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Fort- & Weiterbildung

„Gegen alle Cyberangriffe existiert ein Gegengift“

Ethical-Hacking-Spezialisten führen per Auftrag kontrolliert Cyberangriffe auf Mensch und IT-Strukturen von Unternehmen durch. Welche Schwachstellen werden dabei identifiziert? Und wie kann die Versicherungsbranche davon profitieren? Darüber hat sich AssCompact mit einem Berufshacker unterhalten.

Interview mit Immanuel Bär, Co-Founder (Mitgründer) der ProSec GmbH
Herr Bär, Sie sind von Berufs wegen Hacker und testen die IT-Sicherheit von Unternehmen. Warum ist Cybersicherheit so wichtig?

Cyberattacken sind sehr gefährlich und können ungeahnte Ausmaße annehmen. Wenn ein Unternehmen ganzheitlich gehackt wird – egal, ob es eine digitalisierte Schreinerei mit Webshop oder einen Konzern trifft – leiden darunter Privatpersonen. Denn bei einem schweren Cyberangriff droht der Arbeitsplatzverlust. Und damit schlimmstenfalls der Existenzverlust. Cybersicherheit schützt Arbeitsplätze. Hinzu kommt: Cybercrime ist die mit Abstand effektivste Art, Geld zu verdienen. Es gibt keinen Wirtschaftszweig, der so rasant skaliert und so umsatzstark ist. Die Attacken werden also weiter zunehmen. Das verlangt eine permanente Optimierung der IT-Sicherheit.

Mit Beginn des Ukraine-Krieges nahmen die Cyberattacken sprunghaft zu. Wie schätzen Sie das gegenwärtige Angriffsgeschehen bei Cyber ein?

Hackerangriffe sind 2022 tief in unserer Gesellschaft angekommen. Der Cyberangriff auf die Industrie- und Handelskammern (IHK) im vergangenen September war meiner Meinung nach die folgenschwerste Attacke auf die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren. Man hat mit der Attacke nicht nur die Kammern lahm gelegt. Auch das Ausbildungssystem innerhalb der IHK-Mitgliedsunternehmen sowie bürgernahe IHK-Dienstleistungen wurden vollständig ausgeknipst.

Was genau macht ein Ethical Hacker oder Penetrationtester?

Es gibt sehr viele Unternehmen, Konzerne und Behörden, die wissen wollen, wie gefährdet sie beim Thema Cyber sind. Diese Unternehmen fragen unsere Dienstleistung für ihre IT, Online-Shops, Apps, aber auch für die Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter nach. Für unsere Auftraggeber leisten wir drei Dinge: Hacken und Schwachstellen aufdecken durch echte Penetrationtests. Beraten und unterstützen beim „Sichermachen“. Und Schulen zu technischen Themen und zu Awareness-Maßnahmen wie „Faktor Mensch“. Wir testen die IT-Sicherheit eingehend, indem wir Schwachstellen aufspüren und kontrolliert ausnutzen – wie der echte Angreifer. Aus ethischen Gründen agieren wir als weltweit und professionell tätiges Team ausschließlich per Auftrag – außer im Falle der Gefährdung der nationalen Sicherheit. Im Sommer 2022 haben wir die Kommunikationsplattform von knapp 70.000 pro-russischen Hacker-Aktivisten auffliegen lassen.

Welche Schwachstellen identifizieren diese simulierten Attacken?

Drei von vier Angriffen starten über den Menschen als Einfallstor mit schadhaften E-Mail-Anhängen. Einer der ersten prominenten Angriffe lief im Jahr 1999 über das sogenannte Melissa-Virus. Und mehr als 20 Jahre später funktioniert es noch immer – was soll man dazu sagen? Im Grunde sind die beiden Bereiche der Schwachstellen primär „Technik“ und „Mensch“. Backups sind auch eine Schwachstelle. Denn kaum ein Backup ist in der Lage, ein vollständig verschlüsseltes Unternehmen wiederherzustellen. Und natürlich der Klassiker: Standardpasswörter.

Und wie schätzen Sie die Cyberverletzlichkeit in der Wirtschaft ein?

Das größte Risiko für Unternehmen ist es, gehackt zu werden. Im Jahr 2023 sind Cyberangriffe mit fatalen Folgen aber vermeidbar. Denn es gibt gegen alle Cyberattacken ein Gegengift. Verdächtige Codes aus unbekannten E-Mail-Anhängen und URLs können zum Beispiel mittels der Sandboxing-Technologie – einer isolierten Umgebung, in der potenziell unsicherer Softwarecode ausgeführt werden kann – wirksam blockiert werden.

Auch Cyberversicherer würden beim Underwriting vom Einsatz eines Ethical-Hacking-Teams profitieren. Wird ProSec auch für die Versicherer aktiv?

Ja, klar. Ab einer gewissen Schutzbedarfsklasse greifen die Versicherer auf Spezialisten wie uns zurück. Teilweise geht das Engagement so weit, dass die Versicherer bei der Zeichnung der Police die Kosten für unsere Dienstleistung beim Kunden vollständig übernehmen. Wenn ein Unternehmen mit Spezialisten wie uns zusammenarbeitet, erhöht das nämlich die Versicherbarkeit bei Cyber erheblich. Diese Synergieeffekte wurden verstanden.

Cyberversicherer verlangen von ihren Kunden mittlerweile strengere Voraussetzungen für die Gewährung von Risikoschutz. Wie schätzen Sie dieses Vorgehen ein?

Ich weiß, dass die Versicherer je nach Unternehmensgröße mit unterschiedlich komplexen Fragebögen die IT-Sicherheit eines Unternehmens bewerten wollen. Die Wahrheit ist: Fragebögen sagen nichts über die tatsächliche IT-Sicherheit eines Unternehmens aus. Ein Beispiel: Ein befreundeter Klient – 45 Mio. Jahres­umsatz – hätte von einem Versicherer nach erfolgreichem Rating Cyberrisikoschutz bekommen. Als wir dieses Unternehmen angegriffen haben, kamen wir trotzdem mühelos an die Patientendaten ran. Das ist die Realität.

Vor welcher Herausforderung steht denn die Versicherungsbranche Ihrer Meinung nach beim Thema Cyber?

Ich sehe konkret drei Aufgaben für die Versicherer: erstens die Optimierung der Analyse. Das heißt die Entwicklung eines wirklich geeigneten Verfahrens für die Risiko­bewertung. Zweitens: Sensibilisierung der Unternehmen für digitale Resilienz. Das heißt die Realisierung einer dauerhaften IT-Sicherheit im Betrieb. Und dafür muss IT-Sicherheit in jedem Betrieb Chef­sache werden. Und drittens: ein forciertes Marketing von Cyberversicherungsprodukten.

Die Versicherer sind aber nicht nur Risikoträger, sondern auch Ziel von Hackern. Was macht die Versicherungsbranche attraktiv für Cyberangriffe?

Die Versicherer besitzen sehr vertrauliche personenbezogene Daten. Hacker haben größtes Interesse daran, an die Daten zu gelangen, sie zu verschlüsseln und Stück für Stück zu veröffentlichen. Der klassische Ransomware-Angriff eben. Und Versicherer haben aus Datenschutzgründen enormen Druck, der Erpressung nachzugeben und das Lösegeld zu bezahlen. Hacker greifen Versicherer aber auch an, um zu checken, wer dort eine Cyberpolice inklusive Lösegeldzahlung abgeschlossen hat. Die Gangs greifen dann gezielt diese versicherten Unternehmen an. Denn sie wissen, dass das Lösegeld relativ sicher beglichen werden wird. Der höchste Monetarisierungsgrad existiert für Cyberkriminelle einfach nach wie vor bei Ransom­ware-Angriffen.

Apropos Ransomware-Angriffe: Was bringt die Zahlung der Lösegeldforderung?

Grundsätzlich sollte man die Zahlung des Lösegeldes verweigern. Man unterstützt damit ja eine Schattenwirtschaft. De facto verhält es sich anders: Bei professionellen Angriffen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man nach Zahlung des Lösegeldes die verschlüsselten Datensätze wieder entschlüsseln kann. Anderenfalls würden die Cyberkriminellen ja ihr eigenes Geschäftsmodell kaputtmachen.

Und wie sinnvoll ist es, durch forensische Verfahren Ransomware-Gangs nachzuspüren?

Es gibt für die Wirtschaft keinen Sinn, eine Ransomware-Gang aufzuspüren. Das ist der Job staatlicher Behörden. Denn am Ende wird dadurch kein Unternehmen sicherer. Versicherer sollten stattdessen mehr in die Prävention des jeweiligen IT-Systems beim Kunden investieren. Entscheidend ist nicht, wer angegriffen hat. Entscheidend ist, wie und wodurch das Unternehmen angegriffen worden ist.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2023, S. 46 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Immanuel Bär, ProSec GmbH

 
Ein Interview mit
Immanuel Bär

Digitalkongresse 2023 auf DKM365

Auch im Jahr 2023 wird es Digitalkongresse auf der Plattform DKM365 geben. Zu drei Online-Events sind unabhängige Vermittler in diesem Jahr eingeladen. AssCompact gibt eine kurze Zusammenfassung.

Auch im Jahr 2023 wird das Format der Digitalkongresse auf der Plattform DKM365 fortgesetzt. Drei Online-Events werden in diesem Jahr für unabhängige Vermittler angeboten. Bei allen Veranstaltungen kann Weiterbildungszeit nach IDD gesammelt werden.

Digitalkongress Cyberversicherung am 23.02.2023

Das Thema „Cyber“ bleibt aktuell und dynamisch. Cyberangriffe nehmen zu, doch viele Unternehmen sind noch nicht ausreichend abgesichert. Bei Maklern, die Policen vermitteln könnten, sind häufig noch Fragen offen. Antworten gibt es beim Digitalkongress Cyberversicherung am 23.02.2023 ab 9.00 Uhr.

Digitalkongress Haus & Wohnen am 16.03.2023

Am 16.03.2023 trifft sich die Branche online auf dem Digitalkongress Haus & Wohnen, um über den Versicherungsschutz für Immobilien zu sprechen. Entwicklungen im Bereich Smart Home und alternative Energiequellen beeinflussen Produkte und Tarife. Mehr zu Trends und Themen ebenfalls ab 9.00 Uhr.

Digitalkongress Arbeitskraftabsicherung am 20.04.2023

Beim Digitalkongress Arbeitskraftabsicherung am 20.04.2023 geht es um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Arbeitskraftabsicherung. Dazu zählen die Berufsunfähigkeitsversicherung, die Grundfähigkeitsversicherung und weitere Konzepte wie die Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Dread Disease und die Unfallversicherung. Auch dieser Kongress beginnt ab 9.00 Uhr online und informiert über die aktuellen Entwicklungen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: asscompact.de/digitalkongresse

 

Wie hilft Gamification im E-Learning dem Vertrieb?

E-Learning ermöglicht es, orts- und zeitunabhängig zu lernen. Wie verändert sich das Lernen in Vertrieben und Unternehmen dann, wenn noch spielerische Elemente hinzukommen? Hans Dieter Schittly und Kai Falkenberg sind inspiriert von Gamification im E-Learning.

Ein Beitrag von Hans Dieter Schittly und Kai Falkenberg von Hans D. Schittly & Kai Falkenberg GbR

Seit den 50iger-Jahren sind Quizsendungen fester Bestandteil von Fernsehsendungen. Wer erinnert sich noch an „Was bin ich?“ mit Robert Lembke, das von 1958 bis 1989 lief? Legendär ist die Antwort von Otto auf die Eingangsfrage: „Welches Schweinderl hätten Sie denn gerne?“ – ein Sparschwein, in das Lembke für jede richtige Antwort 5 Deutsche Mark warf. Otto erwiderte: „Das mit der Brille!“

Seitdem haben sich die Gewinnsummen erheblich gesteigert. „Wer wird Millionär?“ (seit 1999) machte nicht nur Günther Jauch zu eben diesem. Er hätte durch die so gewonnene Popularität vermutlich auch gute Chancen, Bundestrainer oder Bundeskanzler zu werden, wie Spötter munkeln.

Alle Menschen, selbst Tiere, kommen mit diesem natürlichen Spieltrieb auf die Welt. Wir lernen durchs Spielen. Spielen weckt die Lust aufs „sich Verbessern“. Man will sich mit anderen messen. Man freut sich, wenn man gewinnt.

Wie kann Gamification das Nutzererlebnis von E-Learning-Inhalten beleben und verbessern?

Wer die anfängliche Mimik und Körpersprache von Trainingsteilnehmern bei Präsenztrainings beobachtet, kann mitunter den Eindruck gewinnen, es gehe um eine Gedenkfeier.

„Das weiß ich doch schon alles“ und „Dieser Tag geht voll von meiner effektiven Verkaufszeit ab“ sind typische Vorbehalte, die jeder Verantwortliche kennen dürfte. Natürlich brauchen auch E-Learnings eine gewisse Selbstmotivation und die Bereitschaft, etwas lernen zu wollen. Doch die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängig lernen zu können sowie so oft und so lange, wie man Lust dazu hat, ist bereits ein effektiver Gamechanger!

Werden im E-Learning spielerische Elemente eingesetzt, fördert das unmittelbar die Motivation, sich mit den Inhalten näher zu beschäftigen. Ja, Lernen macht plötzlich wieder Spaß! Man kann Punkte erspielen, sich in Ranglisten verbessern, ein Zertifikat erwerben oder sogar IDD-Zeiten gewinnen. Alles Maßnahmen, die Dopamin ausschütten, Glücksgefühle erzeugen und den eigenen Status verbessern.

Auch die Kreativität wird durch praxisnahe Aufgaben angeregt. Ein sofortiges Feedback mit Erfolgskontrolle zeigt dem User, in welchen Bereichen er besser geworden ist oder wo er noch Nachholbedarf hat. Wir alle wissen, dass Verhaltensänderungen nur step by step zu erzielen sind: Durch die regelmäßige Wiederholung bzw. wiederholte Abrufung im Spiel wandern die Lerninhalte messbar und vor allem dauerhaft ins Langzeitgedächtnis und sind dann abrufbar, wenn sie gebraucht werden – und nicht erst auf dem Heimweg.

Welche Vorteile erzielt Gamification im E-Learning für Unternehmen?

Welcher Budgetverantwortliche denkt nicht sofort an die Kosten? E-Learning wirkt stark kostendämpfend, vermeidet es doch Reise- und Unterbringungsinvestitionen. Da besonders Gamification von den Teilnehmern individuell und meistens in kleinen Lernhäppchen von wenigen Minuten eingesetzt wird, geht keine wertvolle Verkaufszeit verloren.

Um heutzutage neue Mitarbeiter zu gewinnen und gute Mitarbeiter zu halten, setzen Unternehmen auf ein positives Markenimage und aktuelle Innovationseffekte. Ein Kickertisch und ein Wasserspender reichen halt leider nicht mehr aus. Wenn Mitarbeiter, Abteilungen oder Teams spielerisch gegeneinander antreten und sich messen, fördert das spürbar den Teamspirit.

Natürlich werden alle Lerninhalte individuell auf die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst. Sei es beim Onboarding, bei der Cyberawareness oder bei den vertrieblichen Kommunikationsfähigkeiten.

Im mehrstufigen Vertrieb gewinnen verstärkt die Unternehmen Vermittler und Vertriebsorganisationen, die nicht nur Produktwissen vermitteln, sondern besonders dabei helfen, die angebotenen Produkte auch einfach verkaufen zu können. So hat sich Hans D. Schittly mit seinem Team und seinen Partnern nochmal komplett neu erfunden und stellt sein Wissen aus über 50 Jahren Verkaufs- und Trainertätigkeit in einem Quiz-Game namens SALESMAX Verkäufern, Vertrieben und Unternehmen zur Verfügung, die mit Gamification innovative, messbare und nachhaltige Kompetenzverbesserungen erreichen wollen. Wer möchte, kann dort in einem kurzen Online-Gespräch mehr erfahren.

Bild: © onephoto – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Kai Falkenberg
Hans Dieter Schittly

Das Metaversum: Hype oder Innovationstreiber?

Für die einen ist es das Zukunftsthema, für andere bloß eine teure, technische Spielerei: Die Diskussion um das „Metaversum“ oder „Metaverse“ ist in vollem Gange. Die großen Technologieunternehmen beschäftigen sich bereits intensiv damit. Denn die Marktpotenziale sind hoch – auch für die Versicherungsbranche.

<h5>Ein Artikel von Mathias Bock, Head of Future Science bei den Versicherungsforen Leipzig </h5><p>Der Begriff „Metaversum“ ist in den vergangenen Monaten quasi überall aufgetaucht: In Werbespots, Fachzeitschriften oder Onlineartikeln wird viel über „das“ Metaversum und was es für unsere Zukunft bedeutet gesprochen. Dennoch ist für viele Menschen das Thema sowohl privat als auch im Berufsleben noch recht abstrakt. Es klingt nach einer Idee aus einer weit entfernten Zukunft. Bevor wir die praktische Anwendung des Metaversums, auch für die Assekuranz, beleuchten können, müssen wir zunächst den Begriff klären. So viel vorab: „Das“ Metaversum gibt es bislang gar nicht. Und eine einheitliche Definition auch nicht.</p><h5>Was ist das Metaversum?</h5><p>Der Begriff „Metaversum“ – oft wird die engliche Übersetzung „Metaverse“ synonym verwendet – stammt ursprünglich aus einem Science-Fiction-Roman. Die Diskussion zum Thema ist übrigens gar nicht so neu, wie sie scheint. Bereits seit Anfang der 90er-Jahre kursiert der Begriff „Metaversum“ immer wieder in der Öffentlichkeit. Und unterstützende Technologien wie Virtual-Reality-Brillen gibt es bereits seit Ende der 60er-Jahre.</p><p>Momentan gibt es noch keine einheitliche Definition, was ein Metaversum genau ist. Für einige sind zum Beispiel Online-Spiele wie Roblox oder Fortnite bereits eigene Metaversen. Andere fassen den Begriff deutlich weiter und zählen dezentrale Anwendungen wie Somnium Space oder Spatial dazu. Ich verwende folgende Beschreibung: Das Metaversum ist die Weiterentwicklung des Web 2.0, also des mobilen Internets. Es ist dauerhaft, virtuell, geteilt, interaktiv, integrativ und immersiv. Das bedeutet, dass man das Internet nicht nur von außen anschaut, sondern wirklich Teil des Internets ist – eine vollständige Verschmelzung der physischen und virtuellen Realität. </p><p>Oft wird dabei nicht nur von einem Metaversum gesprochen, sondern von mehreren Welten, die miteinander verbunden sind. In diesen Welten können Sie sich zum Beispiel mit einem Freund in einer virtuellen Kneipe treffen oder Ihrer Kundin potenzielle Gefahren oder Schäden in einem virtuellen Abbild ihres Hauses veranschaulichen. Im Prinzip geht es darum, alles, was wir im „echten“, analogen Leben erfahren oder unternehmen können, auch in einer virtuellen Welt vollständig nachbilden zu können. Wir erzeugen damit gewissermaßen ein digitales Paralleluniversum. Gleichzeitig fokussiert das Metaversum nicht nur den genuin virtuellen Raum, sondern auch eine Erweiterung der realen Welt mithilfe von Augmented-Reality-Technologie.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Auf dem Weg ins Metaversum--><h5>Auf dem Weg ins Metaversum</h5><p>Zugegeben, diese Begriffserklärung klingt weiterhin recht theoretisch. Denn zurzeit befinden wir uns gerade erst auf dem Weg ins Metaversum. Eine Grundbedingung, die dafür erfüllt ist, ist die technische Reife: Wir haben inzwischen sehr schnelle Computer und Internetverbindungen. Fürs Metaversum brauchen wir außerdem Technologien wie Blockchain, Augmented Reality und Virtual-Reality-Brillen. Eine weitere Bedingung ist die Akzeptanz virtueller Welten bei den Menschen. Die Corona-Pandemie hat die Bereitschaft für digitale Erlebnisse vorangetrieben. Das haben auch Unternehmen erkannt, allen voran die großen Technologie-Riesen, die versuchen, ihr Metaversum zu etablieren. </p><p>Welche (ungeahnten) Potenziale neue Technologien haben, zeigt die Evolution des Handys. Es ist gerade einmal 20 Jahre her, dass wir mit Handys nur telefonieren und SMS schreiben konnten. Heute ist das Smartphone für die meisten Menschen ihr Lebensbegleiter: Es ersetzt Festnetztelefon, Adressbuch, Kalender, Fotoapparat, Lexikon und viele Funktionen eines klassischen PCs. Wir können damit mit Menschen jederzeit in Echtzeit in Kontakt treten, Lebensmittel einkaufen und vor die Tür liefern lassen, Möbel bestellen, unsere Bankgeschäfte erledigen, ganze Reisen buchen, die Lieblingsserie gucken, Versicherungen abschließen usw. Mal ehrlich, wer hätte das vor 20 Jahren für möglich gehalten?</p><h5>Viele Anknüpfungspunkte für die Assekuranz</h5><p>Für Versicherungsunternehmen gibt es viele Anknüpfungspunkte ins Metaversum. Denn mit neuen Technologien entstehen immer neue Fragen der Absicherung und potenzielle Schadenfälle. Zwei Beispiele aus dem Produktbereich: Hier stellt sich die Frage, wie neuartige Vermögensgegenstände wie In-Game-Währungen, Skins für Avatare oder Hardware wie VR-Brillen abgesichert werden können. Versicherer sollten sich zudem mit der Abwicklung virtueller Schäden beschäftigen und bei Bedarf auf spezielle Dienstleister zurückgreifen. Am Markt gibt es bereits Produkte: So arbeitet die ARAG im Rahmen der Absicherung von In-Game-Käufen mit Insurninja zusammen. Die ERGO und Next­surance zeigen, wie ein Schutz von Gaming-Hardware wie PC, Laptop, Konsolen gegen Defekt oder Diebstahl aussehen kann. </p><p>Der Vertrieb sollte das Thema ebenfalls auf dem Schirm haben. Denn wenn wir davon ausgehen, dass die Menschen zukünftig mehr Zeit in virtuellen Welten verbringen, könnten Vertriebseinheiten im Metaversum durchaus sinnvoll sein. Weiterhin kann das Metaversum für die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden genutzt werden. In der Virtual Reality lassen sich verschiedene Fallbeispiele abbilden und trainieren, das nutzt die ERGO beispielsweise bereits.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Was Versicherer und Makler jetzt tun können --><h5>Was Versicherer und Makler jetzt tun können </h5><p>Der Hype ums Metaversum ist gerade sehr hoch, aber es muss gesagt werden: Vieles ist noch in der Entwicklung. Dennoch ist das Innovations- und Marktpotenzial sehr hoch. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sollten Versicherungsunternehmen ein grundlegendes Verständnis für das Metaversum, seine Chancen und Risiken wie z. B. Cybercrime erarbeiten, Anwendungsfälle definieren und die Entwicklung strategisch verfolgen. Hier gibt es bereits einige Versicherungshäuser, die in Projektteams oder kleineren Einheiten die Potenziale des Metaversums erkunden. </p><p>Auch die Vermittlerschaft kann sich hier auf dem Laufenden halten, um die Bedürfnisse jüngerer Zielgruppen besser zu verstehen. Viele Städte haben beispielsweise Virtual-Reality-Räume, in denen man einfach und spielerisch eine VR-Brille ausprobieren kann und so einen ersten Eindruck von einem möglichen Metaversum bekommt. </p><p>Das Metaversum steht also in den Startlöchern. Wann es massenmarkttauglich ist, wie es genau aussehen wird, welche Technologien und Plattformen sich durchsetzen werden und ob es in Zukunft wirklich ein großes, umfassendes Metaversum geben wird, das sind Fragen, die die Zeit klären wird.</p><h5>Zu VR und AR</h5><p>Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden oft in einem Atemzug genannt, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Während wir die Realität bei VR ausblenden und vollständig in eine virtuelle Welt eintauchen (zum Beispiel mit einer VR-Brille), wird bei AR die „echte“ Realität um virtuelle Elemente ergänzt. AR kommt heute bereits zum Beispiel in einigen Smartphone-Apps oder im Fernsehen zum Einsatz, wenn etwa bei Fußballspielen virtuelle Linien eingeblendet werden. </p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2023, S. 96 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © freshidea – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/729FCE84-8117-4B03-B227-F61B7C5C2A9F"></div>

 
Ein Artikel von
Mathias Bock

Work-Life-Learn-Balance im New Learning

Schon seit Langem spricht man über die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Doch es ist wichtig, den Faktor Lernen in diese Gleichung einzubeziehen. Die Work-Life-Balance wird zur neuen Work-Life-Learn-Balance. Sie kann durch Selbstorganisation und den Digitalisierungsfortschritt positiv beeinflusst werden.

Ein Artikel von Sebastian Berg, Vorstand der Buhr & Team AG für mehr Unternehmenserfolg

In der heutigen digitalen Arbeitswelt überschneiden sich die Bereiche Arbeit, Lernen und Privatleben zunehmend. Man ist immer und überall erreichbar. Die Tatsache, dass viele Menschen seit der Corona-Krise einen viel größeren Teil als früher im Home-Office verbringen, verstärkt diesen Einfluss. Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen vor neuen Herausforderungen. Lernen ist das Instrument der Transformation. Es wird daher höchste Zeit, Lernen in allen Bereichen neu zu denken und zu gestalten.

Lernen findet ständig und automatisch statt. Bei der Arbeit und im Leben. Es ist allerdings dringend erforderlich, sich über das permanente Lernen bewusst zu werden, es präsenter zu machen. Die Zeiten, in denen eine Weiterbildungsmaßnahme eine Belohnung seitens des Arbeitgebers ist und der Mitarbeiter sie nur als auferlegtes Übel ansieht, müssen vorbei sein! Lernen muss Teil der Unternehmenskultur werden und auch Teil der Arbeitszeit sein.

So wie man seine körperliche und geistige Gesundheit durch entsprechende Ernährung und Bewegung pflegt, so muss man durch bewusstes Lernen den Geist, die Kompetenzen und die Fähigkeiten kontinuierlich verbessern.

Von Work-Life-Balance zu Work-Life-Learn-Balance

Work-Life-Balance bedeutet, den Menschen ganzheitlich zu betrachten, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext, und ihm dadurch die Möglichkeit zu geben, für beide Bereiche die anfallenden Verpflichtungen und Interessen zu erfüllen, um so dauerhaft gesund, leistungsfähig, motiviert und aus­geglichen zu sein.

Work-Life-Learn-Balance knüpft an diese Definition an und ergänzt sie um einen weiteren und mittlerweile entscheidenden Aspekt: um das Lernen, das sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben eine entscheidende Rolle spielt. Im Kontext des lebenslangen Lernens sollen Arbeit, Privatleben und Weiterbildung so organisiert werden, dass ein Ausgleich zwischen diesen drei Bereichen hergestellt wird. Dazu müssen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander abgestimmt werden und Arbeits- und Lebensziele miteinander verknüpft werden.

Lebenslanges Lernen in die Work-Life-Balance integrieren

Lernen bereichert nicht nur das persönliche Leben, sondern auch die berufliche Weiterentwicklung. Wer sich Lernziele im Leben setzt, vermeidet Eintönigkeit und Stillstand. Gleichzeitig können mentale Gesundheit und der eigene berufliche Werdegang gefördert werden. Lernen wird mit dieser Haltung von einem punktuellen Ereignis zu einem dauerhaften Prozess: lebenslanges Lernen.

Es gibt heutzutage kaum einen Bereich, für den man sich nicht fachlich weiterentwickeln und fortbilden kann. Persönliche Kompetenzen wie Führung, Kommunikation oder Selbstführung auszubauen, lohnt sich immer. Mit lebenslangem Lernen und gezielter (Weiter-)Bildung werden neue Kompetenzen aufgebaut.

Mit erfolgreich abgeschlossenen Lernzielen steigt die eigene Zufriedenheit. Durch sie entstehen neue Ideen. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten und Chancen. Bildung bringt so nicht nur neue Perspektiven in den privaten, sondern auch in den beruflichen Alltag. Und ganz nebenbei können Lernende neue Interessen und Potenziale entdecken, die bisher unerschlossen waren.

Work-Life-Learn-Balance und die Relevanz von Selbstorganisation

Doch wie kann man den Aspekt des Lernens in einen Alltag integrieren, der derzeit von Familie, Kindern, Homeschooling, Home-Office und Hausarbeit geprägt ist? Selbstorganisation ermöglicht es, ein nachhaltiges Organisationssystem zu entwickeln, mit dem man langfristig effizienter und produktiver werden kann – im Home-Office und im Arbeitsalltag.

Gute Selbstorganisation umfasst das Minimieren von Störfaktoren, effizientes Management der Arbeitszeit und des Privatlebens und eine kontinuierlich hohe Konzentrationsfähigkeit. Die durch Selbstorganisation gewonnene Zeit kann man dann in die eigene persönliche Weiterbildung investieren. Und diese Form des konzentrierten Arbeitens kann auch bei der Rückkehr ins Büro sehr nützlich sein.

Nicht nur lebenslanges Lernen und Selbstorganisation prägen die eigene Work-Life-Learn-Balance. Auch die Digitalisierung spielt hier eine wichtige Rolle und bietet durch ihren Einfluss weitaus mehr Möglichkeiten, vor allem im Bereich der Weiterbildung. Denn heutzutage ist es im Rahmen einer fachlichen oder persönlichen Weiterbildung nicht mehr unbedingt notwendig, Präsenzseminare oder -trainings zu besuchen. Immer mehr Weiterbildungsmaßnahmen werden, vor allem seit der Corona-Krise, digital durchgeführt.

Digitales Lernen hat einen positiven Einfluss auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Reisen werden überflüssig. Dadurch wird Stress reduziert. Digitale Lernformate ermöglichen somit eine bessere Balance. Man kann sie deutlich leichter in das eigene Leben integrieren und entsprechend den Anforderungen anpassen.

Wer digitale Lernangebote in Anspruch nimmt, sich selbst gut organisiert und mit digitalen Kommunikationswerkzeugen umgehen kann, tut damit auch unabhängig von der fachlichen Qualifikation etwas für seine Berufschancen. Denn auch wenn die Corona-Krise vorübergehen wird: Die aktuell starke Nutzung digitaler Tools wird den Arbeitsalltag und das Verhältnis zu Remote-Arbeit verändern. Wer diese Arbeits-, Lern- und Weiterbildungsformen beherrscht, bringt damit essenzielle Fähigkeiten für die berufliche Laufbahn mit.

Lernkultur im Unternehmen fördern

Selbst wenn Unternehmen und ihre Führungskräfte sich der Bedeutung des Lernens bewusst sind, sind sie in der Praxis doch oft mehr an kurzfristigen Ergebnissen und Leistungssteigerungen interessiert.

Mitarbeitern fällt es entsprechend schwer, Zeit und Raum zum Lernen zu finden. Lernen und gleichzeitig Effizienz und Produktivität verbessern und für gute Arbeitsergebnisse sorgen – das funktioniert nicht so einfach. Daher ist es an den Unternehmen, ihren Mitarbeitern Lernzeit einzuräumen. Auch während der Arbeitszeit. Hier gilt es, umzudenken.

Führungskräfte dienen als Vorbilder und müssen dafür sorgen, dass das Unternehmen die Lernleistungen der Mitarbeiter anerkennt. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass diese fest an das Lernen glauben und die erforderliche Zeit und Energie in die Förderung investieren.

In dieser Serie stellt Buhr & Team zusammen mit Experten die „New Ways of Learning“ und damit verbundene Vertriebsthemen der Branche vor.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 12/2022, S. 110 f., und in unserem ePaper.

Bild: © fotogestoeber – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sebastian Berg

Was Makler von Versicherern benötigen, um erfolgreich zu bleiben

Wie intensiv ein Maklerunternehmen mit einem Versicherer zusammenarbeitet, hängt auch davon ab, wie glatt die (digitalen) Kommunikationsprozesse ablaufen. Versicherer können dabei auf verschiedenen Ebenen punkten, wie eine aktuelle Studie von msg und INTER aufzeigt.

<h5>Ein Artikel von Matthias Conrad, Vice President Sales Excellence Insurance bei msg systems ag, Jan Pohl, Maklerreferent für digitale Vertriebsmodelle bei der INTER Versicherungsgruppe und Nico Locker, Bereichsleiter Maklerorganisation bei der INTER Versicherungsgruppe</h5><p>Die INTER Versicherungsgruppe und msg haben sich mit der Fragestellung beschäftigt, was Maklerunternehmen von Versicherern benötigen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Dazu haben beide Unternehmen parallel die Bedürfnisse von Maklerunternehmen über Umfragen erhoben und in einer Studie zusammengeführt.</p><h5>Kommunikation zu Fach­bereichen gilt als Erfolgsfaktor</h5><p>Die meisten Makler (44%) erachten die Kommunikation zu den Fachbereichen der Versicherer als äußerst wichtig bzw. sehr wichtig (46%). Mit zusammengefasst 90% stellt das einen erfolgskritischen Faktor in den Geschäftsbeziehungen zu den Versicherungsmaklern dar.</p><p>Primäre Aufgabe ist, den Maklern für die Kommunikation mit den Fachbereichen geeignete Zugänge, Services und Service Level Agreements anzubieten. In persönlichen Gesprächen mit Maklern wurde häufig gespiegelt, dass der zentrale Vertriebsservice aufgrund besserer Erreichbarkeit gerne genutzt wird. Trotz guten fachlichen Know-hows ist jedoch oftmals keine fallabschließende Bearbeitung möglich, da die Entscheidungskompetenz fehlt. Entsprechend muss der Fachbereich erneut kontaktiert werden, was doppelte Aufwände auf beiden Seiten verursacht. Daher sollten Kompetenzen im zentralen Vertriebsservice ausgebaut und eine höhere Entscheidungsbefugnis erteilt werden, um eine größere fallabschließende Beratung sowie eine Entlastung der Fachbereiche zu erzielen.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Maklerportale: Nutzung und Anforderungen--><h5>Maklerportale: Nutzung und Anforderungen</h5><p>Mit deutlichem Abstand nutzt laut Studie eine Mehrheit von 80% der Maklerunternehmen die Portale für die Angebotskalkulation. Insbesondere Angebotsberechnung und Vertragsabschluss spielen für die Maklerunternehmen eine wichtige Rolle.</p><p>Ein vollständig digitalisierter Prozess im Maklerportal von der Bedarfsanalyse über die Antragstellung bis hin zum Vertragsabschluss mit Beratungsdokumentation – möglichst ohne Medienbrüche – ist eine zentrale Anforderung an die Versicherer. Verkaufsunterlagen, Bedingungen und Formulare sollten an entsprechender Stelle in diesen Prozess integriert werden, aber auch separat verfügbar sein. Diesen End-to-End-Prozess zu beherrschen, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, um Maklerunternehmen von sich zu überzeugen.</p><h5>Verbesserungswürdige Services</h5><p>Mit großer Mehrheit haben 64% der Maklerunternehmen angegeben, dass seitens der Versicherer digitale Prozesse ohne Medienbrüche von der Bedarfsanalyse über die Angebotsberechnung bis hin zum Vertragsabschluss optimiert werden müssen. Wie bereits bei den Maklerportalen erkennbar, müssen die Versicherer weiter an der Digitalisierung sowie Vollautomatisierung ihrer Prozesse arbeiten; insbesondere beim End-to-End Abschlussprozess. Nur so können sie die Anforderungen der Maklerunternehmen erfüllen. Denn für Makler ist es wichtig, dass ihre Vorgänge fallabschließend bearbeitet werden. Nachträgliche und gar mehrmalige Prüfungen von Bearbeitungsständen beim Versicherer sind aus Maklersicht nicht wertschöpfend und kosten wertvolle Zeit.</p><h5>Fazit: Maklervertrieb bietet großes Potenzial für Versicherer</h5><p>Im Maklervertrieb gibt es noch großes Potenzial für Versicherer, um die Gunst der Makler zu gewinnen. Um dieses Chancenpotenzial konkret für Versicherer zu adressieren, wurden in der Studie sieben übergeordnete Handlungsfelder mit 34 konkreten Maßnahmen abgeleitet, die Antwort auf die zentrale Fragestellung dieser Studie geben, was Makler von Versicherern benötigen, um zukünftig erfolgreich zu bleiben. Die Studie kann hier heruntergeladen werden: <a href="https://www.msg.group/insurance/maklerstudie-2022&quot; target="_blank" >msg.group/insurance/maklerstudie-2022</a></p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 12/2022, S. 116, und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © bizvector – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/220A2C98-C081-4E6E-BA7D-D6E54EEDA5D7"></div>

 

Nachhaltigkeit bei Versicherungen ein Muss für Gen Z?

Wie wichtig ist der Generation Z Nachhaltigkeit in ihren Versicherungsprodukten? Und legen ältere Generationen ebenso Wert darauf – oder sogar mehr? Das Marktforschungs- und Beratungsinstitut HEUTE UND MORGEN hat die Relevanz von Nachhaltigkeit bei Versicherungskunden aus der Gen Z im Vergleich zu älteren Generationen untersucht.

Der Generation Z („Gen Z“) wird häufig zugeschrieben, besonders sensibel, ungeduldig und fordernd zu sein, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Das Marktforschungs- und Beratungsinstitut HEUTE UND MORGEN hat sich dazu die Frage gestellt, wie es denn um dieses Thema im Bereich Versicherungen in der jungen Generation steht. Ist Nachhaltigkeit in der Assekuranz für sie etwa unverzichtbar? Die aktuelle Trendstudie „GenZ und Nachhaltigkeit bei Versicherern“ untersucht die Relevanz von Nachhaltigkeit bei Versicherungskunden aus der Gen Z und vergleicht sie mit älteren Generationen.

Bei Nachhaltigkeit allein auf die Gen Z setzen?

Ein Ergebnis: Nachhaltigkeit im Versicherungsbereich ist primär keine Generationenfrage. Einen großen Einfluss hätten etwa auch Geschlecht und Bildung: Frauen und höher gebildete Versicherungskunden sind demnach am stärksten aufgeschlossen für nachhaltige Versicherungen. HEUTE UND MORGEN stuft das Thema aber trotzdem als attraktiv und relevant ein. Daher lautet eine Empfehlung des Beratungsinstituts: Wer als Versicherer oder Vermittler beim Thema Nachhaltigkeit allein auf die Gen Z setzt, verpasst wichtige Chancen und Potenziale. Nichtsdestotrotz gebe es Unterschiede zwischen den älteren Generationen und der Gen Z, die daher auch spezifisch angesprochen werden sollte.

Viele möchten zu Nachhaltigkeitsaspekten beraten werden

Denn: Das Interesse am Thema Nachhaltigkeit im Versicherungsbereich ist bei der Gen Z der Studie zufolge tatsächlich überdurchschnittlich hoch. Allerdings möchte auch in der Gesamtbevölkerung über die Hälfte der Versicherungskunden (52%) beim Abschluss von Versicherungen auch zu Nachhaltigkeitsaspekten beraten werden. In der Gen Z sind das 59%.

Bei Geldanlagen achtet besonders eine Generation auf nachhaltige Investments

Einen nachhaltigen Versicherer würden insgesamt 40%, in der Gen Z sogar 45%, einem nicht oder weniger nachhaltigen vorziehen, so ein weiteres Ergebnis. Die Gen Z ist gemäß HEUTE UND MORGEN nicht an sich schon nachhaltigkeitsorientierter als andere Generationen. Nachhaltige Versicherungen seien aber besonders attraktiv für sie. Und wer achtet bei Geldanlagen – auch mit Bezug zu Altersvorsorge bzw. private Rente – am stärksten auf nachhaltige Investments der Anbieter? Das sind der Studie zufolge die „Boomer“ – nicht die Gen Z.

Was heißt Nachhaltigkeit in der Versicherung konkret? – Ideen fehlen

In der versicherungsunerfahrenen Gen Z – aber auch generationenübergreifend – können sich außerdem viele nicht vorstellen, wie Nachhaltigkeit bei Versicherern konkret aussehen kann oder wie sich diese überprüfen und vergleichen lässt. Ist Nachhaltigkeit in Versicherungsprodukten aus der persönlichen Alltagserfahrung heraus schlüssig und greifbar, werden diese vor allem von jüngeren Kunden als passend angesehen. Dabei sollten Versicherer proaktiv, verständlich und konkret aufzeigen, in welcher Weise sie nachhaltig handeln.

Gute Kommunikation bringt Sympathie

Somit sieht HEUTE UND MORGEN Nachhaltigkeit für Versicherer als großes Potenzial an. Wird Nachhaltigkeit glaubwürdig, verständlich und zielgerichtet kommuniziert, bringt sie Versicherern vor allem eins: Sympathiewerte. Dies funktioniere allerdings auch nur, wenn Nachhaltigkeit zudem sichtbar eingelöst werde. Insgesamt wertet HEUTE UND MORGEN diesen Aspekt als nicht zu unterschätzenden Faktor, vor allem da oft noch ein negatives Branchenimage in den Köpfen vorherrscht.

Nachhaltigkeit kann verkaufsunterstützend wirken

„Nachhaltigkeit ist ein sympathierelevanter Faktor und kann damit auch verkaufsunterstützend wirken, auch ohne bereits in stärkerem Maße verkaufsentscheidend zu sein“, sagt Jana Grüger, Studienleiterin bei HEUTE UND MORGEN. „Mit steigendem Angebot an nachhaltigen Versicherungsprodukten und zunehmender Informiertheit erscheint zugleich absehbar, dass sich – bei ähnlichen Konditionen – immer mehr Versicherungskunden ganz gezielt für nachhaltige Versicherer und Versicherungsprodukte entscheiden werden.“

Gen Z honoriert auch kleinere Schritte

Einfacher als bei anderen Generationen haben es Versicherer und Vermittler übrigens laut Studie bei der Gen Z in einigen Punkten, die auch die Nachhaltigkeit betreffen: Die Gen Z stelle nicht so hohe Anforderungen an das Nachhaltigkeits-Engagement der Versicherer. Es geht ihr vielmehr darum, dass konkret gehandelt wird. Sie traue Versicherern außerdem noch mehr zu, honoriere auch kleinere Schritte und lasse sich von nachhaltigem Engagement der Versicherer insgesamt leichter beeindrucken und begeistern. Das Abschlussinteresse sei deswegen allerdings nicht automatisch signifikant höher. Generell erwägt aber zumindest eine Mehrheit der Kunden eine nachhaltige Versicherung beim nächsten Versicherungsabschluss.

Nachhaltigkeit lässt sich nicht beliebig instrumentalisieren

„Nachhaltigkeit in der Assekuranz ist weder ein Selbstläufer, noch lässt sich diese beliebig instrumentalisieren“, so Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei HEUTE UND MORGEN. „Die Versicherer tun einerseits gut daran, Berührungsängste beim Thema Nachhaltigkeit und auch mit der Gen Z abzubauen. Andererseits sollte stärker in eigenständigen nachhaltigkeitsbezogenen Haltungen, Zielen und Strategien gedacht werden, als nur in Marketing- und Kampagnenkategorien. Spezifische nachhaltigkeitsbezogene Submarken der Versicherer braucht es zudem aus Kundenperspektive nicht.“

Für welche Produkte zahlen die Generationen?

Ein weiterer Punkt: die Kosten. Laut HEUTE UND MORGEN ließen sich höhere Preise bei Versicherungen in der Gen Z nicht einfach durch Nachhaltigkeit rechtfertigen. Die Generation sei einerseits kaum verzichtsbereit, andererseits stehe sie finanziell noch nicht so gut da wie Ältere. Mit steigendem Alter wird zudem zunehmend die Mitverantwortung des Einzelnen als wichtiger wahrgenommen. Trotzdem sind auch ältere Generationen nicht bereit, für nachhaltige Produkte ohne ausreichende Begründung mehr zu zahlen. Insgesamt hinterfragen sie Nachhaltigkeit kritischer als die Gen Z. Auf das größte konkrete Abschlussinteresse stoßen vor allem solche nachhaltigen Versicherungsprodukte, die keine enge oder längerfristige Bindung an Versicherer erfordern. Siegel oder Kooperationspartner helfen dem nachhaltigen Produkt, wenn das dahinterstehende Unternehmen den Versicherungskunden bekannt und die zertifizierte nachhaltige Eigenschaft konkret benannt ist.

Gen Z muss über Social Media angesprochen werden

Auf keinen Fall vernachlässigt werden darf der Studie zufolge die Ansprache über Social Media. Dort kommen Informationen, Produkte und neue Themen passiv und passgenau an. Andererseits sei die Gen Z aber auch versicherungsunerfahrener und schätze daher die persönliche Beratung durch die Versicherer.

Über die Studie

HEUTE UND MORGEN hat für die Studie Studienteilnehmer aus verschiedenen Generationen repräsentativ befragt: die Gen Z (Jahrgänge ab 1996; im Alter 18 bis 25 Jahre), die „Millennials“ (Jahrgänge 1980–1995), „GenX“ (1965–1979) und die „Baby-Boomer“ (1946–1964). (lg)

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Womit Versicherer als Arbeitgeber punkten können

Fast ein Drittel der Befragten der Studie «Talents for Insurance 2022» kann sich vorstellen, für einen Versicherer zu arbeiten. Allerdings rät das Forschungsinstitut Organomics, die Arbeitgeberattraktivität mithilfe von inhaltlichen und emotionalen Stärken noch zu erhöhen. Womit punktet die Branche?

32% aller Schüler, Studenten und jüngeren Berufstätigen können sich gut vorstellen, zukünftig für einen Versicherer zu arbeiten. Das besagt die Studie „Talents for Insurance 2022“ des Kölner Forschungs- und Beratungsinstituts Organomics. Vor allem mit Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit und der Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten im Home-Office steht die Branche demnach gut dar.

Im „War for Talents“ mit beziehungsorientierten Stärken punkten

Allerdings müsste laut Studie im „War for Talents“ mehr in puncto inhaltliche, emotionale und beziehungsorientierte Stärken als Arbeitgeber getan werden. Denn so könnte die Arbeitgeberattraktivität noch gesteigert werden. Ehrlichkeit (37%) und Wertschätzung (40%) etwa erreichen bei der Einschätzung der Attraktivität der Branche als Arbeitgeber keine hohen Werte. Im Vergleich zu 2019 zeige sich Organomics zufolge aber ein positiver Entwicklungstrend. Bekanntheit und Attraktivität betreffend liegt die Allianz in der Branche ganz vorne. Weitere Versicherer sind unter anderem HUK-COBURG, ERGO, R+V, AXA oder Öffentlich-Rechtliche.

Es geht nicht um „Gefühlsduselei“

Dr. Thomas Bittner, Geschäftsführer der Organomics GmbH in Köln, rät: „Es gilt, neue Talente stärker auch auf der inhaltlichen und emotionalen Ebene zu erreichen – mit Qualitäten, die den Bewerbern besonders wichtig sind, der Versicherungsbranche bisher aber oft noch nicht zugeschrieben werden. Dabei geht es nicht um Gefühlsduselei, sondern darum, den potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ansprechendes, wertegeleitetes und stabiles Beziehungsangebot zu machen.“

Viele wollen Entscheidungen über Arbeitsort und Arbeitszeiten selbst treffen können

Zu den Themen „New Work“ und „New Normal“ befragt kann sich zwar gut jeder dritte potenzielle Bewerber vorstellen, die Hälfte seiner Arbeitszeit im Home-Office zu verbringen. Die klassische Arbeit im Büro ist aber ebenfalls weiterhin beliebt, z. B. zum persönlichen Austausch. Mehr als jeder Zweite will die Entscheidungen über Arbeitsort und Arbeitszeiten selbst treffen können. „Die Versicherungsbranche muss sich noch stärker darauf einstellen, mit unterschiedlichen – und teils auch gegenläufigen – Erwartungen und Wünschen der Bewerber konfrontiert zu werden“, so Bittner.

Zielgruppen haben unterschiedliche Präferenzen

Eine Schlussfolgerung daraus für das Personalmarketing: Da unterschiedliche Bewerbergruppen teils sehr unterschiedliche Anforderungen und Wünsche haben, müssen verschiedene Zielgruppen sorgfältig differenziert werden. Zu beachten seien dabei z. B. Lebensalter, Geschlecht, unterschiedliche Ausbildungsrichtungen, bereits vorhergehende Berufserfahrung und Generationen- und Sozialisationsunterschiede. Aktives und eigeninitiatives Ansprechen wird von einer Mehrheit der Befragten positiv bewertet. Die Branchen-, Unternehmens- und Arbeitgeberimages sollten außerdem weiter verbessert werden, um nicht als spröde, langweilig, intransparent und zu konservativ zu gelten, so ein weiteres Fazit.

Über die Studie

Für die Studie wurden rund 4.750 Schüler, Studenten und Berufstätige im Alter zwischen 16 und 45 Jahren zur Arbeitgeberattraktivität der Versicherungsbranche insgesamt, zu einzelnen Versicherern sowie zu ihren grundlegenden beruflichen Erwartungen, Wünschen und Präferenzen befragt. Weitere Infos zur Studie gibt es hier. (lg)

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Vermittlerbetriebe erhalten Award Unternehmer-Ass 2022

Bereits zum 17. Mal wurde in diesem Jahr der Award Unternehmer-Ass 2022 an erfolgreiche und authentische Vermittlerbetriebe vergeben. Initiatoren des Awards sind das Versicherungsmagazin, der BVK und das Institut Ritter. Der Award soll zur weiteren Professionalisierung der Branche beitragen.

Am 08.12.2022 haben das Versicherungsmagazin, der BVK und das Institut Ritter zum 17. Mal den Award Unternehmer-Ass 2022 vergeben. Die Verleihung fand in einem Online-Kongress statt. Die Vermittlerbetriebe, die in diesem Jahr den Preis verliehen bekamen, zeichneten sich laut Initiatoren durch Kompetenz und Qualität aus. Es zeige sich immer mehr, wie wichtig die professionell systematische Entwicklung des eigenen Vermittlerbetriebes als Unternehmen seien.

Kriterien für die Vergabe des Awards

Unternehmerischer Ansatz, das Nutzen der unternehmerischen Fähigkeit und Entwicklung sowie die herausragende professionelle Begleitung der Kunden in der Vorsorge waren in diesem Jahr von Bedeutung für die Vergabe des Awards. Mit dem Preis soll zur weiteren Professionalisierung der Branche beigetragen werden. Im Mittelpunkt stehen Unternehmensführung und unternehmerischer Erfolg. Einerseits werden die reinen Erfolgszahlen, andererseits auch die Integration von Standards und Prozessen, die Mitarbeiterführung und -zufriedenheit sowie die Strategien und Zielsetzungen für die kommenden Unternehmensjahre für die Bewertung herangezogen. Unternehmen und Unternehmer sollen außerdem authentisch sein. (lg)

Das sind die Sieger des Award Unternehmer-Ass 2022
Exklusivorganisation
  • Gold: Generalvertretung Stefan Böttcher, Allianz
  • Silber: Concordia Oberheide Versicherungen & Finanzen, Daniel Oberheide
  • Bronze: Generalagentur Dario Palumbo SV SparkassenVersicherung
Maklerunternehmen
  • Gold: CuP Versicherungsmakler GmbH & Co. KG
  • Silber: DIVM Deutsche Immobilien Versicherungsmakler GmbH
  • Bronze: nucleus Finanz- und Versicherungsmakler AG

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Weiterbildungsbeteiligung: höchste Werte seit Erhebungsbeginn

Laut der jährlichen Umfrage zur betrieblichen Weiterbildung der Versicherungswirtschaft von AGV und BWV Bildungsverband liegt die Weiterbildungsbereitschaft auf neuem Höchststand: Über 90% der Innendienstmitarbeiter haben 2021 an einer Maßnahme teilgenommen.

AGV und BWV haben die Weiterbildungsumfrage 2022 veröffentlicht. In der jährlichen Bildungsumfrage wird die betriebliche Weiterbildung in der Versicherungswirtschaft unter die Lupe genommen.

Weiterbildungsbereitschaft erreicht Höchstwerte

Gefragt wurde nach Weiterbildungsbeteiligung und zeitlichem Umfang von Weiterbildungen. Es zeigt sich, dass Unternehmen und Mitarbeitende in diesem Jahr vermehrt auf Weiterbildung setzten: 92% der Innendienstmitarbeiter haben im Durchschnitt mehr als drei Tage an einer Maßnahme teilgenommen. Das sind die höchsten Werte seit Erhebungsbeginn.

Hohe Bedeutung: Nachhaltigkeit und Etablierung des selbst gesteuerten Lernens

Zwei Schwerpunkte lagen laut Bildungsverband bei der Umfrage in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit im Bereich der Weiterbildung und Etablierung des selbst gesteuerten Lernens in den Unternehmen. Beiden Trendthemen wurde von den befragten Bildungsexperten der Versicherer hohe bis sehr hohe Bedeutung zugeschrieben. Mehrheitlich werden in beiden Feldern vielschichtige Angebote zur Entwicklung nachhaltiger Handlungskompetenz angeboten. In der letzten Umfrage wurde besonders auf digitale Lernformen und Weiterbildungsstrategien nach der Pandemie geschaut.

Viele Weiterbildungsmaßnahmen zu Nachhaltigkeit

Die Frage, ob die Unternehmen für Ihre Mitarbeitenden Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit anbieten, bejahen 39%. 33% geben an, es sei geplant. Laut BWV-Ergebnis haben sogar 81% der teilnehmenden Unternehmen neue Weiterbildungsmaßnahmen dazu entwickelt oder in Planung. Die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung wurden in der Befragung in die Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft geclustert. Nach deren Bedeutung im Unternehmen gefragt wird im Bereich Wirtschaft z. B. dem Ziel „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ sehr hohe Bedeutung zugewiesen, im Bereich Gesellschaft unter anderem der Geschlechtergleichheit.

Durchführungsformen der Weiterbildung

Bei den Durchführungsformen der Weiterbildung zum Thema Nachhaltigkeit zeichnen sich folgende Tendenzen ab: Gesteuertes Lernen, also etwa Seminare, gibt es bei 92% der Befragten. Selbst gesteuerte Lernformate, z. B. Lernvideos, fanden bei 71% eine Daseinsform.

88% sagen, die Bedeutung von selbst gesteuertem Lernen ist gestiegen.

Branche zeigt sich lernbegeistert

„Unsere Branche zeigt sich lernbegeistert: Die hohe Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen interpretieren wir als deutliches Zeichen, dass die Mitarbeitenden ihren Beitrag zur Transformation leisten möchten. Das gilt es auszubauen für die digitale Transformation als auch in Anbetracht der wohl wichtigsten Herausforderung in den nächsten Jahren in allen Funktionen: Dem nachhaltigen Wirtschaften. Das stimmt zuversichtlich“, so Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BWV Bildungsverbands.

Über die Umfrage

Die Statistiken der aktuellen Befragung basieren auf der Rückmeldung von 37 Versicherern, die knapp 70% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Innendienst repräsentieren. (lg)

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