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29. November 2023
Global und Deutschland: Das sehen Entscheider als zehn größte Risiken

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Global und Deutschland: Das sehen Entscheider als zehn größte Risiken

Was sind die größten Risiken für Unternehmen? Global liegen Cyberrisiken vorne, Entscheider hierzulande sorgen sich aber um etwas anderes am meisten. Neu in die Top 10 steigt zudem die Bindung von Talenten ein. Insgesamt liefert der Aon Global Risk Management Survey 2023 einige überraschende Erkenntnisse.

Alle zwei Jahre veröffentlicht Aon plc (Aon), ein internationales Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, den Aon Global Risk Management Survey. Darin werden die dringendsten geschäftlichen Herausforderungen, die Entscheidungsträger sehen, beleuchtet. Teilweise fielen die Ergebnisse aus den Befragungen in Deutschland sehr ähnlich zu den globalen Resultaten aus, allerdings kristallisieren sich auch signifikante Unterschiede im Ranking der Risikofaktoren zwischen der internationalen und deutschen Geschäftswelt heraus.

Neu dabei: Bindung von Talenten

Ein spezielles Thema ist in diesem Jahr in die Top 10 aufgestiegen, das 2021 noch nicht Teil des Rankings war: Herausforderungen bezüglich des Humankapitals stellen aktuell ein zentrales Geschäftsrisiko dar. Befeuert wird es z. B. durch steigende Gesundheitskosten, den Wettbewerb um Talente, Arbeitskräftemangel und mangelnde Vorbereitung auf den Ruhestand, wie Aon mitteilt. Die Gewinnung und Bindung von Talenten landen somit nun weltweit auf Platz 4, in Deutschland ist das große Thema „Mangel an Arbeitskräften“ auf Platz 7. Trotzdem gaben aber weltweit lediglich 11% der Befragten an, ihre Personalrisiken quantifiziert zu haben. Hier sieht Aon eine erhebliche Lücke zwischen Risikobewusstsein und Risikovorbereitung.

„Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt, an dem Führungskräfte erkennen, mit welchen Kosten die Herausforderungen des Humankapitals tatsächlich verbunden sind und dass dieses Risiko alle anderen wichtigen Geschäftsrisiken verstärkt”, so Lambros Lambrou, CEO Human Capital bei Aon. Und er ergänzt, dass ein Mangel an Talenten, Arbeitskräften oder kritischen Fachkenntnissen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit behindern und das Risiko von Cyberangriffen, Verstößen gegen Vorschriften, Problemen in der Lieferkette, Geschäftsunterbrechungen und Reputationsschäden erhöhen könne.

Überraschend: Top 10 ohne Klima und KI

Als „überraschend“ bezeichnet Aon, dass in der globalen Top-10-Rangliste die Risiken Klima (Platz 17) und künstliche Intelligenz (Platz 49) fehlen. Dem könnte ein mangelndes Bewusstsein für die potenziellen Auswirkungen dieser Themen auf das Risikoprofil von Unternehmen zugrunde liegen. Zu den unmittelbareren klimabedingten Risiken gehören beispielsweise Sachschäden. Diese nehmen in Deutschland gerade noch Platz 10 ein.

Dazu meint Kai Büchter, CEO DACH bei Aon: „Es ist beunruhigend zu sehen, dass Klimarisiken in der Einschätzung von Führungskräften nicht oder nur knapp zu den Top-Herausforderungen gezählt werden – Risiken, die dringend angegangen werden müssen, aber fast unbeachtet bleiben. Das Klima ist kein neu entstandenes, sondern ein dringliches Risiko, welches für Unternehmen aller Größenordnungen immer größere Auswirkungen hat. Was Führungskräfte jetzt brauchen, sind Erkenntnisse aus fortschrittlicher Analytik und Modellierung sowie innovative parametrische Lösungen, die ihnen dabei helfen, schon heute bessere Entscheidungen für morgen zu treffen.“

Lieferketten- oder Vertriebsausfälle: Wenige haben Risiko analysiert oder Maßnahmen ergriffen

Die befragten Entscheidungsträger sehen das Risiko von Lieferketten- und Vertriebsausfällen auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren – es nimmt Platz 6 ein. In Deutschland kommt es sogar bis auf Platz 4. Doch auch in diesem Punkt haben bisher weniger als 40% der Unternehmen eine Bewertung der Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferanten durchgeführt. Weniger als 20% haben laut dem Survey ihre Lieferantenbasis diversifiziert, um das Risiko von Lieferketten- oder Vertriebsausfällen zu reduzieren. Laut Aon könnten die unzureichenden Bemühungen zur Risikominderung folglich eng mit dem Anstieg der wahrgenommenen Risiken in der Lieferkette und im Vertrieb zusammenhängen.

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