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30. November 2023
Jahresendrallye zur Adventszeit: Kommt sie oder nicht?

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Christmas background. Advent calendar. Advent calendar in the form of an eco bag hangs on the Christmas tree against the background of the Christmas room with a fireplace and Santa's boots.

Jahresendrallye zur Adventszeit: Kommt sie oder nicht?

Am Dax ging es im elften Monat des Jahres ordentlich bergauf – viele glauben, dass die Jahresendrallye an der Börse bereits gestartet ist. Woher kommt der Anstieg? Wie wird der Dezember 2023 verlaufen? Und gibt es so etwas wie eine Jahresendrallye überhaupt? Die Geister scheiden sich.

Adventszeit ist… Börsenzeit? Der erste Advent steht vor der Tür und damit auch eine Zeit an der Börse, die für gewöhnlich zu den besseren des Jahres zählt. Doch der Deutsche Aktienindex hat mit den Kurssteigerungen nach dem eher mauen Oktober bereits im gesamten November zugelegt. An Allerheiligen saß der Dax mit 14.923 Punkten noch unter der 15.000er-Marke. Am frühen Nachmittag des 30. Novembers, an dem dieser Artikel entsteht, liegt er dagegen nach kontinuierlichem Wachstum im Bereich zwischen stolzen 16.200 und 16.250 Punkten – etwa 300 Punkte entfernt von seinem Rekordwert, den er im Juli 2023 erreichte.

Und nicht nur in Deutschland geht es seit rund vier Wochen bergauf: Auch die New Yorker Indizes S&P 500 und Dow Jones verzeichnen seit Ende Oktober gehörige Anstiege, genauso der EURO STOXX 50 (mit ein paar Startschwierigkeiten am 07. und 10.11.). Ist das diese „Jahresendrallye“, von der alle sprechen? Was steckt dahinter? Und auch wenn der berühmte Blick in die Glaskugel am Kapitalmarkt keinem vergönnt ist: Geht es im Dezember so weiter oder ist das Gros des Pulvers bereits verfeuert?

Dezember: ein stärkerer Monat des Jahres

Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, hat die Renditen aller Börsenjahre am S&P 500 seit 1872, stattliche 150 an der Zahl, untersucht. Dabei kommt er zunächst zu dem Schluss, dass der Dezember einer der besseren Monate des Jahres ist, denn im Schnitt legte der S&P 500 in den vergangenen 150 Jahren um rund 1,3% zu. Besser waren im Mittel nur Januar, April und Juli. Und auch die Hoffnung, dass der Markt dieses Jahr im Dezember weiter zulegt, kann Dörr befeuern, denn: „Je stärker die Performance in den ersten elf Monaten eines Börsenjahrs, desto besser fiel in der Tendenz auch der letzte Monat des Jahres aus“, so Dörr. Und um diese These noch weiter zu unterstreichen: „Nur in einem Fall endete der Dezember im Schnitt im Minus: Wenn die Aktienkurse von Januar bis November bereits Verluste von mehr als 6,7% eingefahren hatten.“

Im Mittel das beste Ergebnis erreichte der Dezember in Jahren, in denen die Performance in den ersten elf Monaten zwischen 14% und 23% lag. In diesen Dezembermonaten legte der S&P 500 im Schnitt um 2,4% zu – eine Bandbreite, in der er sich auch aktuell befinde, so Dörr. Der Analyst weist allerdings ebenso darauf hin, dass es sich dabei „natürlich trotzdem“ nicht um eine „Jahresendrallyegarantie“ handle. Denn auch hier gebe es eine Bandbreite: Im besten Fall, im Dezember 1991, gewann der Index über 11% hinzu, im Dezember 1899 verlor er allerdings auch mehr als 6%.

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