AssCompact suche
Home

Zurich Versicherung AG

5437

ePA: Alles rund um die elektronische Patientenakte

Jonas Piela hat sich in einer vierteiligen Miniserie seines Podcasts mit der elektronischen Patientenakte (ePA) auseinandergesetzt. In diesem darauf basierenden Gastbeitrag gibt der Digital-Experte einen Überblick darüber, was die ePA kann und bietet einen Vergleich verschiedener White-Label-Lösungen.

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist eine Art der digitalen Dokumentenverwaltung. Dort können wichtige Unterlagen von Patienten eingereicht und Freigaben, zum Beispiel an Ärzte, erteilt werden. Seit Anfang 2021 gibt es die staatliche Verpflichtung für alle gesetzlichen Versicherer, eine entsprechende App für die Versicherten anzubieten. Für die privaten Versicherer existiert bislang noch keine derartige Verpflichtung, doch sehe ich auch für sie hier mehr Nutzen als Risiko. Die aktuelle, bundesweite Initiative sorgt schon einmal für die Aufmerksamkeit, die das Thema verdient.

In einem ersten Schritt muss die erforderliche digitale Infrastruktur von den privaten Versicherern aufgebaut werden. Immerhin muss einerseits die tadellose Funktionalität der Backend-Systeme der Versicherer gewährleistet werden, andererseits ist auch das Design und die User-Experience der App von außerordentlicher Wichtigkeit. Doch dazu später mehr.

Auch die Frage nach der Gesundheitskarte soll kurz erwähnt werden. Bei der Überlegung, die Plastikkarte durch eine virtuelle Karte zu ersetzen, sind ein paar Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. Das digitale Einlesen über das Smartphone erscheint auf den ersten Blick elegant, entpuppt sich beim Praxisversuch aber als fehleranfällig. Die Plastikkarte sollte zumindest als Option bestehen bleiben.

Entwicklung der App: make or buy?

IT-Anwendungen stellen heute nicht mehr nur Kostenreduzierer, sondern signifikante Werttreiber für einen Versicherer dar. Sie bilden zunehmend das Kerngeschäft eines Versicherers. Dementsprechend sollte ihnen die Aufmerksamkeit zuteil werden, die sie verdienen. Die entsprechenden Unternehmensstrukturen und Kompetenzen vorausgesetzt, ergibt es Sinn, die App für die ePA selbst zu entwickeln. Das Problem: So, wie die IT-Organisation vieler Privatversicherer aufgestellt ist, ist das nicht zu stemmen. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in dem unzureichenden Skill-Set der Organisation und ihrer allgemeinen Prozessabläufe. Die Herausforderung Kernversicherungssysteme und Backend-Systeme zu entwickeln, ist eine völlig andere, als intuitiv zu bedienende, schicke Apps für den Kunden.

Es stehen nun grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Beschaffung einer ePA-App zur Verfügung: Entweder wird sie komplett intern entwickelt, extern eingekauft oder man kauft sich lediglich die Programmierleistung ein, ohne die Kontrolle über die Entwicklung vollständig abgeben zu müssen. Option Nummer drei scheint mir persönlich die beste Lösung zu sein. Sie bietet eine Reihe von Vorteilen: Die App kann schnell online gehen, kontinuierlich in kleinen, inkrementellen Schritten weiterentwickelt werden und es findet eine schnellere Wertrealisierung des Investments statt. Klassische von Versicherungsunternehmen durchgeführte Projekte, seien sie auch noch so cross-funktional und agil aufgebaut, brauchen zu lange, sind zu teuer und schlicht nicht für die Entwicklung einer solchen Software optimiert.

Regulatoren und: eine oder mehrere Apps?

Zunächst ein technischer Aspekt: Anwendungen, die auf die Telematik-Infrastruktur zugreifen, müssen von der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) freigegeben und zertifiziert werden. Die standardmäßige Integration der Freigabe in den Prozess der Softwareentwicklung kostet etwas Geld – ich halte sie aber für nötig.

Zur Frage nach der Anzahl der Apps: Hier ist die Sachlage komplizierter. Als Versicherer mit mehreren Sparten, wie Kranken-, Lebens- und Sachversicherung kann es Sinn ergeben, eine App für jeden dieser Bereiche anzubieten. Innerhalb eines Versicherungsbereichs ist hingegen keine weitere Unterteilung nötig. Zum einen, da multiple Apps für den Benutzer kompliziert in der Handhabung sind. Sie müssen alle einzeln installiert und aufgerufen werden, damit der Benutzer Zugriff auf den gewünschten Service erhält. Darüber hinaus müssen alle Apps einzeln vom Versicherer beworben werden, da der Kunde sie sonst gegebenenfalls nicht findet. Auch die Verwaltung auf dem Smartphone ist aufwendig. Der Nutzer muss sich auf allen Apps separat anmelden und Einstellungen vornehmen. Wenn die Apps von verschiedenen Entwicklerteams programmiert wurden, können sich Design und Navigation voneinander unterscheiden. Auch diese Unterschiede können für Verwirrung beim Kunden sorgen. Außerdem kann das Problem auftreten, später dazu gekaufte Software nicht mehr in bestehende Systeme integrieren zu können.

Im Zweifel haben die Apps unterschiedliche Entwicklungsstände, weil sie von unterschiedlichen Teams entwickelt werden. Das heißt Look und Feel sind unterschiedlich. Das ist gruselig für jeden Nutzer.

Eine Studie: Welche White-Label-App ist besser?

Im Rahmen eines vergangenen Projekts haben wir die zwei großen Anbieter von White-Label-Apps miteinander verglichen (Link zum Download der Studie).

IBM auf der einen und RISE zusammen mit BITMARCK auf der anderen Seite. Die Produktqualität des Versicherers haben wir hierbei ausgeblendet und uns ausschließlich auf die technische Umsetzung der App fokussiert.

Kauft das Aktensystem einfach von der Stange ein, [...] aber das ist nichts, wo man sich in erster Linie signifikant vom Wettbewerb differenzieren kann. Bei den Apps sieht das anders aus.

Bei der RISE-BITMARCK sind wir oft auf Fehlermeldungen gestoßen, ohne zu wissen, wie diese zu beheben sind. Auch was die Navigation der Apps betrifft, nimmt die IBM-App den Nutzer besser an die Hand. Die RISE-BITMARCK verlangt nach einer aufwendigen Video-Identifizierung, bei der in einem Video-Call der Personalausweis vorgezeigt wird. Auch technische Probleme beim Login machten uns hier zu schaffen. Die schwarz-weißen E-Mails von RISE-BITMARCK, die für die Geräte-Freischaltung benötigt werden, tun ihr Übriges und wirken wie aus der Zeit gefallen. Das bestärkt den Gesamteindruck, dass IBM nicht nur bei funktionalen Fragen, sondern auch bei Designentscheidungen einen besseren Job macht.

Technische Unzulänglichkeiten sowie Grafik- und Navigationsmakel gehen klar auf die Kappe der Entwickler. Fairerweise sei aber gesagt, dass ein paar der Komplikationen, auf die wir während unseres Tests gestoßen sind, auf die Vorgaben der gematik zurückzuführen sind. Die weiteren Unterschiede zwischen IBM und RISE-BITMARCK liegen mutmaßlich in der unterschiedlichen Schwerpunktsetzung bei der Entwicklung der Apps, dem Budget und der Unternehmensorganisation. Meine These lautet daher: Die Diskrepanz, die – Stand heute – zwischen den beiden Apps liegt, wird auch in fünf Jahren noch nicht verschwunden sein.

Die Podcast-Ausgaben zur elektronischen Patientenakte sind in Form einer 4-teiligen Miniserie im Digital Insurance Podcast erschienen. Hier geht es zu den einzelnen Folgen:

Teil 1: Was ist eine ePA und wie funktioniert das?

Teil 2: Wie sollte ich als Versicherer heute Apps entwickeln?

Teil 3: Wie viele Apps braucht ein Versicherer und wie viele ein Kunde?

Teil 4: Vergleich der White-Label-Apps der großen Anbieter

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

Bild: © HNFOTO – stock.adobe.com

 

Process Mining und die Visualisierung von Prozessen

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Max Bergengruen und Christian Brüseke von Celonis darüber, wie Process Mining funktioniert und was an diesem Ansatz so innovativ ist.

Max Bergengruen hat an der TU München Finance and Information Management studiert und arbeitet seit knapp einem Jahr als Senior Manager Customer Value bei Celonis. Christian Brüseke kann auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und ist seit gut zweieinhalb Jahren als Sales Director Financial and Public Services bei Celonis tätig.

Celonis ist ein Softwarehersteller für Cloud-Lösungen und Process-Mining-Produkte. Seit Gründung im Jahr 2011 hat es Celonis in diesem Bereich mit einem Wert von 10 Milliarden Euro und einer Milliarde Marktkapitalisierung innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer geschafft.

Wie funktioniert Process Mining?

Beim Process Mining werden die Prozesse eines Unternehmens per Software visualisiert. Somit können ineffiziente Abläufe und Fehler schnell erkannt und behoben werden. Diese Prozesse können von einfachen Warensendungen bis zur industriellen Fertigung eines Produkts reichen. Christian Brüseke erklärt, dass mithilfe des Process Mining Antworten auf Fragen gegeben werden können, wie: Warum dauert die Lieferung einer Ware so lange oder wieso wird das Fehlen eines Teils bei dem Fertigungsprozess nicht rechtzeitig angezeigt? Process Mining „röntgt“ sozusagen alle Abläufe mit den zur Verfügung stehenden Daten und hilft somit Prozesse transparenter zu machen und effizienter zu gestalten.

Auf die Frage Jonas Pielas’, wie die Darstellung solcher Prozessen denn vor dem Process Mining Ansatz typischerweise in Unternehmen stattgefunden habe, antwortet Christian Brüseke: „Ein Unternehmen engagiert ein Beratungshaus, die schicken dann zwei, drei, vier, fünf Mitarbeiter und die laufen mit Fragebögen durch das ganze Haus durch.“

Demgegenüber steht die datengetriebene Vorgehensweise von Celonis, die nicht nur umfassender, sondern in ihrer Darstellung auch übersichtlicher ausfällt. Unternehmensprozesse lassen sich leicht über eine Web-App aufrufen. Den dazugehörigen Process Explorer, mit dessen Hilfe sich die einzelnen Prozesse sortieren und betrachten lassen, hat Celonis selbst konzipiert.

Celonis hat sich über die Jahre vom reinen Analyse-Tool weiterentwickelt. Aufgrund der Vielzahl an Daten, die in Echtzeit zur Verfügung stehen, kann man nun auch in den Prozess eingreifen, erklärt Max Bergengruen. Als Beispiel nennt er Benachrichtigungen, die bei der Erkennung von Problemen an die Unternehmen gesendet werden können.

Der Integrationsprozess

Grundsätzlich erfolge die Implementierung der Software bei einem Kunden in drei Schritten, so Max Bergengruen: „Das Erste ist die Anbindung, dann die Erkenntnisgenerierung und dann ist es das Umsetzen von Maßnahmen.“

Auch nach dem letzten Schritt wird der Kunde nicht alleine gelassen. Gerade für den Customer Value Manager Max Bergengruen steht die Kundenzufriedenheit nach Abschluss der formalen Integration weiterhin an oberster Stelle. Die Begleitung beginnt bei der ersten technischen Integration und endet erst bei dem tatsächlich generierten Mehrwert für das Unternehmen. Mittelfristiges Ziel ist es aber, den Kunden selbstständig die Skalierung der Plattform vornehmen zu lassen und Prozessverbesserungen ohne externe Hilfe erreichen zu können. Aufgrund der vielen Umsetzungen kann Celonis auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. So sagt Max Bergengruen: „Wir haben für die meisten Standardsysteme schon Standard-Konnektoren.“

Der Integrationsprozess hängt dennoch von vielen unternehmensinternen Faktoren ab, wie der Anzahl der Systeme oder der Dynamik des Konzerns. Im besten Falle, erläutert Christian Brüseke, dauert es nur einen Monat, in der Regel eher drei bis vier Monate, bis die vollständige Implementierung abgeschlossen ist.

Fazit

Der innovative Process Mining Ansatz wird durch den raschen Aufstieg Celonis’ bestätigt. War man früher auf externe Beratungsunternehmen angewiesen, die subjektive Umfragen in der Firma durchführen und umständliche Auswertungen anfertigen, gibt es mit dem Process Explorer eine leicht verständliche und zugängliche Technik, Flaschenhälse und andere Schwachpunkte in den Unternehmensstrukturen ausfindig zu machen.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

 

DKM-Talk: Nachhaltigkeit braucht Willenskraft

„A race we must win.“ - Begleitet von diesem Motto sprachen am Mittwoch in der DKM-Speaker‘s Corner der Segelsportler Boris Herrmann, der Vorstand der Zurich-Gruppe Deutschland Jawed Barna und Moderatorin Birgit Gräfin von Bentzel über das Megathema Nachhaltigkeit und dessen Bedeutung für Versicherer.

Am Mittwochabend füllte sich die Speaker‘s Corner zum wiederholten Male, denn auf der Bühne nahmen der beliebte Segelsport-Profi Boris Herrmann gemeinsam mit Zurich-Vorstand Jawed Barna Platz. Unter dem Motto „A race we must win“ sprachen die beiden über das Megathema Nachhaltigkeit und was man bei der Wende hin zu mehr Nachhaltigkeit vom Extremsport lernen kann. Außerdem wurde auch die Rolle der Versicherer bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft munter diskutiert.

Nachhaltigkeit ist kein Selbstläufer

Gefragt nach den Erfahrungen während der alle vier Jahre stattfindenden Vendée Globe – der härtesten Einhandregatta der Welt – sprach Boris Herrmann insbesondere über die quälende Einsamkeit auf hoher See, mit der sich der Segelsport-Profi bei dem über 80-tägigen Wettkampf konfrontiert sah. Zusammen mit der langjährigen Vorbereitung, was Segeltechnik und Materialbelastbarkeit angeht, lernte er so Bewältigungsstrategien, die ihm den Umgang mit der bedrohlichen Situation auf den Weltmeeren erleichterten. Als wichtigste Erfolgsfaktoren für sein Abschneiden bei der diesjährigen Vendée Globe nannte Herrmann seinen langen Atem, seine absolute Beharrlichkeit und seine unerschütterliche Willenskraft. Diese Faktoren seien auch für eine erfolgreichen Umstellung der Gesellschaft auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung entscheidend. Denn das Megathema, das gerade auch in der Versicherungsindustrie unter Begriffen wie wertorientiertes Investment sowie ESG- oder SDG-Kriterien in aller Munde ist, läuft sicherlich nicht von selbst an. Vielmehr benötige es die Willenskraft aller Beteiligten, den Pfad zur Umstellung auf eine nachhaltige Entwicklung zu beschreiten.

Extremsport als Übermittler von Forschungsdaten

In diesem Zusammenhang berichtete Herrmann davon, wie er durch seinen Extremsport auf hoher See sogar zur Schließung von Forschungslücken bei der Debatte um den Klimawandel beitragen kann. Die Ozeane gelten als große CO2-Senken, wodurch sie den CO2-Anstieg in der Atmosphäre entscheidend dämpfen können. Nur weiß die Forschung aufgrund eines lückenhaften, globalen Stationsnetzes kaum etwas über den CO2-Gehalt des Meerwassers, sodass auch Rückschlüsse auf eine Sättigung der Aufnahme kaum herzustellen sind. Zusammen mit deutschen Forschungsinstituten entwickelte Herrmann einen Instrumentensatz auf seiner Segeljacht, die nun kontinuierlich den CO2-Gehalt des befahrenen Meerwassers in Echtzeit an die Forscher übermittelt. Allein seine Tour auf der Vendée Globe stellte so ein Drittel des insgesamt zur Verfügung stehenden Datensatzes zur Verfügung.

Nachhaltigkeits-Testimonial bei Zurich

Gefragt nach der Kooperation zwischen dem Versicherer Zurich und dem Extremsportler Boris Herrmann, erklärte Zurich-Vorstand Barna, dass der Segelsportler mit seiner Willenskraft und seiner Authentizität die ideale Persönlichkeit bei der Kommunikation hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit ist. Auf Initiative der Belegschaft hin, gingen die Zurich und der Extremsportler daher in diesem Jahr eine Kooperation ein, in der Boris Herrmann als Botschafter des Versicherers für eine nachhaltige Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft auftritt. Zusammen mit dem Vorstand wurde ein Netzwerk ins Leben gerufen, um zu diesem Megathema sowohl kreative Ideen zu vereinigen als auch die erforderliche Aufmerksamkeit unter den Stakeholdern des Versicherers zu wecken. Die Partnerschaft, so erläuterte Barna, basiere auf einem engen Vertrauensverhältnis und ist auf lange Jahre hin angelegt. Auf die Formulierung von Zielen oder Maßnahmen wurde hingegen verzichtet, denn das Thema Nachhaltigkeit laufe dann wieder Gefahr, nur zu einem temporären Projekt degradiert zu werden, so Barna weiter.

Die Rolle des Versicherers bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft

Auf die Frage, welche Rolle die Versicherer bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft einnehmen, sieht Barna die Konzerne an ganz zentraler Stelle. Schließlich zählt der Vergleich und die Bepreisung von Risiken zur Kernkompetenz eines Versicherers. Die gesellschaftlichen Risiken des Klimawandels zu identifizieren und ihre angemessene Darstellung in den Bilanzen ist daher die künftige Hauptaufgabe eines jeden Versicherers, resümiert der Vorstand von Zurich Deutschland weiter. Zudem können Versicherer als Berater, vor allem aber auch als Investoren wirkungsvolle Stellhebel in Bewegung setzen, damit die Mammutaufgabe Umstellung auf eine nachhaltige Zukunft angestoßen und verstetigt werden kann. Gleichzeitig appellierte der Vorstand an die politischen Entscheider, einen vernünftigen Ordnungsrahmen zu entwickeln, der auf Anreizen basiert und Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen mitnimmt. Verbote seien an dieser Stelle kontraproduktiv und schädigten die Umstellung auf einen nachhaltigen Entwicklungspfad. Abschließend wiesen beide Gesprächspartner noch auf den, ihrer Ansicht nach wichtigsten Aspekt beim Thema Nachhaltigkeit hin: Warum überhaupt sind es die nötigen Anstrengungen eigentlich wert? Ihre einhellige Antwort: wegen der Kinder und der nachfolgender Generationen. Damit auch sie eine Zukunft auf Erden haben können. In diesem Sinne: Die Umstellung zur Nachhaltigkeit: „A race we must win.“ (as)

Bild: v. l. n. r. Zurich Vorstand Jawed Barna, Moderatorin Birgit Gräfin von Bentzel und Segel-Extremsportler Boris Herrmann

 

„Industrieversicherungsmarkt muss neue Balance finden“

Die Zurich setzt im harten Markt der Industrieversicherung auf Kommunikation mit Maklern und Kunden. Für mehr Effizienz, besseren Service und gezielte Prävention weitet der Versicherer die Maßnahmen in der Digitalisierung und im Risk Engineering aus. Zudem rückt auch der Mittelstand in den Fokus.

Interview mit Petra Riga-Müller, Vorstandsmitglied für den Industriekundenbereich der Zurich Gruppe Deutschland
Frau Riga-Müller, wir müssen mit dem oft zitierten harten Markt in der Industrieversicherung beginnen, den Makler und Kunden zuletzt ausgiebig beklagt haben. Wie sieht die Entwicklung aus Ihrer Sicht aus?

Tatsächlich ist es so, dass dieses Segment seit Jahren unter Ertragsschwäche leidet. In den letzten zehn Jahren haben wir fallende Preise und gleichzeitig Erweiterungen im Deckungsschutz gesehen. Insgesamt ist das Prämien­niveau aber nicht auskömmlich, um die anfallende Schadenlast zu decken. Daher gehen wir dort, wo erforderlich, in den Dialog mit unseren Kunden und Maklern zwecks Anpassung der Konditionen auf Einzelfallbasis, das können auch Preiserhöhungen sein. Wir betrachten dabei aber stets jeden Kunden individuell und streben eine partnerschaftliche Lösung für beide Seiten an.

Neben einigen Faktoren wie zum Beispiel steigenden Schäden aus Naturkatastrophen, die aktuelle Schaden­inflation in D&O und Cyber und anziehende Rückversicherungskosten hat die Corona-Pandemie den Marktzyklus beschleunigt. Zudem steigt der Druck auf das versicherungstechnische Ergebnis weiterhin durch die tiefen Zinsen am Finanzmarkt an.

Schlussendlich muss der Industrieversicherungsmarkt insgesamt eine neue Balance finden, die unseren Kunden ausreichenden Versicherungsschutz bietet und den Versicherern nachhaltige Profitabilität ermöglicht, damit wir langfristig ein leistungsstarker und verläss­licher Partner sein können. Auf dem Weg zu dieser Balance sind die Kommunikation und Zusammen­arbeit auf Augenhöhe zwischen Kunde, Makler und Versicherer wichtiger denn je.

Am meisten scheinen sich die Kunden neben den harten Fakten wie Preisen über die knappe und oft kurzfristige Kommunikation vonseiten der Versicherer geärgert zu haben. Geht das besser?

Sicherlich ist an der ein oder anderen Stelle nicht immer alles zu voller Zufriedenheit abgelaufen, aber wir legen großen Wert auf eine transparente, offene und konstruktive Kommunikation. Wir betreuen jeden Kunden individuell und stehen auch in schwierigen Zeiten mit Kontinuität an der Seite unserer Kunden und Partner. Für diese Herangehensweise haben wir in der letzten Erneuerungsphase positives Feedback erhalten und werten dies als Ansporn, um uns stetig zu verbessern. Gerade in der aktuellen Marktphase ist Kommunikation wichtiger denn je, um frühzeitig nachhaltige Lösungen zu finden. Dabei kommen auch innovative Konzepte oder alternative Deckungsstrukturen infrage, beispielsweise in Form einer erhöhten Eigentragung oder der Einbindung einer Captive.

Ein zentrales Thema für die Industriekunden ist auch die Digitalisierung der Versicherer. Sie wünschen sich hier schnellere Fortschritte. Funktioniert ein hoher Digitalisierungsgrad in dem Segment überhaupt?

Technologie spielt auch in der Industrieversicherung eine immer wichtigere Rolle, aber die Industrieversicherer müssen die Vorzüge der Digitalisierung noch besser für sich nutzen. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die große verfügbare Datenmenge, die wir für unser Geschäft und unsere Kunden noch besser einsetzen können. Für uns bedeutet das, dass wir daran arbeiten, Effizienzen durch neue Tools sowie Data & Analytics zu heben.

Wo steht hier die Zurich?

Wir investieren derzeit stark in unsere Mitarbeitenden, in IT und Systeme, um unseren Kunden ein noch breiteres Produkt- und Serviceangebot ermöglichen zu können. Gerade im Bereich internatio­naler Programme steigt die Komplexität der Risikolandschaft weiter an. Im Lichte dessen ist es für unsere Kunden von enormer Bedeutung, mit Unterstützung von neuen Technologien ihre Versicherungslösungen möglichst einfach, effizient und zu jeder Zeit steuern zu können.

Neben unseren bestehenden Tools wie der Kundenplattform MyZurich, die wir kontinuierlich weiterentwickeln und um zusätzliche Funktionalitäten ergänzen, haben wir kürzlich unser neues Zurich Global Program Support (GPS) Tool gestartet. Hiermit haben unsere Kunden und Makler ihre internationalen Programme sowie die Performance stets im Blick und haben mit unseren Tools 24/7 Zugriff auf alle wichtigen Dokumente und Daten ihrer Versicherungsprogramme.

Außerdem bieten wir unseren Kunden mit API-Schnittstellen direkten Anschluss an ihre Daten und werten diese intelligent und automatisiert aus, um vorhandene Erfahrungen bestmöglich für Effizienzgewinne und zur Risikoverbesserung zu nutzen. Über MyZurich kann man dazu auch auf individuelle Analysen, Benchmarking und Risikoverbesserungsmaßnahmen zugreifen und mit dem Zurich Risk Engineering kommunizieren.

Die Aufgabe der Versicherer ändert sich. Im Industriebereich bieten Versicherer neue Angebote an, um Schäden gar nicht erst entstehen zu lassen. Ändert sich das Risikomanagement?

Risk Engineering hat bei Zurich schon immer einen sehr hohen Stellenwert. Zukünftig wollen wir unsere Kunden noch gezielter bei Risikopräventionsfragen unterstützen. Dafür haben wir zum Jahresbeginn 2021 einen neuen Geschäftsbereich geschaffen. Die Zurich Resilience Solutions ist eine eigenständige Gesellschaft und bietet ab sofort zusätzliche Dienstleistungen zur Risikoprävention an, die traditionelle Versicherungsprodukte ergänzen. Das Angebot kombiniert Risikoberatungsdienste mit neuesten Technologien und Werkzeugen. Als Teil der globalen Zurich Einheit greifen wir auf die weltweite Expertise von mehr als 750 Risiko-Ingenieuren zurück. Die Risiken, die wir hier betrachten können, sind vielfältig, genau wie unsere Kunden auch.

Ganz besonders beschäftigen unsere Kunden aktuell die Themen rund um Klima-, Cyber- oder auch Supply-Chain-Risiken. Speziell für diese drei Risikobereiche können wir auf ein sehr großes Fachwissen und Serviceangebot zurückgreifen, in Deutschland wie auch global durch unser Netzwerk. Gemeinsam mit unserer langjährigen Marktkenntnis und dem Verständnis für die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden bietet dieses neue Produktangebot wichtige Unterstützung neben dem eigentlichen Versicherungsprodukt.

Teilweise haben Sie es schon angesprochen: Versicherer müssen sich auf sogenannte Emerging Risks vorbereiten. Welche Themen stehen da im Fokus?

Wir sehen diese Risiken kommen und haben sie genau im Blick, gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel. Wir verstärken unsere Mannschaft in diesem Bereich und erweitern unser Serviceangebot, zum Beispiel mit den Climate Change Resilience Services im Rahmen unserer zuvor genannten Gesellschaft Zurich Resilience Solutions. Zurich Klimarisikoexperten analysieren Klimadaten und daraus resultierende Risiken in verschiedenen Erwärmungsszenarien auf globaler Ebene sowie für Einzelstandorte unserer Kunden und unterstützen sie dabei, ihre Widerstands­fähigkeit nachhaltig zu verbessern.

Dieser Service geht weit über den Risikotransfer versicherbarer Risiken hinaus und wir bieten unseren Kunden eine maßgeschneiderte Beratung an. So unterstützen wir sie beispielsweise bei der Auswahl eines Grundstücks für den Bau von Produktionsstätten, Risikoprävention bei bestehenden Anlagen, Identifizierung exponierter Produktionsstätten oder durch eine Analyse ihrer Wertschöpfungskette.

Die auch schon genannten Cyberrisiken sind heute schon ziemlich real. Welche Entwicklungen sehen Sie hier?

Auch wir nehmen einen starken Anstieg bei den Cyberrisiken wahr – und das über alle Kundensegmente hinweg. Während früher vorrangig die Großindustrie betroffen war, sind aktuell auch kleine und mittelgroße Unternehmen Opfer von Cyberbedrohungen. Wir sehen damit einhergehend einen Anstieg in Anzahl und Volumen der Schadenmeldungen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Cyberdeckungen in diesem Jahr stark gestiegen und wir erwarten kein Abflachen dieses Trends. Wir haben daher unser bestehendes Produkt und unseren Online-Antrag für die kleineren Kunden verbessert und ein neues Produkt speziell für mittelständische und große Unternehmen auf den Markt gebracht. Das reichern wir mit Cyberservices an, um unsere Kunden auch bei der Prävention zu unterstützen.

Sie bauen also die Angebote für den Mittelstand aus. Welche Strategie steckt hier dahinter?

Ein wichtiger Pfeiler unserer Strategie ist der Ausbau des Mid-Market-Geschäfts, um Zurich auch im Mittelstand als einen der führenden Versicherer zu etablieren. Im internationalen Großkundengeschäft sind wir eine feste Größe, nun wollen wir uns auch im Mid-Market- Segment stärker positionieren. Unser Ziel ist es, die Angebote, die Prozesse und die Kommunikation noch besser auf die Bedürfnisse unserer mittelständischen Kunden zuzuschneiden. Die wichtigsten Erfolgsfak­toren sind dabei aus meiner Sicht, schnell, effizient und lösungsorientiert die Makler und Kunden zu unterstützen. Damit sind wir überzeugt, auch im Mittelstands­bereich ganz vorne mitzuspielen.

Mit welchen weiteren Angeboten?

Wir decken bereits alle Sparten mit einer hohen Expertise ab. Insofern steht für uns derzeit insbesondere im Vordergrund, die bestehenden Angebote zu verbessern und noch genauer auf unsere mittelständischen Kunden zuzuschneiden. Aber es gibt tatsächliche Bereiche, in denen wir ein neues, auf den Mittelstand zugeschnittenes Angebot anbieten werden. Beispielsweise eine neue Online-Strecke für D&O und eine effiziente, kostengünstige internationale Versicherungslösung, mit der auch unserer mittelständischen Kunden noch besser von der einzigartigen Expertise der Zurich im internationalen Programmgeschäft profitieren können.

Ist damit auch eine neue Strategie in der Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern verbunden?

Auch in der Marktansprache wollen wir uns gezielt auf den Mittelstand ausrichten und schneller und effizienter unterstützen. Insgesamt müssen die Prozesse mit uns einfacher und schneller werden. Dabei ist es wichtig, dass unsere Underwriter lokal vertreten sind, weshalb wir gezielt in die Verstärkung unserer regionalen Teams investieren. Auch wenn die Technologie einiges erleichtert, kann das die Kontakte vor Ort nicht ersetzen. Dank der umfassenden Expertise der Zurich in Bereichen wie Risk Engineering, Nachhaltigkeit oder Emerging Risks können wir unseren Partnern hier einen spürbaren Mehrwert bieten.

Zur Person

Petra Riga-Müller ist seit August 2019 Head of Commercial Insurance der Zurich Deutschland. Bei der Zurich ist die Betriebswirtin bereits seit 1999. Sie hatte verschiedene leitende Führungsaufgaben sowohl in Deutschland als auch in der Schweizer Zentrale des Ver­sicherers in den Bereichen Underwriting, Internationales Programmgeschäft und Customer & Distribution Management Zurich inne.

Im Jahr 2020 wurde Riga-Müller mit dem Preis „Women to Watch“ ausgezeichnet. Dieser Preis rückt weltweit das Engagement und die Leistung weiblicher Führungskräfte aus den Bereichen Industrieversicherung, Risiko Management, Consulting und Recht in den Mittelpunkt. Er ehrt Preisträgerinnen für ihre außergewöhnlichen Leistungen und hervorragende Arbeit auf diesen Gebieten.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © Budimir Jevtic – stock.adobe.com: Porträtfoto: © Zurich

 
Interview mit
Petra Riga-Müller

When technology meets technique mit Olcay Krandaoglu

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Olcay Krandaoglu, Senior Project Manager bei FRISS, darüber, wie KI hilft, Versicherungsbetrugsfälle automatisiert zu erkennen und Schadenmeldungen schneller zu bearbeiten.

Olcay Krandaoglu hat an der Universität Bielefeld Health Management studiert. Insgesamt kann er auf über 25 Jahre Berufserfahrung zurückblicken, wovon er allein zehn Jahre bei der ERGO Group verbrachte. Seit gut zwei Jahren arbeitet er bei FRISS.

FRISS ist ein niederländisches Softwareunternehmen, das datengestützte Softwarelösungen zur Risiko- und Betrugserkennung im Versicherungsbereich anbietet. FRISS existiert seit 15 Jahren und stellt den Marktführer in seinem Bereich.

Wie der FRISS Score zustande kommt

Versicherungsbetrug verursacht pro Jahr Schäden in Höhe von 4 bis 4 Mrd. Euro in Deutschland. Seit Jahrzehnten beschäftigt das Thema die Branche. FRISS bietet Tools an, die mittels KI und Daten vergangene Betrugsfälle analysieren und somit Wahrscheinlichkeitsaussagen über aktuelle Betrugsversuche treffen können. Die für die Berechnung des sogenannten FRISS Score notwendigen Daten setzen sich einerseits aus historischen Quellen, andererseits aus aktuellen Versicherungsfällen des Kunden und extern verfügbaren Informationen zusammen. Dazu gehören nicht nur Informationen zum Schaden, sondern auch zum Beispiel Fahrzeugtyp, Start der Police und vieles mehr. Die KI scannt diese Informationen nach Auffälligkeiten und sich wiederholenden Mustern. Ein typisches Muster für Betrugsversuche sei beispielsweise, erklärt Olcay Krandaoglu, wenn eine überdurchschnittlich hohe Schadensumme kurz nach Abschluss einer Police entstehe. In Verbindung mit weiteren Schadenparametern haben hier Analysen vergangener Fälle gezeigt, dass überproportional häufig ein Betrugsversuch vorliegt.

Kein Ersatz für Sachbearbeiter

Mittels FRISS Score, der in Form einer Ampel visualisiert werden kann, wird dem Mitarbeiter indiziert, ob eine hohe oder niedrige Wahrscheinlichkeit eines Versicherungsbetrugs besteht. Der Score selbst gibt keine Auskunft darüber, ob es sich bei dem jeweiligen Fall tatsächlich um Betrug handelt. Bei einer roten FRISS-Ampel startet die eigentliche Aufgabe des auf Versicherungsbetrug spezialisierten Sachbearbeiters erst, den potenziellen Betrug aufzudecken. Infolgedessen können Versicherungsschäden mit sehr geringer Betrugswahrscheinlichkeit einer Schnellschaden-Bearbeitung zugeführt werden. Die Arbeit eines gut ausgebildeten Sachbearbeiters wird durch die Software also nicht ersetzt, sondern unterstützt. Auch haben heutige Programme noch nicht die Möglichkeit, Bildmaterial im Detail auszuwerten, doch stehe auch das in Zukunft an, meint Krandaoglu.

Die Implementierung des Systems

Die FRISS-Tools können je nach Kundenbedarf direkt in die vorhandenen Versicherungssysteme integriert oder als Standalone-Lösung bereitgestellt werden, so Krandaoglu. Hierfür sind in erster Linie Kenntnisse über die Systeme des Kunden notwendig, sowie die angesprochene Einspeisung der KI mit Daten vom Versicherer. So können viele Integrationsprozesse bereits binnen drei bis vier Monaten durchgeführt und der FRISS Score bereitgestellt werden.

Fazit

Betrugsversuche kosten Versicherungen Milliarden und machen Prämien für Normalverbraucher unnötig teuer. Der FRISS Score ersetzt keine Mitarbeiter, kann aber dabei helfen, Betrugsfälle leichter aufzudecken und zu Einsparungen im Unternehmen verhelfen.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

 

Substanz und Hype in Balance bringen – mit Horst Nussbaumer

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Horst Nussbaumer, Chief Operating Officer bei der Zurich Gruppe Deutschland, über die richtige Balance von Innovation und Tradition.

Die Zurich Versicherung wurde 1872 gegründet, sie ist in 200 Ländern tätig und gehört mit einem Prämienvolumen von 35 Mrd. Euro in der Sachversicherung zu den größten Erstversicherern der Welt.

Die Corona-Krise habe der Branche gezeigt, wie schnell und entwicklungsfähig sie sein kann, erklärt Horst Nussbaumer. 4.000 Mitarbeiter von einer Woche auf die nächste ins Home-Office zu schicken und trotzdem den Kunden guten Service liefern zu können – diese Flexibilität im eigenen Unternehmen habe auch er unterschätzt. Was jetzt noch fehle, sei eine Unternehmenskultur, die solche Entwicklungen in Zukunft auch von selbst entstehen lassen könne. Entsprechende Veränderungen dürften aber nicht beim einzelnen Mitarbeiter Halt machen, sondern müssten sich bis in die oberste Führungsetage durchziehen.

Auf die Begriffe Hype und Substanz angesprochen, meint Horst Nussbaumer, dass der Hype die traditionelle Sichtweise stets außen vor lasse. Doch gerade das Vertrauen des Kunden zum Versicherer sei die wichtigste Währung jeder Versicherung. Auch die Digitalisierung habe nichts Grundsätzliches am Geschäftsmodell verändert. Allerdings befinde sich aktuell auch die Zurich, wie die gesamte Branche, in einem Spannungsfeld von technologischer Entwicklung und Tradition.

So ist die Idee zu einer außerhalb der Kernorganisation gelagerten Einheit – einem „Lab“ – entstanden. Diese Einheit sei gespickt mit Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie Marketing oder Kfz, um neue Lösungen zu entwickeln und alte Muster abzulösen, so Nussbaumer. Wie beim Design-Thinking-Ansatz üblich, stehe dabei stets der Blickwinkel des Kunden im Mittelpunkt. Welche Versicherungen sind wichtig? Was erwarten Kunden von einer Versicherung? Fragen wie diese würden aus Kundensicht angegangen.

Es dürfe innerhalb des Unternehmens jedoch nicht der Eindruck entstehen, diese Kreativabteilungen seien besser als die traditionell ausgerichtete Kernorganisation, sagt Nussbaumer. Eine Polarisierung unter den Mitarbeitern gelte es zu vermeiden, denn das wichtigste Asset eines Versicherers stellen nach wie vor die eigenen Mitarbeiter dar. Wenn ein Großteil der Belegschaft nicht in den Prozess eingebunden sei, bliebe Potenzial liegen. Stattdessen sollen sich die beiden Einheiten ergänzen und addieren.

Dennoch würde er ein solches „Lab“ heute anders aufstellen, erklärt Nussbaumer: Man würde klar die Botschaft an die Mitarbeiter senden, dass diese externe Einheit nur temporär existiert, und sie nicht über Jahre als Parallelbetrieb laufen lassen. Zudem müssten die zwei Weltbilder, die im Unternehmen unweigerlich aufeinander stoßen – Tradition und Innovation – moderiert werden. Trotz dieser Probleme seien entsprechende Weiterentwicklungen aber unausweichlich für einen zeitgemäßen Versicherer und mithilfe dieser in „Labs“ entstehenden Produkte auch von konkretem Mehrwert. Auch, wenn es nur wenige Ideen in die Praxis schaffen, sei der Prozess der Ideen-Integration bereits von großem Wert für das Unternehmen.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.

 

Zurich bringt Cyberprodukt für den Mittelstand

Mit „Zurich Cyber Solution“ erhalten Mittelständler umfassenden Schutz vor den finanziellen Folgen von Datenverlusten und Cyberattacken. Die Versicherungslösung richtet sich gezielt an mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 150 Mio. und 1 Mrd. Euro. 

Die Zurich Gruppe Deutschland hat eine Cyberversicherungslösung explizit für den Mittelstand entwickelt. Damit kommt der Versicherer der steigenden Nachfrage bei mittelständischen Unternehmen nach, die sich stetig wachsenden Risiken durch Cyberangriffe ausgesetzt sehen. Mit „Zurich Cyber Solution“ erhalten Mittelständler umfassenden Schutz vor den finanziellen Folgen von Datenverlusten und Cyberattacken. Darüber hinaus werden Kunden im Ernstfall durch ein individuelles Krisenmanagement und diverse Soforthilfe-Maßnahmen unterstützt. Das Produkt richtet sich gezielt an mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 150 Mio. und 1 Mrd. Euro. 

Kombination aus Haftpflicht- und Eigenschadendeckung

Zurich Cyber Solution kombiniert Haftpflicht- und Eigenschadendeckung in einer Versicherungslösung. So schützt die Police im Rahmen der Haftpflichtdeckung unter anderem gegen Vermögenseinbußen aus datenschutzbezogenen Pflicht- und Vertraulichkeitsverletzungen eigener Mitarbeitenden und bietet finanzielle Sicherheit bei zahlreichen möglichen Eigenschäden, wie vor allem Betriebsunterbrechungen aufgrund von IT-Sicherheitslücken. Bei Bedarf können Kundinnen und Kunden auch eine zusätzliche Internet-Medien-Haftpflichtdeckung dazu wählen. Diese beinhaltet zum Beispiel die Verletzung von Persönlichkeits- oder Urheberrechten. Im Schadenfall bietet das Zurich-Produkt über die Eigenschadendeckung Hilfe, um beispielsweise die wirtschaftlichen Folgen der Wiederherstellung von Daten und Systemen oder einer Betriebsunterbrechung zu mindern. 

Versicherungsprämie richtet sich nach verschiedenen Faktoren

Neben Faktoren wie Größe oder Branche eines Unternehmens bestimmt vor allem auch die Qualität des bestehenden IT-Sicherheitsnetzes die Versicherbarkeit und die Höhe der Versicherungsprämie. Ein Mindestmaß an IT-Sicherheitsstandard ist dabei Voraussetzung für den Versicherungsschutz. 

Eine hoch entwickelte IT-Sicherheit wirkt sich günstig auf die Prämie aus. Das genaue Volumen legt Zurich anhand einer Risikoprüfung im engen Austausch mit dem Mittelständler fest. Hierbei kann auch auf die Unterstützung der Zurich Risikoingenieure und von spezialisierten Cyberrisiko-Assessmentpartnern zurückgegriffen werden. (ad)

Bild: © – stock.adobe.com

 

Die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele der Zurich

Die Zurich Gruppe Deutschland will Klimaneutralität aller betrieblichen Abläufe bis spätestens 2050 erreichen und zu einem der nachhaltigsten Unternehmen weltweit werden. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie wurde auch eine Partnerschaft mit dem Weltumsegler Boris Herrmann vereinbart.

Die Versicherungswirtschaft hat eine Rolle über das eigene Geschäftsmodell hinaus und das soll sich auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der Zurich Gruppe Deutschland widerspiegeln. Der Versicherer hat es sich zum Ziel gesetzt, eines der nachhaltigsten und verantwortungsvollsten Unternehmen weltweit zu werden. Im Rahmen dieses Vorhabens hat man nun die Ambitionen konkretisiert und drei zentrale Handlungsfelder vorgestellt. So wird die Zurich sich darin engagieren, das Vertrauen in eine digitale Gesellschaft zu fördern, eine nachhaltige Arbeitswelt zu schaffen und einen überproportionalen Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels zu leisten.

„Unser Fokus wird insbesondere auf der Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels liegen. Hier werden wir als Versicherer die größten Hebelwirkungen entfachen können. Deshalb werden wir überproportional wirksam im Rennen gegen den Klimawandel sein. Dieses Rennen müssen wir gewinnen“, so Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland bei einer Veranstaltung am Rande der Kieler Woche.

Vorreiter der Branche

Als Motivation nennt Schildknecht die Folgen des mittlerweile überall sichtbaren Klimawandels. Zurich will bis 2050 in allen Aspekten ihres Geschäfts – vom Investment- und Risikomanagement über Versicherungsprodukte und den Betrieb – klimaneutral sein und sieht sich im Engagement als Vorreiter der Branche. Hebelwirkung sieht die Zurich in vier Rollen: Als Unternehmen und Arbeitgeber, als Investor und Berater, Versicherer und Risiko-Manager sowie als Teil der Gesellschaft.

Partnerschaft mit Weltumsegler Boris Herrmann

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat die Zurich auch eine Partnerschaft mit Weltumsegler und Klima-Botschafter Boris Herrmann vereinbart. Ziel ist es, gemeinsam an Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Klima- und Ozeanforschung zu arbeiten und für die Negativfolgen des Klimawandels zu sensibilisieren. So ist Zurich offizieller Partner von Herrmanns Team „Malizia“. Mit der Botschaft „A Race We Must Win“ und dem SDG-Rad (SDG = Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen auf den Segeln als Symbol für den Kampf gegen den Klimawandel, unterstützt Boris Herrmann mit seinem Team Malizia die Meeresforschung und setzt dabei gezielt auf eine weltweite Aufklärung. Boris Herrmann ist auf Einladung der Zurich auch Gast beim DKM Forum hybrid 2021.

Weitere Informationen zu den Nachhaltigkeitsprojekten der Zurich finden sich hier.

Bild: Weltumsegler Boris Herrmann und Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, © Zurich Gruppe Deutschland

 

Zurich: „Wir wollen führend im KMU-Geschäft werden“

Zurich will ihre Underwriterkompetenz aus dem Industrie- nun auf das Gewerbegeschäft ausdehnen. Das KMU-Segment wird zum strategischen Wachstumsfeld. Neue Produkte mit moderner Technik sollen Makler überzeugen. Interview mit Jawed Barna, Mitglied des Vorstands der Zurich Gruppe Deutschland

<h5>Herr Barna, Zurich weitet das Gewerbegeschäft aus. Ihr Haus ist damit nicht allein. Was macht den Bereich für Versicherer gerade jetzt so interessant?</h5><p>Wenn uns die Welt um etwas beneidet, dann sind das unsere kleinen und mittelgroßen Unternehmen, also KMU, in Deutschland. Sie stehen für das Qualitätssiegel „Made in Germany“ und sind Garant für eine prosperierende wirtschaftliche Dynamik Deutschlands im internationalen Vergleich. Gerade in diesen Zeiten, in denen zahlreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen einem fundamentalen Wandel unterliegen, steht dieser Wirtschaftsmotor vor enormen Herausforderungen. So beispielsweise bei der Transformation des eigenen Geschäftsmodells zu mehr Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Wahrung der wirtschaftlichen Stärke. Das ist für viele Betriebe eine Herausforderung, bei der sie einen erfahrenen Partner an ihrer Seite brauchen. Wir zeigen hier Verantwortung und begleiten die KMU auf diesem Weg mit all unserer Kompetenz.</p><h5>Wie war denn der bisherige Ansatz der Zurich in dem Segment?</h5><p>Zurich ist traditionell bekannt für hochwertiges Gewerbe- und Industriegeschäft. Der Markt attestiert uns fortlaufend ein exzellentes Underwriting-Know-how und eine hervorragende Schadenregulierung. Basierend auf dem Feedback des Marktes, insbesondere des Maklermarktes, haben wir einen neuen, modernen Ansatz für Gewerbekunden kreiert. Verschiedenste Produktansätze und Prozesse wurden dabei sehr stark verschlankt und werden zudem digital unterstützt. Für uns ist das KMU-Segment ein strategisches Wachstumsfeld und dementsprechend fokussieren wir unsere Kräfte.</p><h5>Mit Blick auf die Corona-Pandemie: Wie haben Sie Ihre Kunden aus dem KMU-Bereich unterstützt?</h5><p>Wir haben unseren Firmenkunden in der Pandemie geholfen, Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Unsere Kunden konnten auch in diesen schwierigen Zeiten auf verlässliche Deckungszusagen bauen. Das hat die Beziehungen zu unseren Kunden noch weiter gestärkt. Zudem haben wir einen Beitrag geleistet, um die Geschäftsbeziehungen der deutschen Wirtschaft in der Corona-Pandemie grundsätzlich abzusichern, indem wir gemeinsam mit der Bundesregierung und anderen Versicherern einen umfangreichen Schutzschirm gespannt haben.</p><h5>Mit der Strategie geht auch ein neues Produkt einher. Es heißt, dass schon an weiteren Modulen gearbeitet wird. Was ist schon realisiert und was ist in Arbeit?</h5><p>Wir haben ein neues Angebot speziell für kleine und mittelständische Unternehmen an den Markt gebracht. Dabei haben wir ganz explizit auf die Bedürfnisse unserer Kunden geschaut und Prozesse und Services entsprechend gestaltet. Unser Anspruch war und ist es, den KMU-Kunden leicht verständliche Lösungen und Deckungen klar über Marktniveau zu bieten. Daher haben wir auch die Risikofragen stark reduziert und die Beitragsberechnung vereinfacht. In prozessualen Fragen haben wir uns eng mit strategischen Dienstleistern wie beispielsweise thinksurance abgestimmt und unsere Prozesse harmonisiert. In einem ersten Schritt bieten wir seit Juli eine Haftpflichtversicherung, eine Inhalts- bzw. Ertragsausfallversicherung sowie eine Gebäudeversicherung für gewerblich genutzte Gebäude an. Wir werden das Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickeln und wollen hier führend am Markt sein.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Nun entstehen heute Produkte anders, als das früher noch war, Sie haben es angesprochen. Welche Rolle spielen Kunden- und Vermittlerorientierung?--><h5>Nun entstehen heute Produkte anders, als das früher noch war, Sie haben es angesprochen. Welche Rolle spielen Kunden- und Vermittlerorientierung?</h5><p>Wer Kunden- und Vermittlerorientierung nicht ins Zentrum seiner Produktentwicklung stellt, wird nicht erfolgreich sein. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine für alle Zugangswege zum Kunden einfach zu beratende Lösung zu konzipieren. Dabei haben wir nicht nur im Hause interdisziplinär und bereichsübergreifend gearbeitet, wir haben auch von Beginn an Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner eng eingebunden, damit sie Beratung, Deckungskonzept und vertriebliche Prozesse mitgestalten. Gerade für den Maklermarkt ist unsere Besitzstands- und Innovationsklausel von großer Bedeutung.</p><h5>Digitale Tools sollen dabei helfen, Vermittlern den Einstieg ins Gewerbegeschäft zu erleichtern. Wie sieht das aus?</h5><p>Um Maklern den Einstieg in das Gewerbegeschäft zu erleichtern, stellen wir unseren Maklern umfangreiche Informationen rund um das KMU-Geschäft auf unserem Maklerimpuls zusammen. Dort haben wir auch gezielte Vertriebsansätze zur Verfügung gestellt, wie sie ihr eigenes Geschäftsmodell optimieren und an ihrer individuellen Zielgruppe ausrichten können. Auch regelmäßige Webinare und Schulungen zählen zu unserer Unterstützung, damit sich Vermittler für der Einstieg ins Gewerbegeschäft qualifizieren.</p><h5>Andererseits kommt aber auch Kritik: Das Gewerbegeschäft sei komplex und das notwendige Know-how dürfe nicht unterschätzt werden, oft werde Vermittlern aber ein einfaches Geschäft versprochen. Könnte sich das nicht auch irgendwann als Bumerang erweisen?</h5><p>Ja, das Gewerbegeschäft braucht besonderes Know-how. Genau darin sehen wir unsere Stärke. Unser Ansatz ist, dass durch die Verschlankung von Prozessen eine bessere Konzentration auf die Beratung möglich ist. Das vereinfachte und hochwertige Deckungskonzept, gepaart mit unserem Underwriting-Know-how und den schlanken Prozessen, stellt dabei die Lösung für diese Herausforderung dar. Nicht zu unterschätzen sind aber vor allem die komplexen Risiken, die im langfristig aufgebauten Bestand liegen. Hier bieten wir mit einem individuell abgestimmten Portfoliotransfer-Prozess ebenfalls eine hervorragende Lösung. Regionale Maklerbetreuer unterstützen zudem vor Ort.</p><h5>Bei Verkündung Ihrer KMU-Strategie haben Sie betont, dass Sie auch Nachhaltigkeitsaspekte in die Produktgestaltung haben einfließen lassen. Wo kommen diese zum Tragen?</h5><p>Wir unterstützen eine nachhaltige Ausrichtung von KMU, indem wir die Absicherung von klimaschonenden Möglichkeiten wie Fotovoltaik, Geothermie oder auch Ladestationen und Wall-Boxen für E-Fahrzeuge bereits in das Produkt integriert haben. Außerdem werden im Schadenfall die Mehrkosten übernommen, die aus der Verwendung umweltfreundlicher oder ökologischer Baustoffe stammen. Doch das ist nur eine Komponente. Zurich hat eine klare Ambition: Wir wollen eines der verantwortungsvollsten und nachhaltigsten Unternehmen der Welt werden. Dazu haben wir nicht nur verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen fest in der Unternehmensstrategie verankert, sondern wollen das Thema auch weitertragen. Wir ermutigen unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden, nachhaltiger zu agieren. Dabei setzen wir auf Angebote, um die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken zu reduzieren. Gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern treten wir daher nicht nur als „Unternehmensversteher“, sondern auch als „Transformationsbegleiter“ auf.</p><h5>Und erwarten Sie umgekehrt auch höhere Risiken in dem Segment durch den Klimawandel oder sehen Sie andere Risiken im Fokus?</h5><p>Die schweren Starkregen-­Ereignisse im Juli haben es erneut gezeigt: Schäden durch den Klimawandel werden weiter an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Doch auch das Cyber-Risiko sollten inzwischen Unternehmer jedweder Branche und Betriebsgröße wahrnehmen und entsprechende Maßnahmen zur Absicherung ergreifen.</p><p>Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 09/2021 und in unserem <a target="_blank" href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-09-2021/65841319&quot; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Zurich</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/B18F3008-764A-458F-9FB7-84A21266932B"></div>

 

Zurich wird Premium-Sponsor des FC Viktoria Köln

Die Zurich Gruppe Deutschland erweitert ihre Sponsoring-Aktivitäten: Der Versicherer wird Premium-Partner des FC Viktoria Köln. Damit verstärkt die Zurich zugleich Standortmarketing und Engagement beim Thema Nachhaltigkeit.

Eine Premium-Partnerschaft mit dem Fußballverein FC Viktoria Köln ergänzt künftig das Sponsoring-Engagement der Zurich Gruppe Deutschland. Das Premium-Sponsoring-Paket umfasst unter anderem eine Logo-Präsenz im Stadion und auf der Website, Social-Media-Aktivierung und Promotion-Aktionen bei Spielen sowie ein Meet & Greet mit der ersten Mannschaft. Wie der Versicherer mitteilt, sei die Entscheidung für den FC Viktoria Köln zum einen aufgrund der regionalen Nähe gefallen: Das Stadion des Vereins liegt nicht weit entfernt von Zurich Campus in Köln-Deutz. Zum anderen verbinden beide Partner die Themen Nachhaltigkeit und soziales Engagement.

Gemeinsamer Fokus auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement

„Zurich und der FC Viktoria Köln sind ein tolles Match. Wir haben hier nicht nur einen Partner in der Region, sondern auch beim Thema Nachhaltigkeit an der Seite. Der Verein hat die ESG-Kriterien in seiner Ausrichtung konsequent auf allen Ebenen integriert und ist daher ein überzeugendes Beispiel, wie Nachhaltigkeit auch im Profi-Sport funktionieren kann. Dies gibt uns nicht nur im Raum Köln, sondern im gesamten Sportbereich die Möglichkeit, ebenfalls unser Engagement für eine nachhaltigere Zukunft zu betonen,“ erklärt Monika Schulze, Head of Customer and Innovation Management bei der Zurich Gruppe Deutschland.

Mit dem gemeinsamen Fokus auf soziales Engagement wollen sich die Partner gemeinschaftlich noch stärker engagieren, insbesondere für Kinder und Jugendliche. „Natürlich ist es unser Job als Fußballverein, Spiele zu gewinnen. Doch wir finden, dass das in der heutigen Zeit nicht mehr reicht. Der Profi-Fußball – egal, in welcher Liga – hat eine gesellschaftliche Verantwortung. Und diese nehmen wir vollumfänglich wahr. Wir freuen uns, dass wir mit Zurich einen Partner gefunden haben, der unsere Prinzipien und Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement teilt und hoffen auf tolle gemeinsame Projekte“, erklärt Eric Bock, Geschäftsführer des FC Viktoria Köln. (tk)

Im Bild oben: Monika Schulze, Head of Customer and Innovation Management bei der Zurich Gruppe Deutschland, und Eric Bock, Geschäftsführer FC Viktoria Köln

© Zurich