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1. Juni 2017
Boom bei nachhaltigen Investments in Deutschland hält an

Boom bei nachhaltigen Investments in Deutschland hält an

Nachhaltige Investments finden in Deutschland immer stärkere Verbreitung. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) verzeichnet in seinem aktuellen Marktbericht für 2016 ein Plus von 15% gegenüber dem Vorjahr.

Der aktuelle Marktbericht des FNG weist für Finanzprodukte, bei denen die klassischen Kriterien Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit durch ökologische und soziale Aspekte ergänzt werden, für 2016 ein Plus von 15% auf knapp 157 Mrd. Euro aus. Bei den nachhaltigen Anlagestrategien hat insbesondere das so genannte Engagement – der Dialog mit Unternehmen zu Nachhaltigkeitsfragen – an Bedeutung gewonnen.

Überdurchschnittliches Wachstum

„Damit hat der nachhaltige Anlagemarkt in Deutschland seit 2008 jedes Jahr stärker zugelegt als der konventionelle Markt“, kommentiert der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber mit Blick auf die aktuellen Daten. Allerdings liege Marktanteil nachhaltiger Investments beispielsweise in Österreich oder der Schweiz deutlich höher als in Deutschland. Es sei daher noch viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Bis zu 1,5 Bio. Euro Volumen

Wird eine breitere Marktdefinition zugrunde gelegt, kann sich Deutschland weitaus höherer Volumina rühmen. Bei über 1,5 Bio. Euro finden einzelne nachhaltige Kriterien oder Anlagestrategien Anwendung. Hiervon entfallen 402 Mrd. Euro auf die Anlagestrategie Engagement, deren Volumen sich damit binnen eines Jahres nahezu verdoppelt hat. Die drei wichtigsten Nachhaltigkeitsfragen bei den Engagement-Dialogen waren 2016 Klimawandel, Unternehmensethik und Menschenrechte.

Menschenrechte vermehrt im Fokus

„Nach Ausschlüssen von Titeln aus dem Investmentuniversum sind Engagement und die Ausübung von Stimmrechten hierzulande die zweitwichtigste nachhaltige Anlagestrategie, um Menschenrechtsfragen zu adressieren“, führt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober aus. „Dabei beobachten wir, dass sowohl in der Finanzbranche als auch in der Wirtschaft generell Menschenrechte systematischer Beachtung finden. Mit dem Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte trägt auch die Bundesregierung wichtige Impulse zu dieser Debatte bei.“ (mh)