AssCompact suche
Home

0622

Fort- & Weiterbildung

Studie: Wie lange wollen Beschäftigte täglich arbeiten?

Die große Mehrheit der Arbeitnehmer möchte einer Studie des WSI der Hans-Böckler-Stiftung zufolge spätestens um 18:00 Uhr in den Feierabend gehen. Dies stehe auch im Einklang mit dem Stand der Forschung z. B. zur Work-Life-Balance. Statt Arbeit am Abend wird die Zukunft eher in der Vier-Tage-Woche gesehen.

Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat gezeigt, dass nur rund 3% der Beschäftigten einen Feierabend nach 18:00 Uhr wählen würden, wenn ihnen offenstände, wie lange sie arbeiten. Etwa 97% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hingegen möchten spätestens um 18:00 Uhr ihre Arbeit beenden. Das sehen der Untersuchung zufolge Eltern genauso wie kinderlose Beschäftigte so.

Wann würden Beschäftigte ihren Arbeitstag am liebsten beginnen und beenden?

Für die Studie hat WSI-Forscherin Dr. Yvonne Lott Daten von über 2.300 sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten analysiert, die im November 2022 an der Erwerbspersonenbefragung der als gewerkschaftsnah geltenden Hans-Böckler-Stiftung teilgenommen hatten. Darin hat sie sich mit der Frage beschäftigt, wann Beschäftigte ihren Arbeitstag am liebsten beginnen und beenden würden, wenn sie selbst entscheiden könnten.

Mehrheit der Befragten wünscht sich frühen Feierabend

Konkret heißt das: Die Mehrheit der Befragten würde je nach Arbeitsbeginn gerne zwischen 14:00 und 17:00 Uhr Feierabend machen. Durchschnittlich würden Frauen gerne eine Stunde früher als Männer in die tägliche Freizeit starten. Beim Vergleich von Eltern und Kinderlosen finden sich ähnliche Muster, so ein weiteres Ergebnis. Arbeit am Abend komme in der Realität häufiger vor, so Lott. Dies habe aber nichts mit den Interessen von Beschäftigten zu tun, sondern verschärfe in vielen Fällen Vereinbarkeitskonflikte. „Beschäftigte, und das gilt auch für Eltern, wollen nicht bis 22:00 Uhr oder 23:00 Uhr am Abend arbeiten. Was sie wollen, ist ein Feierabend spätestens um 17:00 Uhr beziehungsweise 16:00 Uhr“, so die WSI-Forscherin.

Arbeit am Abend kann Work-Life-Balance beeinträchtigen

Die Soziologin sieht die aktuellen Befragungsergebnisse im Einklang mit dem Stand der Forschung. Demnach gibt es zahlreiche empirische Studien, die festgestellt haben, dass Arbeit am Abend die Work-Life-Balance beeinträchtigen kann. Sie sei nicht vereinbar mit dem Rhythmus des sozialen Lebens. Schließlich sei die moderne Erwerbsgesellschaft als „Abend- und Wochenendgesellschaft“ strukturiert, „in der die Zeit am Abend und am Wochenende als sozial besonders wertvoll eingeschätzt wird“.

Stress, Schlafprobleme und emotionale Erschöpfung

Der aktuelle Stand der Forschung zeige außerdem, dass Arbeit am Abend Stress, Schlafprobleme und emotionale Erschöpfung begünstige. Wenn die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen, könne es zu Konflikten kommen, die unter anderem das Wohlbefinden von Kindern gefährden. Auch Partnerinnen und Partner litten dann vermehrt unter Stress und Depressionen und seien weniger zufrieden mit dem Zusammenleben. Negativ könne sich nicht nur stundenlange Arbeit am Abend auswirken, sondern bereits gelegentliche Mails oder die Erreichbarkeit für Anrufe, wie es von der Stiftung heißt.

Lösung Vier-Tage-Woche?

Bei Vereinbarkeitsproblemen wird eine andere Lösung vorgeschlagen: Die Einführung der Vier-Tage-Woche würde Spielraum für private Verpflichtungen schaffen. Die Produktivität steige nachweislich, wodurch Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren könnten. (lg)

Bild: © mattiagenini – stock.adobe.com

 

Bitkom-Leitfaden bietet Praxishilfe für Remote Work aus Ausland

Viele Unternehmen wünschen sich von der Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für Remote Work aus dem Ausland, hat eine Bitkom-Studie ergeben. Nun hat Bitkom einen Leitfaden veröffentlicht, in dem Themen rund um die „Workation“ besprochen und wichtige Fragen beantwortet werden.

Für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Remote Work aus dem Ausland – etwa als Benefit – anbieten wollen, hat Bitkom nun einen Leitfaden veröffentlicht, der wichtige Fragen zum Thema beantworten soll. Er basiert auf einer Telefon-Umfrage, bei der 854 Unternehmen aus allen Branchen repräsentativ befragt wurden. Das Ergebnis ist die Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte vom November 2022.

46% der Unternehmen fordern bessere Rahmenbedingungen für Remote Work aus dem Ausland

Dabei wird offenbar, dass knapp die Hälfte der Unternehmen, nämlich 46%, sich von der Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für Remote Work aus dem Ausland wünscht bzw. dies fordert. Denn in vielen Branchen ist in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie – flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten fernab der Fünftagewoche im Büro Gang und Gäbe geworden. Und eine steigende Anzahl an Beschäftigten würde auch gerne aus dem Ausland remote arbeiten, so Bitkom.

Rechtliche Regelungen sehr komplex

Da stellen sich für Unternehmen einige Fragen, wenn sie Remote Work aus dem Ausland ermöglichen wollen. „Die rechtlichen Regelungen für Remote Work aus dem Ausland sind leider immer noch sehr komplex. Bitkom fordert hier weniger Bürokratie und mehr Gestaltungsspielraum für Arbeitgeber“, sagt Lydia Erdmann, Referentin Arbeitsrecht bei Bitkom.

Leitfaden „Remote Work aus dem Ausland“ von Bitkom soll Praxishilfe geben

Der neue Leitfaden „Remote Work aus dem Ausland“ von Bitkom versucht daher Antworten zu geben auf Fragen wie

  • Bin ich als Arbeitgeber verpflichtet, Remote Work aus dem Ausland anzubieten? 
  • Muss ich auch das nationale Arbeitsrecht des Reiselandes beachten? 
  • Brauche ich eine A1-Bescheinigung? (Das Dokument gilt als Nachweis der Sozialversicherung im Heimatland und verhindert die doppelte Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen.)
  • Was gilt es beim Steuerrecht zu berücksichtigen?
  • Können meine Angestellten unbegrenzt auf der ganzen Welt arbeiten? 

Ziel des Leitfadens ist es, Unternehmen eine Praxishilfe an die Hand zu geben, um rechtskonform eine eigene Policy zum Arbeiten aus dem Ausland entwickeln zu können, wie es von Bitkom heißt. Es werden darin sowohl allgemeine Fragen zu Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht als auch Best-Practice-Beispiele behandelt. (lg)

Bild: © Goffkein – stock.adobe.com

 

#DIE34ER-Community veranstaltet dritten „Independence Day“

Die #DIE34ER-Community lädt alle Mitglieder am 01.03.2023 zum dritten „Independence Day“ ein. Auf der Online-Veranstaltung geht es in diesem Jahr um „All about Sicherheit“. Heißt: Es werden dort diverse Themen zur Unternehmensaufstellung besprochen.

Am 01.03.2023 veranstaltet die #DIE34ER-Community von 10:00 bis 13:00 Uhr den dritten „Independence Day“. Die kostenlose Online-Veranstaltung läuft in diesem Jahr unter dem Motto „All about Sicherheit“. Hauptsächlich wird es um Themen der eigenen Unternehmensaufstellung von jungen Vermittlerinnen und Vermittlern gehen.

Bin ich mit meinem Unternehmen gut aufgestellt?

Frank Rottenbacher, Vorstand vom AfW Bundesverband, erklärt es so: „Habe ich die richtige Rechtsform gewählt? Stimmt mein Verhältnis von AP zu BP? Oder ganz grundsätzlich: Bin ich mit meinem Unternehmen als Unternehmer gut aufgestellt? Das sind Fragen, die gerade jüngere Kollegen umtreiben. Wir wollen Expertise und eine Austauschmöglichkeit zu diesen typischen Fragen von Jungunternehmern bieten.“

Expertenrunden und Netzwerkräume

Drei Experten werden einen Überblick mit betriebswirtschaftlichem, juristischem und steuerlichem Fokus geben und erklären, auf welche Punkte junge Vermittlerinnen und Vermittler achten sollten. Anschließend stehen in den virtuellen Netzwerkräumen noch weitere Ansprechpartner für Fragen und Austausch zur Verfügung. Die Netzwerkräume werden ebenfalls in die Bereiche „betriebswirtschaftliche Sicherheit“, „juristische Sicherheit“ und „steuerliche Sicherheit“ aufgeteilt.

Alle Mitglieder der Community #DIE34ER können teilnehmen. Weitere Informationen gibt es hier. (lg)

Bild: © megaflopp – stock.adobe.com

 

ERGO schult Vertriebspartner im Metaverse

Selbstständige Vertriebspartner werden zukünftig bei ERGO über Virtual Reality-Schulungen trainiert. Dort können sie etwa Verkaufsgespräche üben. Auch in anderen virtuellen Bereichen sieht sich die Versicherungsgruppe als Vorreiter.

Selbstständige Vertriebspartnerinnen und -partner können bei der Versicherungsgruppe ERGO in Zukunft auch in Virtual Reality trainieren. Dafür wird es ab der zweiten Jahreshälfte das „VR Sales Training“ der ERGO Akademie deutschlandweit geben. Bis zu 500 selbstständige Vermittler können pro Jahr dann damit eine Schulung erhalten. Für ERGO ist dies ein erster, wichtiger Schritt in Richtung Metaverse, das sukzessive ausgebaut werden soll.

„Kein Bereich unseres Lebens wird davon unberührt bleiben“

Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group AG und Vorsitzender des Vorstands der ERGO Digital Ventures AG, sagt: „Das Metaverse ist die derzeit wohl größte Wette auf die Zukunft, die wir sehen. Kein Bereich unseres beruflichen oder privaten Lebens wird davon unberührt bleiben und auch der Versicherungsbranche bieten sich hier enorme Chancen. Unsere Teams für Innnovationen arbeiten deshalb heute schon daran, Lösungen für die Anwendungsfälle von morgen zu entwickeln, etwa in der Aus- und Weiterbildung oder für die Beratung am ,Point-of-Sale‘.“ Ziel sei es, dass unter den ersten Versicherungsagenturen im Metaverse auch eine von ERGO sein wird, so Klein.

Virtuell Verkaufsgespräche trainieren

Bei dem Training können die Nutzerinnen und Nutzer Verkaufsgespräche führen üben. Dazu gibt es vier unterschiedliche Persönlichkeitstypen als Avatare. Auch ein virtueller Coach, der Tipps für die Lernenden hat, ist dabei. Derzeit dauert dieses Training eine Stunde, es soll aber zukünftig auf bis zu zehn Stunden erweitert werden. Selbstständige Vertriebspartner absolvieren die Schulung als Ergänzung zum klassischen Präsenz- und Onlinetraining der ERGO Akademie.

ERGO sieht sich in Vorreiterrolle

Bei ERGO werden nicht nur Schulungen virtuell durchgeführt, sondern z. B. auch Business Meetings: Treffen der Bereichsleiterinnen und -leiter von ERGO Digital Ventures finden rein in 3D-Format statt. Vermittlerinnen und Vermittler können sich zudem mit interessierten Kunden in einem virtuellen, dreidimensionalen Raum treffen, der Vertriebspartnern über ERGO zur Verfügung gestellt wird. ERGO hat das Ziel, bis 2025 digital führend in der Versicherungsbranche zu sein. (lg)

Bild: © Jacob Lund – stock.adobe.com

 

Wie versicherungskompetent sind Berufseinsteiger?

Ob Privathaftpflicht oder Berufsunfähigkeit – das Thema Versicherungsschutz ist für jeden Berufseinsteiger wichtig. Doch wie ist es um ihre Alltagskompetenz in Versicherungs­­angelegen­heiten bestellt? Und wie können Maklerhäuser die Finanzbildung unter Berufseinsteigern fördern?

Ein Artikel von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebietes Unternehmensfinanzierung an der Technischen Universität Darmstadt, und Amadeus Schultheis, Research Assistant beim Fachgebiet Unternehmensfinanzierung an der Technischen Universität Darmstadt sowie ein Interview mit Frank Buchholz, Partner bei Hoesch & Partner GmbH Versicherungsmakler

Aus einer aktuellen Studie des US-Finanzunternehmens Principal Financial geht hervor, dass Finanzdienstleistungen in Deutschland insgesamt rege genutzt werden und für einen Großteil der Bevölkerung verfügbar sind. Auch das grundlegende Verständnis für Finanzfragen wird für Deutschland besser bewertet als in den meisten anderen Ländern. Beim Lesen dieser Ergebnisse werden viele jetzt sicherlich an den Einäugigen unter den Blinden denken, denn ohne jeden Zweifel lässt das Niveau an finanzieller Allgemeinbildung auch unter Deutschlands Hochschulabsolventen noch viel Luft nach oben. Kritisch wurde in der Studie festgestellt, dass deutsche Unternehmen ihrer Belegschaft nur wenige konkrete Hilfen in alltäglichen Finanzfragen bieten und kein breites Versicherungsangebot machen. Die Basis zur finanziellen Allgemeinbildung und zum guten Umgang mit Finanzprodukten sollte also dringend schon vor dem Berufseinstieg gelegt werden.

Viele Studien vernachlässigen Versicherungsthemen

Angesichts der hohen Relevanz einer umfassenden Ausstattung mit Finanzprodukten zur Vermögensbildung und Risikoabsicherung verwundert es nicht, dass sich bereits zahlreiche Untersuchungen mit diesem Themenfeld befasst haben. Meist liegt ihr Fokus auf der Vermögensbildung, gerne zuletzt auch kombiniert mit Fragen zur Nachhaltigkeit. Doch der Versicherungsaspekt bleibt in vielen Studien stark unterrepräsentiert. Und im Ver­sicherungsbereich gibt es jede Menge Raum zur Selbstoptimierung. Schon im September erläuterte ein Beitrag in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“, wie man vorgehen sollte, um überflüssige Versicherungen auszumisten. Aber ungleich kritischer wird es dort, wo existenzbedrohende Risiken nicht durch Versicherungen abgesichert werden, wie etwa bei der Privathaftpflichtversicherung.

Kenntnisstand über Versicherungsprodukte ist ausbaubar

Genau hier setzt die vorliegende Studie an (Details zur Studie siehe Kasten links). Die Teilnehmer werden durchweg innerhalb der kommenden zwölf Monate ihren Berufseinstieg umsetzen. Finanzielle Absicherung ist hier also akut wichtig, und das Interesse an Finanzfragen und die finanzielle Alltagskompetenz sollte hier viel stärker ausgeprägt sein als in anderen Studiengängen. Untersucht wurde unter anderem die Entscheidung über den Bezug von Versicherungsleistungen. Zunächst wurde den Befragten eine Liste mit verschiedenen Versicherungen vorgelegt, verbunden mit der Frage, ob sie diese erklären können, nur kennen oder auch das nicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die meisten Studierenden bei sehr vielen Versicherungsprodukten recht gut informiert fühlen. Doch dem Hochgefühl folgt umgehend die Ernüchterung. Während über 90% bspw. die Privathaftpflichtversicherung zu kennen glauben und knapp zwei Drittel sich auch wähnen, diese korrekt erklären zu können, halten gerade einmal 22% der Teilnehmer sie für bedeutsam zum Berufseinstieg. Dabei gibt es wohl überhaupt gar keinen Ratgeber, der diese Versicherung nicht als unbedingt unverzichtbar einstuft.

Woher kommt diese Diskrepanz zwischen gefühlter Kompetenz und fehlender angestrebter Nutzung? Auch hier liefert unsere Studie erste Aufschlüsse. Denn auf die Frage, was denn wohl eine Privathaftpflichtver­sicherung im Jahr kostet, wurde im Median ein Betrag von 275 Euro vermutet, der Mittelwert lag noch viel höher. Finanzielle Allgemeinbildung muss also nicht nur bei der Erklärung von Produkten ansetzen, sondern auch ihre (geringen) Kosten einbeziehen, um existenzielle Risiken besser abgesichert zu sehen. „Versicherungsmakler profitieren von einer guten Finanzbildung“, betont Frank Buchholz, Partner bei Hoesch & Partner GmbH Versicherungsmakler, im Interview. Was genau Frank Buchholz damit meint, ist auf der folgenden Seite im Interview mit AssCompact zu lesen.

Interview mit Frank Buchholz, Partner bei Hoesch & Partner GmbH Versicherungsmakler

 

Wie versicherungskompetent sind Berufseinsteiger?

 

Herr Buchholz, Sie unterstützen seit langen Jahren den Aufbau von finanzieller Allgemeinbildung an vielen Universitäten. Verzweifeln Sie angesichts der hier dokumentierten Wissenslücken nicht manchmal?

Wir wissen ja nicht, wie die Ergebnisse ausgesehen hätten, wenn wir uns nicht so stark engagieren würden. Aber die Wissenslücken unterstreichen natürlich, dass noch ein sehr langer Weg vor uns liegt. Solange an unseren Schulen nicht eine zumindest rudimentäre Basis an finanziellem Alltagswissen gelegt wird, werden wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen.

Wo liegt denn der Schlüssel in der Vermittlung von finanzieller Allgemeinbildung an Universitäten, damit sie ankommt und Erfolge zeigt, und wie groß ist die Skepsis, die Ihnen entgegengebracht wird?

Um mit dem letzten Punkt zu beginnen: Die Skepsis ist schon überschaubar klein, denn unser Engagement basiert inzwischen an allen Universitäten, an denen wir regelmäßig lehren, schon auf einer langen Historie. Zum Teil ist die Veranstaltung integrierter Teil des Lehrplans, was sich als zukunftsweisend und elementar für den Erfolg unserer Bemühungen herausstellt. Um das Auftreten selbst noch einmal von öffentlicher Stelle gespiegelt zu bekommen, hatten wir direkt vor der Pandemie Vertreter des hessischen Finanzministeriums zur Vorlesung nach Darmstadt eingeladen. Das direkte Feedback nach zwei Stunden Präsentation und Diskussion war fast schon euphorisch positiv. Denn auch die Politik hat sehr gut verstanden, dass mündige und finanzkompetente Wählerinnen und Wähler langfristig zufriedener und besser abgesichert sind.

Wer sich für finanzielle Allgemeinbildung einsetzt, wird ja häufig auch kritisch beäugt, ob denn aufgeklärte Kunden von der Beratungspraxis wirklich gewünscht werden. Wie gehen Sie mit solchen Bedenken um?

Leider ist durch den Markteintritt der Strukturvertriebe aus den USA in Europa zu Beginn der 1960er-Jahre die Branche hierzulande stark in Verruf geraten. Auch hier zeigt sich die fehlende Finanzbildung. Kaum einer kann – wie die Ergebnisse der TU Darmstadt ja zeigen – zwischen Ausschließlichkeitsvertretern, Mehrfachagenten und Versicherungsmaklern unterscheiden. Der Makler agiert ja ausschließlich als treuhänderischer Sachwalter der Kundschaft. Und wenn die Kundinnen und Kunden ein gutes Grundverständnis über die verschiedenen Akteure im Markt haben, kommt die Unabhängigkeit der Versicherungsmakler wieder zu ihrer althergebrachten differenzierenden Stärke zurück. Versicherungsmakler profitieren also von einer guten Finanzbildung. Bei Hoesch & Partner haben wir bereits vor Jahren den folgerichtigen Weg eingeschlagen, setzen auf fest angestellte, fair vergütete Mitarbeitende und koppeln die Dienstleistung immer weiter von der Provision ab.

Informationen zur Studie

Die Studie „Finanzielle Alltagskompetenz von Hochschulabsolventen“ wurde vom Fachgebiet Unternehmensfinanzierung der Technischen Universität Darmstadt in einer ersten Runde im November 2022 mit 60 Teilnehmern durchgeführt. In einer zweiten Erhebungs­runde an einer weiteren Universität sollen die Ergebnisse validiert werden.

Artikel und Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 88 f., und in unserem ePaper.

Bild: © adam121 – stock.adobe.com; © Frank Buchholz

 
Ein Artikel von
Prof. Dr. Dirk Schiereck
Amadeus Schultheis

John-Vermittlerfortbildung 2023 startet im März

Ab dem 21.03.2023 zieht die John-Vermittlerfortbildung durchs Land und besucht bundesweit zehn Städte. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr acht Vorträge zu den Themen Haftung, Recht, Sicherheit und Erfolg. Auch die zukunftsgerichtete Aufstellung des Maklerbetriebs wird eine Rolle spielen.

Bei der John-Vermittlerfortbildung 2023 können sich die Teilnehmenden auf den neuesten Stand zu den Themen Haftung, Recht, Sicherheit und Erfolg bringen. Start der Veranstaltung ist in diesem Jahr am 21.03.2023. Die Veranstaltung findet dann im März und April bundesweit in insgesamt zehn Städten statt.

Acht Vorträge mit Themen rund um Versicherung, Beratung und Recht

Bei der diesjährigen John-Vermittlerfortbildung wird es acht Vorträge geben. Inhaltlich wird es um folgende Themen gehen: Wie sich ein Vermittlerbetrieb haftungsarm aufstellt, ein Blick hinter die Kulissen der Schadenabteilung des Spezialmaklers, ein kurzer juristischer Ausflug in die aktuelle Rechtsprechung im Zusammenhang mit rechtssicherer Beratung, wie Kunden mithilfe von Vollmachten und bedarfsgerechter Beratung in der Vorsorgeversicherung noch besser abgesichert werden und wie Vermittler ihren Bestand schützen sowie ein Einblick in die Kfz-Betrugsabteilung eines Versicherers.

Ein weiterer Schwerpunkt soll die zukunftsgerichtete Aufstellung des Maklerbetriebs sein. Dazu werden Möglichkeiten von Digitalisierung und Prozessverbesserung beleuchtet sowie Einblicke in die Vorgehensweisen von Jungmaklerkolleginnen und -kollegen gegeben.

Die Veranstaltung läuft über die Hans John Versicherungsmakler GmbH aus Hamburg. (lg)

Bild: © New Africa – stock.adobe.com

 

CAMPUS Institut gehört nun zur DMA

Bereits 2022 angekündigt gehört das CAMPUS Institut nun seit Jahresanfang zur Deutschen Makler Akademie. Das CAMPUS Institut besteht als Marke aber fort. Das Institut blickt auf eine langjährige Weiterbildungsgeschichte zurück.

Das CAMPUS Institut ist seit dem 01.01.2023 Teil der Deutschen Makler Akademie (DMA). Die Übernahme wurde bereits letztes Jahr bekanntgegeben (DMA übernimmt CAMPUS Institut). Eine Übergangsphase lief schon seit dem 01.05.2022. Die eigenständige Marke „CAMPUS Institut“ bleibt jedoch erhalten und der Studienbetrieb wird wie gewohnt weitergeführt.

Studium „Finanzfachwirt:in (FH)“ bereits 20 Jahre alt

Unter anderem wird von der Hochschule Schmalkalden und dem CAMPUS Institut seit dem Sommersemester 2003 – also schon seit 20 Jahren – das Studium „Finanzfachwirt:in (FH)“ angeboten. Dabei handelt es sich um eine Ausbildung auf Hochschulniveau für den Finanz- und Versicherungsvertrieb. Zwei Semester verbringen Studierende mit dem berufsbegleitenden Weiterbildungsstudium, in dem alle für den Finanz-, Versicherungs- und Bankvertrieb relevanten Bereiche abgedeckt sind. Der nächste Jahrgang kann zum Sommersemester 2023 das Studium aufnehmen, lässt das CAMPUS Institut verlauten. (lg)

Bild: © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

 

Digitalkongress Cyberversicherung am 23.02.2023

Ab 09:00 Uhr erhalten die Teilnehmenden beim Digitalkongress Cyberversicherung, der in zwei Wochen stattfindet, zahlreiche Informationen und nützlichen Input rund um das Thema „Cyberversicherung“.

Am 23.02.2023 dreht sich auf der Plattform DKM365 alles um das Thema Cyberversicherung. Der Digitalkongress Cyberversicherung startet ab 09:00 Uhr mit einem vielseitigen Programm. Aufgegriffen werden dort die aktuelle Cyberlage, Trends und Produkte in der Cyberversicherung, präventive Cyberstrategien sowie Strategien im Falle von Cybererpressung. Es gibt außerdem einen Ausblick auf das Jahr 2023. Natürlich kommt auch zur Sprache, was speziell für Maklerinnen und Makler derzeit in Sachen Cyberversicherung wichtig ist.

Über Videotelefonie, Chat und Breakout-Rooms können Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Veranstaltungspartnern sowie Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommen und sich weiter informieren. Auch IDD-Weiterbildungszeit kann bei diesem AssCompact Wissen-Event gesammelt werden. 

Das ist der Programmablauf beim Digitalkongress Cyberversicherung 2023
  • 09:00–09:30 Uhr: NW Assekuranzmakler ProRisk GmbH & Co. KG: Was sollen Makler bei Cyberversicherungen aktuell beachten? Referent: Achim Fischer-Erdsiek, Geschäftsführender Gesellschafter, NW Assekuranzmakler ProRisk GmbH & Co. KG
  • 10:00–10:30 Uhr: Hiscox SA: Neuerungen in der Cyber-Versicherung – Überblick behalten und Vertriebsvorteile nutzen. Aktuelle Bedrohungslage, Dynamik in der Produktentwicklung und Unterstützung für den Vertrieb. Referentin: Gisa Kimmerle, Product Head Cyber, Hiscox SA
  • 11:00–11:30 Uhr: HDI AG: Cyberversicherung: Es gibt keine guten Risiken – dynamische Gefahrenlage beherrschbar machen. Krisenmanagement und Maßnahmen der Informationssicherheit sind essenzielle Bestandteile einer präventiven Cyberstrategie. Referenten: Peter Bertram, Produktmanager Cyber HDI Versicherung AG, und Sönke Glanz, Underwriter Cyber HDI Versicherung AG
  • 13:00–13:30 Uhr: RiskWorkers GmbH: Cyber-Erpressung im Versicherungsmarkt – mit Tätern verhandeln und so Schäden minimieren. Ransomware Angriffe und die damit verbundenen Kosten der Betriebsunterbrechungen und Wiederanlaufprozesse gehören zu den größten Unternehmensrisiken. Wir zeigen mögliche Antwortstrategien auf. Referent: Oliver Schneider, Geschäftsführender Gesellschafter, RiskWorkers GmbH
  • 14:00–14:30 Uhr: CyberDirekt GmbH: Turbulente Zeiten – Statusbericht zum Cyber-Versicherungsmarkt. Wo stehen wir aktuell und was können wir vom laufenden Jahr erwarten? Referent: Ole Sieverding, Geschäftsführer, CyberDirekt GmbH
Jetzt anmelden

Mehr Informationen gibt es hier.

Eine separate Anmeldung ist nicht erforderlich. Benötigt wird lediglich ein Zugang zur Plattform DKM365. Zur Anmeldung geht es hier.

 

Wie viel verdient Deutschland? Wie viel die Versicherungsbranche?

Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat über 560.000 Gehaltsdaten ausgewertet. Die Auswertung gibt einen aktuellen Überblick über die Gehaltssituation in Deutschland. Dabei wurden auch Aspekte wie Wohnort, Geschlecht oder Beruf betrachtet. Und wie steht es um das Gehalt in der Versicherungsbranche?

Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat bundesweit 566.000 aktuelle Gehaltsdaten ausgewertet. Davon stammen mehr als 500.000 Gehaltsangaben aus dem Jahr 2022. Herausgefunden hat kununu u. a., in welchen Branchen das Gehalt etwa besonders hoch ist. Tatsächlich ist die Versicherungsbranche ganz vorne mit dabei.

Durchschnittsgehalt: 48.538 Euro

Aber zunächst die allgemeineren Ergebnisse im Überblick: Durchschnittlich verdienen die Menschen in Deutschland im Jahr aktuell 48.538 Euro. Frauen liegen im Schnitt bei 43.436 Euro, während das Gehalt der Männer durchschnittlich 51.651 Euro beträgt.

Lohnen sich Berufserfahrung und Personalverantwortung finanziell?

Je mehr Berufserfahrung die Menschen haben, desto höher ist auch das Gehalt. Auch Personalverantwortung kann ein höheres Gehalt zur Folge haben. Beispielsweise erhöht sich das Gehalt laut kununu für Beschäftigte mit sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung gegenüber Berufsanfängern mit geringen Erfahrungswerten (null bis drei Jahre) um mehr als 40%. Für Beschäftigte mit Personalverantwortung steigt das Gehalt bezogen auf alle Beschäftigten um durchschnittlich 14.392 Euro. Für die Versicherungsbranche haben die kununu-Analysten hier eine Zunahme um 48% errechnet. Das Durchschnittsgehalt mit Personalverantwortung in der Branche liegt bei 81.501 Euro.

Ein Grund, warum Frauen weniger verdienen

„Die Tatsache, dass die höchsten Gehälter an Beschäftigte mit Personalverantwortung gehen, ist auch eine Erklärung dafür, warum Frauen im bundesweiten Schnitt vergleichsweise wenig verdienen. Denn gemäß unserer Analyse sind derzeit nur 28,4% aller Führungskräfte weiblich. Das bedeutet auch, dass der Löwenanteil der hohen Gehaltszahlungen an mehr als 71% männlicher Führungskräfte geht“, sagt Nina Zimmermann, CEO von kununu.

Welche Berufe sind lukrativ?

Die Auswertung zeigt zudem, in welchen Berufen bundesweit die höchsten Gehälter gezahlt werden: Dazu zählen u. a. Partnerinnen und Partner von Anwaltskanzleien (146.818 Euro), Chefärztinnen und -ärzte (136.861 Euro), Werksleiterinnen und -leiter (102.568 Euro), leitende Ingenieurinnen und Ingenieure (96.636 Euro), kaufmännische Leiterinnen und Leiter (94.263 Euro) und Vertriebsleiterinnen und -leiter (86.143 Euro).

Gehalt und Wohnort

Mit 53.295 Euro verdienen die Hessen im Schnitt am besten, Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 38.186 Euro auf dem letzten Platz. Die Spitzenverdienerinnen und -verdiener, was die deutschen Großstädte betrifft, leben in München – Verdienst im Schnitt: 57.196 Euro. Leipzig hat mit einem Durchschnittsgehalt von 41.556 Euro am wenigsten zu bieten.

Unzufrieden mit niedrigem Gehalt?

Mit 64,1% sind die Münchnerinnen und Münchner auch am zufriedensten mit ihrem Gehalt. Die niedrigste Gehaltszufriedenheit liegt allerdings nicht in Leipzig, sondern in Duisburg (52,5%), obwohl das Gehalt dort im Durchschnitt höher ist als z. B. in Bochum, Dresden oder eben Leipzig.

„Die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt ist oft sehr schwer an den tatsächlichen Zahlen abzulesen. Hier spielen Lebenshaltungskosten am jeweiligen Arbeitsstandort sowie die Zufriedenheit mit der beruflichen Aufgabe eine große Rolle. Jemand, der oder die glücklich mit seinem Job ist und an einem Ort wohnt, an dem z. B. die Miete geringer ist als in einer Großstadt, ist mit einem geringeren Gehalt oft zufriedener als jemand, bei dem sich die Situation genau umgekehrt darstellt“, so Zimmermann.

So viel verdienen Beschäftigte in der Versicherungsbranche

Und wie sieht es nun in der Versicherungsbranche aus? Der Auswertung zufolge dürfen sich die Beschäftigten der Versicherungsbranche momentan als Top-Verdienerinnen und -Verdiener Deutschlands bezeichnen. Sie liegen noch vor dem Bankenwesen (59.053 Euro), der Beratungsbranche (57.621 Euro), dem IT-Sektor (57.475 Euro) und der Energiebranche (56.416 Euro). Durchschnittlich bekommen sie 59.629 Euro Gehalt.

Für Frauen ist es die Branche mit den zweithöchsten Gehältern. Nur im Bankensektor können Frauen noch mehr Geld verdienen. Für Männer liegt die Versicherungsbranche vor den Banken auf dem 1. Platz.

Auch ist die Versicherungswirtschaft die Branche, die mit ihrem Gehalt am zufriedensten ist. Über 70% der Beschäftigten bewerten ihr Einkommen positiv. (lg)

Zum gesamten kununu Gehaltscheck 2023.

Bild: © kentoh – stock.adobe.com

 

Wie viel verdienten Frauen 2022 im Vergleich zu Männern?

Weiterhin verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer, hat Destatis mit Blick auf den Gender Pay Gap 2022 mitgeteilt. Auch einige Ursachen für diese Unterschiede konnte das Statistische Bundesamt benennen. Und wie steht es in der Versicherungsbranche um diese Lohnlücke?

Der unbereinigte Gender Pay Gap beträgt für das Jahr 2022 18%. Das heißt, Frauen haben im Durchschnitt 18% weniger verdient als Männer. Dies hat das Statistische Bundesamt (Destatis) nun bekanntgegeben. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Männern lag laut Destatis im letzten Jahr bei 24,36 Euro. Frauen verdienten brutto pro Stunde 4,31 Euro weniger als Männer, und zwar durchschnittlich 20,05 Euro.

Gender Pay Gap im langfristigen Vergleich gesunken

2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23%. Somit ist der unbereinigte Gender Pay Gap im langfristigen Vergleich gesunken. Der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland war außerdem kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland betrug er im Jahr 2022 7%, in Westdeutschland 19%.

Ursachen für Verdienstunterschiede

Als Ursachen für diese Unterschiede im Verdienst nennt Destatis z. B., dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen allgemein schlechter bezahlt wird. Auch arbeiten sie häufiger in Teilzeit, was mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergehe. So lassen sich rund 63% der Verdienstlücke durch die für die Analyse zur Verfügung stehenden Merkmale erklären – basierend auf dem unbereinigten Gender Pay Gap.

Bereinigter Gender Pay Gap: 7%

Nicht erklären lassen sich die restlichen 37% durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale. Aus diesem unerklärten Teil ergibt sich der bereinigte Gender Pay Gap von 7%. Heißt: Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienten Frauen im Berichtsjahr 2022 durchschnittlich pro Stunde 7% weniger als Männer. In Westdeutschland beträgt dieser Wert übrigens 6%, in Ostdeutschland 9%.

Unterschiede könnten noch geringer sein

Gäbe es weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse, so die Annahme, würden die Unterschiede noch geringer ausfallen. Dazu zählen Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von Angehörigen. Der bereinigte Gender Pay Gap sei daher als „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung zu verstehen, so Destatis.

Wie hoch ist die Lohnlücke in der Versicherungsbranche?

Auf Anfrage von AssCompact teilt der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV) mit, dass im Jahr 2020 – zum Zeitpunkt der letzten Berechnung durch den AGV – die bereinigte Lohnlücke im Innendienst der Versicherungsbranche unter 6% lag.

Der AGV bezog in die Kalkulation laut eigenen Angaben Faktoren wie Bildungsniveau, Qualifikation, Tätigkeit und Führungsverantwortung, aber auch Betriebszugehörigkeit und Arbeitszeit mit ein. Daten zu anderen relevante, Gehaltsfaktoren, beispielsweise Erwerbsunterbrechungen, Anzahl der Unternehmenswechsel und sowie Berufserfahrung, lagen nicht vor und konnten somit nicht eingebracht werden. Auch Aspekte wie Verhandlungsstärke und Risikobereitschaft haben Einfluss auf das Gehalt, konnten aber wegen mangelnder Messbarkeit ebenfalls nicht berücksichtigt werden, so der AGV.

Zur Berechnung des Gender Pay Gap bei Destatis

Bis zum Berichtsjahr 2021 wurden Ergebnisse zum Gender Pay Gap von Destatis basierend auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung (VSE) berechnet, die letztmalig für das Berichtsjahr 2018 durchgeführt und anschließend fortgeschrieben wurde. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurde die VSE durch die neue monatliche Verdiensterhebung abgelöst. Aufgrund des Wechsels der Datenquelle und der Erhebungsmethodik sind die Ergebnisse für das Jahr 2022 demzufolge nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichbar. (lg)

Bild: © deagreez – stock.adobe.com