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28. Oktober 2021
Process Mining und die Visualisierung von Prozessen

Process Mining und die Visualisierung von Prozessen

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Max Bergengruen und Christian Brüseke von Celonis darüber, wie Process Mining funktioniert und was an diesem Ansatz so innovativ ist.

Max Bergengruen hat an der TU München Finance and Information Management studiert und arbeitet seit knapp einem Jahr als Senior Manager Customer Value bei Celonis. Christian Brüseke kann auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und ist seit gut zweieinhalb Jahren als Sales Director Financial and Public Services bei Celonis tätig.

Celonis ist ein Softwarehersteller für Cloud-Lösungen und Process-Mining-Produkte. Seit Gründung im Jahr 2011 hat es Celonis in diesem Bereich mit einem Wert von 10 Milliarden Euro und einer Milliarde Marktkapitalisierung innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer geschafft.

Wie funktioniert Process Mining?

Beim Process Mining werden die Prozesse eines Unternehmens per Software visualisiert. Somit können ineffiziente Abläufe und Fehler schnell erkannt und behoben werden. Diese Prozesse können von einfachen Warensendungen bis zur industriellen Fertigung eines Produkts reichen. Christian Brüseke erklärt, dass mithilfe des Process Mining Antworten auf Fragen gegeben werden können, wie: Warum dauert die Lieferung einer Ware so lange oder wieso wird das Fehlen eines Teils bei dem Fertigungsprozess nicht rechtzeitig angezeigt? Process Mining „röntgt“ sozusagen alle Abläufe mit den zur Verfügung stehenden Daten und hilft somit Prozesse transparenter zu machen und effizienter zu gestalten.

Auf die Frage Jonas Pielas’, wie die Darstellung solcher Prozessen denn vor dem Process Mining Ansatz typischerweise in Unternehmen stattgefunden habe, antwortet Christian Brüseke: „Ein Unternehmen engagiert ein Beratungshaus, die schicken dann zwei, drei, vier, fünf Mitarbeiter und die laufen mit Fragebögen durch das ganze Haus durch.“

Demgegenüber steht die datengetriebene Vorgehensweise von Celonis, die nicht nur umfassender, sondern in ihrer Darstellung auch übersichtlicher ausfällt. Unternehmensprozesse lassen sich leicht über eine Web-App aufrufen. Den dazugehörigen Process Explorer, mit dessen Hilfe sich die einzelnen Prozesse sortieren und betrachten lassen, hat Celonis selbst konzipiert.

Celonis hat sich über die Jahre vom reinen Analyse-Tool weiterentwickelt. Aufgrund der Vielzahl an Daten, die in Echtzeit zur Verfügung stehen, kann man nun auch in den Prozess eingreifen, erklärt Max Bergengruen. Als Beispiel nennt er Benachrichtigungen, die bei der Erkennung von Problemen an die Unternehmen gesendet werden können.

Der Integrationsprozess

Grundsätzlich erfolge die Implementierung der Software bei einem Kunden in drei Schritten, so Max Bergengruen: „Das Erste ist die Anbindung, dann die Erkenntnisgenerierung und dann ist es das Umsetzen von Maßnahmen.“

Auch nach dem letzten Schritt wird der Kunde nicht alleine gelassen. Gerade für den Customer Value Manager Max Bergengruen steht die Kundenzufriedenheit nach Abschluss der formalen Integration weiterhin an oberster Stelle. Die Begleitung beginnt bei der ersten technischen Integration und endet erst bei dem tatsächlich generierten Mehrwert für das Unternehmen. Mittelfristiges Ziel ist es aber, den Kunden selbstständig die Skalierung der Plattform vornehmen zu lassen und Prozessverbesserungen ohne externe Hilfe erreichen zu können. Aufgrund der vielen Umsetzungen kann Celonis auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. So sagt Max Bergengruen: „Wir haben für die meisten Standardsysteme schon Standard-Konnektoren.“

Der Integrationsprozess hängt dennoch von vielen unternehmensinternen Faktoren ab, wie der Anzahl der Systeme oder der Dynamik des Konzerns. Im besten Falle, erläutert Christian Brüseke, dauert es nur einen Monat, in der Regel eher drei bis vier Monate, bis die vollständige Implementierung abgeschlossen ist.

Fazit

Der innovative Process Mining Ansatz wird durch den raschen Aufstieg Celonis’ bestätigt. War man früher auf externe Beratungsunternehmen angewiesen, die subjektive Umfragen in der Firma durchführen und umständliche Auswertungen anfertigen, gibt es mit dem Process Explorer eine leicht verständliche und zugängliche Technik, Flaschenhälse und andere Schwachpunkte in den Unternehmensstrukturen ausfindig zu machen.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.