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Unternehmensmeldungen

Fonds Finanz setzt Wachstumskurs fort

Die Fonds Finanz hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 vorgestellt. Demnach hat der Münchener Maklerpool einen Umsatz von 224,5 Mio. Euro erwirtschaftet und damit erstmals die 200-Mio.-Euro-Marke überschritten. Am stärksten zugelegt hat die Investmentsparte.

Der Maklerpool Fonds Finanz blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Trotz Pandemie und eines zunehmend herausfordernden Umfelds konnte die Fonds Finanz ihren Umsatz auf 224,5 Mio. Euro steigern. Wie der Pool mitteilt, ist dies ein neuer Rekordwert in der Unternehmenshistorie und bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von ca. 17%. „Wir freuen uns sehr über dieses sehr positive Geschäftsjahr, in dem wir erstmals die 200-Mio.-Euro-Marke geknackt haben“, sagt Tim Bröning, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Fonds Finanz und verantwortlich für den Geschäftsbereich Non-Insurance, Finance & Legal (NFL). So hätten sich alle Sparten positiv entwickelt und zur Umsatzsteigerung beigetragen, so Bröning weiter.

Investmentsparte legt prozentual am stärksten zu

Auf die Versicherungssparten entfällt weiterhin der größte Anteil am Umsatz. Mit 66% verzeichnet die Fonds Finanz das größte prozentuale Wachstum in der Investmentsparte.

„Selbstverständlich ist es unser Anspruch, auf dem geschäftlichen Erfolg des Vorjahres aufzubauen. Nach den überaus erfolgreichen Jahren erwarten wir für 2022 einen Umsatz von etwa 270 Mio. Euro und einen Millionengewinn“, erklärt Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz. „Ich bin mir sicher, auch im Geschäftsjahr 2022 weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben und gemeinsam mit unserem Partner Hg unseren ambitionierten Wachstums- und Digitalisierungszielen einen großen Schritt näherzukommen“, so Porazik weiter.

Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Fonds Finanz das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr um 1% auf 7,2 Mio. Euro steigern. Der Jahresüberschuss (EAT) betrug 5,3 Mio. Euro. Im operativen Geschäft hat der Maklerpool 220,8 Mio. Euro Provisionserlöse erwirtschaftet. Das Eigenkapital wurde auf 15,2 Mio. Euro erhöht. Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 16%. Die Zahl der Beschäftigten wuchs im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt um 11% auf 447 an. (tk)

Im Bild oben die Unternehmensleitung der Fonds Finanz (v.l.n.r.): Tim Bröning (Mitglied der Geschäftsleitung), Florian Schwenninger (Mitglied der Geschäftsleitung), Norbert Porazik (geschäftsführender Gesellschafter), Christine Schönteich (Mitglied der Geschäftsleitung), Markus Kiener (geschäftsführender Gesellschafter), Klaus Brodbeck (Mitglied der Geschäftsleitung) und Jörg Neugebauer (Mitglied der Geschäftsleitung); © Fonds Finanz

 

wefox baut mit eigener deutschen Niederlassung Vertrieb aus

Der Digitalversicherer wefox Insurance AG operiert ab sofort auch über seine deutsche Niederlassung unter der Leitung von Alexander Steiner und Christian Botsch. Mit der Niederlassung in Berlin soll das Geschäft mit Vertrieben, Mehrfachagenten, Assekuradeuren und Affinity-Partnern erweitert werden.

Die wefox Versicherung AG (wefox Insurance AG) ist die hauseigene Versicherungsentität der wefox Holding AG. Die neue deutsche Niederlassung mit Sitz in Berlin wird geleitet vom Hauptbevollmächtigten Alexander Steiner und dem Vertriebsleiter der wefox Insurance Deutschland, Christian Botsch. Botsch kam im November 2021 als neuer Leiter externe Vertriebe zu wefox. Zuvor war er bei der Zurich, wo er zuletzt im Maklervertrieb mit verschiedenen Führungsaufgaben betraut war (AssCompact berichtete). Mit der deutschen Niederlassung will das InsurTech neue Vertriebskanäle erreichen und seinen Omni-Channel-Ansatz weiter forcieren. So soll das Geschäft mit Vertrieben, Mehrfachagenten, Assekuradeuren und Affinity-Partnern stark ausgebaut werden, wie es in der Unternehmensmitteilung heißt.

Ausbau des Affinity-Geschäfts und Kooperation mit Assekuradeuren

Bis zum Jahresende plant wefox, das bestehende Affinity-Geschäft zu erweitern und weitere Marktsegmente wie etwa Automotive und Retail zu erschließen. Christian Botsch kümmert sich um den Ausbau des Partnermanagements über die deutsche Niederlassung. Alle externen wefox-Partner und deren Endkunden sollen die „bestmögliche lokale Unterstützung“ erhalten, wie es von Seiten des Unternehmens weiter heißt.

„Die Niederlassung ist unser klares Bekenntnis zum deutschen Markt. Wir konzentrieren uns auf die Zusammenarbeit mit Vertriebsorganisationen und bieten ihnen mit unserer Technologie die bestmöglichen prozessualen Vorteile, die der Markt zu bieten hat. Wir freuen uns sehr, endlich auch MFA und Affinity Partnern den Zugang in die wefox-Welt zu ermöglichen“, erklärt Christian Botsch. Zudem will wefox weitere strategische Kooperationen auch im deutschen Assekuradeurmarkt eingehen.

Vertriebsteam neu aufgestellt

Mit der Gründung der Niederlassung wurde das Vertriebsteam neu aufgestellt sowie an den Vertriebsprozessen gefeilt. Persönliche Ansprechpartner, die es bisher nur für Makler gab, sollen nun auch für die strukturierten Vertriebe und weitere Kooperationen insbesondere im Assekuradeur- und Affinity Markt um Einsatz kommen.

BiPRO-Normen ab Herbst

Um den Anforderungen der Partner gerecht zu werden, sollen ab Herbst unter anderem schrittweise die erforderlichen BiPRO-Normen implementiert werden. (tk)

Bild: © wefox

 

SDK mit guten Bilanzkennzahlen für 2021 und bKV-Jubiläum

Die SDK konnte eigenen Angaben zufolge ihre Beitragseinnahmen im zurückliegenden Jahr um 4,9% auf 919 Mio. Euro steigern und damit erstmals die 900-Mio.-Euro-Marke überschreiten. Fast 27 Mio. Euro erhielten diejenigen Mitglieder an Beiträgen zurück, die keine Rechnungen eingereicht hatten.

Die Süddeutschen Krankenversicherung a. G. (SDK) hat in der vergangenen Woche zum virtuellen Bilanz-Pressetalk geladen, in dessen Rahmen der SDK-Vorstandsvorsitzende Dr. Ralf Kantak, und Olaf Engemann, Vorstand für Vertrieb und Marketing, die Bilanzkennzahlen des vergangenen Geschäftsjahres vorstellten: So sind die Beitragseinnahmen im zurückliegenden Jahr 2021 um 4,9% auf 919 Mio. Euro gestiegen und haben damit erstmals die 900-Mio.-Euro-Marke überschritten. Fast 27 Mio. Euro erhielten diejenigen Mitglieder an Beiträgen zurück, die keine Rechnungen eingereicht hatten. Rund ein Drittel der Vollversicherten konnten eine solche Beitragsrückerstattung in Anspruch nehmen. Der Gesamtbestand an Versicherten erhöhte sich leicht um 0,7% auf ca. 630.000 Personen. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um 1,6% von rund 586 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 596 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2021.

Risikotragfähigkeit: SCR-Quote annähernd doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt

Die Zuführung zu den Alterungsrückstellungen betrug der SDK zufolge über 340 Mio. Euro (Vorjahr 374 Mio. Euro), sodass ein Bilanzwert in Höhe von 6.947 Mio. Euro (Vorjahr: 6.607 Mio. Euro) erreicht wurde. Die Vorsorgequote liegt bei 43,5% (Vorjahr 45,3%) und bewegt sich damit weiterhin über dem Branchendurchschnitt. Die SCR-Quote, die Kennzahl, die die Risikotragfähigkeit eines Unternehmens ausdrückt, lag für das Jahr 2021 bei 867% und ist damit annähernd doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt von 450%. 

In der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) kann die SDK ein Jubiläum feiern, denn Unternehmensangaben zufolge hat die SDK vor 25 Jahren in der bKV neue Tarife eingeführt, die für die bKV, wie sie heute am Markt etabliert ist, Maßstäbe setzen konnte. (ad)

Bild: © pit24 – stock.adobe.com

 

Qualitypool legt im Finanzierungsbereich zweistellig zu

Der Lübecker Maklerpool Qualitypool meldet im Bereich Finanzierung sowohl im Gesamtjahr 2021 als auch im ersten Halbjahr 2022 ein zweistelliges Wachstum des Vermittlungsvolumens. Die aktuelle Lage auf dem Finanzierungsmarkt bezeichnet der Qualitypool-Geschäftsführer Jörg Haffner als herausfordernd.

Wie Qualitypool weiter mitteilt, wuchsen zusätzlich zur Baufinanzierung die anderen Teilbereiche der Finanzierung deutlich: So verbesserte sich das das Vermittlungsvolumen im Produktbereich Ratenkredit im Geschäftsjahr 2021 um 60% und im ersten Halbjahr 2022 um 43%. Bausparen erhöhte sich um 8% im Geschäftsjahr 2021 bzw. 51% im ersten Halbjahr 2022. 

„Nachdem der Finanzierungsbereich von Qualitypool im gesamten Jahr 2021 vom Niedrigzinsumfeld profitierte und bereits im September das Niveau des Vorjahres erreicht hatte, sind die Baufinanzierungszinsen seit Jahresbeginn in rasantem Tempo gestiegen“, erklärt Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, die veränderten Rahmenbedingungen. „Nichtsdestotrotz blieben unsere zweistelligen Wachstumsraten in den ersten sechs Monaten bestehen. Der Gesamtmarkt profitierte insbesondere in den ersten Monaten des Jahres von den Bemühungen vieler Finanzierungskunden, sich ein möglichst niedriges Zinsniveau zu sichern.“

Unterm Strich sei Qualitypool aber noch einmal deutlich stärker als der Marktdurchschnitt gewachsen, so Haffner weiter. Als Gründe führt er untern anderem an, dass die Zusammenarbeit mit institutionellen Kunden ausgebaut wurde und das Bauspargeschäft infolge der steigenden Zinsen merklich angezogen habe.

Herausfordernde Situation auf Finanzierungsmarkt

Die aktuelle Lage auf dem Finanzierungsmarkt sieht der Qualitypool-Geschäftsführer als herausfordernd an. Ein wechselhaftes höheres Zinsniveau zwischen 2,4 und knapp unter 3% für 10-jährige Zinsbindungen kollidiere mit hohen Immobilienpreisen, einem geringen Immobilienangebot, gestiegenen Baukosten und Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung. Diese Entwicklung wirke sich auf potenzielle Finanzierungskunden extrem negativ aus, so Haffner.

Mit diesen Rahmenbedingungen dürften voraussichtlich alle Marktteilnehmer im Finanzierungsgeschäft im zweiten Halbjahr zu kämpfen haben. „Das enorm starke Wachstum aus dem ersten Halbjahr wird für Qualitypool nicht zu halten sein, für das Gesamtjahr erwarten wir trotzdem ein zweistelliges Wachstum. Wir streben weiterhin eine Performance über dem Marktdurchschnitt an, in dem wir neue Vertriebspartner anbinden und bestehende Kooperationen ausbauen“, erklärt Haffner weiter.

Verwalteter Bestand im Bereich Versicherung gewachsen 

Der Produktbereich Versicherung stand im ersten Halbjahr ganz im Zeichen der vollständigen Übernahme der AMEXPool AG. „Auf Produktebene haben wir uns insbesondere bei den Deckungskonzepten im Gewerbebereich verstärkt, für den AMEXPool eine hohe Expertise besitzt. Aktuell integrieren wir das Bugginger Team in unsere Unternehmenskultur und -infrastruktur“, erläutert Andrea Föllmer, Geschäftsführerin von Qualitypool.

Seinen verwalteten Bestand hat der Versicherungsbereich zuletzt weiter vergrößert. Im Poolgeschäft hat der Bestand über alle Standorte hinweg im ersten Halbjahr 2022 um 9% zugenommen. Am Standort Lübeck wurde in den ersten sechs Monaten sogar ein zweistelliges Plus erwirtschaftet, wie der Pool weiter mitteilt. Im Gesamtjahr 2022 erhöhte sich der verwaltete Bestand um insgesamt 6%, auch hier trug ein zweistelliges Plus des Poolgeschäfts Lübeck dazu bei. (tk)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

ELEMENT übernimmt Bestand von mailo und erweitert Portfolio

Der Bestand des digitalen Gewerbeversicherers mailo geht an ELEMENT über. Das InsurTech agiert künftig als Risikoträger für das Neugeschäft von mailo. Zugleich hat ELEMENT die Genehmigung der BaFin für drei weitere Sparten im Rahmen der Schaden- und Unfallversicherungslizenz erhalten.

Das digitale Versicherungsunternehmen ELEMENT wird vorbehaltlich der Zustimmung der BaFin den Bestand der Kölner mailo Versicherung AG übernehmen. Ab dem 15.08.2022 agiert ELEMENT als Risikoträger für das Neugeschäft des digitalen Gewerbeversicherers mailo. Im Zuge einer strategischen Partnerschaft wird ELEMENT mailo unterstützen, das Produktangebot für Makler weiter auszubauen und die Underwriting-Möglichkeiten in der Gewerbeversicherung zu erweitern. Wie mailo mitteilt, konzentriert sich das Unternehmen künftig noch stärker auf die Bereitstellung von individuellen digitalen Versicherungslösungen für Maklerpartner und weitere Distributionskanäle.

„Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft kombinieren wir die Stärken von mailo und ELEMENT für noch mehr Leistungsfähigkeit und Service bei Gewerbeversicherungen“, erklärt Dr. Christian Macht, Co-CEO von ELEMENT. „Mit ELEMENT als strategischem Risikoträger profitieren unsere Maklerpartner künftig davon, mailo-Produkte und individuelle Maklerkonzepte mit breiteren Risiken und in weiteren Sparten anbieten zu können“, betont Dr. Matthias Uebing, Gründer und Vorstand der mailo Versicherung AG.

ELEMENT erweitert Angebot der Schaden- und Unfallversicherung

Zugleich hat die BaFin ELEMENT drei weitere Sparten im Rahmen der Schaden- und Unfallversicherungslizenz genehmigt. Damit kann der Versicherer auch Risiken in den Bereichen Schifffahrt und bei finanziellen Verlusten (Sparten 6, 12 und 16) abdecken.

„Der Markt ist dynamisch und die Kundenbedürfnisse werden immer spezifischer. [...] Der Ausbau des Geschäftsfeldes ist ein weiterer wichtiger Schritt für ELEMENT, um die angestrebte Umsatzsteigerung von 100%, im Vergleich zum Vorjahr, zu erreichen“, sagt Dr. Christian Macht. (tk)

Bild: © NicoelNino – stock.adobe.com

 

Parametrix mit Doppelspitze als Geschäftsführung

Das InsurTech Parametrix will weitere Versicherungslösungen im Bereich IT-Downtime entwickeln und seinen deutschen Standort stärken: Peter Pillath übernimmt die Parametrix-Leitung des Europageschäfts. Als zweiter Geschäftsführer steht ihm Yonatan Hatzor, CEO der Muttergesellschaft, zur Seite.

Im vergangenen Jahr hat das InsurTech Parametrix eine neuartige Cloud-Ausfallversicherung auf den Markt gebracht. Das Produkt bietet Firmen Absicherung vor finanziellen Verlusten wegen Störungen und Ausfallzeiten bei Drittanbietern von IT- und Cloud-Infrastruktur. Für die Versicherungslösung konnte Parametrix einige Auszeichnungen einheimsen, zuletzt den DIAmond Award der Digital Insurance Agenda (DIA).

Neben der Etablierung der Cloud-Ausfallversicherung auf dem europäischen Markt will das Unternehmen nun weitere Produkte im Bereich IT-Downtime entwickeln. Hierzu hat Parametrix auch personelle Veränderungen bekannt gegeben, um den deutschen Standort und das Europageschäft zu stärken.

Als Experte für die Entwicklung und den Ausbau neuer Lösungsfelder wie etwa der Cyberversicherung übernimmt Peter Pillath die Parametrix-Führung des Europageschäfts. Seit Dezember 2021 verantwortete Pillath zunächst als Regional Underwriting Manager und später als Director Europe den Auf- und Ausbau des europäischen Geschäftsfeldes. Der Co-Founder und CEO der Muttergesellschaft, Yonatan Hatzor, steht als zweiter Geschäftsführer Seite an Seite mit Pillath.

Wie Parametrix weiter mitteilt, bleibt der vorherige Geschäftsführer Frank Reuter dem Unternehmen als enger Partner erhalten. (tk)

Bild: © Parametrix

 

Tierkranken: DA Direkt mit petolo Vertriebspartner von Fressnapf

Fressnapf erweitert sein Ökosystem um den Bereich Tierkrankenversicherung. Vertriebspartner wird der Direktversicherer DA Direkt mit seinem InsurTech dentolo. Über dessen Marke petolo können Kunden eine Tierkrankenversicherung online oder in Fressnapf-Märkten abschließen.

Der Direktversicherer DA Direkt wird mit seinem InsurTech dentolo exklusiver Vertriebspartner der Fachhandelskette für Tierbedarf, Fressnapf-Gruppe. Über petolo, eine Marke von dentolo, können Kunden ihre Hunde und Katzen mit den Versicherungslösungen der DA Direkt absichern.

„Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr in das Geschäftsfeld der Tierkrankenversicherung gehen wir nun mit der Kooperation von Fressnapf und petolo den nächsten wichtigen Schritt beim Ausbau unseres digitalen Geschäftes. Wir freuen uns sehr über unsere Partnerschaft mit dem Marktführer für Heimtierbedarf“, erklärt Peter Stockhorst, CEO von DA Direkt.

Fressnapf bietet Kunden bereits Services wie GPS-Tracking, eine Video-Sprechstunde oder einen Club inklusive Magazin. Die neue Kooperation verknüpft nun den stationären Handel mit Versicherungslösungen der DA Direkt und digitalen Services. Kunden können die Tierkrankenversicherungen bei Fressnapf online oder in teilnehmenden Fressnapf-Märkten abschließen.

„Mit einem eigenen Tierversicherungsangebot erweitern wir unser Fressnapf-Ökosystem für unsere Kundinnen und Kunden um einen zentralen Baustein“, sagt Dr. Jens Pippig, Senior Vice President Services & Innovation bei der Fressnapf-Gruppe.

Telemedizin über Tierarzt-Netzwerk

Im Versicherungsprodukt der DA Direkt ist durch das Tierarzt-Netzwerk „Dr. Fressnapf“ Telemedizin enthalten. Es handelt sich um ein Angebot von Online-Tierärzten, über das die Kunden kostenfrei und so oft sie wollen eine Video-Sprechstunde nutzen können. Falls nach der Video-Sprechstunde doch ein Besuch bei einem Tierarzt notwendig ist, profitiert der Kunde zudem von einer höheren Kostenerstattung. Je nach Tarif (Komfort, Premium und Premium Plus) werden bis zu 100% der Tierarztkosten erstattet.

Tierkrankenversicherung mit Maßnahmen zur Prävention

Neben den reinen Leistungen einer Tierkrankenvollversicherung umfasst das Angebot auch Präventionsmaßnahmen wie Impfungen, Check-ups oder Wurmkuren und Alternativmedizin. Hierfür beträgt das jährliche Gesundheitsbudget bis zu 120 Euro. Zusätzlich steht ein jährliches SOS-Budget von bis zu 240 Euro zur Verfügung. Hierunter fallen beispielsweise Such- und Bergungskosten sowie der Aufenthalt des Vierbeiners in einer Tierpension während eines stationären Krankenhausaufenthaltes des Tierhalters. (tk)

Bild: © chendongshan – stock.adobe.com

 

Partner: Merkur und Bayerische wollen voneinander profitieren

Die österreichische Merkur Versicherung und die deutsche Versicherungsgruppe die Bayerische kooperieren: Sie wollen Synergien nutzen, Talente fördern und einen regen Austausch pflegen. Zudem investiert die Merkur in den Klimafonds Pangaea Life. Was sind die Ziele und wie sieht es mit Maklerfragen aus?

Interview mit Ingo Hofmann, Vorstand der Merkur Versicherung, und Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische
Herr Hofmann, die Kooperation zwischen Merkur und die Bayerische besteht nun seit etwa zehn Monaten. Sind die geplanten gemeinsamen Aktivitäten bereits ins Rollen gekommen?

Ingo Hofmann: Partnerschaften leben von einer gemeinsamen Wertebasis und werden in erster Linie von den Menschen getragen, die ihr Engagement, ihre Neugier, ihren Mut miteinbringen. Mit der Bayerischen haben wir jemanden an unserer Seite, der Know-how und Erfahrung mit uns teilt, aber wir haben vor allem Menschen gewonnen, die uns auf vielfältige Weise bereichern: von branchenspezifischem Wissensaustausch bis hin zu einer Unternehmenskultur, die uns beidseitig inspiriert. Es finden länderübergreifend Kolleginnen und Kollegen zusammen, die für neue Ideen brennen, ihre Köpfe zusammenstecken und voneinander lernen möchten. So entsteht eine Plattform, eine Bewegung, die neue Ideen schafft und Trends antizipiert. Dies fördern wir aktiv mit Austauschprogrammen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit interdisziplinären Workshops und vielen weiteren Formaten.

Ausgangsbasis ist die Investition der Merkur in den Sachwertefonds Pangaea Life. Welche Ziele verbinden beide Häuser damit?

Martin Gräfer: Sowohl die Bayerische mit Pangaea Life als auch die Merkur zählen zu den Vorreitern für Nachhaltigkeit in ihren jeweiligen Märkten. Für beide Versicherer ist Nachhaltigkeit kein Trend oder Marketing-Vehikel, sondern einer der entscheidenden Faktoren, der über die Zukunftsfähigkeit für uns als Unternehmen, aber auch für die gesamte Versicherungsbranche bestimmt. Denn, wo in Form ökologischer, sozialer und ökonomischer Katastrophen die denkbar größten Risiken drohen, sehen wir uns als Risikopartner der Menschen besonders in der Pflicht, in der Prävention einen effektiven Beitrag zu leisten.

IH: Immer mehr Menschen ist es wichtig, auf den ökologischen Fußabdruck zu achten, sie möchten Verantwortung übernehmen. Mit den verschiedenen EU-Verordnungen zum Thema Nachhaltigkeit steigt der Druck zusätzlich. Hierzu braucht es starke Partner, um auf lange Sicht Lösungen zu bieten. Ganz konkret bedeutet die Investition der Merkur in den Fonds „Blue Energy“ der Pangaea Life, dass mehr Kapital für weitere Investitionen in Europas Energiewende bereitsteht. So investieren wir Hand in Hand in eine nachhaltige Zukunft.

Haben Sie beide aktiv nach internationalen Partnern gesucht?

IH: Es ist der Blick über den Tellerrand, der neue Perspektiven zulässt, aber auch Mut verlangt, Neues zu wagen. Um diesen Weg einzuschlagen, braucht es ein gemeinsames Verständnis für die Chancen, die mit einer solchen Partnerschaft wachsen. Wir alle wissen, dass sich die Gesellschaft, der Markt, die Branche dynamisch verändern. In den Bereichen Regulierung, Produkt- und Dienstleistungen, Digitalisierung, Vertrieb und Servicierung und die Customer Experience an sich. Genau da setzen wir an: Wir möchten nicht reagieren, wir möchten die Zukunft aktiv mitgestalten. Erst wenn wir unser Wissen, unsere Erfahrungen teilen, lassen wir Innovationen zu.

Die Merkur Versicherung ist vor allem als Krankenversicherer bekannt, die Bayerische als Lebensversicherer. Wie kommt das zusammen?

MG: Das passt aus unserer Sicht hervorragend zusammen. In Österreich gibt es, anders als in Deutschland, keine private Krankenvollversicherung. Es existieren aber, wie in Deutschland, Krankenzusatzversicherungen – ein Feld, auf dem die Merkur Pionier ist, welches aber auch die Bayerische mit einigen Krankenzusatztarifen bedient. Hier haben wir demnach eine Übereinstimmung. Darüber hinaus weitet die Merkur Kompetenz und Angebot kontinuierlich aus, etwa durch die Übernahme der österreichischen Tochter der Nürnberger, die das Angebot um den Bereich BU erweitert. Wenn man also genau hinsieht, bewegen sich beide Häuser hin zu einem breiteren Angebot an Versicherungsprodukten. Dies und vor allem auch die Art, wie sowohl die Merkur als auch die Bayerische diese Weiterentwicklung betreiben – dynamisch, agil, mit schlanken Entscheidungsstrukturen – sind Gemeinsamkeiten, die zueinander passen.

IH: Das kann ich nur unterstreichen. Es kommen zwei Unternehmen zusammen, die ihre Stärken für das Gemeinsame einbringen. Wir als Spezialist im Bereich der privaten Krankenversicherung, hier liegt unsere DNA, die Bayerische in der Lebensversicherung, in der Vorsorge, in der Veranlagung. Und mit der kürzlich erfolgten Übernahme der Nürnberger Versicherung Österreich haben wir das Thema der Lebensversicherung in Kombination mit den Bereichen Gesundheit und biometrische Risiken auch in unsere Strategie integriert. Wir sind auf dem Weg zur Personenversicherung. Und an diesem Punkt wird die Partnerschaft mit der Bayerischen so wertvoll und zukunftsstark. Denn diese Puzzleteile zusammen ergeben für uns beide ein großes Bild, das in alle Richtungen wirkt und vor allem Zukunftsprojekte ermöglicht, die alleine nicht umsetzbar wären. Wir verbinden das Beste aus zwei Welten.

Manche Stichwörter sind schon gefallen. Insgesamt wollen Sie in mehreren Bereichen zusammenarbeiten. Gibt es ein paar Beispiele?

MG: Diese Frage lässt sich sehr ausführlich beantworten. Kernziel ist es natürlich, wie oben schon genannt, sich so viel wie möglich in unterschiedlichen Bereichen auszutauschen und so davon zu profitieren. Hierunter fallen zukünftig unter anderem die Auswertung von Synergien aus den Fachbereichen Leben (die Bayerische) und Kranken (Merkur), die Konzeption und Auswertung von Best-Practice-Beispielen im Vertrieb und die Bearbeitung der Fragestellung: Wie verändert sich der Maklermarkt in Deutschland und Österreich? Und schließlich auch die gemeinsame Bearbeitung von zentralen und aktuellen Themen wie Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen sowie Leadership.

IH: Ich möchte ein besonderes Projekt hervorheben, das uns in Erinnerung bleiben wird: das soziale Engagement und die Soforthilfe, die wir als Team für Betroffene des Ukraine-Krieges auf die Beine gestellt haben. Innerhalb von wenigen Tagen, über Bereichs- und Ländergrenzen hinweg. Und das Herzstück waren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ohne Wenn und Aber die Ärmel hochgekrempelt haben. Empathie kennt keine Grenzen. Das hat der Soforthilfefonds gezeigt, den wir gemeinsam mit mehr als 100.000 Euro ausgestattet haben. In diesen Momenten werden Partnerschaften zu Herzensangelegenheiten.

Und was bedeutet dies für den Vertrieb?

MG: Zum aktuellen Zeitpunkt sind wir mit unserem Austauschprojekt im Piloten. Wenn sich dieser beweist und wir das Ganze auf weitere Abteilungen ausweiten können, wird sich sicherlich auch im Bereich Vertrieb eine erweiterte Kooperation ergeben. Das ist aber aktuell noch nicht fixiert.

In Deutschland sieht man immer ganz gerne auf den österreichischen „Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten“. Nähern sich die Berufsbilder in den beiden Ländern an?

MG: Rein unter Betrachtung der strukturellen und organisatorischen Komponente kann man dies ganz klar mit Nein beantworten. Vor allem die Zulassungs- und Qualifikationskriterien sind sehr unterschiedlich und somit nicht wirklich miteinander vergleichbar. Ein Punkt, der in beiden Ländern gleich ist: Die fachlichen Anforderungen nehmen zu und das Berufsbild entwickelt sich. Qualität steht im Fokus. Die Kunden und Kundinnen wünschen eine zielgerichtete und passgenaue Beratung. Die ganzheitliche Beratung ist nicht mehr wegzudenken und dieser Anspruch wird auch an die Berater und Beraterinnen gestellt. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland.

IH: Es geht uns darum, Menschen zu begeistern. Das ist die Basis, die uns alle eint. Das gilt sowohl für unsere Partner und Makler wie auch Kunden. Einfach, verständlich, schnell: das wollen wir sein, das macht eine gelungene Customer Journey aus. Online, offline, hybrid. Ein moderner Makler sieht sich heute als Mitgestalter und Ideengeber, als Sparringspartner. Und wir sind in der Verantwortung, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, mit Servicequalität zu überzeugen.

Der Maklermarkt ändert sich – bis hin zur Marktkonsolidierung. Welche Parallelen und Unterschiede würden Sie aufzeigen?

MG: Der deutsche Markt ist sicherlich etwas größer und somit gibt es auch mehr Marktteilnehmer. Der Anteil der Wettbewerber ist damit auch etwas ausgeprägter. Es gibt aber ein Thema, das beide Länder teilen: die Kosten. Die Produkte werden getrieben durch den Wettbewerb, immer günstiger und leistungsstärker zu sein. Darüber hinaus sind wir alle mit den regulatorischen Vorschriften konfrontiert. Nicht zuletzt jetzt durch die Taxonomie und die Anforderungen an eine nachhaltige Kapitalanlage. Alles Umstände, die das tägliche Handeln beider erschweren.

Die Regulierung auf europäischer Ebene geht weiter. Demnächst kommt für Makler die Abfragepflicht zu den Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden. Die Vergütung steht auch dort immer wieder auf dem Prüfstand – natürlich auch auf nationaler Ebene. Was kann da noch kommen?

MG: Klar ist, die Pflicht zur proaktiven Ansprache des Themas Nachhaltigkeit im Beratungsgespräch wird dem Thema nachhaltige Geldanlage im Bewusstsein der Kunden noch mehr Auftrieb verschaffen. Bislang ist die Gesetzgebung sehr auf die ökologische Komponente fokussiert. In den nächsten Jahren könnte daneben verstärkt das Thema soziale Nachhaltigkeit in den Vordergrund rücken, Stichwort: soziale Taxonomie, wozu ja bereits erste Pläne aus Brüssel durchgesickert sind. Betrachten wir die Einordnung von nachhaltigen Fonds unter Artikel 8 und 9 erwarten wir, dass Anbieter künftig die konkreten Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Produkte transparenter offenlegen müssen, die Klassifizierung also strenger und verbindlicher formalisiert werden wird.

Das Thema „Provisionsdeckel“ oder auch „Provisionsrichtwert“ in der Lebensversicherung beschäftigt natürlich Vermittler und Makler zusätzlich. Aktuell scheint es, als sei dieser Eingriff in die staatlich garantierte Gewerbefreiheit abgewendet, dennoch steht zu befürchten, dass das Thema noch nicht ausgestanden ist. Unsere Haltung ist dabei klar: Eine Provisionsdeckelung auf Dynamiken von bestehenden Verträgen ist rechtlich unzulässig, da die Konditionen bereits zu Vertragsabschluss vereinbart wurden. Die Berechnung des Provisionsdeckels für einzelne Verträge ist demnach kaum möglich. Zudem kann die Einhaltung qualitativer Kriterien bei unterschiedlichen Abschlussvermittlern und zu unterschiedlichen Zeitpunkten kaum gewährleistet werden.

Bei allen Diskussionen geht es doch darum, die Beratungsqualität für Kunden zu stärken und zuverlässig zu gewährleisten. Sofern bei einem Unternehmen oder bei einem Finanzdienstleister der Grundsatz der bestmöglichen Beratung verletzt und die falschen Anreize durch das Vergütungssystem übertrieben werden, existieren für die BaFin bereits heute Möglichkeiten, aktiv zu werden. Zusätzliche Regulierung ist unnötig.

Und für die Versicherer selbst?

IH: Für uns als Versicherer heißt es vor allem, einem ganzheitlichen Verständnis von Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Wir müssen eine Balance zwischen Ökologie, Sozialem und Ökonomie anbieten. Denn ein hohes Risiko und eine Unterrendite sind in Zeiten wachsender Altersarmut, des demografischen Wandels und ökonomischer Unsicherheit ebenso wenig nachhaltig wie Investitionen, die auf Kosten nachfolgender Generationen gehen.

 

Produktsuchmaschine Snoopr und SDV arbeiten zusammen

Der Maklerpool SDV AG und Snoopr machen gemeinsame Sache. Ab sofort können die an den Pool angeschlossenen Makler die Produktsuchmaschine für Spezialversicherungen kostenfrei nutzen. Für alle gelisteten Versicherungsprodukte bietet Snoopr einen Folgeprozess für die Angebots- und Antragsstellung an.

<p>Ergänzend zum klassischen Versicherungsvergleich können Makler bei Snoopr Versicherungen und Deckungskonzepte finden, die nicht immer in das Schema eines herkömmlichen Vergleichers passen. Erfunden hat die Produktsuchmaschine für Spezialversicherungen die A-va GmbH. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Augsburger Maklerpool SDV AG steht Snoopr nun den an den Pool angeschlossenen Partnern zur Verfügung. </p><h5>Sortierung der Ergebnisse nach Relevanz zu Suchbegriffen</h5><p>Suchen lässt sich spartenübergreifend durch Eingabe von Stichworten. Im Gegensatz zum herkömmlichen Versicherungsvergleich werden die Ergebnisse bei Snoopr nicht nach Preis, sondern nach Relevanz zu den Suchbegriffen sortiert. Hierfür setzt die Suchmaschine auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Eine Gegenüberstellung der Produkte wird bewusst nicht vorgenommen, da sie sich meist nicht vergleichen lassen. </p><p>Die meisten Produktinformationen im Suchindex hinterlegen die Produktgeber selbst. Andere Produkte spürt Snoopr auf den maklerspezifischen Webseiten der Versicherer auf und listet sie automatisch. </p><h5>Folgeprozesse zur Erstellung von Angebot und Antrag</h5><p>Aktuell sind laut Angaben von Snoopr rund 1.400 private und gewerbliche Versicherungsprodukte gelistet. Für alle Produkte bietet die Suchmaschine einen Folgeprozess zur Angebots- und Antragstellung an. Dies kann ein integrierter Tarifrechner auf Grundlage von BiPRO der b-tix GmbH oder eine Weiterleitung auf den Online-Rechner des Produktgebers sein. In anderen Fällen stellt Snoopr eine Chatverbindung zum Underwriter des Produktgebers her oder stellt Anfrageformulare bereit.</p><h5>Suchfeld im SDV Maklerportal </h5><p>Ab sofort lässt sich das Snoopr Suchfeld im Maklerportal von SDV nutzen. Alle Versicherungslösungen von Produktpartnern des Pools sind durchsuchbar. Als Poolpartner der SDV AG können Makler den Dienst kostenfrei und ohne gesonderte Registrierung verwenden. Die Abwicklung des Geschäfts erfolgt wie gewohnt über den Pool. Snoopr stellt lediglich die technologische Plattform für die Suche und Abwicklungsprozesse bereit. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Jirsak – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/50856B87-C834-43E3-9958-B84D6B5C5A08"></div>

 

Welche Folgen hat ein Gaslieferstopp für die Assekuranz?

Die deutsche Bundesregierung steht vor der schwierigen Frage, Gaslieferungen womöglich zwischen Wirtschaft und Privathaushalten rationieren zu müssen. Das könnte in der Industrie zu Betriebsunterbrechungen führen. Doch was bedeutet das für den Versicherungsschutz?

27% beträgt der Anteil von Erdgas am deutschen Primärenergiebedarf – also des gesamten Energiegehalts aller hierzulande eingesetzten Energieträger. Und rund 55% dieses Erdgases lieferte 2021 nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. Russland. Doch der Hauptlieferant setzt Erdgas angesichts der bestehenden EU-Sanktionen vermehrt als Gegendruckmittel ein, variiert die Liefermengen nach Gutdünken und treibt damit auch die Gaspreise ordentlich nach oben. So hält es der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, momentan für unrealistisch, dass bis zum 01.11.2022 die Gasspeicher wie geplant zu 90% gefüllt seien. Derzeit liege der Füllstand bei etwa 66%. Seit Tagen und Wochen diskutieren daher Politik, Verbraucherschützer und Wirtschaft über die Folgen nur teilweise gefüllter Gasspeicher oder, im schlimmsten Fall, die vollständige Einstellung der Gaslieferungen aus Russland nach Europa.

Notfallstufe Gas zöge Lieferrationierung nach sich

Spätestens mit der Ankündigung des staatlichen Gaslieferanten Gazprom, die Liefermenge auf nur noch ein Fünftel der vertraglich vereinbarten Menge zu reduzieren, muss sich auch Deutschland auf den Ernstfall vorbereiten. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hatte schon Ende März 2022 die erste Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen, im Juni folgte dann Stufe zwei. Sie wird in Kraft gesetzt, wenn eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer „erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage“ führt. Noch aber ist der Markt in der Lage, die Störung zu bewältigen, ohne dass der Staat eingreifen muss.

Das würde sich aber mit Ausrufen der dritten und letzten Stufe – der Notfallstufe – ändern. Denn dann greift der Staat in den Markt ein und verordnet zusätzlich „nicht-marktbasierte Maßnahmen“, um die Gasversorgung in Deutschland so weit wie möglich sicherzustellen. Gas könnte in einem solchen Szenario zwischen den Verbrauchern, Haushalten, Kommunen und Wirtschaft rationiert werden. Und nach Aussagen von BMWK und Bundesnetzagentur könnte auch die Industrie davon betroffen sein.

Gasrationierung würde Betriebsschließungen wahrscheinlich machen

Sofern die Unternehmen also nicht auf Alternativen zum Gas umstellen können, drohen Einbußen in der Produktion: Fließbänder könnten stillstehen, Schmelzöfen erkalten, Chemieanlagen verstummen, Maschinen weder stanzen noch walzen. Selbst Firmen, die kein Gas benötigen, könnten durch Produktionsausfälle bei Zulieferern indirekt betroffen sein. Konsequent weitergedacht wären in einem solchen Szenario Betriebsschließungen unumgänglich. Was aber bedeutet das für die deutsche Assekuranz? Müssten die Versicherer auch für solche Schließungen bei vorliegendem Versicherungsschutz leisten? Genau mit dieser Frage hat sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. beschäftigt.

GDV gibt Entwarnung

Und der GDV gibt Entwarnung. Denn: Versichert seien solche Produktionsausfälle nicht. Zwar können Betriebsunterbrechungen gesondert abgesichert werden. Eine Entschädigung setzt aber immer einen Sachschaden voraus. Heißt: Kommt die Produktion aufgrund eines Feuers in einer Fabrik zum Erliegen, sind daraus resultierende Schäden über eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt. Produktionseinbußen durch eine staatlich angeordnete und im Voraus geplante Rationierung von Rohstoffen hingegen nicht.

Ein aktuelles Gutachten, das der GDV in Auftrag gegeben hat, bestätigt diese Auffassung. Die Rechtsexperten kämen darin nämlich zu dem Ergebnis, dass es sich bei Ausrufen der Notfallstufe um eine „planmäßige Abschaltung“ handele und der entsprechende Risikoausschluss in den Musterklauseln greife. Selbst wenn in einer Klausel das Vorliegen eines Sachschadens nicht konkret vereinbart ist – was bei älteren Policen der Fall sein kann –, greift letztlich der Risikoausschluss „planmäßige Abschaltung“, so die Einschätzung der Gutachter.

Ratingagentur Fitch bekräftigt GDV-Auffassung

Und auch die Ratingagentur Fitch kommt in einer aktuellen Analyse zum gleichen Urteil: Der Versicherungssektor wäre demnach nicht von Betriebsunterbrechungsschäden betroffen, die aus einem Stopp russischer Gaslieferungen nach Europa resultieren. Die sogenannten Business-Interruption-Policen deckten nur Verluste ab, die durch physische Schäden an Geschäftsräumen oder Produktionsanlagen entstehen. Auch die Chancen der Firmen auf Ansprüche aus politischen Risikoversicherungen seien gering.

„Für Versicherer sind solche Ausschlussklauseln wichtig, um sich vor vielen gleichzeitigen Ansprüchen zu schützen, die sie selbst überfordern würden. Das ist immer bei sogenannten Kumulrisiken der Fall“, erläutert dazu der GDV. Damit meint der GDV Gefahren, die in relativ kurzer Zeit sehr viele Schäden anrichten könnten, wie beispielsweise ein Krieg, eine Pandemie oder eine über Monate im Voraus geplante Unterbrechung der Strom- oder Gasversorgung. Allerdings würde in einem solchen Kumulfall – wenn also viele Unternehmen gegenüber den Versicherern gleichzeitig einen Schaden geltend machen würden – das Prinzip der Risikostreuung nicht mehr funktionieren, gibt der GDV zu bedenken.

Fitch: Auf Versicherer könnten indirekte Schäden zukommen

Allerdings: Indirekt könnten die Versicherer laut Fitch sehr wohl die Auswirkungen eines Gas-Lieferstopps zu spüren bekommen. Einsparungen bei der Heizenergie könnten beispielsweise dazu führen, dass im Winter mehr Wasserrohre in Häusern bersten – ein klassischer Fall für die Gebäudeversicherung. Denkbar ist auch, dass vorübergehende Produktionsstopps in den Betrieben in der Folge zu mehr Maschinenschäden führen, für die die Assekuranz dann aber einstehen müsste, lässt die Ratingagentur in einer Pressemitteilung wissen. Und generell könnten die gesamtwirtschaftlichen Folgen einer Gasmangellage wie steigende Arbeitslosigkeit oder sinkende Reallöhne zu einer geringeren Nachfrage nach Versicherungsprodukten führen. (as)

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