AssCompact suche
Home
Finanzen
16. Januar 2015
Alternative Vergütungssysteme im Finanzsektor gewinnen an Bedeutung

Alternative Vergütungssysteme im Finanzsektor gewinnen an Bedeutung

Das EU-Parlament hat die Boni für Banker seit 2014 europaweit gedeckelt. Damit wurde den Finanzinstituten ein bis dato wichtiges Incentive bei der Personalbeschaffung genommen. Im weltweiten Wettbewerb um die besten Fachkräfte nutzen Banken daher laut einer aktuellen Studie vermehrt alternative Incentives.

Neben höheren Gehältern dürfen Finanzberater laut dem Karrierenetzwerk eFinancialCareers künftig auch langfristige variable Vergütungselemente erwarten. „Seit Anfang letzten Jahres erleben wir eine Verlagerung hin zu mehr diversifizierten Vergütungsmodellen und aufgeschobenen Vergütungselementen, sogenannten Deferred Compensations. In den Stellenausschreibungen werden zudem vermehrt alternative Incentives angeboten, dazu zählen flexible Arbeitszeiten, Fortbildungen sowie individuelle Karriereförderung“, kommentiert Tanja Apel-Mitchell, Director Continental Europe & Middle East, von eFinancialCareers.de.

Gedeckelte Boni

Mit Wirkung zum 01.01.2014 sind das EU-Bankenreformpaket und eine Höchstgrenze für Banker-Boni in Kraft getreten. Seither muss das Verhältnis von Festgehalt zu Bonus grundsätzlich 1:1 betragen. Mit Zustimmung der Hauptversammlung darf dieser Faktor auf 1:2 angehoben werden. Ein Großteil der Finanzinstitute möchte diese Option wahrnehmen, teils sogar zu höheren Fix-Gehältern. Laut einer aktuellen Mercer-Umfrage planen 63% der europäischen Banken eine Erhöhung der Fix-Gehälter, rund 55% gaben die Boni-Deckelung als Hauptgrund an. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 zahlte die Deutsche Bank ihren besten Mitarbeitern das 3,4-Fache des Grundgehalts in Form von Boni.

Bis zu 112.000 Euro im Halbjahr

Bei der Vergütung gibt es laut eFinancialCareers gravierende Unterschiede zwischen den Instituten. Demnach führt die Deutsche Bank das Ranking mit einem Personalaufwand pro Kopf von rund 65.500 Euro im Halbjahr an. Spezialisten aus dem Corporate Banking & Securities werden demnach mit durchschnittlich rund 112.000 Euro im Halbjahr am höchsten vergütet, Asset Manager mit 81.300 Euro. Dahinter folgen die Baader Bank mit durchschnittlich 62.000 Euro sowie die Dekabank und HSBC Trinkhaus mit jeweils rund 59.000 Euro. (mh)