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Assekuranz bAV allgemein

Effizient, digital: Konzeptberatung in der betrieblichen Vorsorge

Im Bereich der betrieblichen Versorgung gewinnen neben der betrieblichen Altersversorgung und der betrieblichen Krankenversicherung zunehmend auch Möglichkeiten der Arbeitskraftabsicherung an Relevanz. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, empfiehlt sich in der Beratung ein ganzheitlicher Ansatz.

<h5>Ein Beitrag von Martin Bockelmann, Gründer und Co-CEO der Xempus AG</h5><p>Die betriebliche Vorsorge hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Lag zunächst der Schwerpunkt auf der betrieblichen Altersversorgung (bAV), rücken nun mit der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung (bAKS) zwei weitere Bausteine in den Fokus. Die Produktanbieter positionieren sich und schaffen immer mehr Angebote. Gerade die Budgettarife haben in der betrieblichen Krankenversicherung für einen ordentlichen Aufschwung gesorgt. </p><h5>Hohes Interesse an Benefits bei Arbeitgebern</h5><p>Diesem Trend folgen auch auf Unternehmen spezialisierte Vermittler. In den Gesprächen mit Arbeitgeberkunden kommen immer häufiger Fragen zur bKV oder bAKS. Generell ist das Interesse groß, Mitarbeitende mit zusätzlichen Benefits zu unterstützen. Denn Arbeitgeber erkennen, dass sie ihren Mitarbeitenden Benefits bieten müssen, die sie wirklich zu schätzen wissen. Mit dem steigenden Bewusstsein, dass die gesetzliche Rente nicht mehr ausreicht und die eigene Gesundheit und Arbeitskraft wichtig ist, sehen die Mitarbeitenden die Vorteile einer bKV und bAKS für ihre persönliche Vorsorge.</p><h5>Ganzheitliche Beratung in der betrieblichen Vorsorge</h5><p>Sich allen drei Themenfeldern in einer ganzheitlichen Beratung zu widmen, ist komplex. Das betrifft nicht nur die unterschiedlichen steuerlichen Grundlagen, sondern auch die unterschiedliche Herangehensweise in der Beratung für die bAV, bKV oder bAKS. Spannend wird es dann, wenn es um die Budgetverteilung geht. Viele Fragen, die es hier zu beantworten gilt.</p><p>Kann der Vermittler die Vorteile der bAV, bKV und bAKS klar und transparent aufzeigen und ein ganzheitliches Versorgungskonzept mit entsprechender Budgetverteilung gemeinsam mit dem Arbeitgeber entwickeln, bekommt die betriebliche Vorsorge eine höhere strategische Relevanz beim Arbeitgeber. Und entwickelt sich vom Produktverkauf zur Konzeptberatung.</p><p>Wird das digital unterstützt, geht das einfach und effizient. Vermittlerinnen und Vermittler haben damit die Möglichkeit, sich schnell auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Arbeitgeberkunden einzustellen und ihnen maßgeschneiderte Versorgungskonzepte anzubieten. Gerade in hochkomplexen Beratungssituationen wie der ganzheitlichen Betrachtung von bAV, bKV und bAKS können die Stärken von Technologie voll ausgespielt werden.</p><h5>Konzeptberatung digital </h5><p>Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Beratung wird schneller, effizienter und transparenter, wenn digitale Tools und Prozesse unterstützen. Zugleich wird die Erwartungshaltung der Kunden an digitale Prozesse erfüllt. Die ganzheitliche Beratung in der betrieblichen Vorsorge setzt dabei schon in der Akquisephase an. Zunächst geht es darum, die Vorteile und Möglichkeiten in der betrieblichen Vorsorge aufzuzeigen. Danach wird gemeinsam mit dem Arbeit­geber ein Versorgungskonzept erarbeitet und darauf aufbauend das vorhandene Budget festgelegt und verteilt. Steuerrechtliche Vorgaben, Tarifvergleiche und rechtliche Fragestellungen werden einfach erklärt und helfen den Vermittlerinnen und Vermittlern, ihren Arbeitgeberkunden nicht nur aufzuzeigen, wie sie die betriebliche Vorsorge im Unternehmen etablieren, sondern auch, wie viel sie in die betriebliche Vorsorge investieren können. </p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Betriebliche Vorsorge in Budget-Planung einbinden--><h5>Betriebliche Vorsorge in Budget-Planung einbinden</h5><p>Ein Beispiel: Viele Arbeitgeber legen bereits im Vorfeld Budgets für ihre jährlichen Gehaltserhöhungen fest. Für die betriebliche Vorsorge wird ein Teil dieses Budgets kaum genutzt. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, die betriebliche Vorsorge in die Budget-Planungen zu integrieren. Denn die betriebliche Vorsorge gewinnt bei Mitarbeitenden immer mehr an Bedeutung und viele wären dazu bereit, statt einer Gehaltserhöhung in ihre Vorsorge zu investieren. Im Idealfall können Beschäftigte selbst entscheiden, ob sie mehr Geld ausgezahlt bekommen oder einen Teil davon in individuelle Vorsorgelösungen wie eine bAV stecken möchten. Das gibt den Mitarbeitenden nicht nur Sicherheit, sondern auch Mitspracherecht. </p><p>Digital unterstützt kann der Vermittler das mit einfachen Features veranschaulichen und dem Arbeitgeber transparent und verständlich aufzeigen. Ein großer Gewinn für beide Seiten. Gleichzeitig sparen Vermittlerinnen und Vermittler mit digitalen Tools nicht nur viel Zeit in der Vorbereitung, sondern stellen gleichzeitig eine hohe Beratungsqualität sicher. Kann danach noch in einzelnen Beratungsstrecken direkt die bAV, bKV oder bAKS digital beraten und abgeschlossen werden, hebt das die Beratung in der betrieblichen Vorsorge auf ein ganz neues Level und schafft enorme Skalierungseffekte.</p><h5>Datenbasiert beraten und entscheiden</h5><p>Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung der betrieblichen Vorsorge ist die datengetriebene Beratung. Durch die Auswertung von Daten können nicht nur die Prozesse weiter optimiert, sondern auch fundierte Entscheidungen getroffen werden. Das lässt sich bereits in der bAV erkennen. Arbeitnehmer können über einen Vergleichsrechner sehen, wie viel andere Arbeitnehmer in einer Vergleichsgruppe durchschnittlich zurücklegen. Das hilft bei der Entscheidungsfindung. Gleiches gilt auch für die Arbeitgeberberatung. Kann der Vermittler transparent machen, was andere Unternehmen, in die betriebliche Vorsorge ihrer Mitarbeitenden investieren, animiert das, mehr anzubieten, um sich vom Wettbewerb abzuheben.</p><h5>Fazit</h5><p>Die betriebliche Vorsorge ist ein spannender Markt für Produkt­anbieter und Vermittler. Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg und digitale Prozesse bilden dafür die Grundlage. Vermittlerinnen und Vermittler sehen dies täglich in ihren Arbeitgeber- und Mitarbeiterberatungen. Transparente Informationen, einfache digitale Prozesse und daten­getriebene Entscheidungen verändern die Beratung wesentlich und werden zur weiteren Verbreitung beitragen. Davon profitieren am Ende alle Beteiligten: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Vermittler und Produktanbieter. </p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com; Porträtfoto: © Xempus</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D34A0648-ADA6-46E2-85AE-0059499CB3C0"></div>

 
Ein Artikel von
Martin Bockelmann

DAV: Nur lebenslange Rente beugt Altersarmut vor

Die DAV hat die Bedeutung lebenslanger Rentenzahlungen betont – sie seien unabdingbar, um Altersarmut vorzubeugen. Damit stellen sich die Versicherungsmathematiker gegen den Vorschlag der Fokusgruppe private Altersvorsorge für zeitlich befristete Auszahlungsmodelle.

Bereits als die vom Bundesministerium der Finanzen eingesetzte Fokusgruppe private Altersvorsorge im Sommer ihren Abschlussbericht vorgelegt hat, hatte die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) einige kritische Anmerkungen. Besonders der Vorschlag der Fokusgruppe, lebenslange Rentenzahlungen mit zeitlich befristeten Auszahlungsplänen gleichzustellen, stieß den Versicherungsmathematikern sauer auf.

Viele Menschen unterschätzen Wahrscheinlichkeit, sehr alt zu werden

Nun haben die Aktuare in der aktuellen Ausgabe (Dezember 2023) ihrer Zeitschrift „Aktuar aktuell“ die Bedeutung lebenslanger Rentenzahlungen betont. Viele Menschen unterschätzen nämlich „gravierend“ die Wahrscheinlichkeit, sehr alt zu werden.

So habe ein 2003 geborener Mann selbst bei einer „pessimistischen Einschätzung der Entwicklung der Lebenserwartung“ bei Renteneintritt mit 67 Jahren eine voraussichtliche Gesamtlebenserwartung von über 86 Jahren. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 37,65% wird er allerdings mindestens 90 Jahre alt. Die Wahrscheinlichkeit, mindestens 95 Jahre alt zu werden, beträgt 17,63%, und zu 4,64% wird er sogar mindestens 100 Jahre alt. Bei einer 2003 geborenen Frau ist die Wahrscheinlichkeit bei Renteneintritt von 67 Jahren sogar noch höher, sehr alt zu werden.

Laufende Kosten können nur durch lebenslange Zahlungen zuverlässig abgedeckt werden

Mit einem Rentenauszahlungsplan bis zum Alter von 85 Jahren würde aufgrund dieser Statistiken bei der Hälfte bis zwei Dritteln der im Jahr 2003 geborenen Bevölkerung, die das Rentenalter erreicht, die Rente vor dem Leben enden. Das sei „inakzeptabel und sogar finanziell gefährlich, insbesondere bei staatlich geförderten Produkten, die unter Einsatz staatlicher Mittel genau dieses Risiko absichern wollen“, schreiben die Aktuare.

Die Finanzierung lebenslang laufender Kosten wie Miete, Ernährung und andere Kosten sei maßgeblich für das Ziel der Lebensstandardsicherung im Alter, so der DAV. Und diese können nur durch eine lebenslange Auszahlung zuverlässig beglichen werden.

Attraktivität muss erhöht, Hürden verringert werden

Sehr gut geeignet, um den Lebensstandard im Alter zu sichern und damit Altersarmut zu verhindern, ist aus Sicht des DAV eine Kombination aus umlagefinanzierter gesetzlicher Rente und den kapitalgedeckten Säulen der betrieblichen (bAV) sowie privaten Altersversorgung (pAV). Hier betont der DAV die Notwendigkeit der Reform der bAV und pAV, um die Attraktivität geförderter Altersversorgung zu erhöhen und bestehende Hürden zu verringern.

Reformvorschläge der Aktuare beinhalten etwa die vereinfachte Förderung privater Altersvorsorge, die Möglichkeit höherer Erträge mithilfe reduzierter Garantien und damit einhergehend die Möglichkeit zu mehr sachwertorientierter Anlage wie etwa Aktien oder Infrastrukturinvestments.

Kollektive Ausgestaltung wesentlich bei geförderten Produkten

Wesentlich bei staatlich geförderten Produkten sei mit Ziel der Lebensstandardsicherung zudem die kollektive Ausgestaltung – also der Risikoausgleich mit anderen Versicherten, das sogenannte Kollektiv. Nur dadurch sei eine lebenslang laufende Rente möglich, und damit die Vermeidung von massenhafter Altersarmut ab einem gewissen Alter oder nach Auslaufen eines Kapitaltopfes. (js)

Bild: © Ingo Bartussek – stock.adobe.com

 

AXA startet bAV mit variabler Beitragszahlung

AXA hat einen Tarif in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) gestartet, der speziell auf Arbeitgeber in Branchen mit variablem Entgelt ausgelegt ist. Der bAV-Beitrag wird als prozentualer Satz des Lohnes definiert. Damit fallen viele bisher gängige und aufwendige Arbeitgebermeldungen weg, so der Versicherer.

Der neue Tarif Relax bAVRente der AXA ist speziell auf Branchen ausgelegt, in denen Beschäftigte ein variables Entgelt enthalten – etwa aufgrund von Akkord-, Schicht-, Wochenend- oder Saisonarbeit. Branchen, die häufig davon betroffen sind, sind etwa die Gesundheitsbranche, Gastgewerbe, Industrie, Landwirtschaft sowie die Verkehrs-, Sicherheitsdienstleistungs-, Logistik- und Reisebranchen.

Schwankende Löhne stellen Arbeitgeber oft vor Herausforderungen, wenn es um bAV geht, denn die Beiträge gleichen sich bislang nicht an das variable Entgelt an.

Viele bisher notwendige Arbeitgebermeldungen entfallen

Bei der Relax bAVRente passt sich die Beitragszahlung automatisch an jede Veränderung der Lohnzahlung an, was den administrativen Aufwand stark reduziert, so das Unternehmen. Nach der einmaligen Einrichtung sind viele bisher notwendige Arbeitgebermeldungen, wie etwa Meldungen zu Beitragsveränderung, Beitragsfreistellungen, Wiederinkraftsetzung, Dynamik oder Zuzahlung, nicht mehr nötig.

Der Fokus der Relax bAVRente liegt dabei laut der AXA auf starken Renditen. Sie garantiert 80% der gezahlten Bruttobeiträge und ermöglicht die Wahl zwischen zwei verschiedenen Anlagekonzepten: Sondervermögen oder individuelle Fonds. Zudem kann die Relax bAVRente auch in der Entgeltumwandlung genutzt werden, beispielsweise zur Einbringung von Gewinnbeteiligung oder Überstunden.

Bild: © YURII MASLAK – stock.adobe.com

 

Rückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen

Die AssCompact TRENDS-Studien untersuchen vierteljährlich, welche Produkte sich aus Maklersicht zukünftig besonders gut oder eher weniger vermitteln lassen könnten. Nun greifen die Studienautorinnen und -autoren in einem Jahresrückblick die wichtigsten TRENDS-Themen noch einmal auf und zeigen, welche Versicherer und Produkte über das Jahr hinweg Erfolge bei den Maklern verbuchen konnten. Den Beginn macht der Block Altersvorsorge.

Betriebliche und private Vorsorge sind heute unabdingbar geworden, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten. In der Beratung der Versicherungsmakler und Versicherungsmaklerinnen nehmen sie einen wichtigen Platz ein.

Betrachtet man die betriebliche Altersversorgung (bAV), dann zeigt sich, dass sie zu einem wichtigen Instrument der Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte geworden ist: In Unternehmen sorgt sie für eine bessere Mitarbeiterbindung – sie gilt Mitarbeitern als ein entscheidendes Benefit.

Entsprechend groß ist die Relevanz des Geschäftsfeldes für Versicherungsmakler. Ihre Wichtigkeit hat letztes Jahr etwa auch die Studie „AssCompact AWARD – Betriebliche Altersversorgung 2023“ bestätigt. Demnach kommt dem bAV-Geschäft bei einem Großteil der befragten Maklerinnen und Makler eine sehr hohe oder hohe Bedeutung zu. Um erfolgreich zu sein, bedarf es dabei einer hohen Produkt- und Servicequalität vonseiten der Versicherer. Daher ist es besonders interessant, zu wissen, welche Versicherer im Jahr 2023 die Favoriten der Makler im Bereich der bAV waren. Der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023 gibt Aufschluss. Die Jahresfavoriten ergeben sich aus den Ergebnissen der vierteljährlichen TRENDS-Studien des vergangenen Jahres. Die Platzierung und der jeweilige Anteil bemessen sich an der Nennung bzw. abgegebenen Stimmen der teilnehmenden Makler.

AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen
Das waren 2023 die Top-10-Maklerfavoriten der betrieblichen Altersversorgung
  • Im TRENDS-Jahresrückblick 2023 liegt die Allianz im Segment der betrieblichen Altersversorgung mit deutlichem Abstand (25,7%) klar auf Platz 1 der Maklerfavoriten – wie dies auch bereits in den einzelnen Quartalen des Jahres 2023 der Fall war.
  • Den 2. Rang des Gesamtrankings belegt mit 10,7% der Stimmen Alte Leipziger. Vom ersten bis zum dritten Quartal 2023 war Alte Leipziger für die Maklerinnen und Makler durchgehend auf Platz 2, im letzten Quartal des Jahres allerdings rutschte sie noch auf Platz 4.
  • Auf Platz 3 im Gesamtranking folgt Canada Life mit 10,4%, die im letzten Quartal 2023 Platz 2 übernahm und in den ersten drei Quartalen 2023 den 3. Rang verteidigte.

Platz 3 ging im letzten Quartal des Jahres 2023 schließlich an die Stuttgarter, die im Gesamtranking auf Platz 4 landet. Die Top 3 des gesamten Jahres 2023 erhalten einen Anteil von 46,8% der Stimmen.

Die weiteren Top-10-Plätze haben zusammen einen Anteil von 37,8%. Eine Übersicht über die Top-10-Maklerfavoriten der betrieblichen Altersversorgung 2023 findet sich in der Grafik. Neu in die Top 10 aufgestiegen ist in diesem Jahresüberblick 2023 HDI, die im Vorjahr noch nicht unter den zehn bAV-Favoriten der Maklerinnen und Makler landete.

Das waren 2023 die Top-10-Maklerfavoriten der fondsgebundenen Lebens-/Rentenversicherung

Neben der bAV bildet die private Vorsorge eine weitere wichtige Säule der individuellen Altersvorsorge zum Erhalt des Lebensstandards nach dem Berufsleben.

Fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen haben dabei in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Argumente liegen auf der Hand: Durch die Anlage der Sparbeiträge in Fonds partizipieren die Versicherten an der Entwicklung der Kapitalmärkte. Das birgt Chancen auf eine höhere Rendite und damit auf ein höheres Vermögen nach Ablauf der Sparphase. Außerdem können Versicherte aus einer breiten Palette von Fonds auswählen, die verschiedene Anlageklassen, Branchen, Regionen oder Risikoprofile abdecken. Und auch künftig sehen Maklerhäuser im Bereich der fondsgebundenen Produkte – sei es nun mit oder ohne Garantien – großes Potenzial im Neugeschäft.

Auch in diesem Bereich gibt der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick Auskunft darüber, welche Versicherer die Maklerfavoriten des Jahres 2023 sind.

AssCompact TRENDS-Jahresrückblick 2023: Maklerfavoriten bei bAV und Fondspolicen
Vier Versicherer unter Top 3, Platz 5 bis 10 mit wenig Bewegung

Demnach haben es in dem Segment „Fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen“ vier Gesellschaften in die Top 3 des TRENDS-Jahresrückblicks geschafft. Diesen vier Versicherern räumen die Befragten zusammen einen Anteil von 43,2% ein.

  • Den 1. Platz belegt in dem Bereich mit einem Anteil von 13,1% der Stimmen Alte Leipziger (Leben). Das Unternehmen stand auch das ganze Jahr über – mit Ausnahme von Quartal II/2023 (Platz 2) – immer ganz oben im Ranking.
  • In der TRENDS-Jahresgesamtwertung folgt auf Platz 2 Canada Life. Der Versicherer erhält einen Stimmenanteil von 10,1%.
  • Platz 3 teilen sich diesmal die Allianz (Leben) und VOLKSWOHL BUND mit jeweils genau 10% Anteil.

Platz 4 entfällt daher. Bleiben noch die Plätze 5 bis 10. Dazu wieder die Übersicht in der Grafik. Der Stimmenanteil für diese sechs Versicherer betrug im Jahr 2023 31,9%. Auch im Vorjahr 2022 setzten sich die Top 10 im Segment "Fondsgebundene Lebens-/Rentenversicherung" aus genau diesen zehn Versicherern zusammen, das heißt hier gab es im Vergleich wenig Bewegung.

Über die Studie

Der AssCompact TRENDS-Jahresrückblick steht Abonnenten der vierteljährlichen TRENDS-Studie exklusiv zur Verfügung. Das TRENDS-Abonnement enthält alle vier Ausgaben und etwaige Siegel inklusive dem Jahresrückblick. Ansprechpartner ist Dr. Mario Kaiser, kaiser@bbg-gruppe.de, 0921 75758–33.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © hin255 – stock.adobe.com

 

Ein ganzheitlicher Beratungsansatz für bAV, bKV und bAKS

Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Für die ALH Gruppe gehören zu einem ganzheitlichen Versorgungskonzept deshalb die drei „Puzzlesteine“ bAV, bKV und bAKS.

<h5>Interview mit Frank Kettnaker, Vorstand Vertrieb und Marketing der ALH Gruppe, Christian Häsch, Bereichsleiter dezentraler Vertrieb der Alte Leipziger Lebensver­sicherung, und Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung</h5><h5>Die Alte Leipziger ist ein relevanter Player im bAV-Markt und die Hallesche im bKV-Markt. Bei der Einführung der bKV gab es dann aber doch eine längere Anlaufphase. Nun rückt immer mehr die betriebliche Arbeitskraftabsicherung in den Fokus. Welche Erfahrungen nehmen Sie dafür aus den beiden erstgenannten Bereichen mit?</h5><p><b>Frank Kettnaker</b> Wir sehen die betriebliche Arbeitskraftabsicherung als integralen Bestandteil unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes für die betriebliche Versorgung. Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch in der Praxis zeigt sich, dass Kunden genau diesen Ansatz sowie ein dynamisch erlebbares Versorgungskonzept suchen. Die resultierende Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden ist entscheidend dafür, im Fachkräftewettbewerb qualifizierte Mitarbeiter zu binden und neue Talente zu gewinnen.</p><p><b>Christian Häsch</b> Die betriebliche Arbeitskraftabsicherung ist somit neben bAV und bKV ein substanzielles Puzzlestück auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber. Die moderne Firmenkundenberatung geht über den reinen Produktverkauf hinaus hin zu einer umfassenden Beratung in allen relevanten Aspekten. Uns ist bewusst, dass sich dieser ganzheitliche Ansatz am Markt erst etablieren muss.</p><h5>Warum sollte sich der Arbeitgeber eigentlich auch noch um die Arbeitskraftabsicherung seiner Mitarbeiter kümmern?</h5><p><b>CH</b> Wenn ein Arbeitgeber ein ganzheitliches Versorgungskonzept inklusive betrieblicher Arbeitskraftabsicherung anbietet, signalisiert er gegenüber seinen Mitarbeitenden, dass ihm deren persönliches Wohlergehen und finanzielle Sicherheit wichtig sind. Das kann wiederum die Mitarbeiterbindung deutlich stärken.</p><h5>Und warum sollte ein Arbeitnehmer darauf eingehen? Es gibt durchaus ein paar steuerliche Aspekte und Portabilitätsfragen.</h5><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV sprechen wir oft über vergünstigte Gruppentarife und eine vereinfachte Risikoprüfung. In aller Regel beteiligt sich der Arbeitgeber am Beitrag. Zudem mindert die Steuerfreiheit in der Ansparphase die monatliche Belastung für den Arbeitnehmer. Erst im Leistungsfall wird die Leistung versteuert. Eine offene Kommunikation mit dem Arbeitnehmer und die Absicherung höherer Leistungen ist Voraussetzung dafür, dass es im Leistungsfall zu keinem Nachteil für den Arbeitnehmer kommt.</p><p>Auch in Bezug auf die Portabilität hat der Gesetzgeber viele Möglichkeiten geschaffen. Wenn eine Übertragung auf den neuen Arbeitgeber nicht möglich ist, kann der Arbeitnehmer den bestehenden Vertrag privat fortführen und weiterhin von den vergünstigten Gruppenkonditionen profitieren. Wenn der Vertrag nach Ausscheiden auf den Arbeitnehmer übertragen wurde, kann er die Überschüsse auch zur Beitragsreduzierung nutzen.</p><p><b>Sascha Marquardt</b> In der bKV gibt es die Portabilität hin zu einem anderen Arbeitgeber (noch) nicht. Betrachtet man den steuerlichen Aspekt, so kann ein Arbeitgeber seiner Belegschaft die bKV in den meisten Fällen über den Sachbezug bis 50 Euro steuerfrei zukommen lassen. Das ist für Firmenkunden sehr lukrativ.</p><h5>Für welche Berufe und Branchen ist die betriebliche Arbeitskraftabsicherung besonders interessant?</h5><p><b>FK</b> Eine besonders hohe Relevanz hat eine betriebliche Arbeitskraftabsicherung in Berufen, denen der Zugang zu einer privaten Absicherung zu kostspielig oder gar nicht möglich ist. Auch Personen mit Vorerkrankungen profitieren von vereinfachten Risikoprüfungen in der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung – idealerweise mit finanzieller Beteiligung des Arbeitgebers. Insgesamt steigt jedoch in allen Branchen und Berufsbildern das Risiko von psychischen Erkrankungen und somit auch das Ausfallrisiko von Mitarbeitenden für den Arbeitgeber.</p><h5>Welche zentralen Kundenwünsche stehen in der Firmenkundenberatung im Fokus? Letztlich müssen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und sagen wir im speziellen Fall auch der Versicherungsmakler zufrieden sein.</h5><p><b>FK</b> Firmenkunden wünschen sich einfache, verständliche und individuell ausgerichtete Versorgungskonzepte mit einer guten Kommunikationsstrategie und wenig Eigenaufwand.</p><p>Der Einsatz von digitalen Tools ist deshalb inzwischen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dafür arbeitet die ALH Gruppe mit marktführenden Anbietern zusammen. Ziel ist, jedem Firmenkunden das passende Tool anbieten zu können. Auch bei der Verwaltung der Versorgung sind wir mit eigenen Systemen und Kooperationen bestens aufgestellt und entwickeln uns stetig weiter.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?--><h5>Welche Produktlösungen werden im Firmensegment nachgefragt?</h5><p><b>SM</b> In der bKV sind es hauptsächlich unsere Budgettarife FEELfree. Je nach Produktlinie bieten wir ein Gesundheitsbudget, das bei Nutzung steigt oder, neu seit Jahresbeginn, die Integration von Vorsorgeunter­suchungen und Schutzimpfungen im Angebot hat. Aber auch Produkte für den stationären Klinikaufenthalt sind weiterhin sehr beliebt.</p><p><b>CH</b> Im Rahmen der bAV spielen moderne fondsgebundene Tarife mit entsprechender Flexibilität und einer gewissen Einfachheit die wichtigste Rolle. In der betrieblichen Arbeitskraftabsicherung ist es die bewährte Berufsunfähigkeitsversicherung. Allerdings gewinnt die Absicherung der Grundfähigkeit zunehmend an Bedeutung.</p><h5>Immer noch gibt es bei Arbeitgebern Vorbehalte gegen die bAV, zum Beispiel zu viel Administra­tion und Haftung. Wie lassen sich diese Vorbehalte entkräften?</h5><p><b>CH</b> Die Digitalisierung der Prozesse sowohl im Vertragsabschluss als auch in der Verwaltung sorgt für weniger Administrationsaufwand und höhere Qualität der Prozessdokumentation. Auch mögliche Fehlerquellen in der Beratung, beim Abschluss und während der Vertragslaufzeit können damit reduziert werden. Neben dem Einsatz digitaler Tools spielen Berater und Vermittler eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Versicherer.</p><p><b>FK</b> Die Begleitung im Anbahnungsprozess sowie die fortlaufende Betreuung sind hier wesentliche Punkte, um Haftungsrisiken und Verwaltungsaufwände so weit wie möglich zu reduzieren. Die ALH Gruppe bietet in jeder Phase vollumfängliche Unterstützung an – egal ob durch Spezialisten vor Ort oder dezentrale Vertriebseinheiten.</p><h5>Und wie können die Arbeitnehmer in der Breite am besten erreicht werden?</h5><p><b>SM</b> Moderne Kommunikationswege durch Apps, digitale Tools und Benefit-Portale sowie die Nutzung aller verfügbaren Medien sind entscheidend in der Kommunikation mit dem Arbeitnehmer, und das gerne in mehreren Sprachen. Auch Belegschaftsveranstaltungen in Präsenz sind und bleiben ein zentraler Kommunikationsweg. Schlussendlich muss individuell geprüft werden, wie das Unternehmen aufgestellt ist und welche Kommunikationswege die richtigen sind.</p><h5>Kann die Fürsorge des Arbeitgebers auch im Sinne von ESG verstanden werden? Und wie nachhaltig sind die Produkte selbst?</h5><p><b>FK</b> Mit bAV, bKV und bAKS zahlen Arbeitgeber direkt auf zwei der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – SDGs – ein, nämlich „Gesundheit und Wohlergehen“ sowie „Keine Armut“. Insbesondere die bAV kann dabei helfen, Altersarmut zu verhindern, da sich Mitarbeitende schon mit kleinen Beiträgen eine lebenslange zusätzliche Rente sichern können.</p><p><b>CH</b> Was die Produkte angeht, bieten wir bei bAV und betrieblicher Arbeitskraftabsicherung mit VisionGrün ein Konzept an, bei dem die Geldanlage auf Wunsch ausschließlich in Fondsprodukte mit ausgewählten Nachhaltigkeitsmerkmalen fließt. Wir stellen sicher, dass während der gesamten Vertragslaufzeit sämtliche Anlagen nach ESG-Kriterien gemanagt werden, zum Beispiel bei Fondswechseln oder Zuzahlungen. Alles in allem ein flexibles Zusatzfeature!</p><p><b>SM</b> In der bKV haben wir als erster Anbieter ein Nachhaltigkeits-Testat der Concern GmbH in Kooperation mit der Universität Bayreuth für unsere „FEEL-Produkte“ erhalten. Bewertet wurden Kriterien wie die Förderung ethischer Prinzipien und deren Nachhaltigkeit, das Erzielen einer sozialen Wirkung und die Glaubwürdigkeit von uns als Anbieter.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: v. l. n. r.: Christian Häsch, Frank Kettnaker, Sascha Marquardt; © ALH</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/97D8E4F4-E546-479E-94FD-B9E491E0BE81"></div>

 
Ein Interview mit
Christian Häsch
Frank Kettnaker
Sascha Marquardt

Grundfähigkeiten über die bAV versichern

Die Grundfähigkeitsversicherung hat zuletzt eine enorme Entwicklung erfahren. Relativ neu ist die Idee, Grundfähigkeiten über den Arbeitgeber abzusichern. Ulrike Taube, Vorständin bei der ERGO Vorsorge Lebensversicherung, erklärt im Interview, wie ein solches Angebot aussehen kann und wie es sich in andere betriebliche Versorgungen eingliedern lässt.

Interview mit Ulrike Taube, Mitglied des Vorstands der ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG, verantwortlich für betriebliche Altersversorgung
Frau Taube, die Arbeitskraftabsicherung im Rahmen der bAV nimmt an Bedeutung zu. Wie sieht es denn mit der Grundfähigkeitsversicherung in diesem Zusammenhang aus?

Der Bedarf nach passgenauen betrieblichen Lösungen für die Mitarbeiter steigt vor dem Hintergrund eines branchenübergreifenden Arbeitskräftemangels stetig. Im Wettbewerb um die besten Talente nimmt auch die Bedeutung sogenannter Social Benefits zu, also etwa der betrieblichen Altersversorgung. Für viele Menschen beschränkt sich diese allerdings auf den Bereich der Altersvorsorge. Dabei bietet die bAV so viel mehr, wie beispielsweise die Möglichkeit der Hinterbliebenen- und Arbeitskraftabsicherung. Für Arbeitnehmerinnen und -nehmer und insbesondere im handwerklichen Bereich ist die Grundfähigkeitsversicherung neben der Berufsunfähigkeitsversicherung ein weiterer Weg, ihre Arbeitskraft im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung abzusichern und gezielt Schutz vor vorzeitigen finanziellen Risiken in Folge des Verlusts einer oder mehrerer Grundfähigkeiten zu erhalten. Mit der ERGO Body Protect haben wir als ERGO Vorsorge im September eine völlig neue Grundfähigkeitsabsicherung auf den Markt gebracht und so auf die steigende Nachfrage reagiert. Arbeitnehmerinnen und -nehmer können ihre Versorgung damit deutlich stärker nach ihren individuellen Bedürfnissen, Interessen sowie Lebens- und Berufssituationen gestalten. Dies ist für die Arbeitgeber ein wichtiges Instrument im Wettbewerb um benötigte Arbeitnehmer und ergänzt ein vom Arbeitgeber gewolltes und notwendiges Gesamtvergütungsmodell im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte und deren Erhalt.

Auf welche gesetzliche Grundlage stützt sich denn die Absicherung von Grundfähigkeiten innerhalb der betrieblichen Versorgung?

Das Bundesministerium der Finanzen hat im Schreiben „Steuerliche Förderung der betrieblichen Altersversorgung“ vom 12.08.2021 unter Randziffer 3b klargestellt, dass auch eine Grundfähigkeitsversicherung die Voraussetzungen des Betriebsrentengesetzes erfüllt.

Ihre neue Grundfähigkeitsversicherung haben Sie bereits erwähnt. Ist das Produkt auch für das Kollektivgeschäft zugänglich?

Vertrieblich ist das Kollektivgeschäft von großer Bedeutung. Es ermöglicht dem Arbeitgeber, hinsichtlich von Mitarbeiterbindung und -gewinnung Versicherungsschutz für vorzeitige Risiken günstig und mit deutlich erleichterter Risikoprüfung anzubieten. Der Arbeitgeber kann gezielt – und somit preisgünstiger – bestimmte (für die Tätigkeit) wichtige Fähigkeiten absichern und Versicherungsschutz für die gesamte Belegschaft anbieten – auch für Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die diesen privat nicht oder nur erschwert erhalten würden. Wir bei ERGO nutzen unsere langjährige Expertise in der Firmen-Gruppenversicherung, denn neben den genannten Vorteilen bei der Risikoprüfung ergeben sich für die Grundfähigkeitsversicherung im Kollektivgeschäft unter anderem auch vereinfachte Prozesse.

Wie darf man sich das Angebot konkret vorstellen?

Im Gegensatz zur heute schon weiter verbreiteten und bekannteren Berufsunfähigkeitsversicherung sichert die Grundfähigkeitsversicherung keinen Beruf, sondern fest definierte Fähigkeiten wie beispielsweise Sehen, Hören oder Schmecken ab. Die ERGO Body Protect bieten wir dabei in allen Einsatzgebieten in drei unterschiedlich umfangreichen Leistungspaketen Grundschutz, Komfort und Premium an. Zusätzlich können mit “Psyche Plus“ und „Sport Plus“ zwei optionale Bausteine gewählt werden. Dadurch kann der Versicherungsschutz dem individuellen Bedarf entsprechend gestaltet werden. Insbesondere durch den Baustein „Sport Plus“ lassen sich wichtige Grundfähigkeiten im sportlichen Bereich abdecken, aber genau dieselben Fähigkeiten benötigen beispielsweise auch Handwerker. Letztere haben es oft schwer, eine adäquate Arbeitskraftabsicherung zu erhalten. Im Kollektiv des Arbeitgebers wird dies deutlich einfacher. Die Berufsunfähigkeitsabsicherung kann natürlich als Ergänzung parallel abgeschlossen werden, je nach individuellem Absicherungsbedarf.

Welche Vorteile ergeben sich für Arbeitgeber und Beschäftigte?

Die Arbeitgeber generieren wie bereits angesprochen insbesondere Vorteile in der Beschäftigungsgewinnung und -bindung. Durch die Absicherung existenzieller Risiken über den Betrieb wird die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter gefördert und das Unternehmen als Arbeitsstelle somit attraktiver. Diese Effekte werden naturgemäß besonders durch eine Arbeitgeberfinanzierung gewährleistet: Durch die geringe Abhängigkeit der Prämie von Alter und Beruf ist das Produkt gerade für eine arbeitgeberfinanzierte bAV hervorragend geeignet. Mit geringem Aufwand kann eine adäquate Absicherung dargestellt werden. Auf Arbeitnehmerseite steht im Zentrum eine sehr attraktive, individuell gestaltbare Lösung, da neben der Arbeitskraft auch sporttypische Fähigkeiten abgesichert werden können. Wenn die Grundfähigkeitsversicherung im Rahmen einer Entgeltumwandlung finanziert wird, profitieren Arbeitnehmerinnen und -nehmer zudem von steuerlichen Förderungen der Beiträge. Und neben der Sozialabgabenersparnis erhöhen zusätzliche Arbeitgeberzuschüsse die Attraktivität nochmals. Als Richtwert gilt, dass die Nettobelastung im Vergleich zu einer privaten Prämie ungefähr um die Hälfte geringer ist. Da spielt die bAV ihre große Stärke aus.

Bieten Arbeitgeber denn teilweise eine betriebliche Versorgung mit BU-Absicherung und teilweise mit Grundfähigkeitsversicherung an?

Die Grundfähigkeitsversicherung in der bAV ist insgesamt noch ein sehr junges Angebot am Markt. Grundsätzlich ist ein zweigleisiges Angebot bei vielen Unternehmen, gerade bei heterogenen Beschäftigungsverhältnissen, absolut sinnvoll. Natürlich muss bei zweigleisigen Angeboten der Gleichbehandlungsgrundsatz beachtet werden. So sind in den Betrieben Konzepte in der Entwicklung, die ihren Mitarbeitern die Wahl zwischen Altersvorsorge, BU- und/oder Grundfähigkeitsversicherung überlassen und dafür ein „Versorgungsbudget“ zur Verfügung stellen. Hier werden wir schon kurzfristig eine deutliche Dynamik spüren und sehen uns deshalb mit dem Angebot der ERGO Vorsorge optimal aufgestellt.

Was passiert bei einem Arbeitgeberwechsel?

Bei einem Arbeitgeberwechsel kann die Versicherung vom neuen Arbeitgeber fortgeführt werden. Alternativ ist eine private Fortführung möglich, sowohl beitragsfrei als auch bei privater Fortsetzung der Beitragszahlung mit Beibehaltung des vollen Versicherungsschutzes.

Wenn die Arbeitgeber flächendeckend mitmachen: Könnte die Absicherung über den Arbeitgeber perspektivisch die private BU bzw. Grundfähigkeitsversicherung ablösen?

Wenn die Arbeitgeber flächendeckend mitmachen würden, dürfte insbesondere bei Kollektivverträgen mit einer Arbeitgeberfinanzierung eine hohe Durchdringung erfolgen. Bei Misch- und Arbeitnehmerfinanzierung, also Entgeltumwandlung, ist erfahrungsgemäß die Durchdringung deutlich geringer. Auch werden die Absicherungshöhen bei den einzelnen Arbeitgebern sehr unterschiedlich sein und nicht in jedem Fall eine vollumfängliche Arbeitskraftabsicherung darstellen. Von daher hängt viel von der Finanzierungsform und der Höhe der jeweiligen Absicherung ab. Aus diesem Grund sehen wir perspektivisch keine Ablösung der privaten BU bzw. Grundfähigkeitsversicherung. Es werden sich, wie in der Vergangenheit auch, private und betriebliche Absicherung ergänzen.

Porträtfoto: © ERGO Vorsorge Lebensversicherung; Bild Newsletter: © Andrey Popov – stock.adobe.com

 

„Wir wollen für Vermittler und Vermittlerinnen der Plan A sein“

Neuer Auftritt, klares Versprechen und kundenspezifische Betreuung – die Gothaer definiert die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern und -maklerinnen neu. Die in diesem Jahr gelaunchten Produkte laufen gut und für nächstes Jahr gibt es Neues in der Altersvorsorge und Krankenversicherung.

Interview mit Dr. Max Weinhold, Vorstand der Gothaer Vertriebs-Service AG und Leiter Partnervertrieb Komposit, und Stefan Liebig, Leiter Partnervertriebe bei der Gothaer und Geschäftsführer der Gothaer Beratung und Vertriebsservice GmbH
Die Partnervertriebe der Gothaer haben sich vor einem Jahr neu positioniert – nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Könnte man von neuen Werten sprechen?

Dr. Max Weinhold Natürlich haben wir davor auch schon alles für unsere Vertriebspartner und Vertriebspartnerinnen gegeben.

Mit unserem Slogan „Plan A. Wort drauf!“ setzen wir jetzt einen drauf: Wir geben nicht nur ein Versprechen, sondern haben auch eine klare Haltung für uns selbst definiert: Wir wollen uns ständig verbessern, um für unsere Vertriebspartner der Plan A zu sein.

Stefan Liebig Durch unsere Ausrichtung haben wir unsere Werte geschärft und einen gemeinsamen und einheitlichen Markenauftritt geschaffen.

Bei alldem ist aber auch klar, dass nicht immer alles glatt laufen wird. Auch dazu stehen wir. Entscheidend ist: Wir geben unser Wort drauf, dass man sich auf uns verlassen kann und wir immer alles geben, um besser zu werden.

Wo konkret setzen denn die Ideen an?

SL Es ist eine typische Eigenschaft der Gothaer, dass uns eine persönliche, enge und authentische Beziehung zu unseren Vertriebspartnern und Vertriebspartnerinnen wichtig ist. Wir legen großen Wert darauf, ihnen kompetente Ansprechpartner zur Seite zu stellen, die sie mit Rat und Tat unterstützen und schnelle Entscheidungen treffen können.

Als Branchenkenner wissen wir: Konfektions­ware und Schema F funktionieren nicht überall. Wir unternehmen alles für maßgeschneiderte und individuelle Lösungen. Feedback wird bei uns großgeschrieben. Nur so können wir uns ständig verbessern.

Mit der neuen Positionierung haben Sie Anfang des Jahres auch die Strukturen in den Partnervertrieben angepasst. Was hat sich verändert?

MW Unser Ziel war, unseren Maklern und Maklerinnen eine zielgruppenspezifischere Betreuung zu bieten. Konkret bedeutet dies, dass zum Beispiel Vermittlerunternehmen mit einem vertrieblichen Schwerpunkt direkt an die jeweilige Sparte angebunden wurden, wo die höchste Fachlichkeit und auch Entscheidungskompetenz verortet sind. So halten wir Prozesse kurz und effizient.

SL Direkt angebundene Makler und Maklerinnen, die sich als Allrounder aufgestellt haben, werden aus dem Partnervertrieb betreut. Hier stehen ihnen Ansprechpartner mit einem breiten Know-how zur Verfügung. Außerdem wurde die Betreuung von Pools und Vertrieben, von Kooperationspartnern und Banken in jeweils eigenen Einheiten gebündelt. Insgesamt fällt das Feedback nach den ersten neun Monaten ausgesprochen positiv aus.

Die Gothaer setzt verstärkt auf Firmenkunden. Wie verändert diese Strategie die Zusammen­arbeit mit Maklern und zahlt sich diese Strategie aus?

MW Das Firmenkundengeschäft bzw. der Mittelstand liegen schon seit jeher in unserer DNA. Die Gothaer ist vor mehr als 200 Jahren von Unternehmern für Unternehmer gegründet worden. Wir haben das KMU-Geschäft kontinuierlich ausgebaut und sind 2020 mit dem Ziel, „Führender Partner für den Mittelstand“ zu werden, in unserer Strategie „Ambition25“ angetreten. Nicht nur im Bereich Komposit, sondern auch in der bKV und bAV, wo unsere Kollegen Rainer Ebenkamp und Stefan Opel vertriebliche Verantwortung tragen, sind wir einer der führenden Anbieter. Mittlerweile versichern wir rund 378.000 Unternehmen, Tendenz weiter stark steigend.

Aber auch die Finanzkennzahlen sprechen ganz klar für sich: 2022 haben wir die gebuchten Bruttobeiträge im Firmenkundensegment um 9,1% auf rund 1,5 Mrd. Euro steigern können und unsere Marktposition damit noch ein­mal deutlich ausgebaut. Diese Entwicklung setzt sich in diesem Jahr weiter fort.

Wie wichtig sind Ihnen heute noch Direktanbindungen auch von kleineren Maklerunternehmen? Und gilt hier in der Betreuung auch Ihr Leistungsversprechen?

SL Für Vermittler mit den Schwerpunkten Lebens- und Krankenversicherungen für Privatkunden haben wir eine neue Einheit geschaffen, die eine regionale Betreuung sicherstellt. Für Makler, die in geringerem Umfang mit uns zusammenarbeiten, steht täglich von 7 bis 20 Uhr ein Team der Gothaer Beratung und Vertriebsservice GmbH als Ansprechpartner bereit.

Wie wirkt sich der geplante Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer auf die Partner­vertriebe aus?

MW Ich bin mir sicher, dass wir mit diesem Zusammenschluss zukünftig noch stärker als ohnehin schon als der führende Partner im Mittelstand wahrgenommen werden. Im Kompositbereich sind wir da schon auf sehr gutem Weg. Hinzu kommt jetzt noch, dass wir nun in den Bereichen bKV und bAV noch mal stärker aufgestellt sein werden. Das heißt für mich: Wir werden noch attraktiver für Makler und Maklerinnen, die ihre Mittelstandskunden ganzheitlich beraten.

SL Hinzu kommt für mich, dass Makler und Maklerinnen gerade im Privatkundengeschäft insgesamt vor allem in der LV und KV von einer breiteren Aufstellung profitieren. Ebenso bedeutet der Zusammenschluss, dass wir zu einem der zehn größten Versicherer werden, was natürlich zur Bündelung von Kapazitäten, IT und Finanzkraft führt. Das alles ist extrem wichtig, um langfristig Makler- und Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Aktuell befinden wir uns bekanntermaßen noch in der Due-Diligence-Phase. Kon­krete Weichenstellungen sind erst im Laufe des nächsten Jahres zu erwarten.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Neben der neuen Ausrichtung – welche Themen haben Sie beschäftigt?

SL Auf der Produktebene war das Jahr 2023 ein sehr ereignisreiches Jahr.

Neben unseren neuen Zahnzusatztarifen MediZSmile 75 und 85, die auf den Vergleichsportalen hervorragend ankommen, haben wir unsere neuen SBU-Tarife eingeführt. Bei der Produktentwicklung haben wir eng mit unseren Vertriebspartnern zusammengearbeitet und deren Feedback einfließen lassen. Die ersten Verkaufszahlen zeigen, dass dies der richtige Weg war. So wurde die BU-Produktion seit Einführung im Juli um mehr als 70% zum Vorjahr gesteigert.

MW Auch im Segment Komposit können wir einige Erfolge vorweisen. So haben wir unter anderem unser modular aufgebautes Produkt für KMU, GothaerGewerbe Protect, weiter ausgebaut. Zum Beispiel wurden Bausteine für Nachhaltigkeit und vor allem für Cyberschutz integriert.

Blick nach vorne: Welche Produkte und Schwerpunkte setzen Sie 2024?

SL Wir werden 2024 eine neue, innovative Fondsrente einführen und damit unsere strategische Ambition unterstreichen, in der Lebensversicherung ein noch relevanterer Player im Maklermarkt zu sein.

In der KV entwerfen wir gerade ein ganz neues Produktkonzept. Durch den Fachkräftemangel in Deutschland kommen immer mehr Menschen aus dem Ausland zu uns, um in hochqualifizierten Berufen zu arbeiten. Das neue Produkt wird speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sein.

Außerdem führen wir in der privaten Kompositver­sicherung die Modernisierung der Produktpalette fort. In Unfall haben wir 2023 ja schon einen ersten großen und erfolgreichen Schritt gemacht.

Und auch im Bereich BU werden wir weiter am Ball bleiben. Wie bereits gesagt war das 2023 eine echte Erfolgsstory. Nun gilt es, das Produkt dauerhaft in der Spitzenposition zu halten. Das werden wir tun. Wort drauf.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Dr. Max Weinhold, Stefan Liebig, Gothaer

 
Ein Interview mit
Dr. Max Weinhold
Stefan Liebig

Konsequenzen von Run-offs für die betriebliche Altersversorgung

Die Veräußerung von Lebensversicherungsbeständen an Run-off-Gesellschaften ist für Versicherer ein probates Mittel, um sich strategisch neu auszurichten. Dennoch resultieren daraus Herausforderungen – für Kunden und Arbeitgeber: Denn davon sind oft auch Policen in der bAV betroffen.

Ein Artikel von Marco Eckert, Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH

Das konventionelle Lebensversicherungsgeschäft ist für Versicherer heute zunehmend mit Hürden versehen: Die lange Niedrigzinsphase, konstant sinkende Überschussbeteiligungen, stagnierende Einnahmen und zunehmende regulatorische Eingriffe haben ihre Spuren hinterlassen. Gerade die Verwaltung von hochverzinsten Altbeständen ist oft wenig effizient. Für Versicherer, die sich folglich vom konventionellen, kapitalintensiven Geschäft trennen wollen, bietet der Verkauf von Beständen die Möglichkeit, interne Ressourcen ebenso wie vorhandenes Kapital ökonomisch zielgerichteter einzusetzen.

Die Veräußerung von Beständen aus Lebens- beziehungsweise Rentenversicherung und betrieblicher Altersversorgung an Run-off-Gesellschaften ist folglich zunehmend zum populären Modell geworden – gerade große Deals wie der Verkauf von beinahe 4 Millionen Verträgen mit einem Volumen von rund 37 Mrd. Euro seitens der Generali an den wohl größten Akteur auf dem Markt, Viridium, im Jahr 2019 haben die Branche aufgerüttelt.

Auch die Frankfurter Leben ist im Run-off-Geschäft aktiv und hat vor wenigen Monaten bekannt gegeben, die Generali Deutschland Pensionskasse AG und damit deren rund 150.000 Verträge vollständig zu übernehmen. Der Abschluss steht offenbar lediglich noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin. Eine Reihe weiterer Deals wird derzeit im Markt diskutiert oder dürfte in naher Zukunft angekündigt werden. Zu platzen drohte bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe hingegen ein Mega-Deal, der bereits in trockenen Tüchern schien: Viridium plante die Übernahme von 720.000 Verträgen bei rund 21 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen von Zurich Deutschland. Dem hat die BaFin allerdings offenbar zunächst einen Riegel vorgeschoben. Die Hintergründe bleiben zwar offen, doch ist es grundsätzlich Aufgabe der BaFin, Run-offs im Sinne der Kunden zu prüfen und dabei auch die finanzielle Solidität von Akquisiteuren in Augenschein zu nehmen.

Transaktion von Unternehmenseinheiten

Um den Weg für neue, chancenreichere Investments frei zu machen, werden bei Transaktionen meist die gesamten Unternehmenseinheiten verkauft, die als Eigner der Bestände fungieren. Run-off-Firmen wiederum haben gute Argumente an der Hand, warum der Kauf allen Beteiligten zugutekommen soll: Sie versprechen, die übernommenen Gesellschaften zu modernisieren und für eine stabile Kapitalausstattung zu sorgen. So würden unter dem Strich auch Kunden profitieren – etwa durch höhere Überschussbeteiligungen.

Tatsächlich sind hier mitunter erhöhte Renditen zu verzeichnen. Doch nicht selten müssen sich Kunden auch mit verschiedenen Problemen auseinandersetzen: Allein die notwendige IT-Migration führte in der Vergangenheit immer wieder dazu, dass etwa Auszahlungen an Rentenempfänger fehlschlugen oder der Kundenservice schlecht erreichbar war. Ferner können sich Modalitäten und Korrespondenzwege ändern, was zu einem zusätzlichen Aufwand führt.

Neben Rentenversicherungen sind davon meist Verträge der betrieblichen Altersversorgung (bAV) betroffen. In diesem Fall resultieren daraus auch Konsequenzen für Arbeitgeber, über welche die Verträge laufen. Sie werden nolens volens mit der neuen Situation konfrontiert und müssen sich auf geänderte Rahmenbedingungen einstellen, die der neue Eigner vorgibt. Damit steigen insbesondere die Anforderungen für Personalabteilungen. Denn im Gegensatz zu klassischen Lebenspolicen bestehen Ansprüche bei einer bAV häufig nicht direkt gegenüber dem Versicherer, sondern zunächst gegenüber dem Arbeitgeber. Dabei stehen Personalabteilungen in der Pflicht, die bAV für ihre Beschäftigten zu verwalten. Für den Fall, dass Auszahlungen sich verzögern oder ausbleiben, kann der Arbeitgeber in die Haftung geraten.

Herausforderungen für Arbeitgeber

Sofern Arbeitgeber von der Veräußerung von Beständen eines Vertragspartners erfahren, sind sie gezwungen, sämtliche möglichen Konsequenzen im Blick haben. Dazu gehören technische Features, die anzupassen sind. Zu prüfen ist auch, inwieweit seitens der Run-off-Gesellschaft Vertragsbestandteile verändert wurden. Zwar sind die einmal vereinbarten Konditionen fix – doch gilt dies nicht für Modalitäten in puncto Abwicklung und Verwaltung. Umgekehrt sind seitens von Versicherungsnehmern vertragliche Modifizierungen – etwa auch Beitragsanpassungen – wiederum unter Umständen nur noch eingeschränkt möglich.

In vielen Fällen ist es ferner so, dass nicht alle Verträge vom neuen Eigner übernommen werden, sondern lediglich ein Teil davon. So ist es denkbar, dass ein Teil der bAV-Verträge von Mitarbeitern eines Unternehmens beim bisherigen Verwalter verbleibt und ein anderer Teil verkauft wird. Hier wird die Situation für Personalabteilungen folglich noch komplexer, müssen sie doch notwendigerweise den Überblick behalten, welche Verträge von Änderungen betroffen sind. Ferner steckt der Teufel im Detail: Beispielsweise müssen Ansprechpartner und Kommunikationskanäle in den Fällen, die migriert wurden, ebenso aktualisiert werden wie Bankverbindungen.

Doch auch wenn alle Formalitäten korrekt eingesteuert werden, ist das Soll für Arbeitgeber noch nicht erfüllt. Vielmehr sind die von einer Transaktion ihres bAV-Vertrags betroffenen Mitarbeiter oft verunsichert. Allein die veränderten Anbieter und neu gestalteten Unterlagen führen zu grundlegenden Fragen – etwa, ob die persönliche und über lange Jahre geplante Altersversorgung noch gesichert ist. Folglich häufen sich Rückfragen an die Personalabteilung. Eine zielgenaue Kommunikation gegenüber den betroffenen Mitarbeitern ist elementar, um rechtzeitig über Änderungen zu informieren.

Komplex ist die Situation darüber hinaus angesichts der gesetzlichen Vorgabe, in der bAV ein Mindestmaß an Erträgen zu erwirtschaften. Hier sollten sich Arbeitgeber absichern, damit sie nicht in Haftung genommen werden können für den – zwar unwahrscheinlichen, aber doch denkbaren – Fall, dass Renditen sinken sollten.

Chancen eines bAV-Outsourcings

Um Herausforderungen in der bAV – wie etwa die eines Run-offs – abzufedern, brauchen Unternehmen zunehmend personelle Ressourcen. Unter Umständen kann es daher zielführender sein, die bAV auszulagern und so sämtliche Verantwortung in externe Hände zu legen. Spezialisierte Dienstleister wie die DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH übernehmen alle Aufgaben der Verwaltung – von der Dokumentation der Unterlagen bis hin zur Abwicklung. Außerdem haben externe Berater mögliche Haftungsrisiken ständig im Blick, sodass Personalabteilungen sich vollumfänglich auf ihre Kernkompetenzen im HR fokussieren können.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © vladvm50 – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Marco Eckert

Flossbach von Storch bietet bAV-Lösung für Unternehmen an

Der Vermögensverwalter Flossbach von Storch erweitert sein Dienstleistungsangebot für Unternehmen. Diese können zukünftig die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung ihrer Mitarbeiter über die FvS-Vermögensverwaltung investieren.

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) wird in den aktuellen Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger, um Mitarbeiter an Unternehmen zu binden. So bietet auch der Vermögensverwalter Flossbach von Storch seinen Mitarbeitern eine solche Lösung – und erweitert damit jetzt auch sein Dienstleistungsangebot nach außen. Das geht aus einer Pressemitteilung sowie einem auf der Homepage des Unternehmens veröffentlichten Interview mit Gründer und Vorstand Kurt von Storch hervor.

bAV-Lösung für mittelständische Unternehmen

Demnach können Unternehmen künftig die Beiträge zur bAV ihrer Mitarbeiter in Form einer wertpapiergebundenen Direktzusage über die FvS-Vermögensverwaltung investieren. Dabei stehe ihnen der gleiche Zugang offen, den auch die Flossbach von Storch AG für die bAV ihrer eigenen Mitarbeiter nutzt. Die jeweiligen Portfolios werden aktiv gemanagt und global diversifiziert und orientieren sich dabei an den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens.

Ziel ist es, so Flossbach von Storch, langfristig attraktive Renditen für die Vorsorgesparer zu erwirtschaften. Das bAV-Angebot richte sich nicht nur an die Mitarbeiter, sondern könne auch für Gesellschafter-Geschäftsführer eine sinnvolle Lösung sein.

Partnerschaft mit adesso

Flossbach von Storch lege bei seinem bAV-Angebot besonderen Wert auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit, weswegen die bAV jederzeit über einen digitalen Zugang einsehbar sei, verkündet Kurt von Storch in dem Interview auf der Flossbach-von-Storch-Homepage. Hier könne nachverfolgt werden, in welche Anlageklassen und Einzeltitel und in welchen Weltregionen investiert wird. Transparenz gelte auch bei der Vergütung: Wesentliche Bestandteile der Dienstleistung würden mit einer fixen All-in-Gebühr abgegolten.

Besonders eigne sich die bAV von Flossbach von Storch für mittelständische Unternehmen, und es können bestehende, aber noch nicht rückgedeckte, Zusagen in die bAV-Lösung übertragen werden.

Die digitale Plattform für die Verwaltung der bAV wird von adesso benefit solutions gestellt, welches auch die bAV administriert und als Aktuar und Rechtsberater agieren kann. (mki)

Bild: © Flossbach von Storch AG

 

Immobilienverwalter-Verband gründet VDIV Versorgungswerk

Die VDIV-Landesverbände haben ein Versorgungswerk gegründet. Das Angebot umfasst Lösungen zur bAV, bKV und betrieblichen BU-Versicherung. Die Kundenberatung übernehmen gemeinsam mit SIGNAL IDUNA die Versicherungsmakler Pantaenius, INCON und Klöber.

Mit dem VDIV Versorgungswerk wollen die Landesverbände des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV) den Beschäftigten ihrer Mitgliedsunternehmen Zusatzleistungen zu Konditionen anbieten, die sonst meist nur großen Unternehmen vorbehalten sind. Zusammen mit SIGNAL IDUNA übernehmen die Maklerunternehmen Pantaenius Versicherungsmakler GmbH, INCON GmbH & Co. Assekuranz KG und Klöber Versicherungsmakler GmbH die Kundenberatung. Mit ihrem Netzwerk im Bereich Immobilienverwaltungen und ihrem Spezialwissen sollen sie die individuell passenden Lösungen finden.

bAV, bKV und betriebliche BU-Versicherung

Zum Portfolio des neuen Versorgungswerks zählen im Schwerpunkt Lösungen zur betrieblichen Altersversorgung (bAV), betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Mitgliedschaft im Versorgungswerk ist für die Betriebe freiwillig und kostenfrei. Zudem lassen sich die über das Versorgungswerk geschlossenen Verträge digital verwalten.

Über den VDIV Deutschland

Der 1988 gegründete Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland) repräsentiert als Spitzenverband der Haus- und Immobilienverwalter bundesweit über 3.600 Mitgliedsunternehmen mit etwa 8,2 Millionen Wohnungen. Die Mitgliedsunternehmen verwalten circa 75% des Bestandes an Eigentumswohnungen in Deutschland. (tk)

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