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21. September 2023
Arbeitskraftabsicherung: 71% halten BU für zu teuer
Young people holding paper sheets with different marks while sitting on chairs indoors. Job interview concept

Arbeitskraftabsicherung: 71% halten BU für zu teuer

Eine aktuelle Continentale-Studie zeigt: Viele Befragte – auch aus der Gen Z – sind sich bewusst, dass die Absicherung der Arbeitskraft existenziell notwendig ist, danach handeln tun aber nicht unbedingt alle. Bei Beratung und Abschluss spielen Vermittler eine wichtige Rolle.

Die aktuelle Continentale-Studie „Absicherung der Arbeitskraft – (K)ein Thema in der Bevölkerung“ stellt fest: Zwar sind sich – besonders auch die jüngeren – Menschen bewusst, dass die Absicherung der eigenen Arbeitskraft existenziell notwendig ist, viele handeln aber nicht nach diesem Wissen.

Beratungsbedarf bleibt hoch

Als Grund wird u. a. angeführt, dass sie nicht ausreichend informiert sind. Auch wird das persönliche Risiko oft unterschätzt. 71% ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zu teuer. Überdurchschnittlich oft wird die persönliche Prämie aber viel höher eingeschätzt, als sie in der Realität wahrscheinlich ist. Fast die Hälfte der Befragten will ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Somit heißt es auch für Vermittler: Der Aufklärungs- und Beratungsbedarf bleibt weiterhin hoch. Und: Vermittler sind für die Befragten wichtige Ansprechpartner, und zwar bei Beratung und Abschluss einer BU.

Gen Z stärker sensibilisiert und seltener informiert

Dazu meint Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben bei der Continentale Versicherung: „Die junge Zielgruppe ist insgesamt stärker sensibilisiert für das Thema der Absicherung der Arbeitskraft. Das zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass sie häufiger wissen, dass psychische Erkrankungen die Hauptursache einer Berufsunfähigkeit sind. Gleichzeitig sind sie seltener informiert. Hier liegt also großes Potenzial für den Vermittler. Besonders, weil der Vermittler beim Thema Beratung und Versicherungsabschluss für die Befragten eine wichtige Rolle spielt.“

Gen Z: BU direkt nach Haftpflicht

Es zeigt sich aber auch: Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Vorsorge betreffend hat sich in letzten Jahren etwas getan. Eine private BU finden nun knapp drei Viertel aller Befragten zwischen 18 und 60 Jahren wichtig oder sehr wichtig (2019: 62%). Bei den 18- bis 29-Jährigen, also der Generation Z, sind es sogar 80%.

Im Wichtigkeitsranking kommt für die Generation Z vor der BU nur noch die Haftpflichtversicherung mit 77%. Hier hat die Gen Z übrigens eine etwas andere Meinung als die Gesamtheit der Befragten: Insgesamt liegt die BU nämlich mit 29% der Nennungen eher im Mittelfeld hinter der Haftpflicht- (79%), der Kfz- (40%) und der Hausratversicherung (39%).

„Bewusstsein führt nicht dazu, dass Menschen vorsorgen“

„Das etwas ausgeprägtere Bewusstsein führt aber nicht dazu, dass die Menschen auch vorsorgen“, sagt Hofmeier. Rund ein Viertel der Befragten hält das eigene Risiko, einmal berufsunfähig zu werden, für groß oder sehr groß (2019: 16%). Eine BU besitzt der Studie zufolge jedoch nur knapp ein Drittel der Befragten. Lediglich 5% geben an, eine Versicherung für den Fall der Erwerbsunfähigkeit zu haben. Das entspricht ungefähr den Angaben aus dem Jahr 2019, heißt es weiter. Dabei sei objektiv betrachtet die Gefahr, im Laufe des Berufslebens berufsunfähig zu werden, sehr hoch, so Hofmeier. Durchschnittlich ist laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft jeder vierte Arbeitnehmer betroffen.

Woher kommen die Infos?

Bei der Suche nach Informationen zum Thema Berufsunfähigkeit liegt das Internet mit 48% vorne, gefolgt von den Vermittlern mit 41% und Vergleichsseiten mit 38%. Bei den 18- bis 29-Jährigen würde ein Drittel es vorziehen, sich bei einem Versicherungsvermittler zu informieren. Für diese Gruppe spielt zudem laut Studie der Austausch mit Freunden, Bekannten oder Verwandten mit 46% eine wichtigere Rolle als für den Durchschnitt der Befragten (32%).

Vermittler vor Ort von vielen bevorzugt

Und wie möchten die Befragten ihre BU am liebsten abschließen? Laut Studie ist der persönliche Kontakt am wichtigsten. Über die Hälfte gibt hier den Vermittler vor Ort als bevorzugte Option an, auch die Generation Z (45%). Vergleichsportale schneiden mit 19% deutlich schlechter ab. „Der persönliche Kontakt hat einen hohen Stellenwert. Hier wird die Relevanz des Vermittlers deutlich. Deshalb sind die Ergebnisse unserer Continentale-Studie auch als ein Anreiz für Vermittler zu sehen, das Thema Absicherung der Arbeitskraft noch öfter auf den Beratungstisch zu bringen“, so Hofmeier.

Über die Studie

Die Continentale-Studie erscheint seit dem Jahr 2000 jährlich. Für den diesjährigen Hauptteil wurden in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungs- und Beratungsinstitut HEUTE UND MORGEN bundesweit repräsentativ 1.200 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt. Erstmalig greift die Continentale-Studie 2023 das Thema „Arbeitskraftabsicherung“ auf. (lg)

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