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17. Februar 2023
Wüstenrot Immobilien zieht Bilanz für 2022
a woman's hand turns over a calendar sheet. year change from 2022 to 2023.

Wüstenrot Immobilien zieht Bilanz für 2022

2022 erzielte die Wüstenrot Immobilien GmbH mit einer Nettocourtage von 32,3 Mio. Euro den zweitbesten Wert ihrer Geschichte. Höhere Bauzinsen, Energie- und Baukosten bremsten die Nachfrage, doch die Courtage-Erlöse aus der Vermittlung von Bestandshäusern und Eigentumswohnungen sind gestiegen.

Die Wüstenrot Immobilien GmbH (WI), die Immobilienmaklergesellschaft des Konzerns Wüstenrot & Württembergische, erreichte 2022 eine Nettocourtage von 32,3 Mio. Euro. Das bedeutet den zweitbesten Wert in der Unternehmensgeschichte: Im Vorjahr waren es 35,3 Mio. Euro. Die stark gestiegenen Bauzinsen sowie explodierende Energie- und Baukosten bremsten branchenweit die Nachfrage. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Vermittlung von Neubauimmobilien für Bauträger und für Kapitalanleger bei der WI.

Demgegenüber erhöhten sich die Courtage-Erlöse aus der Vermittlung von gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Somit konnte WI im Kerngeschäft an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen.

„Derart gravierende Veränderungen der Rahmenbedingungen in so kurzer Zeit haben wir bisher noch nie erlebt. Viele Kaufinteressentinnen und -interessenten haben deshalb aus Verunsicherung ihre Pläne auf Eis gelegt und warten ab, was die nähere Zukunft bringt. Ebenso zurückhaltend zeigten sich Investoren;“ erklärt Jochen Dörner, Geschäftsführer der WI.

Trotz des schwierigen Umfelds sei der Traum vom Eigenheim unverändert hoch. Der Druck auf die Immobilienpreise steigt, sodass sich wieder mehr Verhandlungsspielräume für Kaufinteressenten ergeben.

Gute Beratung mehr denn je gefragt

Angesichts des Sanierungs- und Instandhaltungsdrucks bei älteren Gebäuden ist eine markt- und sachgerechte Immobilienbewertung, gepaart mit einer persönlichen Expertise der vor Ort tätigen Immobilienmakler wichtiger denn je. „Eine fehlende energetische Sanierung wird zunehmend ein Kriterium bei der Preisfindung. Schon allein deshalb, weil finanzierende Banken dies mittlerweile bei der Kreditvergabe berücksichtigen. In welchem Maß das zu Preisabschlägen führt, bleibt abzuwarten und wird wohl zudem auch von der Lage der Immobilie beeinflusst bleiben“, sagt Dörner.

Finanzierbarkeit von energetischen Sanierungen

Entscheidend sei beim Thema energetische Sanierung die Finanzierbarkeit. Hier bieten Bausparkassen wie etwa Wüstenrot Hauseigentümern bedarfsgerechte und zinsgünstige Finanzierungsbausteine. „In der jetzigen Situation muss eine Lösung sowohl für die Finanzierung des Kaufpreises als auch der Sanierungskosten gefunden werden. Daher sollten die Länder zeitnah prüfen, ob die bestehende Förderung ausreicht, um die Energiewende im privaten Wohngebäudebestand zu erreichen“, betont Dörner.

Weiterbildung und Digitalisierung bei WI im Fokus

Die Vermarktungszeiten sind inzwischen deutlich länger. Der Markt hat noch kein Gleichgewicht zwischen Nachfrage, Preisen und Abschlüssen gefunden. Seriöse Umsatzprognosen sind laut WI derzeit für das Gesamtjahr nicht möglich. Die WI erwartet allerdings bei der Nachfrage und den Preisen einen Anpassungsprozess an die geänderten Marktverhältnisse.

Kundenberatung wird komplexer

Unterm Strich ist laut WI festzuhalten, dass die erforderliche Professionalität und die Komplexität in der Kundenberatung weiter steigen. Die Beratungsstrecke bis zu einem Abschluss wird länger. (tk)

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