bio. US-Dollar) und State Street Global (3,5 Bio. US-Dollar), die auf den Plätzen 3 und 4 rangieren, sahen ihre Vermögenswerte auf unter 4 Bio. US-Dollar sinken. Der international tätige Versicherer Allianz SE schaffte es als erster europäischer Vermögensverwalter mit AuM in Höhe von 2,3 Bio. US-Dollar auf Rang 7. (as)

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