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Unternehmensmeldungen

Mr-Money mit 100 angebundenen Gesellschaften

Mr-Money hat seine Zielmarke geknackt: An die BiPRO-BOX des Softwareunternehmens sind mittlerweile 100 unterschiedliche Gesellschaften angeschlossen. Zu den neu angebundenen Partnern zählt unter anderem die MVK Versicherung.

<p>100 angebundene Gesellschaften hatte sich Mr-Money als Ziel für 2021 gesteckt. Wie das Softwareunternehmen meldet, wurde diese Grenze nun erreicht. „Damit konnte ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Komplettdigitalisierung im Maklerbüro erreicht werden – und zwar früher als gedacht“, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt. Emanuel Römer, der Geschäftsführer von Mr-Money, hat bereits angekündigt, dass schon bald noch weitere Gesellschaften folgen werden und teilweise bereits in der Umsetzung seien. Somit werde sich der Leistungsumfang der BiPRO-BOX auch in Zukunft vergrößern.</p><h5>MVK Versicherung neu an Bord</h5><p>Zu den neu angeschlossenen Partnern gehört unter anderem die MVK Versicherung, die seit mehr als 120 Jahren in der Branche aktiv ist. Durch die Einbeziehung in die BiPRO-BOX von Mr-Money sind Produkte der MVK Versicherung nun auch bereit für die digitale Aufbereitung und Nutzung. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © vegefox.com – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/824E3D6B-78F1-434B-B01E-85D16ACB620F"></div>

 

„Sehr viele Vermittlerinnen und Vermittler haben zu uns gehalten“

Seit 25 Jahren ist Standard Life in Deutschland aktiv. Seither ist viel passiert. Aktuell will man mit klarem Fokus auf unabhängige Vertriebspartner, neue Produkte und Modernisierungen in der Fondspalette durchstarten, erklärt Christian Nuschele, Head of Sales & Marketing bei Standard Life Deutschland.

Herr Nuschele, Standard Life kam vor 25 Jahren nach Deutschland. Wäre ein Markteintritt heute noch genauso interessant wie damals?

Auf jeden Fall. Auf der einen Seite ist der deutsche Markt wegen des sehr hohen Geldvermögens interessant. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch, dass in Deutschland noch verhältnismäßig wenig für die private Altersvorsorge getan wird und das Geld nach wie vor verhältnismäßig oft auf schlecht verzinsten Sparkonten angelegt ist. Es ist also unverändert sehr viel Potenzial für moderne Vorsorgeprodukte vorhanden.

Neben den Marktentwicklungen ist auch bei Standard Life einiges passiert: Demutalisierung, Besitzerwechsel, Brexit-Umzug, Verabschiedung von Garantien. Haben Sie Ihren Vertriebspartnern damit nicht auch ein bisschen was abverlangt?

In den vergangenen Jahren hat sich ohne Zweifel einiges bei Standard Life verändert. Ich gebe Ihnen daher vollkommen recht, dass wir unseren Vertriebspartnern einiges abverlangen mussten. Umso erfreulicher ist es, dass sehr viele Vermittlerinnen und Vermittler zu uns gehalten haben oder aber in den vergangenen Monaten wieder zurückgekehrt sind und wieder deutlich mehr Geschäft mit Standard Life machen. An dieser Stelle möchte ich mich für dieses Vertrauen noch einmal ausdrücklich bedanken. Ohne die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern wären 25 Jahre Standard Life nicht möglich gewesen.

Und heute: Wo steht Standard Life Deutschland?

Standard Life Deutschland steht im Jahr 2021 sehr gut da. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unser Neugeschäft von 2020 bis 2023 zu verdoppeln und sind hier auf einem sehr guten Weg. Das Jahr 2020 konnten wir mit einem Plus von ca. 40% abschließen und auch im Jahr 2021 liegen wir deutlich über Vorjahr und Plan. Maßgeblich dazu beigetragen hat auch unsere neue Produktgeneration, die wir im letzten Jahr auf den Markt gebracht haben und die sehr gut angenommen wird. Ich bin mir sicher, dass wir unser ambitioniertes Wachstumsziel erreichen werden und unsere positive Entwicklung auch in den kommenden Jahren weitergehen wird.

Versicherer verabschieden sich von den Garantien,zumindest von den 100%-igen Beitragsgarantien, um mehr Rendite für die Kunden zu erzielen. Wie man hört, nehmen die Kunden das auch an. Findet hier ein Wandel bei den Deutschen statt?

Ja, davon bin ich fest überzeugt. Das Nullzinsumfeld hat dafür gesorgt, dass sich die Berater und Kunden deutlich kritischer mit Garantien auseinandersetzen. Grundsätzlich sollten sich die Kundinnen und Kunden überlegen, ob sie bei der privaten Altersvorsorge überhaupt eine Garantie benötigen. Denn in den meisten Fällen haben Kunden aus der gesetzlichen Rente, der betrieblichen Altersversorgung oder auch der Riester-Rente bereits Produkte mit Garantien und sind ausreichend mit Garantien versorgt. Daher kann man aus meiner Sicht bei der privaten Altersvorsorge durchaus auf eine Garantie verzichten und hier den Fokus noch stärker auf die Rendite legen. Am steigenden Anteil der Fondspolicen erkennt man, dass sich diese Sichtweise auch immer mehr am Markt durchsetzt.

Falls in der bAV die Garantieregeln fallen, wären Sie dann wieder dabei?

Es käme natürlich auf die konkrete Ausgestaltung neuer bAV-Regeln an. Aber wir werden uns die Entwicklung im Bereich der betrieblichen Altersversorgung sehr genau anschauen, gerade weil wir bei den Maklern im bAV-Bereich immer sehr beliebt waren. Nach wie vor sind wir in der bAV sehr erfolgreich, allerdings eben nur noch in den Bereichen, die ohne Garantien sinnvoll abgedeckt werden können. Der Wegfall des Breitengeschäfts war aber sehr schmerzhaft für unsere Partner und für uns.

Die Kapitalmärkte laufen gut. Was heißt das aktuell für Ihre Kunden?

Für unsere Kunden heißt das in erster Linie, dass sie dadurch eine sehr gute Wertentwicklung bei ihren Verträgen verzeichnen können. Übrigens nicht nur in den vergangenen zwei, drei Jahren. Wenn wir uns einen der ersten Verträge in unserem Bestand anschauen, so hat er in den vergangenen 25 Jahren 5,2% Rendite pro Jahr erwirtschaftet. Ich denke, das ist ein eindrucksvoller Beleg, dass langfristig ein Engagement an den Kapitalmärkten absolut sinnvoll ist.

Auf der anderen Seite stehen die Kosten. Sie haben sich im vergangenen Jahr dazu entschieden, die Kosten transparenter darzustellen, vor allem deren Wirkung auf die Ablaufleistung. Wie sieht das aus? Und ist es nicht ein später Schritt?

Wir waren schon immer sehr transparent bei unserer Kostendarstellung. Dies sieht man zum Beispiel daran, dass wir als erster Versicherer in Deutschland die Reduction in Yield ausgewiesen haben. Im vergangenen Jahr haben wir dann im Zuge der Einführung der neuen Produktgeneration beschlossen, von der Netto­illustration auf die Bruttoillustration umzustellen und die Investment- und Versicherungskosten klar voneinander getrennt auszuweisen. Dieses Vorgehen halten wir für transparenter und auch fairer gegenüber den Kunden.

Gleichzeitig hat sich auch die Fondspalette geändert. Was ist neu dabei?

Die größte Neuerung ist die konsequente Umstellung auf provisionsfreie Anteilsklassen, sogenannte Clean Share Classes. Clean Share Classes sind im Vergleich zu den normal erhältlichen Publikumsfonds deutlich günstiger. Nach der Umstellung gibt es bei uns die meisten Fonds unter 1% Fondskosten. Mit unserem strategischen Partner Aberdeen Standard Investments konnten wir noch günstigere Konditionen vereinbaren. Kunden erhalten hier eine strategische Vermögensverwaltung bereits ab 0,14% Fondskosten. Bei einer Laufzeit von 20 oder 30 Jahren wirkt sich dieser Kostenvorteil enorm aus. Darüber hinaus haben wir den Anteil unserer passiven Investments und nachhaltiger Fonds noch einmal deutlich erhöht, um auch hier dem veränderten Kundenbedarf gerecht zu werden.

Sie haben dem deutschen Markt früh die Honorar­beratung erklärt. Mit der IDD ist es etwas ruhiger darum geworden, in der kommenden Legislatur­periode könnte sich der Wind aber drehen. Können Makler nichts anderes tun als abwarten?

Es ist zu erwarten, dass nach der Bundestagswahl wieder stärker über die Vergütung der Vermittler diskutiert wird. Persönlich glaube ich nicht, dass es zu einem Provisionsverbot kommen wird. Eine Einigung auf einen Provisionsdeckel halte ich aber nicht für abwegig. Makler sollten definitiv nicht nur abwarten, sondern nach Lösungen suchen, wie sie ihr Geschäftsmodell von Abschlussprovisionen auf höhere laufende Vergütung umstellen können. Dies macht nicht nur unabhängiger von möglichen regulatorischen Maßnahmen, sondern steigert auch den Unternehmenswert. Mit unserem Tarif V bieten wir ein sehr flexibles Vergütungsmodell, mit dem der Berater mit dem Kunden sehr individuell und dem Beratungsaufwand entsprechend die Höhe der Abschlussprovision und der laufenden Courtage vereinbaren kann.

Was gibt es sonst Neues in der Zusammenarbeit mit Maklern, Pools und Vertrieben?

Da gibt es immer etwas zu tun – nach wie vor optimieren wir zum Beispiel die Integration der elektronischen Unterschrift und verschlanken die Prozesse. Maklerverwaltungsprogramme benötigen unsere Aufmerksamkeit, weil wir unsere Daten besser integrieren wollen. Und mit unseren Weiterbildungsprogrammen setzen wir aktuell auf Nachhaltigkeit im Vermittler­betrieb, auf die erfolgreiche Ruhestandsplanung und auf Erben und Schenken. Es wird unseren Partnern und uns also ganz sicher nicht langweilig.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.

Bild oben: © stockpics – stock.adobe.com; Porträtfoto: © Standard Life

 
Interview mit
Christian Nuschele

ERGO ist neuer Risikoträger der degenia AG

Die ERGO Versicherung AG ist als Nachfolgerin der Allianz seit Anfang August neuer Rechtsschutz-Versicherer der degenia AG. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf das gemeinsame Neugeschäft ab Einführung des neuen ERGO Rechtsschutz-Tarifs zum 01.10.2021.

Seit dem 01.08.2021 ist die ERGO Versicherung AG neuer Rechtsschutz-Versicherer der degenia AG. Sie tritt damit die Nachfolge der Allianz an. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf das gemeinsame Neugeschäft ab Einführung des neuen ERGO Rechtsschutz-Tarifs zum 01.10.2021.

Die aktuellen Versicherungsnehmer der degenia erhalten ein individuelles Angebot zur Fortsetzung ihrer Rechtsschutzdeckung bei der degenia mit dem Risikoträger ERGO. Die Umstellung der bestehenden Verträge wird schrittweise erfolgen und soll voraussichtlich bis Ende Juli 2022 abgeschlossen sein. Die Schadenabwicklung übernimmt die ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH in München. (ad)

Bild: © rangizzz – stock.adobe.com

 

„Maklerpools sind die Profiteure der aktuellen Marktveränderung“

Fonds Finanz wächst weiter dank der Marktentwicklungen, seines Allfinanz-­Ansatzes und einer Neustrukturierung im Inneren. Am Markt prüft der Maklerpool diverse Zukäufe und verweist auf die Gründung neuer Geschäftsmodelle. Einen Verkauf oder eine Fusion mit größeren Wettbewerbern schließt Fonds Finanz aus, so Norbert Porazik gegenüber AssCompact.

Interview mit Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH
Herr Porazik, Maklerpools sind die Gewinner der aktuellen Marktveränderungen. Würden Sie dem so zustimmen? Was sind dabei die größten Treiber?

Ja. Maklerpools sind definitiv die Profiteure der aktuellen Marktveränderung. Die für uns größten Treiber liegen vor allem in unserem Geschäftsansatz als Allfinanz-Maklerpool. Dies gibt uns die Möglichkeit, Vertriebspartnern neben unseren mehrfach ausgezeichneten Services eine große Vielzahl an Produktgebern und Tarifoptionen in allen Segmenten und Sparten bereitzustellen. In der letzten Zeit konnten wir einen großen Zulauf an Neuvermittlern beobachten, aber auch viele neue Versicherer, die sich direkt an uns gewandt haben, um ins Produktport­folio aufgenommen zu werden. Von dieser Entwicklung profitieren wir.

Momentan scheint alles auf Einkaufstour zu sein. Makler kaufen Makler, Pools Softwarehäuser. Geht das noch eine Zeit lang so weiter?

Nichts ist beständiger als der Wandel und davon ist die Finanz- und Versicherungsbranche nicht ausgenommen. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies zukünftig weiter der Fall sein wird – und das finde ich gut, denn in der Regel ergeben sich durch Übernahmen enorme Synergien. Wir haben es selbst erlebt und profitieren enorm davon.

Wie verändert das den Markt?

Jede Branche unterliegt einer stetigen Marktveränderung, das betrifft Makler und uns Maklerpools gleichermaßen. Derzeit beobachten wir, dass Pools eine immer wichtigere Rolle zukommt, insbesondere wenn es um die Interessenvertretung der Makler geht. Wir unterstützen sie bei der Digitalisierung, der Automatisierung und der Professionalisierung von Prozessen, was deren Arbeitsalltag enorm erleichtert. Unsere Vertriebspartner unterstützen wir in allen Bereichen und stehen ihnen als zuverlässiger Partner zur Seite. Daher bin ich überzeugt, dass die Bedeutung von Maklerpools zukünftig zunehmen wird.

Wird es dann tatsächlich irgendwann nur noch wenige Großpools geben?

In den vergangenen Jahren wurde dies zwar immer wieder prognostiziert, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Es entwickeln sich immer wieder neue interessante Poolmodelle mit guten Ansätzen, zum Teil mit einer starken Konzentration auf ein bestimmtes Produktsegment. Ich sehe keine Konsolidierung zu einigen wenigen Großpools. Für alle Marktteilnehmer ist es ratsam, sich auf die eigene Geschäftsidee und das organische Wachstum zu konzentrieren – einen Ansatz, den wir selbst seit 25 Jahren sehr erfolgreich verfolgen.

Der ganz große Deal unter den Pools ist bisher ja auch ausgeblieben.
Ist es trotzdem ein reelles Szenario, dass sich große Pools zusammentun?

Für mich persönlich und die Fonds Finanz ist ein solches Szenario undenkbar. Als größter Maklerpool Deutschlands stehen wir nicht zum Verkauf und sind auch nicht für eine Fusion offen. Zusätzlich sind die beiden weiteren größten Pools, JDC und Netfonds, an der Börse notiert. Ein großer Deal ist damit ausgeschlossen.

Versicherer sehen sich immer mehr großen Einkaufsstrukturen mit ziemlich viel Einfluss gegenüber. Wie groß sind die Widerstände bei den Versicherern?

In meinen Gesprächen mit Versicherungsvorständen erlebe ich keinen derartigen Widerstand. Versicherungsvorstände sehen hier keinen Widerspruch und haben mit dem Geschäftsansatz kein Problem. Auch ist uns kein Vorstand einer Investment-Gesellschaft bekannt, der hier einen Konflikt sieht, obwohl nahezu 100% des Investment-Geschäfts über Pools abgewickelt werden. Denn trotz Geschäftsabwicklung über uns bleibt der Vermittler bei der Produktauswahl unabhängig. Versicherer finden es daher sogar eher positiv, wenn ein Makler an einen Pool angebunden ist, da sie von vielen Vorteilen profitieren, etwa einem digitalen Abwicklungsprozess, der gleichzeitig sehr kosteneffizient und automatisiert ist. So werden viele Ressourcen gespart.

Sie haben Ihr Unternehmen neu strukturiert und in verschiedene Bereiche unterteilt. Eine Folge des weiteren Wachstums und der Versuch, dieses auch weiterhin in vernünftigen Bahnen abwickeln zu können?

Aufgrund des starken Zuwachses aller Bereiche war es uns wichtig, die Arbeitsbelastung und die Verantwortung auf mehrere Führungskräfte zu verteilen. Mit der Besetzung durch Christine Schönteich, Verantwortliche für den Insurance-­Bereich, Tim Bröning, Leiter des Non-Insurance-Bereichs, Klaus Brodbeck, Productmanagement-Verantwortlicher, Jörg Neugebauer, Leiter des Bereichs Innovation & Technology, und Florian Schwenninger, verantwortlich für die Abteilung People & Organisation, stärken wir unsere Geschäftssegmente. Nur so können wir auch zukünftig weiteres Wachstum gewährleisten. Aufgrund dieser strategischen Entscheidung konnten wir im vergangenen Jahr einen Ausbau von 9% verzeichnen. Für dieses Jahr streben wir ein Wachstum von nahezu 20% an.

Alle Bereiche abzubilden, also ein Allfinanz-Pool zu sein, wie Sie es schon erwähnt haben, bleibt für Sie also der richtige Weg?

Die Ausrichtung auf den Allfinanz-Ansatz ist für uns absolut der richtige Weg. Alle Bereiche wachsen enorm und die Produktvielfalt steigt. So ermöglichen wir unseren Vertriebspartnern, anhand der Kundenwünsche zu entscheiden, welche Produkte am besten passen. Nur so bleibt der Makler unabhängig und kann seinen Kunden die bestmögliche Beratung gewährleisten. Ohne eine Anbindung wäre es dem Makler kaum möglich, alle Sparten und Produktlinien zu bedienen.

Noch einmal zurück zum Kaufen und Verkaufen: Wie sieht da Ihr Interesse aus? Gehören Sie zu den Käufern oder vielleicht auch irgendwann zu den Verkäufern?

Wie bereits gesagt, ist von unserer Seite kein Verkauf geplant. Vielmehr lassen wir derzeit als Käufer bei drei verschiedenen Projekten eine Due Diligence erarbeiten. Darüber hinaus gründen wir viele neue Firmen: Dazu gehören unter anderem unser Reisebüro FF & Meer, um die Reisen für unsere Vertriebspartner sicherer, und die Beteiligung an letsact, um die Welt etwas besser zu machen.

Dass Zukäufe nicht immer unproblematisch sind, hat Ihre Trans­aktion mit softfair gezeigt. Würden Sie dies noch einmal tun und falls ja, warum hat es sich für Sie gelohnt?

Der Zukauf von softfair war kein klassischer Zukauf und er war für uns und softfair vollkommen unproblematisch. Zwar generiert sich unser Wachstum zu großen Teilen aus den Synergien dieser Kooperation, jedoch war das nicht der primäre Fokus beim Kauf. Vielmehr ging es hierbei ums Risikomanagement. Es wäre für uns sehr unvorteilhaft gewesen, hätte softfair einen anderen Käufer gefunden, der uns möglicherweise sogar gekündigt hätte. Dies hätte uns weit nach hinten geworfen. So aber profitieren wir noch immer stark von dieser Kooperation und würden die Entscheidung heute genauso treffen.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.

Bild oben: © BillionPhotos.com – stock.adobe.com; Porträtfoto: © Fonds Finanz

 
Interview mit
Norbert Porazik

„Für einen mittelständischen Versicherer ist das eine unglaublich tolle Entwicklung“

Die Bayerische hat die Marke von einer Million Kunden geknackt und baut das nachhaltige Angebotsspektrum von pangaea.life aus. Der Versicherer wünscht sich eine Transparenzoffensive der Branche und mehr Liberalismus bei der Frage der Vergütung für Vermittlung und Beratung.

<h5>Interview mit Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische</h5><h5>Herr Gräfer, seit über zehn Jahren sind Sie bei der Bayerischen. Es scheint gut zu passen?</h5><p>Über die Entwicklung der Bayerischen seit meinem Start bin ich sehr glücklich. Gemeinsam haben wir es in dieser Zeit geschafft, aus dem ehemaligen Sorgenkind der Branche einen Innovator und Wachstumsmotor zu machen. </p><h5>Als „Markenbildner“ der Bayerischen versuchen Sie das Reinheitsgebot und Innovationen zusammenzufügen. Auch das scheint zu funktionieren. Mit den Geschäftszahlen können Sie zufrieden sein, oder?</h5><p>Die Bayerische verzeichnete nach dem Rekordjahr 2019 trotz der Corona-Krise ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 und konnte unter Beweis stellen, dass sie ein Mittelständler mit hoher Finanzkraft und Stabilität ist. Zudem haben wir die Marke von einer Million Kunden geknackt. Für die Bayerische als mittelständischen Versicherer ist das eine unglaublich tolle Entwicklung. </p><h5>Vor rund zwölf Jahren sah das noch anders aus. Die Finanzkrise hatte der Bayerischen zu schaffen gemacht. Sorglos ist die heutige Situation aber auch nicht. Wie sehr macht Ihnen – auch als Verfechter der Riester- Rente – der Niedrigzins zu schaffen?</h5><p>Die negativen Zinsen sind eine sehr große Herausforderung – und das nicht nur für unsere Branche. Es ist unsere Aufgabe, die Kunden darüber aufzuklären, welche Zusammenhänge zwischen Kapitalmarktzins, Garantiezins und Überschussbeteiligung bestehen und welche Größenordnungen die entgangenen Erträge eines Kunden haben. Zudem ist es sehr bedauerlich, dass die Politik sehenden Auges eine von ihr initiierte und sehr erfolgreiche Form der ergänzenden Altersvorsorge zugrunde gehen lässt. Die Riester-Rente leistet einen wichtigen sozialpolitischen Beitrag.</p><h5>Der neue Höchstrechnungszins ab 2022 erhöht den Druck. Wie sollen Vermittler denn damit in der Beratung umgehen?</h5><p>Die Senkung des Höchstrechnungszinses ist ein Einschnitt für das Geschäftsmodell der deutschen Lebensversicherung. Mit dem neuen Höchstrechnungszins kann die Bruttobeitragsgarantie bei gleichbleibenden Kosten nicht mehr dargestellt werden. Vermittler stellt das vor eine besondere Aufgabe: Sie müssen ihren Kunden Wege aufzeigen, wie sie ohne die gewohnten Garantien dennoch ruhigen Gewissens Vorsorge betreiben können. Gefragt sind innovative Lösungen, die durch kluge Investitionen Sicherheit und Rendite in Einklang bringen. Mit unseren Vorsorgeprodukten der pangaea.life verknüpfen wir beispielsweise genau das zusätzlich noch mit dem Zukunftsaspekt der Nachhaltigkeit.</p><h5>Mit pangaea.life sind Sie auf Erfolgskurs. Nachhaltige Produkte bieten Sie mittlerweile in LV und in Sach an. Wohin, glauben Sie, wird sich das Thema in der Beratung entwickeln?</h5><p>Ich bin der festen Überzeugung: In wenigen Jahren werden Nachhaltigkeitsaspekte einen festen Platz in der Beratung einnehmen. Für Vermittler wird es in Zukunft darauf ankommen, den verbreiteten Greenwashing-Verdacht vieler Kunden mit transparent nachhaltigen Produkten zu entkräften. Hier sehe ich Versicherer in der Pflicht vorzulegen: Mit unserer digitalen Investmentreise geben wir Vermittlern zum Beispiel die Möglichkeit, ihre Kunden hautnah zu den Energie-Investments des Fonds mitzunehmen. Nachhaltigkeit transparent und greifbar zu machen, darum muss es gehen. Dabei ist für uns Blau das neue Grün – blaue Ökologie ist im Unterschied zur grünen keine Verzichts- und Angstökologie, sondern eine neue Idee von Fortschritt, bei der es um mehr Lebensqualität geht.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sie bauen Ihr Angebot in dem Bereich aus und kooperieren zudem mit der NÜRNBERGER. Wie genau sehen die Pläne aus?--><h5>Sie bauen Ihr Angebot in dem Bereich aus und kooperieren zudem mit der NÜRNBERGER. Wie genau sehen die Pläne aus?</h5><p>Wir möchten die Wachstumsstory der pangaea.life fortschreiben. Neben unserem Erneuerbare-Energien-Fonds (blue energy) wird es daher Ende des Jahres einen zweiten eigenen Sachwerte-Fonds geben, der in der Branche einmalig ist. Dieser wird es Kunden ermöglichen, direkt in nachhaltige Immobilien (blue living) zu investieren und mit ihrer Zukunftsvorsorge einen Beitrag für klimaneutrale Städte zu leisten. Wir freuen uns sehr, mit der NÜRNBERGER einen starken Partner gefunden zu haben, mit dem wir das Wachstum der pangaea.life weiter vorantreiben werden. Die NÜRNBERGER vertreibt die pangaea.life Investment­rente fortan als Konsortialpartner und investiert auch selbst in die Nachhaltigkeitsfonds. Die Bayerische bleibt Risikoträger und wird Konsortialführer.</p><h5>Wird eine eventuelle Regierungsbeteiligung der Grünen weiteren Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung in der Assekuranz haben?</h5><p>Das ist gut möglich. Allerdings halte ich noch mehr politische Regulierung für den falschen Weg. Die Branche hat das wachsende Kundeninteresse an nachhaltigen Lösungen längst erkannt und vergrößert ihr Angebot auf breiter Front. Das Umdenken ist hier in vollem Gange. Natürlich fordern Kunden gerade in diesem Bereich zu Recht Transparenz. Für Versicherer muss daher gelten: Kommen wir vor die Welle der Regulierung und lassen wir diese durch eine Transparenzoffensive ins Leere laufen.</p><h5>Wie wird es dann mit Provisionen aussehen?</h5><p>Wir brauchen mehr Liberalismus bei der Frage der Vergütung für Vermittlung und Beratung. Alle Vermittler sollten auf sämtliche Vergütungsformen zurückgreifen können. Natürlich immer transparent und in Abstimmung mit den Kunden. Eine pauschale gesetzliche Begrenzung von Provisionen ist Unfug und wohl auch verfassungsrechtlich kaum haltbar. Leider ist es uns als Branche bisher nicht gelungen, glaubwürdig deutlich zu machen, dass die oft zitierten „Provisionsexzesse“ entweder ein Märchen oder ein Relikt vergangener Zeiten sind. Statt politischer Regulatorik benötigen wir freiwillige Regelungen und Vorschläge unserer Branche.</p><h5>Es gehört auch zu Ihren Aufgaben, die Digitalisierung in Ihrem Haus voranzutreiben. Wie geht es in der digitalen Kommunikation mit Vertriebspartnern voran?</h5><p>Für eine individuelle und umfängliche digitale Beratung bieten wir unserem Vertrieb und unseren Kunden schon heute verschiedene Lösungen. Die von unserer Tochter iS2 entwickelte digitale Unterschrift InSign, unser neuer digitaler Kundenmanager oder die zusammen mit dem Start-up flexperto entwickelten Lösungen zur Online-Beratung sind nur einige Beispiele. Digitale Transformation bedeutet aber auch, alle unsere Mitarbeitenden und Vertriebspartner auf diesem Weg mitzunehmen und sie aktiv einzubinden.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sie selbst sehen Amazon als Vorbild für die Branche. Mit welchen Services sollte sich die Branche nicht mehr allzu lange Zeit lassen?--><h5>Sie selbst sehen Amazon als Vorbild für die Branche. Mit welchen Services sollte sich die Branche nicht mehr allzu lange Zeit lassen?</h5><p>Den Vorbildcharakter sehen wir in der speziellen Amazon-Philosophie dem Kunden gegenüber: Wie kein zweites Unternehmen denkt Amazon die eigenen Leistungen stets vom Kunden her und rückt ihn in das Zentrum des eigenen Handelns. Für uns als Versicherer bedeutet das: da sein, noch bevor der Kunde überhaupt weiß, dass er uns braucht, und damit das Versichern vielleicht sogar überflüssig machen. Deswegen sehen wir uns für die Zukunft mehr in der Rolle des Risikopartners statt des Schadenregulierers. Konkret denken wir etwa zunehmend in Ökosystemen. Mit unserer Prime-Home-Police bieten wir beispielsweise eine Art ADAC für das Eigenheim – mit allen nur erdenklichen Services, die rund um das eigene Haus anfallen können.</p><h5>Was sind Ihre weiteren Pläne für die nächsten Monate?</h5><p>Der neue pangaea.life blue living Fonds ist eines der absoluten Highlights. Auch darüber hinaus stehen die nächsten Monate klar im Zeichen der Nachhaltigkeit. Zum 01.07.2021 haben wir unsere Gewerbepolice um den pangaea.life Nachhaltigkeitsbaustein kostenfrei erweitert. Dieser sieht nach einem Schaden Mehrleistungen in Höhe von 20% unter anderem für nachhaltig produzierte Ersatzprodukte wie Bodenbeläge, Farben sowie technische oder elektronische Geräte in einer höheren Energieeffizienzklasse vor. Im Falle eines Brandes wird das durch das Feuer freigesetzte CO<sub>2</sub> klimaneutral gestellt. </p><h5>Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem <a target="_blank" href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-08–2021/65793634" target="_blank" >ePaper.</a></h5><p><i class="font-twelve-italic" >Bild oben: © emerald_media – stock.adobe.com; Porträtfoto: © die Bayerische</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/DE629274-AF18-4AEE-8C21-B893FC306549"></div>

 
Interview mit
Martin Gräfer

„Dinge nicht nur verbessern, sondern Nutzer begeistern“

Der Versicherer Markel dient als positives Beispiel in Sachen Digitalisierung. Der Spezialversicherer hofft, dass die aktuelle Dynamik in den Prozessen der Branche anhält. Im Unternehmen selbst wird nach modernen Methoden gearbeitet. Jüngstes Ergebnis ist das Maklerportal „MarkelNow“.

<h5>Interview mit Frederik Wulff, Vorstandsvorsitzender der Markel Insurance SE</h5><h5>Herr Wulff, wie sieht die Zukunft der Versicherer in der digitalen Welt aus? Und gibt es eine einfache Antwort auf diese Frage?</h5><p>Wow, das ist gleich eine starke Frage zum Einstieg. Kundenbedürfnisse ändern sich. Gleichzeitig entwickeln sich die technischen Möglichkeiten mit einer großen Geschwindigkeit weiter. In dieser Umgebung muss sich auch die Versicherungswirtschaft weiterentwickeln. Die Versicherer, die sich dieser Herausforderung proaktiv stellen, werden als Gewinner aus dem Veränderungsprozess hervorgehen. Wie bei jedem Prozess braucht es für den Erfolg ein starkes Team, das Veränderungen positiv begleitet, eine Kultur, die Innovation fördert und fordert, und eine generelle Bereitschaft zur Weiterentwicklung und zu lebenslangem Lernen. Wenn man als Versicherer diese Kernelemente umsetzt, hat man aus meiner Sicht eine extrem spannende Zukunft vor sich.</p><h5>Die Begriffe Ökosysteme, Blockchain und KI hallen durch die Flure der Versicherer. Aber liegen die eigentlichen Probleme heute nicht noch bei der Bereinigung von Alt- und Bestandssystemen?</h5><p>Ich bin froh über diese diversen Schlagworte auf den Fluren unserer Branche. Ohne Einbezug der verschiedenen Trends wird es für Versicherer sehr schwierig, ein Bild für die eigene Zukunft zu entwickeln. Je breiter die Grundlage, desto detaillierter und abgerundeter wird das Eigenbild. Diese Trends reflektieren nur die aktuellsten Entwicklungen auf der Technik- und Kundenseite und bringen interessante Ansätze, mit denen man sich wenigstens intellektuell befasst haben muss, um die richtigen Antworten in Bezug auf die eigene Systemlandschaft zu finden.</p><h5>Nun hat die Pandemie in der Digitalisierung einiges angestoßen. Wird das ein dauerhafter Prozess?</h5><p>Covid-19 war und ist eine sehr unangenehme Erfahrung für uns alle. Gleichzeitig ist die Pandemie aber auch ein positiver Katalysator in einigen Bereichen. Die Flexibilisierung der Arbeitswelt zum Beispiel ist eine Entwicklung, die lange sehr schleppend voranging und nun schnell Fahrt aufgenommen hat. Gleiches gilt für den Breiteneinsatz von Videokonferenzen oder die Akzeptanz von digital unterzeichneten Dokumenten. Diese Errungenschaften werden uns dauerhaft erhalten bleiben. Gleichzeitig würde es mich freuen, wenn wir das positive Beispiel der Entwicklungs- und Adaptionsgeschwindigkeit in der Pandemie als Vorbild für weitere Digitalisierungsschritte nehmen würden.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Wir kennen Ihre Begeisterung für Technik und Digitales. Wie viel lässt sich von Ihren Ideen konkret in der Praxis umsetzen?--><h5>Wir kennen Ihre Begeisterung für Technik und Digitales. Wie viel lässt sich von Ihren Ideen konkret in der Praxis umsetzen?</h5><p>Ich liebe ein Zitat von Steve Jobs in diesem Zusammenhang: „Stay hungry, stay foolish!“ Aus meiner Sicht ist das ein wunderbarer Ansatz. Hungrig bleiben, neue Dinge zu machen, und dabei Raum für echte Innovation schaffen. Diesen Ansatz verfolgen wir auch in Bezug auf Technik und Digitales bei uns, und das kommt auch mir sehr entgegen, weil wir bei Markel Ideen schnell umsetzen. In jedem Fall lernen wir immer etwas Neues und schaffen zum Teil wirklich tolle neue Lösungen.</p><h5>Wagen Sie auch mal den Schritt: „Wir verändern radikal“ oder „Wir beginnen von vorne“?</h5><p>Wir verfolgen eigentlich immer die Idee, Dinge nicht nur ein bisschen zu verbessern, sondern die Nutzer mit neuen Lösungen zu begeistern. Das erfordert allerdings eine offene Denkweise – im Sinne von radikaler Veränderung oder einem neuen Ansatz. Wir haben einige Beispiele auf der Technik- oder Produktseite, wo wir sicherlich einen für unsere Branche ungewohnten Weg gegangen sind. Das macht uns aus und das wollen wir uns auch in jedem Fall bewahren, weil es auch Teil unserer Innovationskultur ist.</p><h5>In Richtung Vertriebspartner haben sich Ihre Bestrebungen in einem noch jungen Markel Maklerportal niedergeschlagen. Wie ist der aktuelle Stand, welche weiteren Pläne gibt es dafür?</h5><p>MarkelNow ist ein gutes Beispiel für eine Neuerung, bei der wir bemüht sind, nicht nur etwas gut zu machen, sondern unsere Makler zu begeistern. In MarkelNow kann der Makler zu all unseren Produkten jederzeit ein Angebot oder gleich eine fertige Police erstellen. Nicht nur die Breite ist einzigartig für einen Spezial­versicherer in Deutschland, sondern auch die einfache und intuitive Bedienung ist besonders. Wir entwickeln unsere Plattform mit großer Geschwindigkeit weiter. Demnächst werden wir neben dem jetzt schon möglichen Upselling und dem Jahresmeldeprozess Änderungen über MarkelNow ermöglichen. Den Königsschritt der Vernetzung mit den verschiedenen Maklerverwaltungsprogrammen sind wir ebenfalls bereits angegangen. Es wird also noch einiges kommen, MarkelNow macht aber schon heute eine Menge Spaß.</p><h5>Für Maklerbetriebe stellt sich die Frage, wie sie mit einer Vielzahl von Versicherer-Portalen zurechtkommen. Sehen Sie da Fortschritte?</h5><p>Aktuell entwickelt unsere Branche Frontend-Lösungen, die einen guten Prozess ermöglichen, wenn der Makler bereit ist, Daten strukturiert zu erfassen. Unserer Meinung nach kann das nur ein erster Schritt in eine richtige Richtung sein. In einer weiteren Entwicklungsstufe muss der Versicherer dem Makler einen optimalen Prozess anbieten. Unabhängig davon, ob der Makler eine E-Mail mit einem Antrag an den Versicherer schickt, über das Maklerportal des Versicherers einen Vorgang erledigt oder in seinem MVP einen Prozess im System des Versicherers anstößt, darf perspektivisch keinen Unterschied machen. Der Versicherer muss all diese Varianten mit gleicher Qualität und Geschwindigkeit anbieten. Insofern sehe ich Fortschritte, aber noch eine Strecke zur echten Begeisterung!</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Markel ist ein Spezialversicherer in der gewerblichen Haftpflichtver­sicherung. Das Thema gewinnt an Bedeutung. Profitiert Markel davon?--><h5>Markel ist ein Spezialversicherer in der gewerblichen Haftpflichtver­sicherung. Das Thema gewinnt an Bedeutung. Profitiert Markel davon?</h5><p>Die Bedeutung von Haftpflicht­risiken nimmt auch unserer Wahrnehmung nach zu. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Mit unserer klaren Fokussierung auf gewerbliche Haftpflichtrisiken profitieren wir als Spezialversicherer von dieser Entwicklung. Das macht uns aber nicht träge in unserem Anspruch, immer besser zu werden und noch bessere Lösungen anbieten zu können.</p><h5>Können Sie sich auch Erweiterungen in andere Bereiche vorstellen?</h5><p>Wir sind und bleiben Spezialversicherer. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht auch andere Bereiche vorstellen können. Naheliegend ist für uns die Betriebshaftpflichtversicherung, wo wir unser Angebot deutlich ausweiten wollen. Drei große Themen treiben uns aktuell besonders an. Zum einen wollen wir die persönliche Betreuung unserer Maklerpartner in der Fläche deutlich verbessern und als qualifizierter Gesprächspartner auf Augenhöhe mit unseren Maklerpartnern neue vertriebliche Ansätze entwickeln und umsetzen. Die Weiterentwicklung von MarkelNow zur Verbesserung der digitalen Zusammenarbeit mit dem Makler ist ein weiteres wichtiges Thema. Schlussendlich möchten wir unseren erfolgreichen Ansatz aus der Berufs- und Vermögensschadenhaftpflicht auch anwenden, um marktführende Produkte in der Betriebshaftpflicht für ausgewählte Zielgruppen zu entwickeln. Sie sehen: Wir haben bei Markel weiterhin viel vor.</p><h5>Das Interview begann mit der Frage, wie die Zukunft der Versicherer in der digitalen Welt aussieht. Enden wollen wir mit der Frage: Wie sieht konkret die Zukunft von Markel in Deutschland aus?</h5><p>In einem Wort: sonnig! Spaß beiseite, wir haben ein sensationelles Team mit vielen super Ideen und einer starken Innovationskultur, eine tolle Zusammenarbeit mit vielen Maklern in Deutschland und einen Markt, der uns viele Möglichkeiten bietet. Was kann man sich mehr wünschen?</p><h5>Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem <a target="_blank" href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-08–2021/65793634" target="_blank" >ePaper.</a></h5><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Markel</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/9EB365FF-20EC-435C-B8E1-52DDE5D66CC7"></div>

 

„Makler werden sich auf einen Intermediär konzentrieren“

Die VEMA eG und ihre Partnerbetriebe trotzen der Corona-Pandemie. Die Genossenschaft konnte in der Vergangenheit immer weitere Maklerbetriebe anbinden und sieht gute Chancen für die Weiterentwicklung auch in einem sich konsolidierenden Markt.

Interview mit Andreas Brunner und Hermann Hübner, Vorstände der VEMA Versicherungsmakler Genossenschaft eG
Seit einigen Monaten erleben wir, dass mittelständische Versicherungsmakler zu einer Asset-Klasse von Private-Equity-Investoren werden. Wie ordnen Sie das ein?

Hermann Hübner: Im Wesentlichen zeigt das, wie unheimlich viel Kapital am Markt in unserem Niedrigzinsumfeld nach attraktiven Anlagemöglichkeiten sucht. InsurTechs versuchen seit Jahren recht erfolglos, sich in der Versicherungsbranche durchzusetzen, und müssen immer mehr an neuem Fremdkapital einsammeln, um weitermachen zu können. Da wurde und wird so unverständlich viel Geld verbrannt, das niemals zurückfließen kann. Da sind etablierte Versicherungsmaklerbetriebe mit einer funktionierenden Maschinerie und echten Erträgen das wesentlich interessantere Investment. Da folgt die erste Rendite bereits zum Ende des nächsten Geschäftsjahrs. Wir von der VEMA sind bei den größer werdenden Maklergruppen ein gefragter Partner, weil wir die notwendigen Digitalisierungsschritte mit unseren Diensten hervorragend unterstützen können.

Sie berichten, dass VEMA-Makler gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Trotzdem scheint Covid-19 zu einer – eigentlich schon lange erwarteten – Konsolidierung zu führen, oder?

Andreas Brunner: Die Anzahl registrierter Versicherungsmakler ist in den vergangenen Jahren immer relativ konstant geblieben. Die Umsätze der Maklerkollegen wuchsen aber immer stärker als der Markt. Das zeigt, dass das Geschäftsmodell „Versicherungsmakler“ dauerhaft funktioniert und mehr als tragfähig ist. Zu Konsolidierungen bei Versicherungsmaklern kommt es daher normalerweise auch nicht aus Gründen des Kostendrucks, sondern vielmehr im Rahmen der Betriebsnachfolge.

Ein gut laufender Maklerbetrieb mit einem gesunden Bestand kostet sein Geld – Private-Equity-Investoren fällt es oft leichter, einen angemessenen Firmenwert auch zu bezahlen. Bei kleineren und mittleren Maklerhäusern, die zumeist noch inhabergeführt sind, beobachten wir aber, dass es doch überwiegend Betriebsnachfolger aus den eigenen Reihen sind, die ihre Chance bekommen, die Firma in die Zukunft zu führen. Natürlich unterstützen wir unsere Kollegen bei der internen und externen Betriebsnachfolge auf vielfältige Weise.

Macht sich ein Maklerdienstleister an der Stelle aber nicht vielleicht doch auch Sorgen?

Hermann Hübner: Nein, Sorgen machen wir uns da in keiner Weise. Wir sehen da eher die Chancen. Bei Konsolidierungen waren wir immer gefragter Partner, insbesondere dann, wenn ein Unternehmen die VEMA aktiv genutzt hat. Überdies werden die Vorteile, die wir bieten können, weiter in die Gruppe hinein­getragen, was für uns natürlich nicht negativ ist. Wir sind davon überzeugt, dass sich Versicherungsmakler vermehrt auf einen „Intermediär“ konzentrieren, der ein weitgehendes Dienstleistungsangebot hat, das passt. Da unser Geschäftsmodell nicht auf „Pooling“ ausgerichtet ist, können wir bei Zusammenschlüssen von Maklerhäusern sehr gut punkten.

Dann schildern Sie uns doch mal: Wie ist die VEMA bisher durch die Corona-Pandemie gekommen?

Andreas Brunner: Als es so richtig losging, hatten wir in den Deckungsnoten unserer Tarifrechner schon einen deutlichen Einbruch. Das war so März und April 2020, also in der Phase der Orientierung, wie man mit der neuen Situation umgeht und sich arrangiert. Wir stellten fast sofort Hilfestellungen bereit und informierten über betriebsorganisatorische Dinge, stellten Technik zur Videoberatung – VEMA-Live – bereit und alles, was zur Kundenkommunikation nötig war. Dadurch konnten unsere Maklerkollegen schnell einen neuen Rhythmus für ihre Arbeit finden und sich wieder der Betreuung ihrer Kunden zuwenden. Bereits im Mai hatten wir bei den Deckungs­noten wieder den Stand des Vorjahres erreicht und bis Jahresende schlossen wir mit fast 10% mehr Deckungsnoten gegenüber 2019 ab. Das gilt nur für Komposit, nur direkt über unsere Tarifrechner, ohne Betrachtung Kfz.

Stornos im Lebenbereich verzeichneten wir nur vereinzelt. Man kann sagen, ab Mitte 2020 ging es wie gewohnt, wenn auch auf neuen Wegen und mit neuen Mitteln, einfach weiter. Das hält für 2021 bisher so an. Betriebsintern waren wir technisch ohnehin bereits so aufgestellt, dass nahezu alle Bereiche unserer Firma onlinebasierend arbeiteten. So war es einfach, die Belegschaft fast komplett vom Home-Office aus arbeiten zu lassen. Negative Auswirkungen auf unsere Servicestandards oder die Arbeitsleistung konnten wir dabei auch keine ausmachen.

Momentan führen wir eine betriebswirtschaftliche Auswertung unter unseren Maklern durch. Auch diese spiegelt eine positive Grundstimmung wider. So gaben 63% der Teilnehmer an, dass sich ihr Jahresumsatz 2020 gegenüber dem Vorjahr gesteigert hat. Und auch was das laufende Jahr angeht, geht bereits jetzt deutlich über die Hälfte der Kollegen von einer weiteren Steigerung aus.

Was lässt Sie hoffen, dass Sie und die Maklerbetriebe im Allgemeinen weiterhin gut bestehen können?

Hermann Hübner: Wir hoffen nicht, sondern wir wissen, dass der klassische Versicherungsmakler in Verbindung mit einem starken Intermediär wie der VEMA eine sehr erfolgreiche Zukunft haben wird. Ausschließlichkeitsvertriebe werden durch das eingeschränkte Produktangebot verlieren, rein digitale Anbieter werden sich nicht durchsetzen. Und alle brauchen persönliche Berater für spürbare Erfolge. Bankberater waren noch nie wirklich gute Versicherungsverkäufer – klammert man die Lebensversicherung mal aus. Bei den FinTechs braucht es das aktive Signal des überwiegend sehr jungen Kunden, deshalb wird sich da nicht viel tun. Bedeutende Marktplayer kann man an einer Hand abzählen. Die Zukunft für Versicherungsmakler sieht rosig aus.

Nun kommen die Bundestags­wahlen und eventuell geht damit ein Regierungswechsel einher. Sehen Sie dem entspannt entgegen oder fürchten Sie sogar bestimmte Konstellationen?

Andreas Brunner: Seit mindestens 20 Jahren gab es keine politische Entscheidung bezogen auf die Versicherungsbranche mehr, die als positiv bewertet werden kann. Dabei war es recht egal, wer die Regierung bildete. Die Branche hat immer reagiert und sich darauf eingerichtet. So wird es auch mit der nächsten Regierung sein. Natürlich können einem bei Durchsicht des ein oder anderen Wahlprogramms die Haare zu Berge stehen – aber keine Partei wird alleine regieren können und spätestens wenn Wahlprogramm auf Realität trifft, kommt alles anders als gedacht. Es bringt wenig, bereits jetzt Energien in „Was-wäre-wenn-Denkspiele“ zu investieren.

Wo sich bei uns die Stirnfalten bilden, ist, dass ein Staat, der sich auch in „guten Jahren“ immer mehr verschuldet hat und die Zinsen gedrückt halten muss, da er sie sonst nicht mehr bedienen kann, als Heils­bringer für eine eigene kapitalgedeckte Altersvorsorge aufschwingt. Die Gelder in einem Staatsfonds für die Altersvorsorge werden früher oder später auch zweckentfremdet werden.

Wir sehen den Staat zwischenzeitlich als „Raupe Nimmersatt“. Eine Kehrtwende zu mehr Eigenverantwortung und weniger staatlicher Bürokratie und Fürsorge wäre notwendig. Selbstständigkeit muss sich wieder lohnen. Da sehen wir aber leider bei keinem Regierungsbündnis einen wirklichen Trend in diese Richtung.

Die Digitalisierung ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Es geht voran, aber schleppend und mancherorts wohl auch schmerzvoll. Wie weit sind Versicherer und Makler in der digitalen Kommunikation noch auseinander?

Hermann Hübner: Wir können nicht feststellen, dass es schleppend vorangeht. Aktuell ist ein guter Stand gegeben. Die Anträge in den Massensparten werden meist digital angeliefert und automatisiert verarbeitet – da haben unsere VEMArechner einen merklichen Anteil daran. Druckstücke landen digital in der VEMA-Postbox, um nur ein Beispiel zu nennen.

Natürlich ist noch richtig „Luft nach oben“ – da sind auch wir gut dabei. Für die Digitalisierung braucht es Intermediäre wie VEMA. Da wird nichts direkt zwischen Versicherer und kleinen oder mittelgroßen Versicherungsmaklern laufen.

Was sind hier Ihre nächsten Schritte?

Hermann Hübner: Basierend auf dem zentralen Dokumentenabruf in der VEMA-Postbox arbeiten wir derzeit weiter an der Auswertung dieser Dokumente, um Automatismen für die nächsten logischen Schritte darstellen zu können. In der Praxis kann dies dann zum Beispiel so aussehen, dass ein Makler eine Mail von uns erhält, in der mitgeteilt wird, dass bei diesen 100 Privathaftpflichtverträgen eine Bestandsaktualisierung auf den aktuellen Tarif möglich ist. Möchte der Makler das, genügt ein Klick und unser System nimmt alles Nötige vor und informiert die Kunden per Mail. Auch in Sachen Bestandsarbeit werden sich hier viele Möglichkeiten wie zum Beispiel Upselling-Aktionen auftun.

Die Weiterbildung für Makler ist ein großes Thema der VEMA. Nun hören wir stetig, dass die IHKs bei der Anerkennung von Seminaren genau hinsehen. Können Sie das bestätigen?

Andreas Brunner: Anfangs wirkte es, als ob die IHKs selbst noch nicht so genau wüssten, wie die Kontrolle der Weiterbildungspflichterfüllung dargestellt und umgesetzt werden soll. Das führte zu mehreren oft nicht nachvollziehbaren Aussagen und Entscheidungen. Inzwischen scheint man seinen Weg gefunden zu haben. Den genauen Blick auf Seminarinhalte können wir bestätigen.

Wir empfehlen den Maklern, mehr Zeit in Fortbildungen über die VEMAakademie zu investieren, dann sind sie auf der sicheren Seite und haben keine Diskussionen mit der örtlichen IHK, wenn die einen Schulungsinhalt nicht akzeptiert. Die meisten VEMA-Partner gehen so damit um.

Haben Sie denn eigene Erfahrungen damit gemacht?

Andreas Brunner: Fälle, bei denen die Akzeptanz der Weiterbildungszeit unserer Angebote angezweifelt wurden, kennen wir nur vereinzelt. In der Regel konnten solche Zweifel mit Übersendung der Schulungsinhalte dann auch ausgeräumt werden.

An die VEMA sind einige Gewerbemakler angeschlossen. Wie sehr waren diese von dem Thema der Betriebsschließungsversicherung betroffen?

Hermann Hübner: Das Thema wird medial überbewertet. Im Durchschnitt dürfte jeder Vermittler nur um die zwei Verträge im Bestand haben. Erklärt man einem betroffenen Kunden, dass die Betriebsschließungsversicherung nie für Pandemien gedacht war, und erläutert alle Hintergründe, dann entschließen sich viele, einen Vergleich anzu­nehmen und nicht zu klagen. Man wird sehen, wie der BGH entscheidet. Ich ziehe den Hut vor den Versicherern, die die Ansprüche vollständig beglichen haben. Keine Selbstverständlichkeit für mich.

Was glauben Sie, wie hoch ist der bleibende Imageschaden der Branche?

Hermann Hübner: Ich sehe keinen Imageschaden. Das Thema wird größtenteils nur innerhalb der Branche hochgespielt.

Erwarten Sie eine Eintrübung der Maklergeschäfte aufgrund möglicher Insolvenzen im Gewerbebereich oder anderer Einflüsse?

Andreas Brunner: 2020 hatten wir einen Tiefstand an Insolvenzen und auch 2021 erwarten wir keine steigenden Insolvenzen. Im Gegenteil – viele Firmen nutzten die Pandemie, um sich besser für die Zukunft aufzustellen.

2021 wird also mit Blick auf die Geschäftszahlen wieder ein gutes Jahr für die VEMA?

Andreas Brunner: Ja.

Hermann Hübner: Ja, absolut.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.

Bild oben:  © sdecoret – stock.adobe.com; Porträtfotos: © VEMA

 
Interview mit
Andreas Brunner
Hermann Hübner

Modellbahnversicherung: Märklin und Mannheimer kooperieren

ARTIMA, die Kunst- und Sammlungsversicherung der Mannheimer, hat eine Spezialversicherung für Modellbahnen im Angebot. Bei deren Entwicklung griff ARTIMA auf das Know-how von Märklin zurück. Nun haben ARTIMA und der Modelleisenbahnhersteller eine Zusammenarbeit vereinbart.

Modellbahnen wurden bis Anfang 2021 auf Wunsch über eine Hausratversicherung abgedeckt, was nicht immer ausreichend war. ARTIMA, die Kunst- und Sammlungsversicherung der Mannheimer Versicherung AG, bietet auch eine eigene Versicherungslösung für Modellbahnen. Bei der Entwicklung der Speziallösung griff ARTIMA auf die Erfahrungswerte und das Fachwissen von der Gebr. Märklin & Cie. GmbH zurück. Das 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründete Unternehmen entwickelte sich von einer kleinen Fabrik für Blechspielwaren zum heute weltweit bekannten Marktführer im Modellbahnbereich. Im Austausch mit den Experten von Märklin konzipierte ARTIMA ein eigenes Bedingungswerk für die Bedürfnisse der Zielgruppe Modellbahnsammler und -landschaftsbauer: „ARTIMA für Modellbahnen“.

Spezielle Modellbahnenversicherung

Als Allgefahrenversicherung deckt die spezielle Modellbahnenversicherung Schäden an Lokomotiven, Waggons und an individuell gebauten Modelllandschaften und Konstruktionen ab. Eingeschlossen ist das elektro-/digitaltechnische Zubehör sowie die Wiederaufbaukosten für die Modelllandschaft nach einem Schadenfall. Die wenigen Ausschlüsse sind im Bedingungswerk explizit aufgeführt.

Sonderkonditionen für Clubmitglieder von Märklin

Die Versicherung steht jedem Modellbahner offen. Im Rahmen der Kooperation, die ARTIMA und Märklin nun bekannt gegeben haben, sollen Clubmitglieder von Märklin profitieren. Mit der Zusammenarbeit wird das Thema „Sammlerwerte sichern und schützen“ im Bereich der ARTIMA®-Modellbahnenversicherung zum Nutzen der Märklin-Clubmitglieder nachhaltig ausgebaut.

„Wir sind immer auf der Suche nach Kooperationen, die für unsere Clubmitglieder von Nutzen sind. Eine spezielle Versicherung für die oft sehr wertvollen Modellbahnen und Modelllandschaften im Innen- und Außenbereich ist sehr sinnvoll. Deshalb hat Märklin nicht gezögert, als es darum ging, bei der Entwicklung von diesem Spezialangebot beratend zu unterstützen. Die Versicherung steht zwar jedem Modellbahner offen, unsere Mitglieder des INSIDER Clubs, des TRIX Clubs und des LGB Clubs profitieren im Rahmen dieser Kooperation jedoch besonders durch die vergünstigten Sonderkonditionen“ , erklärt Jörg Iske, Leiter Marketing bei Gebr. Märklin & Cie. GmbH.

„Während der Entwicklungszeit des Modellbahn-Spezialkonzeptes zeigten sich für mich viele verbindende Elemente zwischen Märklin und ARTIMA. So wie Märklin mit Sorgfalt und Präzision Modelle für den Design-, Technik- und Bahnenthusiasten erstellt, bietet ARTIMA die Sicherheit eines gründlich konzipierten und besonders umfassenden Schutzes. In beiden Fällen sind die Kunden Sammler, die mit Herzblut ihrer Leidenschaft nachgehen. Beide Marken stehen für ein besonderes Zielgruppenverständnis und Marktführerschaft in ihren Spezialgebieten. Ich bin deshalb sehr überzeugt von dieser Kooperation“, so Birgit Rolfes, Leiterin ARTIMA. (tk)

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InsurTech FINLEX erhält Millionen frisches Kapital

Mit BlackFin Capital Partners als Lead-Investor und Segenia Capital als Co-Investor hat das Frankfurter InsurTech FINLEX zwei Kapitalgeber an Land gezogen und eine Finanzierungsrunde über 8 Mio. Euro abgeschlossen. Mit dem Kapital sollen die Plattform ausgebaut und die Produktpalette erweitert werden.

Frisches Kapital für FINLEX, um den Wachstumskurs weiter voranzutreiben: Das Frankfurter InsurTech hat eine 8-Millionen-Series-A-Finanzierung abgeschlossen. Angeführt wird die Runde von dem paneuropäischen und auf die Finanzbranche fokussierten Fonds BlackFin Capital Partners als Lead-Investor und der Beteiligungsgesellschaft Segenia Capital als Co-Investor. Wie das InsurTech weiter mittelt, führen alle bestehenden Anteilseigner ihre Beteiligung fort und die Gründer behalten die deutliche Mehrheit am Unternehmen.

Versicherungsplattform für Gewerbe- und Industriekunden

FINLEX bietet eine Online-Versicherungsplattform für Gewerbe- und Industriekunden mit dem Fokus auf Financial Lines wie D&O-, Cyber-, Strafrechtsschutz- und PI-Versicherungen. Für Gewerbemakler ist eine White-Label Lösung im Angebot, um eine digitale Infrastruktur mit erforderlichen Informationen und Tools zu bauen. Versicherern ermöglicht die Plattform das automatisierte Underwriting für Financial Lines-Produkte und Zugang zu führenden Industriemaklern in Deutschland.

„Wir sind vollkommen von der Dynamik des Marktes für Financial Lines überzeugt, einschließlich der Cyberversicherung, für die es einen klaren Bedarf gibt. Dank der Qualität der Plattform, der unübertroffenen Marktkenntnisse des Gründerteams und der Unterstützung durch BlackFin ist FINLEX bestens positioniert, um eine führende Rolle in Europa zu spielen“, erklärt Maxime Mandin, Investment Director bei BlackFin.

 „Wir sind beeindruckt von den Gründern und ihrer Plattformlösung, die auf einzigartige Weise Versicherungsmakler und Versicherer zusammenbringt und dadurch zu effizienten, automatisierten und gleichzeitig maßgeschneiderten Financial-Lines-Versicherungslösungen, wie D&O und Cyber für Firmenkunden, führt. FINLEX ist nun gut aufgestellt für weiteres Wachstum“, ergänzt Carsten Radtke, Managing Director bei Segenia Capital Management GmbH.

Ausbau der Plattform und Erweiterung der Produktpalette

Das zusätzliche Kapital soll insbesondere in den Ausbau der Plattform und die Erweiterung der Produktpalette fließen. So sollen weitere Dienstleistungen und Funktionen sowie neue Schlüsseltechnologien hinzukommen. Bis zum Spätsommer 2022 plant FINLEX, seine Mitarbeiterzahl zu verdoppeln. „Mit dieser Finanzierung können wir unser dynamisches Wachstum beschleunigen, unsere Technologieplattform auf die nächste Stufe heben sowie unsere Kernproduktpalette auf dem lokalen Markt stärken und ausbauen“, betont Sebastian Klapper, Gründer und Geschäftsführer von FINLEX. (tk)

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Gothaer veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht

Anfang August hat die Gothaer ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Das Unternehmen will damit zeigen, dass es seinen Anspruch, „Glaubhaft nachhaltig“ zu sein, sehr ernst nimmt.

<p>Die Hochwasserkatastrophe als Folge des menschengemachten Klimawandels zeigt einmal mehr, wie zentral der Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken für Versicherungen ist. Um das Thema im Unternehmen voranzutreiben, hat der Gothaer Konzern im Januar 2020 einen eigenen Bereich Nachhaltigkeitsmanagement gegründet. Unter der Leitung von Svetlana Thaller-Honold wird hier die Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt und gemeinsam mit einem das gesamte Unternehmen umspannenden Netzwerk umgesetzt.</p><p>Anfang August hat die Gothaer nun ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. „Wir wollen mit dem Nachhaltigkeitsbericht zeigen, dass wir unserem Anspruch, ‚Glaubhaft nachhaltig‘ zu sein, sehr ernst nehmen. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit im gesamten Gothaer Konzern zu implementieren. Dazu zählen die Kapitalanlage, unsere Produkte, CO<sub>2</sub>-neutrale Standorte und die Förderung von Nachhaltigkeit in der Gesellschaft“, so Svetlana Thaller-Honold. Im Jahr 2020 konnten in allen drei Feldern bereits erste Meilensteine erreicht werden. So hat die Gothaer mittlerweile 1,3 Mrd. Euro in erneuerbare Energien investiert, die CO<sub>2</sub>-Emissionen seit 2018 um 26% auf 13.329 t reduziert und im Jahr 2020 die Gothaer Stiftung zur Förderung von Nachhaltigkeit gegründet.</p><p>Der Bericht wurde gemäß Berichtstandard des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Der DNK umfasst 20 Kriterien zu den Bereichen Strategie, Prozesse, Umwelt und Gesellschaft. Das berichtende Unternehmen muss ausführlich darlegen, welche Ziele und Managementkonzepte es in den jeweiligen Bereichen verfolgt und anhand vorgegebener Indikatoren die Fortschritte darlegen. Die Entsprechenserklärungen werden in der DNK-Datenbank der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Damit sind sie vergleichbar und es wird maximale Transparenz hergestellt.</p><p>Auch in Bezug auf die Kapitalanlage rückt das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus: Seit 2018 berücksichtigt der Gothaer Konzern explizit ökologische und soziale Aspekte sowie Kriterien der Unternehmensführung (ESG-Kriterien). Nach dem Beitritt zu UN PRI, einer Initiative rund um Prinzipien für verantwortliches Investieren, im Mai 2020 ging die Gothaer im September 2020 mit der Mitgliedschaft bei dem Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Kapitalanlage. GRESB ist das führende Bewertungssystem zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance von Immobilienunternehmen und Immobilienfonds. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/1C1893E2-D1E8-4263-8D13-4AC43A8E8EE8"></div>