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22. Februar 2024
Vier zentrale Geldanlagethemen für 2024
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Vier zentrale Geldanlagethemen für 2024

Das Anlagejahr 2024 geht bisher ähnlich stark weiter, wie 2023 geendet ist. Doch dabei sollte man diverse Themen nicht gänzlich außer Acht lassen. Der Vermögensverwalter Vanguard stellt vier zentrale Anlagethemen für 2024 vor.

Vanguard, einer der weltgrößten Vermögensverwalter, hat einen neuen Ausblick auf die Geldanlage für das schon angelaufene Jahr 2024 veröffentlicht, in dem das Unternehmen den Fokus auf vier Themen lenkt, die für Geldanlage relevant sein werden.

Vanguard blickt zurück auf 2023

2023 warfen die Aktien- und Anleihemärkte überraschend hohe Renditen ab. Die Zentralbanken erhöhten die Zinsen so schnell wie vielen Jahrzehnten nicht mehr. Zwar konnten sie so die Inflation eindämmen, ihre Zielmarken verfehlten sie jedoch, so Vanguard. Viele Ökonomen hatten mit einer Rezession gerechnet, die jedoch ausblieb – die Welt- und insbesondere die US-Wirtschaft erwiesen sich als erstaunlich robust.

Inflation: Rückkehr zu 2%

Das 2%-Ziel der Zentralbanken dürfte laut Vanguard in Sichtweite kommen, die Frage hierbei sei allerdings: Wann? Der US-Asset-Manager rechnet in diesem Jahr damit, und zwar weltweit. Die Rückkehr zu einer Inflationsrate von 2%, die die meisten großen Zentralbanken anstreben, dürfte jedoch uneinheitlich verlaufen. In Großbritannien glaubt Vanguard frühestens im zweiten Quartal an das Erreichen der 2%-Marke, in der Eurozone und in den USA im dritten Quartal.

Dieser Zeitplan stelle allerdings eine positive Entwicklung dar, da Vanguard die Inflation als hartnäckiger eingeschätzt hatte. Die Zentralbanken müssten jedoch Ausmaß und Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen sorgfältig abwägen. Einerseits konnte die Inflation wieder ansteigen, andererseits droht ein Konjunkturabschwung.

Erste Zinssenkungen ab Mitte des Jahres

Beim Thema Zinssenkungen erwartet Vanguard die ersten etwa ab Mitte 2024 – doch auch nach dem Ende der zyklischen Höchststände würden sich die Leitzinsen sowohl in Europa als auch in den USA wohl strukturell auf einem höheren Niveau einpendeln als in den letzten zehn Jahren. Diese bedeutende Abkehr von den Nullzinsjahren nach der globalen Finanzkrise leite eine Rückkehr zu positiven Realzinsen ein.

Zentrales Thema dürfte bei den Leitzinsen das Timing sein: Senken die Zentralbanken die Zinsen zu früh oder gelingt ihnen eine weiche Landung, bei der die Inflation ohne Rezession auf den Zielwert zurückgeht?

Abschwung in den USA, anhaltende Flaute in Europa und China

Vanguard geht davon aus, dass die Resilienz der US-Wirtschaft in diesem Jahr nachlassen wird, zumal die real restriktive Wirkung der Zinsen dank sinkender Inflation zunehmen und die Impulse der Haushaltspolitik sowie der robusten Bilanzen nachlassen dürften.

In Europa erwartet der Vermögensverwalter wegen anhaltend restriktiver Geld- und Haushaltspolitik schwaches Wachstum, in China geht Vanguard aufgrund wachsender externer und struktureller Probleme von weiteren staatlichen Impulsen aus. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft dürfte in den kommenden Jahren auf einen niedrigeren, aber nachhaltigeren Pfad einschwenken.

Attraktive Anleiherenditen, niedrige Aktienrisikoprämien

Wie wirkt sich das wirtschaftliche Umfeld auf Portfolios aus? Für langfristig orientierte Anleger stellt die Rückkehr zu anhalten positiven Realzinsen die wichtigste – und beste – Finanzmarktentwicklung seit mehr als 20 Jahren dar, findet Vanguard. Denn schließlich bilden sie eine solide Grundlage für langfristige risikobereinigte Renditen. Der Übergang in ein Hochzinsumfeld sei allerdings noch nicht abgeschlossen, kurzfristig rechne Vanguard daher mit anhaltend hoher Volatilität.

Von diesem Umfeld sollten Anleihen profitieren. Im Zuge der Zinserhöhungen der vergangenen zwei Jahre kam es an den Anleihemärkten zu Preiskorrekturen, sodass die Bewertungen jetzt nach unserer Einschätzung nahe am oder unter dem Fair Value liegen. Der rasante Renditeanstieg hatte deutliche Kursverluste zur Folge, doch höhere Effektivzinsen bedeuten auch, dass die langfristigen Prognosen so gut sind wie seit mehr als einer Dekade nicht.

Am Aktienmarkt ergibt sich dagegen ein eher gemischtes Bild, findet Vanguard. Die Aktienrisikoprämie, also der Ausgleich für das mit Aktien verbundene zusätzliche Risiko, hat einen historischen Tiefstand erreicht und erscheint im Vergleich zu Cash-Instrumenten und Anleihen dürftig, da weite Teile des Aktienmarkts überbewertet sind und das Risiko einer Korrektur besteht. Aktien haben laut Vanguard jedoch trotz dieses Ausblicks langfristig weiterhin ihren Platz in einem Mischportfolio, zumal der Asset-Manager langfristig von einer anhaltend negativen Korrelation zwischen Aktien und Anleihen ausgehe. (mki)

Bild: © MT.PHOTOSTOCK – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Stras… am 23. Februar 2024 - 11:30

......DAX zu 85% im Auslandsbesitz wird es bald auch werden.  Rohstoffe von Bösen werden teurer, Beamtenpensionsrückstellungsdefizit 3 Billionen EURO, bald 6 Billionen EURO, Neudurchschnittsrenten von € 805,00 werden die Inlandskaufkraft nicht steigern können....