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Assekuranz bAV allgemein

Besitzstände in der bAV antasten – ja oder nein?

Erworbene Ansprüche älterer Arbeitnehmer sollen bestehen bleiben, werden teils aber auch als Hürden für gerechtere Betriebsrenten betrachtet, ergibt eine Aon-Studie, die sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber zum Thema befragt hat.

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber halten Besitzstandsdenken für eine Hürde, um eine gerechtere Altersversorgung zu erreichen – theoretisch. In der Praxis aber sind die meisten dafür, in der bAV die erworbenen Rentenansprüche der älteren Generation nicht anzutasten. Das zeigt jedenfalls die aktuelle Aon-Studie „Generationengerechtigkeit und Altersversorgung“, für die und 1.000 Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und 119 Führungsverantwortliche befragt wurden.

Demnach sagen 72% der Arbeitnehmer, dass weniger Besitzstandsdenken in der bAV allen Arbeitnehmern nutzen würde. Ein genauso großer Anteil (73%) aber findet, dass ältere Arbeitnehmer ihre Ansprüche auch verdient haben.

Laut der Aon-Studie sehen also mit 72% sogar mehr Arbeitnehmer als Arbeitgeber (58%) Besitzstandsdenken, also das Recht auf bereits erworbene Ansprüche, als hinderlich für notwendige Änderungen in der bAV an. Und es sind auch mehr Arbeitnehmer (57%) als Arbeitgeber (47%), die einen solidarischen Beitrag älterer Mitarbeiter für notwendig halten, um eine gerechtere Altersversorgung in der Praxis umzusetzen. Im gleichen Zug aber will die große Mehrheit der Arbeitnehmer (82%) und der Arbeitgeber (87%) am Bestandsschutz für Versorgungsansprüche seitens der älteren Arbeitnehmer festhalten.

„Eine für alle gerechte Lösung ist nicht einfach“, kommentiert Simon Mayer, Principal bei Aon. „Die Wunschvorstellung scheint zu sein ,Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.‘ Das darf aber nicht dazu führen, aus Angst vor Konflikten gar nichts zu tun.“ Die Studie verdeutliche, dass der Generationenkonflikt im deutschen Rentensystem beginne, das Klima in den Unternehmen zu belasten. Insbesondere unter jüngeren Arbeitnehmern mache sich Unmut über die künftige Altersversorgung breit. Die bAV biete jedoch viel kreativen Handlungsspielraum, um zu neuen, wirksamen Lösungen zu kommen, die gerechter für alle seien. Dieser Spielraum müsse nur konsequent genutzt werden, so Mayer weiter. (ad)

Bild: © Beholder – stock.adobe.com

 

Altersvorsorge: Undurchsichtiger Förderdschungel für Sparer

Einer DIA-Studie zufolge ist das System zur Förderung der Altersvorsorge in Deutschland für Sparer nicht durchschaubar. Sie könnten bei der Wahl eines Weges nicht einschätzen, welcher für ihre Situation der effizienteste sei. Zudem führe der enorme staatliche Förderaufwand nicht zu den erwarteten adäquaten Effekten.

<p>Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat in Kooperation mit dem FinTech myPension und der V.E.R.S. Leipzig GmbH eine Studie durchgeführt, in deren Rahmen anhand von fünf Musterfällen die Nettorenten untersucht wurden, die sich in den einzelnen Altersvorsorge-Förderwegen Entgeltumwandlung mittels Direktversicherung, Riester-Rente, Basisrente und private Rentenversicherung bei gleichem Nettoeinkommen (nach der Einzahlung in den Altersvorsorgevertrag) ergeben. Auch eine Bestandsaufnahme des deutschen Altersvorsorgesystems, die zugleich Probleme und Herausforderungen in den drei Altersvorsorgeschichten benennt und deren Komplexität aufzeigt, ist in der Studie „Was für Sparer übrig bleibt“ zu finden. </p><p>Demnach stellt das System zur Förderung der Altersvorsorge in Deutschland mit seinen unterschiedlichen Förderwegen und Belastungen mit Abgaben im Alter für Sparer als undurchdringlichen Förderdschungel dar. Die Sparer können der Studie zufolge bei der Wahl eines Weges nicht einschätzen, welcher für ihre Situation der effizienteste ist. Zudem bringt der enorme staatliche Förderaufwand nicht die erwarteten adäquaten Effekte. So führen zum Beispiel vermeintlich stark geförderte Sparformen wegen Einbußen bei der gesetzlichen Rente und der Abgabenbelastung im Alter zu vergleichsweise niedrigen Nettorenten.</p><h5>Besteuerung bremst Entgeltumwandlung aus</h5><p>Die Musterberechnungen belegen die signifikanten Einbußen bei der gesetzlichen Rente durch die Entgeltumwandlung in der bAV und die hohen Abgaben im Alter auf Betriebsrenten. Diese beiden Faktoren und die wegen der vorgeschriebenen Beitragsgarantie konservative Kapitalanlage der Direktversicherung führen dazu, dass trotz der bevorzugten Förderung in der Ansparphase die betriebliche Rente in allen betrachteten Musterfällen beim Vergleich unterliegt.</p><p>Die private Rentenversicherung, die vermeintlich die niedrigste staatliche Förderung erhält, erweist sich der DIA-Studie zufolge für die Sparer attraktiver als erwartet: Sie führt in der Mehrzahl der durchgeführten Musterberechnungen zu einer höheren Nettorente als die Vergleichsalternativen. Grund dafür sind laut Studienverfasser die niedrige Ertragsanteilsbesteuerung und die höhere Rendite wegen der freieren Kapitalanlage in der Ansparphase.</p><p>Beim Vergleich der Entgeltumwandlung mittels Direktversicherung in der bAV mit einer privaten Rentenversicherung ergab sich in der DIA-Studie, dass die bAV-Lösung für alle betrachteten Musterfälle schlechter abschneidet. Selbst in Szenarien mit einer Renditeerwartung von unter den gegebenen Markt- und Produktbedingungen unrealistischen 6%, liegen die Nettorenten noch unterhalb der vergleichbaren Ergebnisse einer privaten Rentenversicherung. Die Förderung in Form des Bruttosparens verfehlt aus Sicht des Sparers damit ihre Wirkung. Hinzu kommen die geringere Portabilität bei einem Arbeitgeberwechsel, wodurch gegebenenfalls im Laufe eines Berufslebens mehrere Verträge mit wiederholten Abschluss- und Vertriebskosten anfallen. Dies schmälert die Rendite zusätzlich.</p><p>Bei der Riester-Rente offenbaren sich zwischen den einzelnen Musterberechnungen in der DIA-Studie große Unterschiede: Für ein Geringverdiener-Ehepaar mit Kindern ist diese Form der geförderten Altersvorsorge aufgrund der Zulagen lohnenswert. Für die anderen Musterfälle müsste die Rendite jedoch 5% oder mehr betragen, um mit der privaten Rentenversicherung mithalten zu können – eine Rendite, die wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Beitragsgarantie gegenwärtig nicht zu erreichen ist. </p><p>Die Basisrente erweist sich laut Studie als effiziente Altersvorsorge für Selbstständige. Auch Topverdiener schneiden mit der Basisrente im Vergleich zu einer privaten Rentenversicherung erkennbar besser ab. Allerdings müssen sie dafür die geringere Flexibilität einer Basisrente in Kauf nehmen, deren Verfügbarkeit stark eingeschränkt ist. Dieser Einwand gilt für die anderen untersuchten Musterkunden in noch viel stärkeren Maß, da in ihrem Fall die Basisrente nur geringfügig höher ist und sich mit diesem Unterschied der Verzicht auf Flexibilität kaum rechtfertigen lässt.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Konsolidierung des Altersvorsorgesystems und Mentalitätswandel bei Sparern vonnöten --><h5>Konsolidierung des Altersvorsorgesystems und Mentalitätswandel bei Sparern vonnöten </h5><p>Die DIA-Studie stützt die Forderung nach einer Vereinfachung und Konsolidierung des hochkomplexen deutschen Altersvorsorgesystems. Ein weiterer Ausbau des bestehenden Systems hingegen, zum Beispiel um eine in den Wahlprogrammen mehrerer Parteien geforderte Staatsfondslösung, verkompliziere die Situation für die Altersvorsorgesparer zusätzlich.</p><p>Bei der Beurteilung der geförderten Altersvorsorge, so eine weitere Aussage der Studie, sei die zu erwartende Rendite von größerem Einfluss als die eigentliche Förderung. Das spiegele sich im guten Abschneiden der privaten Rentenversicherung wider. Bei den Altersvorsorgeformen, die aufgrund regulatorischer Beschränkungen eine deutlich konservativere Kapitalanlage fahren müssten, sei die Förderung nicht in der Lage, den daraus entstehenden Nachteil zu kompensieren. Daher ist es den Studienautoren zufolge dringend geboten, auch in der bAV mehr Freiheiten bei der Gestaltung von Betriebsrentenzusagen zu gewähren und zum Beispiel die Beitragszusage mit Mindestleistung neu zu definieren.</p><p>Neben regulatorischen Veränderungen sei aber auch ein Mentalitätswandel unter den Altersvorsorgesparern erforderlich: Produkte mit Beitragsgarantien, die heute noch in der Überzahl nachgefragt würden, könnten aufgrund der viel zu niedrigen Renditeerwartung keinen sinnvollen und ausreichenden Beitrag zur Altersvorsorge leisten. (ad)</p><p>Weitere Informationen zur Studie gibt es <a href="https://www.dia-vorsorge.de/presse/auf-die-nettorente-kommt-es-an/&quot; target="_blank" >hier</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Richard – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/06A7FC69-6E7F-463D-8D7A-16C4C764F321"></div>

 

Gothaer wählt ePension für digitale bAV- und bKV-Verwaltung

Mit der Einführung des Arbeitgeber-Portals von ePension erleichtert die Gothaer Firmenkunden und Vermittlern die digitale Verwaltung in den Bereichen bAV und bKV. Die Verwaltung der bKV wurde erst neu in das Portal integriert.

Das Serviceportal ePension, das zur Hypoport-Gruppe gehört, ermöglichte bisher nur die papierlose Verwaltung in der betrieblichen Altersversorgung. Im neuen Arbeitgeber-Portal ist nun auch die digitale Organisation der bKV enthalten. Als erster Versicherer setzt nun die Gothaer dieses Softwaretool ein, um ihren Firmenkunden und Vermittlern eine schlanke Verwaltung und einfachere Prozesse zu ermöglichen.

Digitale Prozesse und intuitive Bedienung

Mit dem Gothaer Firmenportal werden Geschäftsvorfälle wie Vertragsüberblick, Änderungsmitteilungen oder Vertragsänderungen direkt online im Portal umgesetzt. So kann die Bearbeitungszeit der einzelnen Vorgänge minimiert werden, verspricht die Gothaer den Nutzern. Kosten entstehen weder für Vermittler noch für Firmenkunden.

Je nach den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens kann der Vermittler die Rechte des Arbeitgebers festlegen. Bereits bestehende Verträge können in das Portal integriert werden, sodass eine einheitliche Verwaltung ermöglicht wird. (bh)

Bild: © Feodora – stock.adobe.com

 

R+V FirmenRente Safe+Smart ergänzt bAV-Angebot

Seit Anfang August hat die R+V ihre R+V-FirmenRente Safe+Smart im Programm, eine steuerlich geförderte Direktversicherung auf Basis einer beitragsorientierten Leistungszusage des Arbeitgebers. Bei der Anlage des angesparten Kapitals gibt es „sicheres Kapital“ und „Chancen-Kapital“.

<p>Die seit Anfang August neu erhältliche R+V-FirmenRente Safe+Smart ist eine steuerlich geförderte Direktversicherung auf Basis einer beitragsorientierten Leistungszusage des Arbeitgebers. Die Anlage des angesparten Kapitals funktioniert dabei nach dem Safe+Smart-Prinzip wie in der privaten Altersvorsorge: Es gibt ein sicheres Kapital und ein Chancen-Kapital. Das sichere Kapital wird im R+V-Sicherungsvermögen gemanagt und fest verzinst. Mit dem Chancen-Kapital sowie den Überschüssen aus dem sicheren Kapital profitiert der Kunde von der Wertentwicklung am Aktienmarkt. Diese richtet sich nach der Entwicklung der Aktienindizes DAX 30, EURO STOXX 50 und MSCI WORLD. Wichtig dabei: Eine garantierte lebenslange Rente oder Kapitalauszahlung ist fest vereinbart. Dabei wählt der Arbeitgeber selbst sein individuelles Garantieniveau. Das bedeutet, dass mindestens 55% und maximal 90% der Beiträge immer ins sichere Kapital fließen.</p><h5>Aufteilung zwischen sicherem Kapital und Chancen-Kapital kann kostenlos geändert werden</h5><p>Bei der R+V-FirmenRente Safe+Smart kann der Arbeitgeber oder – wenn er das Wahlrecht überträgt – jeder Mitarbeiter vertragsindividuell die Aufteilung zwischen sicherem Kapital und Chancen-Kapital kostenlos ändern. Auch kann jeder Mitarbeiter den aktuellen Stand seiner bAV online einsehen. Die Verwaltung der Verträge läuft für die Arbeitgeber einfach und bequem über das FirmenPortal Vorsorge der R+V. Um die R+V-FirmenRente Safe+Smart zu erhalten, ist lediglich der Anschluss an den branchenunabhängigen Rahmenvertrag FirmenRentePlus erforderlich. Auf Wunsch kann das Produkt zu attraktiven Gruppenkonditionen mit einer Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit ergänzt werden. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Goss Vitalij – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/58924B1A-B2FD-4ED6-B41C-6394B3DFD75C"></div>

 

bAV: Staatliche Zuschüsse für Geringverdiener fast verdoppelt

Im Jahr 2020 hat der deutsche Staat die bAV für Menschen mit niedrigem Einkommen mit 175,5 Mio. Euro bezuschusst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war das staatliche Fördervolumen fast doppelt so hoch wie 2019. Über 82.000 Arbeitgeber nahmen die Förderung in Anspruch.

Im Jahr 2020 hat der deutsche Staat die betriebliche Altersversorgung (bAV) von Geringverdienenden mit 175,5 Mio. Euro unterstützt. Damit fiel das staatliche Fördervolumen fast doppelt so hoch aus wie im Jahr 2019, als die Zuschüsse 89,1 Mio. Euro betrugen. Dies zeigen aktuelle Daten des Statistischem Bundesamts (Destatis). Der staatliche Zuschuss wurde im dritten Jahr nach seiner Einführung von fast 82.100 Arbeitgebern hierzulande für über 1,0 Millionen Beschäftigte mit niedrigen Bruttolöhnen in Anspruch genommen. Somit haben 4,2% aller Arbeitgeber von dieser Fördermöglichkeit Gebrauch gemacht. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 3,4%, im Jahr 2018 betrug der Anteil 2,5%. Durchschnittlich wurden 171 Euro pro Arbeitnehmer gewährt. 2019 waren es 120 Euro.

Seit 2020 gelten höhere Grenzen für Förderbetrag und Einkommen. So haben Arbeitnehmer mit einem monatlichen Bruttolohn bis zu einer Einkommensgrenze von 2.575 Euro ein Recht auf einen Zuschuss. Ein Jahr zuvor hatte die Einkommensgrenze noch bei 2.200 Euro gelegen. Der jährliche Förderhöchstbetrag wurde von 144 Euro auf 288 Euro verdoppelt.

Verstärkte Nutzung der Förderung bei allen Betriebsgrößen

Dass die Förderung verstärkt in Anspruch genommen wird, zeigt sich laut Statischem Bundesamt bei allen Betriebsgrößen. Den größten Zuwachs des Fördervolumens gab es 2020 wie bereits im Vorjahr bei großen Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten: Die angerechnete Summe stieg um 60,2 Mio. Euro auf 120,6 Mio. Euro. Mit 190 Euro im Durchschnitt machten Großbetriebe auch die höchsten Beträge pro Arbeitnehmer geltend.

Betrachtet man die absoluten Zahlen, so legten die Kleinstbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten am meisten zu: Wie schon 2019 führten rund 9.400 Unternehmen diese Betriebsrente zusätzlich ein. Somit nutzten 3,1% der 1,4 Millionen Kleinstbetriebe hierzulande die Betriebsrentenförderung. Bei den kleinen Firmen mit 11 bis 50 Beschäftigten und mittleren Betrieben ab 51 bis 250 Mitarbeitern waren es 6,0% bzw. 8,7%. Die großen Unternehmen ab 251 Beschäftigten kommen auf einen Anteil von 14,5%. Die Höhe der staatlichen Zuwendung fiel mit durchschnittlich 97 Euro pro Arbeitnehmer in den Kleinstbetrieben am geringsten aus. (tk)

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Das sind die fairsten bAV-Anbieter aus Kundensicht

Wie ist es um die Fairness von Versicherern bestellt, die betriebliche Altersversorgung (bAV) anbieten? Welche Gesellschaften schneiden in der Gunst der Kunden am besten ab? Gemeinsam mit Focus-Money hat ServiceValue insgesamt 32 Lebensversicherer anhand von Kundenurteilen unter die Lupe genommen.

Für Arbeitgeber und Beschäftigte ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) ein komplexes Feld. Für die Versicherer erfordert dies wiederum übersichtliche Informationen, passgenaue Beratung, Hilfe bei der Verwaltung und vieles mehr. Doch welche Anbieter können als faire Partner für Betriebe und ihre Belegschaften überzeugen? Dies hat das Marktforschungsinstitut ServiceValue in Kooperation mit der Zeitschrift Focus Money untersucht. Für die Analyse wurden im Juni und Juli 2021 über 2.000 Kunden zu den Versicherern befragt, bei denen sie innerhalb der letzten 24 Monate Kunden waren.

Fünf Kategorien

Insgesamt wurden Kundenurteile zu 32 Gesellschaften herangezogen. Hierbei gab es fünf sogenannte Fairness-Dimensionen: Faire Produktleistung, Faire Kundenberatung, Fairer Kundenservice, Faire Kundenkommunikation und Faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine faire Kundenberatung umfasst in der Studie beispielsweise Hinweise zur Minderung der Sozialversicherungsleistungen, zur Krankenversicherungspflichtgrenze, zur Haftung bei Beitragsrückständen und zur Sozialversicherungspflicht.

Die stärkste Disziplin der bAV-Anbeiter stellt erneut das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ dar. Gegenüber dem Vorjahr zeigen sich aktuell aber deutlich größere Wertungsunterschiede zwischen den Anbietern.

Elf Anbieter mit Bestnote

Wie die Auswertung zeigt, gehen 17 von 32 untersuchten Gesellschaften überdurchschnittlich fair und partnerschaftlich mit ihren Kunden und deren Personalverantwortlichen um. Elf Versicherer heimsten für ihre weit überdurchschnittliche Performance die Bestnote „sehr gut“ ein (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • CosmosDirekt
  • DEVK
  • Generali
  • HUK-COBURG
  • Provinzial
  • R+V
  • SIGNAL IDUNA
  • SV SparkassenVersicherung
  • Swiss Life
  • WWK

Mit einem „sehr gut“ in allen fünf Fairness-Dimensionen schnitten die Allianz und die Swiss Life ab.

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Erkenntnisse zur bAV in der Corona-Zeit

Was lässt sich über die Anzahl der bAV-Anträge in den beiden bisherigen Lockdowns sagen? Welche Produkte waren besonders gefragt? Welche Versicherer und Vermittler konnten bisher profitieren? Antworten auf diese Fragen hat die Vorsorge-Plattform Xempus bei der Analyse der eigenen bAV-Daten gefunden.

Die Software-as-a-Service-Plattform für Vorsorge, Xempus, hat ihre eigenen Daten während der Corona-Zeit zwischen Januar 2020 und Juni 2021 ausgewertet. Im Rahmen dieser Analyse von Daten aus mehr als 100.000 Beratungen im Hinblick auf Veränderungen bei Anträgen, Vertriebswegen oder nachgefragten Tarifarten hat Xempus wesentliche Erkenntnisse zur bAV in Corona-Zeiten gewonnen. Diese betreffen die Anzahl der Abschlüsse, die Höhe der Bewertungssummen, die Anforderungen an Versicherer, Vermittler und Produkte und das Verhalten aller Beteiligten allgemein.

Antragszahl steigt nach anfänglicher Verunsicherung wieder an, höhere Bewertungssummen

Xempus zufolge hat die Pandemie die Kundennachfrage anfangs unmittelbar beeinflusst: Im ersten Lockdown im April 2020 gab es einen starken Rückgang der Anträge um rund 40%. Doch bereits im August 2020 stieg die Zahl der bAV-Anträge schon wieder auf das Vorkrisenniveau von Januar 2020. Nach einem weiteren leichteren Rückgang im zweiten Lockdown Ende des Jahres 2020 ging es ab Januar 2021 laut Xempus mit den Anträgen dann wieder steil nach oben. Die durchschnittliche Bewertungssumme und der Bruttolohn der Antragsteller sind im untersuchten Zeitraum interessanter Weise um 10 bis über 15% angestiegen. Xempus wertet diese Erkenntnis so, dass während des Lockdowns vor allem Personen mit höheren Einkommen eine bAV abgeschlossen haben, während Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen eher dazu tendierten, den Verlauf der Pandemie noch abzuwarten.

Hinsichtlich der Produkte gibt die Xempus-Auswertung preis, dass Klassik- und Neue-Klassik-Tarife anteilsmäßig zugelegt haben, auch wenn die Mehrzahl der Abschlüsse nach wie vor fondsbasierte Policen sind. Die durch die Pandemie verursachte Verunsicherung hat also das Streben nach Sicherheit zumindest vorübergehend verstärkt, so Xempus.

Kleinere und mittlere Versicherer sowie Mehrfachagenturen profitieren

Aber nicht nur über die Kundenbedürfnisse in Corona-Zeiten hat Xempus Beobachtungen gemacht. Auch was die Produktanbieter angeht, sind den Experten der Vorsorge-Plattform Besonderheiten aufgefallen: So haben wohl kleine und mittlere Versicherer während des ersten Lockdowns einen deutlich geringeren Antragsrückgang verzeichnet als die größeren und sind danach stärker gewachsen. „Die verschiedenen bAV-Anbieter auf der Xempus-Plattform sind offenbar unterschiedlich mit den Veränderungen umgegangen. Die agileren und digitaleren Versicherer auf unserer Plattform konnten demnach besser auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren und erheblich Marktanteile dazugewinnen“, analysiert Malte Dummel, COO und CFO bei Xempus. Bei den Akteuren auf Vertriebsseite konnten laut Xempus vor allem Mehrfachagenturen gegenüber Ausschließlichkeitsorganisationen und Maklern profitieren und ihren Marktanteil signifikant ausbauen. Auch das spricht nach Ansicht von Malte Dummel für ein besonders schnelles Reaktions- und Anpassungsvermögen im Hinblick auf die Herausforderungen der Pandemie.

Digital ist nützlich

Beim detaillierten Vergleich der Entwicklungen in den beiden Corona-Lockdowns zeigen die hauseigenen bAV-Daten Xempus zufolge einen deutlichen Gewöhnungseffekt bei Vermittlern und Kunden. So sei die Zahl der Anträge im zweiten Lockdown nicht mehr unter das Vorkrisenniveau gesunken, wie das noch beim ersten Lockdown der Fall gewesen sei. „Offenbar haben beide Seiten schnell gelernt, mit dem Lockdown umzugehen, und vertrauen nun deutlich mehr auf digitale Lösungen, die nicht mehr von Vor-Ort-Terminen abhängig sind“, kommentiert Dummel. Dass digitale Angebote helfen, sei eine wichtige Erfahrung aus der Krise: „Digitale Tools und Prozesse für Beratung, Abschluss und Verwaltung sind nützlich, um die steigenden Erwartungen der Kunden erfüllen zu können. Auch die Arbeitgeber profitieren von effizienteren Prozessen mit einer einfachen digitalen Verwaltung“, resümiert Dummel. (ad)

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Versicherungskammer kooperiert mit eVorsorge

Der Konzern Versicherungskammer kooperiert mit der eVorsorge Systems GmbH. Damit steht den Vertriebspartnern für den Bereich der bAV auch ein externes Beratungssystem für die Angebotsberechnung und Antragserstellung zur Verfügung. 

Die Versicherungskammer baut das digitale Angebot für Versicherungsmakler in der bAV aus. Künftig können Versicherungsmakler und Mehrfachagenten über die Plattform eVorsorge auf die Produktwelt zugreifen.

Stefan Gilles, Geschäftsführer im Versicherungskammer Maklermanagement, erkärt dazu: „Die Partnerschaft mit eVorsorge Systems ermöglicht eine moderne Verwaltung mit beschleunigten und vereinfachten Prozessen. Alle Tarife der Versicherungskammer in den Durchführungswegen der Direktversicherung, Unterstützungskasse und Pensionszusage werden in eVorsorge angebunden und vollumfänglich nutzbar sein.“

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Betriebliche Versorgung für Gesellschafter-Geschäftsführer

In der bAV stellen Gesellschafter-Geschäftsführer eine interessante Zielgruppe für Vermittler dar. Welche Lösung die Württembergische zur Absicherung von Spitzenkräften bietet und wie das Unternehmen Vertriebspartner unterstützt, dazu nachgefragt bei Dominik Muhler und Dr. Björn Achter.

Interview mit Dominik Muhler, Fachleiter Betriebliches Vorsorgemanagement der Württembergische Vertriebspartner GmbH, und Dr. Björn Achter, Leiter Firmenkunden Leben der Württembergische Lebensversicherung AG
Herr Muhler, wie funktioniert die bAV-Beratung in Corona-Zeiten bei der W&W-Gruppe?

Dominik Muhler: Da die ganze W&W-Gruppe seit Jahren verstärkt auf Digitalisierung setzt, war für uns die digitale Beratung der Kunden unserer Vertriebspartnerinnen und -partner bereits Standard. Wir bieten zur Unterstützung ebenfalls seit Langem Trainings on the Job im Bereich digitale Kundenberatung an. So konnten unsere Banken- und Maklerbetreuer kurzfristig umschwenken und die Betreuung sicherstellen.

Herr Dr. Achter, warum beschäftigt sich die Württembergische im Makler- und Bankenvertrieb denn mit der Zielgruppe des Gesellschafter-Geschäftsführers?

Dr. Björn Achter: Der betriebliche Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) ist oftmals eine weniger beachtete Zielgruppe, in der wir jedoch Chancen sehen. Die Reformen und Gesetze der jüngeren Vergangenheit fokussierten sich bisher eher auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer. Dies zeigt sich unter anderem am Betriebsrentenstärkungsgesetz, sowie dessen Ausprägungen zum Beispiel mit dem Bestandszuschuss von 15% für Verträge ab 2022, welche bereits vor dem BRSG geschlossen wurden.

Und warum setzen Sie im Makler- und Bankenvertrieb so stark auf das fondsgebundene Konzept Genius?

Dr. Björn Achter: Der Genius ist ein hoch attraktiver Tarif. Er vereint eine investmentbasierte Anlagestrategie mit den Vorteilen einer Rentenversicherung. Um den Genius noch zukunftssicherer zu machen vereint unser „grüner Genius“ jetzt die Highlights des Ursprungstarifs mit unserer nachhaltigen Anlagestrategie und ist damit auch im Marktvergleich einzigartig. Besonders ist dabei, dass weiterhin in weltweit führende Indizes in Deutschland, Europa und den USA investiert wird, gleichzeitig aber auch drei nachhaltige „ESG STOXX“-Indizes aufgenommen wurden.

Sie aktualisieren die wertpapiergebundene Zusage. Warum?

Dr. Björn Achter: Gesellschafter-Geschäftsführer und leitende Angestellte gehen routiniert mit der Abwägung von Chancen und Risiken um und suchen daher auch für ihre Altersversorgung nach interessanten Lösungen. Die wertpapiergebundene Zusage (wPZ) vereint die Vorteile einer fondsbasierten Rentenversicherung in der Rückdeckung mit der Planungssicherheit einer beitragsorientierten Leistungszusage. Durch die besondere Ausgestaltung ist diese Form der Direktzusage jederzeit kongruent ausfinanziert und das bei voller Flexibilität. Unabhängig davon, ob der Kunde eine laufende Beitragszahlung bevorzugt oder seine Altersversorgung in variabler Höhe besparen möchte – Wir stellen uns individuell auf unsere Kundinnen und Kunden ein.

Zusätzlich kooperiert die Württembergische mit der Deutschen Unterstützungskasse e.V. Was sind denn hierbei die Vorteile?

Dominik Muhler: Um im Makler- und Bankenvertrieb bestehen zu können, ist eine breite Aufstellung unerlässlich. Mit der Deutschen Unterstützungskasse haben wir einen erfahrenen Partner an der Seite, mit dem wir Unterstützungskassenversorgungen für Spitzenkräfte und GGF fondsbasiert darstellen können. Das heißt in Summe ein Plus an Leistung gegenüber einer ganz klassischen Versorgung. Zusätzlich kann der Kunde sowohl die Anlagestrategie mitbestimmen als auch das Garantieniveau. So gehen wir noch individueller auf die Wünsche unserer Kunden ein.

Seit 2019 haben Sie im Makler- und Bankenvertrieb auch eine Kooperation mit dem Versorgungswerk der Deutschen Wirtschaft e.V., besser bekannt als smartIpension. Was steckt dahinter?

Dominik Muhler: Mit smartIpenison verfolgen wir weiter unseren Ansatz der Differenzierung und Abgrenzung gegenüber unseren Mitbewerbern. smartIpension bietet durch seine kundenindividuellen Kalkulationsgrundlagen eine Mehrleistung für unsere Kunden im Makler- und Bankenvertrieb. Stellen Sie sich vor, Sie können selbst bestimmen, wie lange Ihre bAV ausfinanziert sein soll und wie die Gelder während der Leistungsphase investiert werden sollen. Diesen Umstand kombinieren wir dann mit der Sicherheit einer Unterstützungskasse in der Anwartschaftsphase. Das alles führt in Summe zu monatlich ca. 50% mehr Renteneinnahme gegenüber einer konventionellen Versorgung.

Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner?

Dominik Muhler: Wir haben eine exzellente Akademie, die unsere Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner während der Lockdowns zum Beispiel mit Seminaren und Online-Trainings stark unterstützt hat. Die fachliche und methodische Schulung war Grundlage, um nach den Lockdowns mit neuen Impulsen absolut vertriebsfokussiert zu arbeiten.

Welchen Mehrwert hat Ihre Akademie?

Dominik Muhler: Unsere Akademie beginnt da, wo viele andere Bildungsangebote enden – zum Beispiel haben wir diverse Aus- und Weiterbildungskooperationen mit der Deutschen Makler Akademie, dem IHK-Zentrum für Weiterbildung in Heilbronn und der IHK Rhein-Neckar, mit welchen wir unter anderem Weiterbildungen im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge und der Generationenberatung anbieten. Allerdings gehen wir noch einen Schritt weiter und bieten unseren Teilnehmern auch im Bereich der methodischen Umsetzung Unterstützung an.

Welche Assets spielen Sie während Corona aus?

Dominik Muhler: Unsere Nähe zu unseren Vertriebspartnern, welche durch intensive Beratung und Betreuung gewachsen ist. Zudem sind wir digital erreichbar, sichtbar und somit nah. Wir profitieren davon, dass wir konsequent in die Vertriebspartnerbetreuung investieren.

Bild: © Blue Planet Studio – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Dominik Muhler
Dr. Björn Achter

NÜRNBERGER startet nachhaltige Produktlinie im Einkommensschutz

Bei ihrem Einkommensschutz hat die NÜRNBERGER eine neue Produktlinie aufgelegt, die auf Nachhaltigkeit abzielt. Für die Produktlinie investiert der Versicherer mit besonderem Fokus auf die Bereiche Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Zudem wurden BU- und Grundfähigkeitenschutz überarbeitet.

<p>Die NÜRNBERGER hat zur Einkommensabsicherung eine nachhaltige Produktlinie auf den Markt gebracht: Der Einkommensschutz4Future (EKS4Future) umfasst etliche Komponenten, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigten. Außerdem wurden die Bedingungen und Annahmekonditionen angepasst, um Kunden zusätzliche Flexibilität zu bieten. So können Kunden mit der Upgrade-Option während der Vertragslaufzeit verschiedene Bausteine ein- und ausschließen.</p><p>Den Zusatz „4Future“ tragen ab sofort alle NÜRNBERGER Tarife zur Arbeitskraftabsicherung: Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU), Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsschutz (SDU), Investment Berufsunfähigkeitsversicherung (IBU) und Einsteiger Berufsunfähigkeitsversicherung ebenso wie die neue Grundfähigkeitsversicherung (GF).</p><h5>Gesundheits-App und Spezialistenplattform</h5><p>Mit EKS4Future ist es Kunden möglich, die Gesundheitsplattform Coach:N kostenfrei zu nutzen, die digitale Gesundheitskurse zu den Themen Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung bietet. Wer zertifizierte Kurse absolviert, kann sich bis zu 100 Euro im Jahr erstatten lassen.</p><p>Für einen monatlichen Mehrbetrag steht BU-Kunden die Expertise eines spezialisierten Ärztenetzwerks zur Verfügung: Zur Behandlung einer komplexen Erkrankung oder dem Einholen einer ärztlichen Zweitmeinung sucht „BetterDoc“ den passenden Arzt. Dieser Service ist während der gesamten Vertragslaufzeit für Kunden unbegrenzt nutzbar.</p><h5>Anpassungen bei den BU-Tarifen</h5><p>In der Berufsunfähigkeit hat die NÜRNBERGER nun mehr Berufsgruppen, die viele Vertragskonstellationen günstiger machen. Zudem wurden die Bedingungen überarbeitet und ein neues Scoring sorgt für mehr Verlässlichkeit. Für junge Menschen bis 30 gibt es außerdem spezielle Gesundheitsfragen. 160 Berufe lassen sich nun mit einem höheren Endalter versichern.</p><h5>Neue Tarifstruktur der Grundfähigkeitsversicherung </h5><p>Mit der neuen Tarifstruktur der Grundfähigkeitsversicherung besteht die Möglichkeit, den Grundbaustein Kompakt-Schutz individuell mit den angebotenen Zusatzbausteinen zu erweitern. Als weitere Neuerung sind Schüler bereits ab einem Eintrittsalter von fünf Jahren versicherbar. Darüber hinaus macht es die optionale BU-Wechseloption möglich, bis zum Alter von 27 Jahren ohne erneute Risikoprüfung in eine BU-Versicherung zu wechseln. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Choat – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/555088DE-18A5-4134-A450-CFE3C34B3A19"></div>