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15. Dezember 2023
Lücken beim Finanzwissen: Viele fühlen sich nicht gut informiert

Lücken beim Finanzwissen: Viele fühlen sich nicht gut informiert

Im Rahmen einer kürzlich gestarteten Initiative hat die Stuttgarter Menschen zu ihrem Finanzwissen und ihren Einstellungen zur finanziellen Vorsorge befragt. Demnach fühlt sich rund jeder Vierte in Deutschland zu wenig informiert, um relevante finanzielle Entscheidungen zu treffen. Hier liegen Chancen für Vermittler.

Eine aktuelle Appinio-Umfrage im Auftrag der Stuttgarter Lebensversicherung hat herausgefunden, dass 26,3% der Menschen in Deutschland sich nicht genügend informiert fühlt, um relevante finanzielle Entscheidungen zu treffen. In der Befragung ging es um das Finanzwissen und die Einstellungen der Deutschen zu ihrer finanziellen Vorsorge. Sie fand im Rahmen der kürzlich gestarteten Initiative „HÖR AUF DICH“ statt (AssCompact berichtete).

Finanzprodukte: Unsicherheit und Unwissen

Bei den Männern machten 16,5% der Befragten die Angabe, sich in keinem der abgefragten Bereiche informiert genug zu fühlen, bei den Frauen 36%. Ralf Berndt, Vorstandsmitglied der Stuttgarter Lebensversicherung a.G., meint daher: „Die Ergebnisse zeugen von großer Unsicherheit, wenn es um das eigene Wissen zu Finanzprodukten geht. Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse das enorme Potenzial einer informativen und individuellen, genderspezifischen Beratung.“

Chance für Vermittler

81,1% der befragten Frauen und 84,9% der befragten Männer denken, dass finanzielle Bildung zumindest wichtig für die persönliche Finanzstabilität und -sicherheit ist. Laut Stuttgarter gibt es von fast allen Befragten eine große Wertschätzung für das Thema Finanzbildung. „Für Vermittler kann das eine echte Chance sein. Sie können ihren Kunden proaktiv Hilfe anbieten und ihnen Finanzwissen zur Absicherung im Alter vermitteln“, so Berndt. Die Befragung zeigt außerdem: 48,2% der Befragten sprechen regelmäßig mit Freunden und Familie über ihre Altersvorsorge, bei den Frauen sind es 46,7%, bei den Männern 49,7%. Berndt findet es eine gute Entwicklung, dass über Geld gesprochen wird. Es sei ein wichtiger Schritt, um Stigmata abzubauen.

Woher kommen die Informationen?

Zudem hat sich die Stuttgarter gefragt: Wo finden im Bereich der privaten Altersvorsorge Kommunikation und Informationsbeschaffung statt? Hier kristallisieren sich Online-Suchmaschinen wie Google als wichtigste Informationsquelle heraus (82,7%). 53,3% der Frauen und 46,9% der Männer sehen außerdem Berater als wichtige Ansprechpartner und Informationsquelle für Finanz- und Versicherungsthemen. Berndt betont: „Vermittler sind und bleiben für die meisten Menschen eine der wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um den Abschluss von Finanz- und Vorsorgeprodukten geht.“

Informationslücken schließen

Informationslücken klaffen der Umfrage zufolge auch bei einzelnen Produktkategorien. Lediglich 35,4% der befragten Frauen fühlen sich informiert genug, Vorsorgeprodukte abzuschließen. „Die Wissenslücken zu Finanzen und Altersvorsorge im Allgemeinen äußern sich auch beim Abschluss der einzelnen Produkte“ sagt Berndt. Gerade vor dem Hintergrund des Gender Pension Gaps sei die private Altersvorsorge ein entscheidendes Thema, um die weibliche Zielgruppe zu erreichen. „Wir sehen, es gibt großen Bedarf in der Beratung und Wissensvermittlung zur Altersvorsorge. Der Schlüssel liegt in einer informativen Beratung, die einen Wissenstransfer schafft und bei den Versicherungsnehmern zu einer selbstbewussten Entscheidung bei der Altersvorsorge führt.“

Über die Umfrage

Deutschlandweit wurden für die Appinio-Umfrage im Auftrag der Stuttgarter Lebensversicherung 1.004 Personen zwischen 16 und 99 Jahren zu ihren Wissensständen zum Thema Finanzen und Altersvorsorge sowie ihren Einstellungen zu Versicherungen und Versicherungsprodukten befragt.

Bild: © beermedia – stock.adobe.com