AssCompact suche
Home
Management & Wissen
6. Dezember 2023
Teilzeitquote laut IAB noch nie so hoch wie jetzt

Teilzeitquote laut IAB noch nie so hoch wie jetzt

Die Teilzeitquote erreicht aktuell mit 39,2% ein Rekordhoch, wie das IAB in seiner diese Woche veröffentlichten Arbeitszeitrechnung feststellt. Grund ist vor allem ein Beschäftigungszuwachs in Branchen mit hohem Teilzeitanteil. Während auch die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg, sank u. a. die Arbeitszeit pro Person.

„Noch nie lag die Teilzeitquote so hoch wie heute“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ und bezieht sich auf die kürzlich veröffentlichte Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Teilzeitquote: 39,2%

„So hoch wie noch nie“ heißt konkret: Die Teilzeitquote im dritten Quartal 2023 lag bei 39,2%. Laut IAB ist dies ein Plus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal im dritten Quartal 2023 um 1,6%. Auch bei der Zahl der Vollzeitbeschäftigten ging es aufwärts, allerdings nur mit einem Plus von 0,3%. Den Ausschlag dafür gibt dem IAB zufolge ein Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht.

Jeder Zehnte hat Nebenjob

Im dritten Quartal 2023 gingen insgesamt 4,47 Millionen Beschäftigte einer Nebentätigkeit nach – 2,9% mehr als im Vorjahresquartal. Diese Entwicklung fügt sich laut IAB in den langfristigen Aufwärtstrend von vor der Pandemie ein. Die Zahl der Mehrfachbeschäftigten ist um 410.000 Personen höher als vor der Pandemie. Das heißt, dass mittlerweile jeder zehnte Beschäftigte einer weiteren bezahlten Tätigkeit nachgeht.

Arbeitszeit je erwerbstätiger Person gesunken

Das Arbeitsvolumen ist gegenüber dem Quartal des Vorjahres mit 15,76 Milliarden Stunden gleichgeblieben. Dieser Stand liegt leicht unter dem des dritten Quartals 2019 vor der Pandemie.

„Der Wirtschaftsabschwung dämpft das Arbeitsvolumen: Die Beschäftigung steigt kaum noch, es gibt wieder etwas mehr Kurzarbeit sowie weniger Überstunden und Einzahlungen auf die Arbeitszeitkonten“, so Weber.

Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,7% auf 342,3 Stunden. Die Zahl der Erwerbstätigen kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7% nach oben und lag im dritten Quartal 2023 bei 46,04 Millionen Personen. (lg)

Bild: © fotomek – stock.adobe.com