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20. Dezember 2023
Der Dividendenmarkt: Was 2023 war und 2024 kommt

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Der Dividendenmarkt: Was 2023 war und 2024 kommt

Die Lieblingsbeschäftigung von Dividendenausschüttungen in den letzten Jahren war das Klettern auf Rekordniveau. Doch wie geht es mit den Gewinnbeteiligungen weiter? Ben Lofthouse von Janus Henderson Investors lässt 2023 dahingehend Revue passieren und blickt auf die Entwicklungen im kommenden Jahr.

Ein Artikel von Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income bei Janus Henderson Investors

Anfang 2023 war die Stimmung der Anleger generell schlecht. Der andauernde Ukraine-Krieg trieb die Energiepreise in die Höhe, und die Kosteninflation belastete Unternehmen und Verbraucher. Man rechnete mit einer Rezession in großen Volkswirtschaften wie den USA und Europa. Doch trotz Inflationsspirale und rasanter Zinserhöhungen der Zentralbanken blieb die Rezession aus. Das Wirtschaftswachstum war insgesamt besser als erwartet. Europa hat die Energiekrise überstanden, die US-Wirtschaft hat trotz ihrer Mini-Bankenkrise die steigenden Zinsen gut verkraftet, und die Inflation hat sich abgeschwächt.

Dividenden 2023

Mit Ausnahme von Bereichen mit hohem Rohstoffanteil wie Bergbau, einigen Energiewerten und Chemie sind die Unternehmensdividenden 2023 in vielen Sektoren und Regionen unverändert stark gewachsen. Erfreulich ist auch die bessere Qualität des Dividendenwachstums, das dieses Jahr weniger von einmaligen Sonderdividenden und Wechselkurseffekten abhängt als 2022.

In Europa waren die Anlegerstimmung und die Unternehmensergebnisse wesentlich besser als von Analysten prognostiziert. Bankendividenden waren der wichtigste Wachstumsmotor in Europa, gefolgt von den Automobilherstellern. Das Dividendenwachstum in den USA verlangsamt sich weiter, nachdem es während der Pandemie, als andere Länder ihre Ausschüttungen kürzten, außergewöhnlich stabil war. Dennoch bleibt das Land auf Kurs, um 2023 ein neues Rekordhoch zu erreichen.

Die Prognose von Janus Henderson Investors für globale Dividenden 2023 ist angesichts rückläufiger Sonderdividenden, die aus geringeren Fusions- und Übernahmeaktivitäten und dem Wegfall von Zufallsgewinnen u. a. bei Bergbau und Energie resultieren, insgesamt leicht von 1,64 Bio. US-Dollar auf 1,63 Bio. US-Dollar gesunken. Dies entspricht einem Anstieg von 4,4% gegenüber dem Vorjahr. Der Vermögensverwalter hält dies nicht für besorgniserregend, da das Wachstum nach wie vor positiv ist und besser als erwartet.

Hohe Inflation und hohe Zinssätze

Ein Grund für den Anstieg der Inflation und der Zinssätze ist, dass sich das Wirtschaftswachstum nach Corona schneller erholt hat als gedacht. Generell ist Wirtschaftswachstum gut für die Unternehmensgewinne, und das ist gut für die Dividenden. Auf Marktebene wurde das Dividendenwachstum also nicht beeinträchtigt.

Auf sektoraler und regionaler Ebene ist es komplizierter. Höhere Zinsen sind nicht unbedingt nur schlecht. Der Finanzsektor, der sehr empfindlich auf Zinsänderungen reagiert, hat in den letzten zehn Jahren generell unter den niedrigen Zinsen gelitten. Höhere Zinssätze lassen die Margen einiger Banken und Versicherer steigen, da ihr Geschäftsmodell auf der Differenz zwischen den Kreditkosten und den Darlehen beruht. Höhere Zinssätze haben sich vor allem auf stark von Finanzierungen abhängige Sektoren wie Immobilien ausgewirkt. Sie machen nur einen kleinen Teil des gesamten Aktienmarktes aus.

Auch die Inflation und ihre Auswirkungen auf Gewinne sind je nach Unternehmen und Sektor sehr unterschiedlich. Seit einigen Jahren konzentriert sich Janus Henderson Investors auf Unternehmen mit Preissetzungsmacht, die Inflationskosten an Kunden weitergeben können und dadurch höhere Umsätze und Erträge erzielen. Spekulativere, nicht Cash-generierende Unternehmen, die stark verschuldet sind, wurden gemieden. Stattdessen wurden Unternehmen ausfindig gemacht und darin investiert, die Cashflow generieren, profitabel sind und über eine solide Bilanz zur Finanzierung weiteren Wachstums verfügen sowie deren Aktienkurse möglicherweise nicht so stark von Corona profitiert und unter kurzfristiger Kursschwäche gelitten haben.

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Ein Artikel von
Ben Lofthouse