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Unternehmensmeldungen

Summitas Gruppe und SÜDVERS geben Übernahmen bekannt

Die Summitas Gruppe hat eine weitere Übernahme bekannt gegeben: Nach dem Kauf der Münchener Versicherungsmakler GmbH hat das Unternehmen nun mit der EASiE AG seine zweite Transaktion getätigt. Auch das Freiburger Unternehmen SÜDVERS hat weiter zugekauft.

Im Juli hatte die Summitas Gruppe mit der Übernahme der Münchener Versicherungsmakler GmbH ihre erste Transaktion getätigt (AssCompact berichtete). Nun folgt auch gleich die Zweite: Am Mittwoch gab der Ankäufer die Übernahme der EASiE Assekuranzmakler-AG bekannt.

Realisiert wurde die Transaktion mit dem Unternehmen aus dem hessischen Vellmar am 29.09.2023. Die EASiE Assekuranzmakler-AG bleibt als eigenständiges Unternehmen erhalten. Über die finanziellen Details der Transaktion wird Stillschweigen bewahrt, heißt es in der Mitteilung.

EASiE AG wurde 2009 gegründet

Die EASiE AG konzentriert sich neben dem traditionellen Vermittlergeschäft überwiegend auf die Übernahme kleinerer Maklerhäuser inklusive deren Inhaber, die im Rahmen einer Nachfolgeregelung noch für einen gewissen Übergangszeitraum den Integrationsprozess begleiten. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 vom derzeitigen Vorstand Michael Moog gegründet und verfügt aktuell über ein Bestandsvolumen über alle Sparten von knapp 6 Mio. Euro.

Mit dem Kauf durch Summitas profitiere die EASiE AG von den Möglichkeiten, die die Plattformtechnologie der Summitas-Partnergesellschaft JDC Group biete, so das Unternehmen.

Die Summitas Gruppe mit Sitz in München wurde 2022 durch ein Joint Venture von BainCapital, Canada Life Irish Holding Company Limited und JDC Group gegründet.

SÜDVERS übernimmt Schweizer Assicura AG komplett

Auch im benachbarten Baden-Württemberg wurde diese Woche eine Übernahme vermeldet. Die Schweizer Assicura AG gehört nun komplett zu dem Freiburger Versicherungs- und Risikoexperten SÜDVERS. SÜDVERS hat per dem 31.05.2023 die verbleibenden Aktien des Schweizer Unternehmens übernommen. Seit dem Jahr 2021 gehörte die Assicura AG zunächst mit einem Beteiligungsanteil von 65% zu SÜDVERS.

Mit der Übernahme strebe SÜDVERS an, künftig die Tätigkeit in der Schweiz noch effizienter steuern zu können, wie der Käufer gegenüber der Presse mitteilt.

Knut Richter als Assicura-Geschäftsführer ernannt

Mit der Übernahme hat sich auch eine neue Personalie ergeben: Knut Richter hat zum 01.10.2023 die Geschäftsführung der Assicura AG übernommen. Richter wird vom Assicura-Standort in St. Gallen arbeiten. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Aufbau und in der Begleitung von Brokergesellschaften in der Schweiz und in Frankreich. (js)

Bild: © Summitas Gruppe, (v.l.n.r.) Jovan Zafirov (CFO Summitas), Michael Moog (Vorstand EASiE AG), Stephan Ommerborn (Geschäftsführer Summitas

 

Barmenia und Gothaer wollen fusionieren

Barmenia und Gothaer planen einen Zusammenschluss. Dies gaben die beiden Versicherungsvereine am Freitag bekannt. Beide Unternehmen bleiben auf Augenhöhe und es wird eine Doppelspitze geben. Gemeinsam will man unter die Top Ten der deutschen Versicherungsbranche.

Die Barmenia und die Gothaer Versicherungen schließen sich zusammen. Dies gaben die beiden Unternehmen am Freitag bekannt, nachdem die jeweiligen Mitarbeiter zuvor informiert wurden. Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit den Mitgliedervertreterversammlungen der beiden Versicherer. Es ist die erste Fusion seit Langem am deutschen Versicherungsmarkt.

Der Zusammenschluss beider Unternehmen soll auf Augenhöhe als gleichwertige Partner erfolgen. Beide Marken und Firmensitze sollen ebenso wie die Versicherungsvereine an der Spitze bestehen bleiben. Die gemeinsame Holding darunter soll den Namen Barmenia Gothaer Finanzholding AG tragen. Als weiteres Zeichen für die Parität beider Partner ist eine Doppelspitze mit Dr. Andreas Eurich und Oliver Schoeller als Co-Vorstandsvorsitzende vorgesehen. Ebenso ist beabsichtigt, dass an der Spitze der Aufsichtsräte Dr. h. c. Josef Beutelmann und Prof. Dr. Werner Görg stehen sollen.

Im Rahmen der in Kürze startenden Due-Diligence-Phase sollen die gemeinsamen Überlegungen konkreter ausgestaltet werden. Wie lange die Prüfung dauern wird, ist schwer vorauszusagen, sie wird aber wohl einige Monate dauern. 

Für die Kundinnen und Kunden beider Unternehmen ändere sich nichts, teilen die Unternehmen mit. Verträge und zugesagte Leistungen hätten weiter Bestand, zukünftig wolle man aber ein noch breiteres und besseres Angebot machen, so die Versicherer in ihrer Mitteilung. Für die Beschäftigten soll mit dem Zusammenschluss eine Beschäftigungsgarantie von drei Jahren ausgesprochen werden. In Verbindung mit dem Beibehalt der Firmensitze dürften für die Belegschaft wichtige Punkte vorweggenommen worden sein. 

„Die Barmenia und die Gothaer ergänzen sich perfekt. Durch einen Zusammenschluss können wir unsere Wettbewerbs- und Marktposition deutlich ausbauen und rücken unter die Top 10 der deutschen Versicherungsbranche auf“, erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Finanzholding AG. „Die Barmenia hat ihre besondere Stärke in der Krankenversicherung, die Gothaer ist sehr stark im Bereich Komposit. Die Gothaer wächst insbesondere im Firmenkundenbereich über alle Sparten, die Barmenia zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Privatkundengeschäft“, ergänzt Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia, zu den gemeinsamen strategischen Überlegungen.

„Beide Unternehmen haben eine ähnliche Kultur und ähnliche Werte. Uns verbinden als Versicherungsvereine mit langer Tradition Werte wie Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und ein starkes Miteinander. All das ist eine ideale Basis für den Ausbau unserer Zusammenarbeit", so Eurich weiter.

Bild Newsletter: © peterschreiber.media – stock.adobe.com; Bild oben: © Gothaer / Barmenia

 

DFV bleibt Sponsoringpartner von Eintracht Frankfurt

Die Deutsche Familienversicherung hat ihre Partnerschaft als Sponsor des Fußball-Bundesligaclubs Eintracht Frankfurt verlängert. Teil des Pakets sind Versicherungsprodukte mit Vorteilen für Mitglieder des Fußballvereins.

<p>Die Deutsche Familienversicherung AG (DFV) hat die Partnerschaft mit der Eintracht Frankfurt Fußball AG um drei Jahre verlängert. Bereits seit der Saison 2011/2012 ist die DFV Sponsor des Fußball-Bundesligaclubs, u. a. als Versicherungspartner und Strategischer Partner. Diese Zusammenarbeit wird durch den neu abgeschlossenen Vertrag bis ins Jahr 2026 weitergeführt und in den Bereichen des Vereins und der Versicherungsangebote für Mitglieder intensiviert.</p><p>„Seit über zehn Jahren ist die Deutsche Familienversicherung an der Seite von Eintracht Frankfurt, unabhängig davon, ob in der zweiten Bundesliga oder der Champions League. Aufgrund der engen Verbundenheit freut es mich besonders, dass es uns erstmals gemeinsam mit der Eintracht gelungen ist, greifbare Mehrwerte für die Fans und Mitglieder der Eintracht zu schaffen“, kommentiert Ansgar Kaschel, Vertriebsvorstand der DFV.</p><h5>Fokus auf den Verein und die Mitglieder als „Strategischer Partner“</h5><p>In der Funktion als „Versicherungspartner von Eintracht Frankfurt“ bietet die DFV über den sogenannten Eintracht-Versicherungsshop Produkte mit Vorteilen für Eintracht-Mitglieder an. Zusätzlich wird ab sofort über die Eintracht-App „mainaqila“ die On-Demand Unfallversicherung „DFV Snap“ allen Fans und Stadionbesuchern mit besonderen Vorteilen für Mitglieder angeboten. Bei „DFV Snap“ handelt es sich um eine 24-Std. On-Demand Unfallversicherung, welche alle SGE Fans auf der Reise durch Europa, nach Abschluss in der „mainaqila“-App, schützen wird. Für Eintracht Frankfurt Mitglieder gilt der Schutz exklusiv 48-Std. Die DFV wird den kommunikativen Fokus auf die Fans und Mitglieder von Eintracht Frankfurt behalten und ab der Saison 2023/24 als „Strategischer Partner“ und Versicherungspartner von Eintracht Frankfurt weiterarbeiten.</p><h5>Zwei Adler für Frankfurt</h5><p>Aufgrund der besonderen Bedeutung für den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt von Eintracht Frankfurt in Frankfurt am Main, im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus, ist der vorliegende Vertrag auch strategischer Bestandteil der ESG-Strategie der DFV, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Als Frankfurter Unternehmen fördert die DFV mit dieser Partnerschaft die Nachhaltigkeitsbemühungen von Eintracht Frankfurt insbesondere in den Bereichen Fans & Mitglieder, Antidiskriminierung, Soziales Engagement, Innovation und Umweltbewusstsein. (as)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © uslatar– stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/2223B95A-D2AE-4C67-8013-7A55E439FEFC"></div>

 

Kompass Group wird zur AG

Die Kompass Group ändert ihre Rechtsform: Das Karlsruher Unternehmen wird zur Aktiengesellschaft und firmiert künftig als Kompass Group AG. Dieser Schritt soll das weitere Wachstum unterstützen und die Sichtbarkeit bei internationalen Investoren erhöhen.

Aus der Karlsruher Kompass Group wird eine Aktiengesellschaft. Hierzu wurde die Satzung der Kompass Group AG am 21.09.2023 notariell beurkundet. Das InsurTech verspricht sich von der neuen Rechtsform Vorteile für seinen weiteren Wachstumskurs und eine größere Sichtbarkeit bei internationalen Investoren.

„Der Versicherungsmarkt innerhalb der DACH-Region steht in den kommenden Jahren vor einem Umbruch. Viele Finanzdienstleister suchen Nachfolger. In den vergangenen beiden Jahren ist es der Kompass Group gelungen, mehr als 70.000 Kunden an sich zu binden. Diese Geschichte wollen wir mit der neuen Rechtsform noch ambitionierter fortschreiben“, sagt Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group.

Mitarbeiteraktienprogramm angekündigt

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, soll nach der Umfirmierung auch ein Mitarbeiteraktienprogramm aufgelegt werden.

Was die Führungsebene angeht, entspricht die bisherige Geschäftsführung der Kompass Group auch dem Vorstand der AG. Neben Matthias Schmidt als CEO zeichnen auch weiterhin René Fuchs als COO, Sandro Scheffler als CFO und Marcus Renziehausen als CSO für Führungsaufgaben verantwortlich.

Fünfköpfiger Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen: Dem Gremium gehören der Vertriebsexperte Hans-Gerd Coenen an sowie der Investor Mike Wlach, der Management-Berater Martin Ulmer, der Investor Uwe Ludwigs und der Finanzexperte Matthias Bauer von der FNZ-Bank. „Wir freuen uns, für unser Aufsichtsgremium derart kompetente und erfahrene Experten gewonnen zu haben. Sämtliche Mitglieder waren der Kompass Group schon zuvor verbunden und werden unseren gemeinsamen Wachstumskurs auch weiterhin aktiv unterstützen“, erklärt Schmidt.

Über die Kompass Group

Die 2020 gegründete Kompass Group kauft, digitalisiert und skaliert Finanzdienstleistungsunternehmen, wie das Unternehmen über sich schreibt. Im September 2023 hat das InsurTech eine Seed-Finanzierung über 5 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen. Eine Kapitalerhöhung im Rahmen der Umfirmierung der Gesellschaft erfolgte nicht. (tk)

Bild: © Kompass Group

 

Jung, DMS & Cie. übernimmt alle Anteile an Plug-InSurance

2022 gründeten Jung, DMS & Cie. und eVorsorge die Plattform Plug-InSurance als 50/50-Joint-Venture. Nach der Übernahme von eVorsorge durch Xempus hat Jung, DMS & Cie. alle Anteile an Plug-InSurance von eVorsorge gekauft und eine strategische Kooperation mit eVorsorge und Xempus vereinbart.

Im Frühjahr 2022 hatten die JDC Group-Tochter Jung, DMS & Cie. und der Softwareanbieter eVorsorge Systems die Plug-InSurance GmbH als Joint Venture gegründet (AssCompact berichtete: Neues Portal bündelt alle Bereiche der betrieblichen Versorgung). Das Plug-InSurance-Portal bündelt alle Bereiche der betrieblichen Versorgung auf einer digitalen Plattform: die betriebliche Altersversorgung, die betriebliche Berufsunfähigkeitsabsicherung, die betriebliche Krankenversicherung und die betriebliche Pflegeversicherung.

Durch Vertriebs-, Konfigurations- und Schulungsunterstützung konnten somit auch kleine und mittelständische Vermittler die Technologie von eVorsorge nutzen. An dem Joint-Venture waren Jung, DMS & Cie. und eVorsorge jeweils zu 50% der Anteile beteiligt. Nach der Übernahme von eVorsorge durch die Xempus AG im Frühjahr (AssCompact berichtete: Xempus übernimmt eVorsorge) hat Jung, DMS & Cie. die Anteile von eVorsorge an Plug-InSurance gekauft.

Kooperation von Jung, DMS & Cie., eVorsorge und Xempus

Zudem hat Jung, DMS & Cie. eine langfristige strategische Zusammenarbeit mit eVorsorge und Xempus vereinbart. Xempus und eVorsorge wollen als Technologiepartner gemeinsam mit Jung, DMS & Cie. an der Weiterentwicklung der Plattform arbeiten. Das Plug-InSurance-Portal unterstützt alle bAV-Durchführungswege und ist nicht auf Direktversicherung begrenzt, selbst wenn die Rückdeckung nicht über Versicherungsprodukte erfolgt. Durch eine Schnittstelle zum JDC-Kundenverwaltungsprogramm iCRM werden Daten und Dokumente automatisch aktualisiert.

Änderung in der Geschäftsleitung von Plug-InSurance

Im Rahmen des Eigentümerwechsels kommt es auch zu einer Änderung in der Geschäftsleitung: Christian Jaffke, Leiter Produktmanagement Leben & Kranken bei Jung, DMS & Cie., wird neuer Geschäftsführer bei der Plug-InSurance neben Dr. Sebastian Grabmaier, der auch Vorstandsvorsitzender bei Jung, DMS & Cie. ist. (tk)

Bild: © alphaspirit – stock.adobe.com

 

CyberDirekt erweitert Leistungen und gründet neues Unternehmen

CyberDirekt hat sein Leistungsspektrum in den Bereichen Beratung, Prävention und Reaktion auf Cybervorfälle erweitert. Dazu hat das Unternehmen die RapidResponse GmbH mit Sitz in Berlin gegründet und sich die Incident-Response-Spezialisten Uwe Grams und Vincent Rockenfeld an Bord geholt.

CyberDirekt hat seinen Tätigkeitsbereich um Leistungen in den Bereichen Beratung, Prävention und Reaktion auf Cybervorfälle ausgeweitet. Dafür hat der Cyberversicherungsspezialist ein neues Unternehmen mit Sitz in Berlin gegründet, die RapidResponse GmbH.

Zukünftig können mittelständische Unternehmen, die neben dem Abschluss einer Cyberversicherung Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung technischer oder organisatorischer Präventionsmaßnahmen benötigen, diese Leistungen aus einer Hand erhalten, so das Unternehmen. Darüber hinaus steht CyberDirekt von einem Cyberangriff betroffenen Unternehmen mit eigenen Kapazitäten in der Incident-Response, dem Krisenmanagement, und der IT-Forensik zur Verfügung.

CyberDirekt erweitert Team um Incident-Response-Spezialisten

Für die Umsetzung der neuen Leistungen hat das Unternehmen sein Team um die Incident-Response-Spezialisten Uwe Grams und Vincent Rockenfeld erweitert. Beide haben langjährige Erfahrung in der Bewältigung von Cyberkrisen und auch Schadenfällen aus der Cyberversicherung.

Der neue Geschäftsbereich wird organisatorisch vom Maklergeschäft getrennt sein und wird zukünftig auch in der Schadensabwicklung eine immer größere Rolle spielen.

Maklerverantwortung geht über Produktberatung hinaus

Die wachsende Bedrohungslage durch Cyberkriminalität helfe Unternehmen, die Notwendigkeit einer Cyberversicherung zunehmend anzuerkennen. „Der Verantwortungsbereich eines Versicherungsmaklers muss sich jedoch über Beratung, Vergleich und Empfehlung des passenden Versicherungsschutzes hinaus auch auf die Herausforderungen der Unternehmen im Ausbau der IT-Sicherheit oder der Nachbesserung von Mindestvoraussetzungen erstrecken”, kommentiert Hanno Pingsmann, Geschäftsführer von CyberDirekt. Dies sei insbesondere der Fall, „wenn diese vom Risikoträger in Form von Auflagen zu Abschluss oder Fortführung des Cyberversicherungsschutz gefordert werden“ so Pingsmann weiter.

Die RapidResponse GmbH hat bereits am 01.09.2023 ihre Arbeit aufgenommen. Das Team soll in den nächsten Monaten weiter ausgebaut werden. (js)

Bild: v. l. n. r.: Vincent Rockenfeld, Uwe Grams, Ole Sieverding, Hanno Pingsmann; © CyberDirekt

 

Was macht eigentlich die Hanseatische Versicherungsbörse?

Die Hanseatische Versicherungsbörse verbindet Versicherungsmakler, Assekuradeure und Versicherer. Sie hat unter anderem Namen eine lange Tradition und setzt diese nun in Form einer digitalen Plattform fort. Wer sich dort trifft, was gehandelt wird und wem das Netzwerk offensteht, dazu hat AssCompact nachgefragt. 

Interview mit Dr. Svenja Richartz, Vorsitzende der Hanseatischen Versicherungsbörse e.V. (HVB), und Stan Patzschke, Chief Information Officer HVB Services GmbH
Frau Dr. Richartz, Versicherungsbörsen gibt es nur noch wenige. Die Hamburger Versicherungsbörse – mit neuem Namen nun Hanseatische Versicherungsbörse – steht in dieser Tradition. Wer steckt hinter dem Verein?

Dr. Svenja Richartz Hinter dem Verein stehen Marktteilnehmer aus der (See- und Transport-)Versicherungswirtschaft – unsere Mitglieder sind Versicherungsmakler, Assekuradeure, Versicherungsunternehmen, Dispacheure und Sachverstände aus dem Segment der See- und Transportversicherung oder in engem Kontakt mit diesem Segment. Unser ehrenamtlicher Vorstand setzt sich aus den Mitgliedsunternehmen zusammen und spiegelt genau diese Zusammensetzung wider. Die Geschäftsführung obliegt Tim de Bruyne-Ludwig, seines Zeichens auch Geschäftsführer des Vereins Hanseatischer Transportversicherer e. V.

Aktuell greifen Sie die Tradition auf und setzen diese auf einer digitalen Plattform um. Wie kam es zu diesem Schritt?

SR Wir haben uns nach der Neuaufstellung der Versicherungsbörse als Verein mit der Frage auseinandergesetzt, wofür die Börse in der Vergangenheit stand und was sie ausgezeichnet hat. Die Werte und Prozesse, für die die traditionelle Börse stand, haben bis heute nichts an Attraktivität eingebüßt. Lediglich der Punkt „Präsenz auf dem Börsenparkett“ ist aus unterschiedlichsten Gründen heute nicht mehr zeitgemäß. Daher haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie man die Börse und ihren Mehrwert für alle Marktteilnehmer digital transformieren kann.

Maklerunternehmen schreiben also Risiken aus und suchen sich für komplexe Risiken den passenden Versicherungsschutz. In der Regel teilen sich dann verschiedene Versicherer das Risiko – so in etwa?

SR Vereinfacht dargestellt, kann man sich unser Ökosystem als eine Mischung zwischen Tinder und Ebay vorstellen. Wir „matchen“ Geschäftspartner anhand ihrer Präferenzen und Kompetenzen und optimieren den Ausschreibungsprozess für komplexe und individuelle Risiken, ohne die Marktteilnehmer in starre Anforderungskorsette zu zwingen. Und das sowohl im Alleinzeichnungs- als auch Beteiligungsgeschäft.

Andere Plattformen für das gewerbliche Versicherungsgeschäft können das nicht?

SR Die Neutralität und Tradition der Hanseatischen Versicherungsbörse, der Non-profit-Ansatz und die Mitbestimmung der Mitglieder an der Entwicklung sind in dieser Form einzigartig am Markt. Ein System aus der Branche für die Branche.

Wie finanziert sich die Plattform?

SR Unser Ökosystem hat sich in der Anfangsphase durch eine Anzahl engagierter Mitglieder – unsere Early Birds – finanziert. Im Betrieb finanziert sich unser Ökosystem durch die Lizenzgebühren. Ein „Starter-Lizenzpaket“, bestehend aus drei Named-user-Lizenzen, kostet momentan 1.450 Euro für Versicherungsvermittler und 12.000 Euro für Versicherungsunternehmen. Wir haben uns bewusst gegen ein transaktionsbasiertes Gebührenmodell entschieden. Zudem muss die Hanseatische Versicherungsbörse „nur“ die Betriebskosten im laufenden Betrieb erwirtschaften sowie einen angemessenen Überschuss für die Finanzierung der Weiterentwicklung des Ökosystems. Die Mitglieder des Vereins entscheiden zudem im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung über die Ausrichtung des Vereins und die Höhe und Verwendung der Vereinsmittel.

Welche Versicherer finden sich denn auf der Plattform?

SR Es finden sich alle Versicherer, die im Segment See- und Transportversicherung engagiert sind auf der Plattform – sei es durch direktes eigenes Engagement oder durch die auf der Plattform vertretenen Assekuradeure.

Für wen ist das Angebot auf Maklerseite zugänglich?

SR Unser Angebot ist grundsätzlich nur für Mitglieder der Hanseatischen Versicherungsbörse e.V. zugänglich. Über den Aufnahmeprozess in die Versicherungsbörse stellen wir sicher, dass qualifizierte Teilnehmer in unserem Ökosystem agieren. Es hat sich seit 1558 bewährt, dass die Börsenmitglieder namentlich zum Börsenbesuch zugelassen werden, d. h. dass heute die Mitgliedsunternehmen ihre Mitarbeitenden namentlich im Ökosystem registrieren müssen. Hat früher der offen getragene Börsenbesucherausweis den Zutritt zum Börsenparkett ermöglicht, sind es heute die individuellen Zugangsdaten.

Herr Patzschke, Sie setzen auf Blockchain-Technologie. Warum und welche IT-Voraussetzungen müssen bei den Nutzern erfüllt sein?

Stan Patzschke Im Gegensatz zu zentralen und cloudbasierten Technologien, bietet uns die dezentrale Technologie Blockchain die Möglichkeit, die Herausforderung zu lösen, an der andere gleichartige Vorhaben sich die Zähne ausgebissen haben. Durch das entstehende Netzwerk um die Blockchain behält jeder Teilnehmer die volle Hoheit über seine Daten so wie heute auch. Die Teilnehmer tauschen Daten aus, ohne dass diese an einer zentralen Stelle liegen, die wiederum ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen und IT-Ausfällen mit sich bringen kann. Die Blockchain ist manipulations-, ausfall- und rechtssicher. Drei Eigenschaften, die wir unter anderem den Teilnehmern bieten.

Jeder Teilnehmer am HVB Ökosystem besitzt ein kleines Stück Software, den „HVB Knoten“. Diese ist die einzige IT-Voraussetzung, um dem Netzwerk beizutreten. Wir wissen um die gebundenen IT-Kapazitäten der Mitglieder der HVB. Darum bieten wir den „HVB as a Service“ an, mit dem der Knoten in kürzester Zeit dediziert für den Teilnehmer bereitgestellt wird und er sofort ohne die Bindung von hauseigenen IT-Ressourcen starten und am dezentralen Netzwerk teilnehmen kann.

Lässt sich das nur bei großen Maklerunternehmen realisieren?

SP Jeder Marktteilnehmer, von der globalen Holding bis zum Einzelunternehmer, kann am HVB Ökosystem partizipieren. Durch die Möglichkeit den „HVB as a Service“ zu nutzen, benötigt ein spezialisierter kleiner oder mittelständischer Makler kein eigenes Rechenzentrum oder eine IT-Abteilung.

Die elektronische Börse ist Anfang Juni an den Start gegangen. Wie war denn bislang die Resonanz? Und was haben Sie vor?

SP Die Resonanz nach dem GoLive des HVB Ökosystems ist überwältigend. Nach dem Start der Entwicklung mit unseren zehn Innovatoren, mit dem das System gemeinsam entwickelt wurde, steigt die Teilnehmerzahl stetig an. Die Kombination aus traditionsreichem Qualitätsnetzwerk der Hamburger Versicherungsbörse, gepaart mit dem Non-Profit-Ansatz, weckt großes Interesse in der Branche und das bereits über die Hamburger Stadtmauern hinweg.

Gestartet sind wir aus dem Ursprung der Hamburger Versicherungsbörse mit den Sparten See-, Transport- und Industrierisiken. Doch dem HVB Ökosystem sind in der Spartenvielfalt und -tiefe keine Grenzen gesetzt. Man kann jetzt schon komplexe, individuelle Risiken in mehr als 30 Sparten abbilden. Feinjustierungen für einzelne Sparten erfolgen kontinuierlich in enger Abstimmung mit den Mitgliedern der HVB. Auch der Breitenausbau der möglichen Anwendungsfälle, wie zum Beispiel die Abwicklung des Abrechnungsverkehrs und des Portfoliotransfers, werden aktuell heiß diskutiert.

Über die Interviewpartner:

Dr. Svenja Richartz übernahm im Mai 2019 das Ehrenamt als Vorsitzende der Hanseatischen Versicherungsbörse e.V. Sie ist als Head of Legal der HBC (Hanseatic Broking Center) GmbH tätig. In das Projekt bringt sie ihre Expertise aus ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin eines mittelständischen Assekuradeurs und nun in der aktuellen Funktion für eine Gruppe von Versicherungsvermittlern ein.

Stan Patzschke ist Manager und Blockchain-Experte bei der PPI. Er beschäftigt sich seit mehr als sieben Jahren mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie in der Versicherungsbranche. In das Projekt mit der HVB bringt er seine Expertise als Product Owner für das HVB Ökosystem mit ein.

Bild Newsletter: © Studio_East – stock.adobe.com; Porträtfotos: © Hanseatische Versicherungsbörse e.V.

 

STATUS übernimmt Softwarehersteller VivoSystems

Die Regensburger STATUS GmbH setzt ihren digitalen Wachstumskurs fort: Der Maklerverbund wird Mehrheitseigner der VivoSystems GmbH. Das Aitranger Unternehmen entwickelt und betreibt unter anderem die Maklerverwaltungssoftware VivoFinanz.

Die STATUS GmbH verfolgt weiterhin konsequent den Ausbau der Digitalisierung und übernimmt mehrheitlich die Aitranger VivoSystems GmbH, einen Hersteller für Software im Finanzdienstleistungsbereich. VivoSystems entwickelt und betreibt unter anderem die Maklerverwaltungs- bzw. Kundenverwaltungs- und Provisionsabrechnungssoftware VivoFinanz. Bei dem Regensburger Maklerverbund ist VivoFinanz unter dem Eigenlabel SMV (STATUS Maklerverwaltungsprogramm) bereits seit längerem im Einsatz.

Mit der Übernahme und dem Angebot eines eigenen Maklerverwaltungsprogramms will sich STATUS eigenen Angaben zufolge wettbewerbsfähiger und unabhängiger aufstellen. Die internen digitalen Prozesse sollen durch konsequente Weiterentwicklungen im Sinne der STATUS-Partner und -Partnerinnen und deren Prozessen vorangetrieben werden, wie der Maklerverbund weiter mitteilt. (tk)

Bild: © metamorworks – stock.adobe.com

 

immowelt bietet persönliche Beratung für Eigentümer

Das Portal immowelt hat einen persönlichen Beratungsservice für verkaufsbereite Immobilieneigentümer eingeführt. Die neuen Eigentümer-Coaches helfen Immobilienbesitzern kostenlos im persönlichen Gespräch per Telefon durch den kompletten Verkaufsprozess.

Der Verkauf einer Immobilie ist eine komplexe Angelegenheit. Um verkaufsbereite Immobilieneigentümer zu unterstützen, hat das Immobilienportal immowelt einen neuen Service im Angebot: Eigentümer-Coaches helfen Immobilienbesitzern mit Verkaufswunsch im persönlichen Gespräch durch den kompletten Verkaufsprozess – kostenlos, unverbindlich und via Telefon.

„Eine Immobilie zu verkaufen ist kein alltägliches Geschäft. Es geht um viel Geld und auf dem Weg lauern einige Fallstricke“, betont Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. „Mit der Beratung eines erfahrenen Immobilienprofis sind Eigentümer gerade in diesen unruhigen Zeiten auf der sicheren Seite, zum Beispiel was den richtigen Verkaufspreis betrifft. So finden Eigentümer schnell und stressfrei einen Käufer für die eigene Immobilie.“

Beratung von Experten

Um den Service in Anspruch zu nehmen, können verkaufswillige Eigentümer über ein Online-Formular ihre Kontaktinformationen sowie Rahmendaten zur Immobilie hinterlassen. Ein immowelt Eigentümer-Coach ruft zurück und bespricht mit dem Eigentümer alle weiteren Schritte zur erfolgreichen Vermarktung der Immobilie. Auf Wunsch werden auch bis zu drei Immobilienmakler aus der Region vermittelt, die persönlich und vor Ort beim Verkauf der Immobile unterstützen. Der Coach begleitet den Eigentümer durch den gesamten Verkaufsprozess und ist bei Fragen und Unklarheiten ansprechbar. Der persönliche Beratungsservice ist für Eigentümer kostenfrei und unverbindlich. (tk)

Bild: © godshutter – stock.adobe.com

 

Generali Investments gründet Joint Venture für Energiewende

Generali Investments hat eine Tochtergesellschaft für Infrastrukturanlagen ins Leben gerufen. Sosteneo SGR S.p.A. ist ein Joint Venture aus Generali Investments und mehreren Experten aus dem Bereich erneuerbare Energien.

In einer Unternehmensmitteilung meldet Generali Investments die Gründung von Sosteneo SGR S.p.A. (Sosteneo), einem strategischen Joint Venture, welches sich auf Eigenkapitalinvestitionen in neue Infrastrukturprojekte im Bereich der Energiewende konzentriert. Bei Sosteneo handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen Generali Investments und Investmentspezialisten im Bereich saubere Energie, die über jahrzehntelange Erfahrung in dieser Anlageklasse auf globaler Ebene verfügen.

Diese Experten sind Umberto Tamburrino (geschäftsführender Gesellschafter und CIO für Europa), Ivor Frischknecht (geschäftsführender Gesellschafter und CIO für den asiatisch-pazifischen Raum), Chris Twomey (Partner von Sosteneo und Leiter des Portfoliomanagements) und Chris Deves (Partner von Sosteneo und Leiter Investor Relations). Sosteneo erweitert das spezialisierte Ökosystem der Asset-Management-Gesellschaften von Generali Investments im Sachwerte-Bereich und eröffnet den Kunden einen Zugang zu ESG-orientierten Anlagemöglichkeiten, so Generali Investments.

Bedarf an Investitionen in Infrastruktur

Um die Netto-Null-Ziele zu erreichen, werden von 2023 bis 2030 weltweit jährlich voraussichtlich 4,5 Bio. US-Dollar an Investitionen benötigt, heißt es in der Mitteilung. Dies seien Investitionen in die Entwicklung und den Bau neuer Infrastruktur „in einem noch nie dagewesenen Umfang“. Der Großteil hiervon sei in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum angesiedelt. Sosteneo werde seinen Kunden Zugang zu diesen Marktchancen verschaffen, indem es risikoarme Eigenkapitalfinanzierungen für neue Infrastrukturprojekte vorantreibe, die saubere Energien erzeugen, wie zum Beispiel Solar- und Windenergie, und die Nutzung erneuerbarer Energien ermöglichen, wie Batteriespeicher und Netzwerke.

Auch wolle Sosteneo mit seinem Netzwerk von Industriepartnern zusammenarbeiten, um Lösungen zur Senkung von Emissionen und/oder eine verbesserte Effizienz großer Energieverbraucher anzubieten.

Die Generali Investments Holding S.p.A. hält eine Mehrheitsbeteiligung an Sosteneo, die restlichen Anteile liegen bei den Partnern. Sosteneo ist vor allem in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum tätig und startet mit einem Team in Italien (Mailand) und Australien (Sydney). (mki)

Bild: © Wanan – stock.adobe.com