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20. Dezember 2023
Dieselskandal: Versicherer ziehen abschließende Bilanz

Dieselskandal: Versicherer ziehen abschließende Bilanz

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. hat im Dieselskandal zum letzten Mal aktuelle Zahlen erhoben. Demnach hat der Skandal die Rechtsschutzversicherer rund 1,52 Mrd. Euro gekostet. Außerdem hat sich der GDV die Erfolgsquoten bei den Klagen angesehen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat letztmalig Daten zu Leistungen der Rechtsschutzversicherer zum Diesel-Skandal erhoben und damit abschließende Zahlen vorgelegt. Demnach haben die Rechtsschutzversicherer seit Beginn der juristischen Aufarbeitung im Jahr 2015 rund 1,52 Mrd. Euro für diesen Schadenkomplex aufgewandt. Darin enthalten sind etwa Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Damit ist der Dieselskandal der teuerste Schaden in der Geschichte der deutschen Rechtsschutzversicherer.

Gesamtstreitwert liegt bei rund 10,8 Mrd. Euro

Insgesamt haben im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte bis Ende Oktober 2023 fast 426.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen, was noch rund 6.000 Fälle mehr als bei der letzten Datenerhebung im Mai 2023 bedeutet. Allerdings zeigen die Zahlen laut GDV auch, dass der Anstieg der Fallzahlen spürbar abflacht. Daher erwartet man beim GDV nur noch marginale Veränderungen bei den Zahlen. Etwa drei Viertel der bearbeiteten Fälle gelten nach Angaben der Versicherer bislang als erledigt.

Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle summiert sich mittlerweile auf 10,8 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall ist im Jahresverlauf hingegen leicht zurückgegangen, von 26.100 Euro auf nunmehr 25.300 Euro. Der GDV erklärt dazu, dass nach dem jüngsten Urteil des Bundesgerichtshofes zum sogenannten Thermofenster in etlichen Verfahren die angesetzten Streitwerte niedriger angesetzt werden mussten.

Nur 10% der Klagen waren erfolgreich

Mit der letzten GDV-Datenerfassung wurden auch die Erfolgsquoten der Klagen betrachtet. Und nach Auswertung von knapp 81.000 Fällen ergibt sich folgendes Bild: Herstellerunabhängig waren die Klagen in 47,5% der Fälle nicht erfolgreich, in 42,1% der Fälle zumindest teilweise erfolgreich. Nur in 10,4% der Fälle waren die Kläger hingegen vollumfänglich erfolgreich. (as)

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